Viele Frauen, die einen Abort erleiden, merken dies nicht einmal. In den meisten Fällen kommt es noch vor der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter zu einem Abgang des befruchteten Eis. In diesem Beitrag erfährst Du, was die Ursachen für einen Abort sind, wie Du ihn erkennen kannst und wie es danach weiter geht.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Abort?
Von einem Abort (Fehlgeburt) spricht man, wenn die Schwangerschaft aufhört, bevor das Baby im Bauch lebensfähig ist. Das ist nämlich erst der Fall, wenn das Kind die 23. Schwangerschaftswoche (SSW) überstanden und ein Gewicht von mindestens 400 Gramm hat. Fehlgeburten lassen sich zeitlich unterteilen, je nachdem, wann sie stattfinden.
Ein Frühabort liegt vor, wenn dieser noch vor der 13. SSW geschieht. Erfolgt die Fehlgeburt nach der 16. SSW, dann spricht man von einem Spätabort.
Wenn eine Fehlgeburt nicht künstlich herbeigeführt wird, etwa bei einer Abtreibung, dann spricht der Arzt von einem Spontanabort.
Ungefähr 10 – 15 % der festgestellten Schwangerschaften enden als eine Fehlgeburt.
Symptome einer Fehlgeburt
Bei den Symptomen für eine Fehlgeburt kommt es darauf an, in welchem Monat sich die Schwangere befindet. Am Häufigsten treten bei einem Abort Blutungen aus der Scheide ein. Auch leidet die schwangere Frau dabei oft unter starken, wehenartigen Schmerzen. Häufig sind die Symptome ähnlich denen einer Eileiterschwangerschaft.
In der Frühschwangerschaft kann es auch zu einem sogenannten „verhaltenen Abort“ kommen. Dabei kommt es nicht zu Blutungen oder starken Schmerzen. Allerdings gehen Schwangerschaftsanzeichen, wie etwa die morgendliche Übelkeit zurück, weil keine Schwangerschaftshormone mehr produziert werden.
Ursachen für einen Abort
Für eine Fehgeburt kann es verschiedene Ursachen geben:
- häufigste Ursache: genetische Eigenschaften des Ungeborenen machen diesen nicht lebensfähig
- Fehlbildungen an der Gebärmutter (z.B. verengte Gebärmutterhöhle oder Myome)
- chronische oder hormonelle Erkrankungen der Mutter (z.B. Schilddrüsenerkrankung, Diabetes mellitus)
- Viruserkrankungen oder bakterielle Infektionen (z.B. Toxoplasmose)
- starker Stress
- höheres Alter der Schwangeren (ab ca. 40 Jahren)
- Fettleibigkeit
- Alkohol- oder Drogenmissbrauch
- Rauchen
Behandlung
Die möglichen Behandlungsmethoden unterscheiden sich danach, in welchem Stadium die Komplikation auftritt. Bei einer drohenden, noch nicht erfolgten Fehlgeburt, bekommt die Mutter strenge Bettruhe verordnet. Sie muss jede Anstrengung und Aufregung vermeiden. Bei einer verhaltenen oder schon beginnenden Fehlgeburt ist der Fötus schon verstorben. Der Arzt muss den Abort mit einer umfangreichen Ultraschalluntersuchung feststellen. Wenn der Embryo nicht von allein, in Form einer Blutung, ausgeschieden wird, dann muss der Arzt eine Ausschabung vornehmen. Der tote Embryo und Teile der Gebärmutterschleimhaut werden abgetragen.
Wie geht es weiter?
Meistens hilft es werdenden Eltern, wenn sie von ihrem verstorbenen Baby bewusst Abschied nehmen können. Oft können dabei Seelsorger oder Psychologen helfen. Wenn das Baby mehr als 500 Gramm gewogen hat, dann kann es bereits bestattet werden. Wenn das nicht der Fall ist, dann können sich die Eltern für eine anonyme Sammelbestattung entscheiden. Das wird oft im Rahmen einer Trauerfeier in der Klinik durchgeführt.
War die werdende Mutter schon so weit und hatte das Baby ein Gewicht über 500 Gramm, dann darf sie von ihrem Arbeitgeber bis zu acht Wochen nicht beschäftigt werden. Aber egal, wie weit die Schwangerschaft vorangeschritten war, stehen der Frau Gespräche mit ihrer Hebamme und Rückbildungsgymnastik zu.
Ein Abort ist schlimm, aber kann gut überstanden werden!
Keine Frage: Ein Abort ist ein furchtbares Ereignis, das keine Frau erleben möchte. Jedoch wird es Dir auch nach dieser schweren Zeit irgendwann wieder gut gehen. Rede mit Freunden, Deiner Familie, Deine Partner oder vielleicht auch mit einem Psychologen oder Seelsorger. Wenn Du so weit bist, kannst Du versuchen wieder schwanger zu werden. Es gibt auch Möglichkeiten, das Risiko eines weiteren Aborts zu verringern.
FAQ: Abort
Grundsätzlich gibt es keine genauen Maßnahmen, die eine Fehlgeburt immer verhindern können. Aber Du kannst ein paar Kleinigkeiten beachten: gesunde, ausgewogene Ernährung, Bewegung und leichte Sportübungen, vermeide Alkohol, Nikotin und Drogen, Vorerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus oder Bluthochdruck) behandeln und regelmäßig untersuchen lassen, Stress reduzieren.
Das Risiko eines Aborts steigt mit jeder erlittenen Fehlgeburt. Auch das steigenden Alter einer Frau erhöht das Risiko. Nach einem ersten Abort liegt das Risiko bei ca. 15 %, also so wie bei einer normalen Frau auch, wieder eine Fehlgeburt zu erleiden. Nach dem 2. Abort steigt das Risiko jedoch auf 19 % – 35 %.
Ein Frühabort liegt vor, wenn dieser noch vor der 13. SSW geschieht.