Das Wichtigste in Kürze
Die beste Verhütungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel Alter, Gesundheitszustand und sexueller Aktivität. Gängige Möglichkeiten sind Pille oder Kondom.
Die Mehrheit verhütet beim ersten Mal mit Kondomen. Übrigens: Hier findest Du ein Beispiel, wie Du Kondome für Kinder erklären kannst…
Aktuell wird an alternativen Verhütungsmethoden für den Mann geforscht. Auf dem Markt gibt es jedoch noch keine Alternativen zum Kondom für Männer.
Eltern aufgepasst: Unser Blogartikel kann Euch eine Orientierung zur Aufklärung über Kondome für Kinder und Teens geben. Wir haben ihn so gestaltet, dass Eure Kids unseren Artikel auch selbst lesen können. Übrigens: Am Ende unseres Artikels findest Ihr auch noch einen Tipp „Kondome für Kinder erklärt“. Los geht’s!
Kondome sind für Teenager ein beliebtes Verhütungsmittel. Man kann sie ohne ärztliches Rezept für relativ wenig Geld kaufen. Damit sind sie schnell und ohne großen Aufwand verfügbar. Es ist zwar leicht, Kondome zu besorgen. Wie sie verwendet werden, damit solltest Du Dich allerdings gut auseinandersetzen. Denn Kondome sind fehleranfällig. Dadurch kann es recht schnell zu einer ungewollten Schwangerschaft oder einer Geschlechtskrankheit kommen. Wenn Du die folgenden Tipps beherzigst und gut aufpasst, sollte bei Euren ersten intimen Abenteuern aber nichts schiefgehen.
Inhaltsverzeichnis
Was spricht für Kondome?
Bei Teens sind Kondome beliebt, weil sie relativ leicht zu besorgen sind. Die meisten Supermärkte haben Kondome im Sortiment. Auch Drogerien und Apotheken bieten sie in der Regel an. Doch Kondome haben noch andere Vorteile.
Keyfactbox
Das Kondom gehört zu den mechanischen Verhütungsmitteln. Mechanische Verhütungsmittel verhindern das Eindringen der Samenzellen in die Gebärmutter durch eine Barriere (Diaphragma, Kondom und weitere), die wie eine geschlossene Türe wirkt.
Der Vorteil von Kondomen ist, dass sie eine nicht-hormonelle Verhütungsmethode sind. Das ist insbesondere für Menschen mit weiblichen Geschlechtsorganen von Vorteil, da der weibliche Körper nicht mit zusätzlichen Hormonen belastet wird.
Die Pille und andere hormonelle Verhütungsmethoden wie z. B. die Hormonspirale können unerwünschte Nebenwirkungen haben. Einige der häufigsten Nebenwirkungen können sein: Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Brustspannen, verminderte Libido (also weniger Lust auf Sex), unregelmäßige Blutungen oder die Bildung von Blutgerinnseln. Kondome sind daher eine gute Alternative für Frauen, die eine hormonfreie Verhütung bevorzugen.
Hinweis: Gerade für Mädchen kann es trotzdem sinnvoll sein, vor dem ersten Mal eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt aufzusuchen. Sie oder er kann Fragen beantworten, die Du einer Person aus der Familie vielleicht nicht unbedingt stellen möchtest. Ein Arztgespräch ist immer vertraulich und unterliegt der Schweigepflicht.
Wie sicher sind Kondome?
Leider sind Kondome was die Schwangerschaftsverhütung betrifft nur sicher, wenn sie korrekt angewendet werden. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Teens Kondome zu benutzen richtig lernen.
Achtung: Die korrekte Anwendung ist bei Kondomen sehr wichtig!
Ein Kondom kann leicht abrutschen oder reißen. So geht man davon aus, dass statistisch gesehen bis zu 12 von 100 Frauen schwanger werden, wenn sie ein Jahr lang diese Verhütungsmethode verwenden. Diese Zahl nennt man übrigens auch Pearl-Index. Sie gibt Auskunft über die Sicherheit eines Verhütungsmittels. Zum Vergleich: Bei Frauen, die ein Jahr lang gar kein Verhütungsmittel verwenden, rechnet man mit einem Pearl-Index von 80 bis 90.
