Der jahrelange Atomstreit mit dem Iran ist endlich beendet. Die Vereinten Nationen einigten sich mit dem Iran auf eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms. Damit ist der Weg frei für eine Annäherung des Westens an den Iran und für eine Normalisierung der Beziehungen zu dem Land. In der Theorie zumindest: Auf beiden Seiten ist noch viel Skepsis, Abneigung und sogar Hass zu verzeichnen und so war auch die Einigung nur der erste Schritt zu einer Verbesserung des mehr als angespannten Verhältnisses zu einem Land, das sich selbst viel zu wichtig nimmt.
Einigung nach vielen Jahren: Nur friedliche Nutzung der Energie
Ziel der Verhandlungen war es schon immer, dass der Iran die Atomkraft nur für Kraftwerke nutzen darf und nicht für den Bau von Atombomben. Und so steht in dem nun beschlossenen, knapp 100 Seiten starken Papier, dass der Iran in seinen Kraftwerken Uran nur noch zu 3,69 Prozent anreichern darf und nur in geringer Stückzahl. Für eine Atombombe braucht man Uran, das zu 90 Prozent angereichert ist. Auch wird der Uran-Bestand drastisch reduziert und ein Reaktor umgebaut, sodass er nicht mehr mit Plutonium und nur noch mit Uran arbeiten kann. Das Waffenembargo bleibt mindestens 5 Jahre bestehen. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA wird regelmäßig kontrollieren, ob sich der Iran an die Vereinbarungen hält und wenn er das tut, werden die Wirtschaftssanktionen Stück für Stück aufgehoben.
Skepsis und Zwietracht auf beiden Seiten
Sowohl die „5+1“-Gruppe, als auch der Iran ist nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis. In vielen Staaten glaubt man nicht daran, dass der Iran sich an die Vereinbarungen halten wird und auch der Iran hat schon durch seinen geistigen Führer Chamenei verlauten lassen, dass das Abkommen aus seiner Sicht eine Niederlange für die USA und Israel (beide sind im Iran verhasst) ist. Bleibt abzuwarten, wie es sich entwickelt, aber auf alle Fälle ist das Abkommen ein großer Schritt zu einem dauerhaften Frieden in der Region.
Erklärung der schwierigen Wörter:
Die Vereinten Nationen (auch UN genannt) sind eine weltweite Organisation, die unter anderem die Sicherung des Weltfriedens oder die Bekämpfung von Armut und Hunger in der Welt als Ziel hat. Ihr gehören fast alle Länder der Welt an.
Atombomben sind die stärksten und schlimmsten Bomben der Welt. Sie können ganze Städte zerstören und verbreiten auch noch radioaktive Strahlung, wodurch die Überlebenden der Bombe krank werden oder später an Strahlenvergiftung sterben.
Uran und Plutonium sind Stoffe, die radioaktiv sind, das heißt sie verbreiten eine für Menschen tödliche Strahlung. Jedoch eignen sich diese Stoffe sehr gut zur Energiegewinnung und werden daher in einem Atomkraftwerk zur Stromerzeugung eingesetzt, allerdings unter Sicherheitsbestimmungen, sodass sie den Menschen nicht gefährlich werden können.
Ein Waffenembargo der UN besagt, dass keine Waffen an ein Land verkauft werden dürfen oder von dem Land an andere abgegeben werden dürfen.
Wirtschaftssanktionen sind Einschränkungen in den Handelsbeziehungen von einem Land zu anderen Ländern. Diese Sanktionen sind Strafen und sollen dem Land Druck machen, damit es bestimmte Dinge erfüllt.
Die „5+1“-Gruppe umfasst die 5 ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates (USA, England, Frankreich, China und Russland) plus Deutschland.
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