Ist ein Arztbesuch notwendig, bevor man Kondome verwendet?
Um Kondome zu bekommen, ist kein Besuch beim Arzt notwendig. Bei Jungs ist es in unserer Gesellschaft nicht sehr üblich, in jungen Jahren zum Urologen (also dem „Männerarzt“) zu gehen, weshalb es viele das vielleicht vor dem ersten Mal gar nicht in Betracht ziehen.
Bei Mädchen bzw. jungen Frauen ist das üblicher. Das hängt auch damit zusammen, dass die Geschlechtsorgane im weiblichen Körper sehr komplex sind. Der weibliche Körper unterliegt zum Beispiel mehr hormonellen Schwankungen als der männliche, Mädchen bekommen ihre Periode und können schwanger werden.
Achtung: Das bedeutet nicht, dass die Verantwortung über die Verhütung ausschließlich bei den Mädels liegt. Kondome sind für Teenager eine Methode, bei der beide Partner aufpassen sollten, dass das Kondom richtig sitzt und richtig angewendet wird.
Mädchen können vor dem ersten Mal einen Termin beim „Gyn“ vereinbaren. Das ist übrigens keine große Sache. Meistens gibt es beim ersten Termin keine Untersuchung, sondern ein Beratungsgespräch. Die Gynäkologin bzw. der Gynäkologe kann Dir erklären, welches Verhütungsmittel am besten zu Dir passt und worauf Du dabei achten solltest.
Manche Ärzte raten sofort zur Einnahme der Pille. Mach Dir aber bitte zuvor selbst einige Gedanken darüber und stelle Dir die Frage, ob Du nicht lieber auf andere Verhütungsmethoden zurückgreifen möchtest. Denn die Pille ist eine hormonelle Verhütungsmethode, die starke Auswirkungen auf den Körper hat.
Tipp: An die Mädels: Wenn Du es möchtest, kannst Du Deinen Freund oder Deine Freundin auch bitten, mit zum Arzt zu gehen und mit Dir gemeinsam das Beratungsgespräch zu führen. An die Jungs: Wenn Du mitgehst, übernimmst Du auch Verantwortung für das Thema und unterstützt Deine Freundin.
Aus welchem Material werden Kondome hergestellt
Die meisten Kondome werden aus Latex hergestellt. Das ist ein dünner Kunststoff, der sehr dehnbar und reißfest ist. Manche Menschen vertragen kein Latex. Wenn sich das Material unangenehm auf deiner Haut anfühlt oder du einen Juckreiz davon bekommst, lass lieber die Finger davon.
Dafür gibt es spezielle, latexfreie Kondome. Du kannst sie in der Apotheke kaufen. Diese Kondome sind aus dem Material Polyurethan gefertigt. Sie halten genauso gut, wie normale Latexkondome.
Kondome sind nur für begrenzte Zeit haltbar. Mit der Zeit verändert sich das Material, wodurch sie brüchig werden können. Hitze, Kälte und andere Umwelteinflüsse wirken sich nämlich nach einer Weile deutlich auf das Latex aus. Verwende auf keinen Fall Kondome, die bereits abgelaufen sind. Denn sie können dich nicht mehr ausreichend schützen.
Es gibt Automaten für Kondome. Nicht jeder Automat wird regelmäßig gewartet. Deshalb solltest du speziell hier auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten. Schau genau, ob die Kondome dieses Automaten „Spaßkondome“ oder wirkliche Kondome zur Verhütung sind. Denn Spaßkondome erfüllen lediglich den Zweck, lustig auszusehen.
Vorsicht beim Bestellen im Internet
Man kann Kondome günstig im Internet bestellen. Diese Gelegenheit ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn nicht alle Anbieter sind seriös. Möchtest Du im Internet bestellen, dann recherchiere am besten gut im Vorfeld über den Anbieter, wie die Erfahrungswerte sind welche Qualität er bietet.
Übrigens: Man muss sich nicht schämen, wenn man Kondome kauft. Für die Kassiererinnen in der Drogerie bist du nicht der erste Teenager, der Kondome einkauft. Das ist, ebenso wie das Einkaufen von Binden und Slipeinlagen, etwas ganz Normales.
Die richtige Größe
Die Größe macht’s! In gewisser Weise hat dieser Spruch etwas Wahres. Denn das Kondom sollte unbedingt in der richtigen Größe gekauft werden. Eine Anleitung zur Ermittlung der passenden Größe gibt’s hier.
Jetzt müssen die Jungs aktiv werden: Sobald Du den Umfang bestimmt hast, kannst Du zum Einkaufen losziehen. In der Drogerie solltest Du Dir verschiedene Kondompackungen ansehen. Normalerweise findest Du darauf eine Angabe zur Größe (Umfang) in mm. Das von Dir gekaufte Produkt sollte möglichst genau passen.
Mädchen, die nicht genau wissen, welche Größe sie kaufen sollten, können verschiedene Markenprodukte oder Probepackungen mit unterschiedlichen Kondomsorten auswählen, um etwas Passendes zu Hause zu haben. Am besten ist es aber ein offenes Gespräch mit Deinem Freund. Es ist mitunter ganz lustig, die Größe gemeinsam auszumessen, Du wirst sehen!
Achtung: Ist das Gummi zu klein oder zu groß, büßt es seine Sicherheit ein. Zu kleine Gummis können reißen, während bei zu groß gewählten Kondomen die Samenflüssigkeit auslaufen kann. Das Gummi sollte deshalb richtig gut sitzen, ohne sich unangenehm anzufühlen. Sprecht am besten ganz offen miteinander und probiert verschiedene Markenprodukte aus, bis ihr etwas Passendes gefunden habt. Kleidung kauft man schließlich auch nicht in irgendeiner beliebigen Größe, oder?
Welches Kondom auswählen?
Bei Kondomen ist es im Allgemeinen ratsam, Produkte etablierter Marken und Hersteller zu kaufen. Diese Hersteller prüfen jedes Kondom einzeln und garantieren für eine gleichbleibende Qualität. Meidet also supergünstige Billiggummis.
Es gibt auch verschiedene Sorten von Kondomen: mit Noppen, Geschmack oder extrafeucht. Hier gibt es eigentlich nur eins: Ausprobieren. Speziell beim ersten Mal solltet Ihr feuchte Gummis verwenden. Sie gleiten besser und sorgen für ein angenehmeres Gefühl.
Sei dir bewusst, dass manche Kondomsorten aufgrund ihrer Beschaffenheit weniger reißfest sind. In puncto Sicherheit bist du also mit dem ganz normalen Marken-Standardkondom am besten beraten.
Aber wie funktioniert das denn jetzt mit dem Kondom?
Auspacken
Beim Auspacken des Kondoms gehe bitte vorsichtig vor. Reiße es am Rand und nicht in der Mitte auf. Zu diesem Zweck ist der Rand normalerweise perforiert. So lässt sich das Gummi leicht öffnen. Öffne es auf keinen Fall mit einem spitzen Gegenstand wie einer Schere oder Nagelfeile! Auch, wenn das Kondom danach keine sichtbaren Schäden aufweist, können winzige Löcher dadurch entstanden sein.
Anziehen
Beim ersten Mal kann es passieren, dass man die Innen- und Außenseite des Kondoms verwechselt. Achte darauf, dass sich das Röllchen am unteren Ende des Gummis außen befindet. Verkehrt herum? Kein Problem, aber versuch es bitte unbedingt sofort noch einmal mit einem neuen Kondom.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich bereits Samenflüssigkeit auf der Innenseite des Kondoms befindet. Wäre doch schade, wenn du dadurch ungewollt schwanger wirst, nur weil du dir das Aufreißen eines weiteren Kondoms ersparen wolltest, oder?
Das richtige „Anziehen“ des Kondoms lernst Du auch in der Schule beim Sexualunterricht. Genauere Infos dazu erhältst Du auf der Website www.loveline.de. Wirf’ doch mal einen Blick auf diese Seite, um Fehler beim Abrollen zu vermeiden.
Geschlechtskrankheiten
Wusstest du, dass Kondome nicht nur für ihre verhütende Wirkung geschätzt werden? Ein gutes Kondom schützt dich vor vielen sexuell übertragbaren Krankheiten. Speziell wegen der HIV-Gefahr solltest du unbedingt Kondome verwenden, wenn du mit einem neuen Freund schläfst. HIV ist auch unter dem Namen Aids bekannt. Dabei handelt es sich um ein tödliches Virus, welches das menschliche Immunsystem lahm legt.
HIV kann zum Beispiel durch ungeschützten Sex übertragen werden. Paare, die schon länger zusammen sind, machen einen HIV-Test. Damit kann man ausschließen, dass einer der Partner das Virus übertragen könnte. Nach so einem Test ist es okay, auf ein anderes Verhütungsmittel umzusteigen.
Vorsicht bei Gleitcremes und Co.!
Es gibt spezielle Gleitgele, die für die gemeinsame Verwendung mit Kondomen aus Latex geeignet sind. Verzichte bitte auf Körperöle oder Cremes. Viele davon wirken sich äußerst aggressiv auf das Kondom aus. Hat es sich erst einmal aufgelöst, ist es zu spät, sich darüber Gedanken zu machen.
Kondome für Kinder erklärt
Ein Kondom ist wie ein kleiner, dünner Handschuh für den Penis. Wenn Frauen und Männer ein Paar sind und sich sehr gern haben, möchten sie miteinander Sex haben. Sie wollen sich dann ganz nah sein und so machen sie auch Kinder. Manchmal wollen sie aber kein Kind machen und sich auch davor schützen, krank zu werden. Dann benutzt der Mann den kleinen Penis-Handschuh. Es gibt Kondome in vielen Farben und Größen und man kann sie in Geschäften kaufen.
Und nach dem Sex?
Man sagt, Sex ist die schönste Nebensache der Welt. Mit Kondom muss man allerdings trotzdem noch ein bisschen pflichtbewusst nach dem Sex bleiben: Es ist wichtig, dieses sofort zu entsorgen, wenn ihr fertig seid. Sonst kann die Samenflüssigkeit auslaufen und Ihr riskiert im letzten Moment doch noch eine ungewollte Schwangerschaft. Also: Nach dem Sex Kondom raus. Und dann entspannt und verliebt kuscheln.
Beim Sex auf die Verhütung achten
Kondome sind ein häufig bewährtes Verhütungsmittel, das eine recht hohe Sicherheit bietet, wird es korrekt angewendet. Kondome sind aus Latex hergestellt und schützen nicht nur vor Schwangerschaft, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten.
Wenn Du ein Kondom kaufst, solltest Du auf seriöse und qualitativ hochwertige Produkte setzen. Ein gutes Kennzeichen ist eine bekannte Marke. Auch solltest Du die richtige Größe bestellen und es korrekt überziehen. So kann es auch schon losgehen.
FAQ Teens Kondome
Welche Kondome für Teenager sinnvoll sind, ist einfach: Es sind in der Regel die gleichen wie für Erwachsene.
Um ein Kondom zu entsorgen, ohne dass Eltern es merken, kannst Du es in Toilettenpapier einwickeln und dann im Müll entsorgen. Du könntest es auch in einer öffentlichen Mülltonne entsorgen.
Normalerweise haben Kondome ein Reservoir. Das ist der Knubbel am Ende des Kondoms. Darin wird die Samenflüssigkeit aufgefangen. Ohne Reservoir kann es passieren, dass sie ausläuft. Damit wäre das Kondom hinsichtlich der Verhütung einer Schwangerschaft nutzlos.
