Eine Bauchhöhlenschwangerschaft tritt auf, wenn die Einnistung nicht in der Gebärmutter stattfindet, sondern in der Bauchhöhle. Insgesamt tritt dieses Problem sehr selten auf, führt jedoch zu einem Abbruch der Schwangerschaft. Dies passiert in den meisten Fällen automatisch, jedoch nicht immer.
Erfahre hier, wie eine Bauchhöhlenschwangerschaft zu erkennen ist und wie es nach der Diagnose weitergeht.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Bauchhöhlenschwangerschaft?
Es gibt zwei Möglichkeiten einer fehlerhaften Einnistung. Eine davon ist die Eileiterschwangerschaft, die andere eine Bauchhöhlenschwangerschaft, auch Extrauteringravidität genannt. Beides sind Risiken der Frühschwangerschaft, die jedoch nur sehr selten eintreten.
Im Falle einer Eileiterschwangerschaft oder Bauchhöhlenschwangerschaft hat die Befruchtung stattgefunden, die Einnistung hat jedoch nicht funktioniert. Die Befruchtung läuft im weiblichen Eileiter ab. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf wandert die befruchtete Eizelle anschließend über den Eileiter in die Gebärmutter.
Der Eileiter ist mit zahlreichen Flimmerhärchen ausgestattet, die für den Transport der Eizelle sorgen. Schon während der Fortbewegung teilt sich die Eizelle. Wenn der Transport durch den Eileiter nicht funktioniert, beispielsweise durch Verklebungen oder Verwachsungen, entsteht eine Eileiterschwangerschaft.
Wandert die Eizelle hingegen nicht in die Gebärmutter, sondern siedelt sich in der freien Bauchhöhle an, wird von einer Bauchhöhlenschwangerschaft gesprochen. Es gibt verschiedene Ursachen, warum eine solche Extrauteringravidität entsteht. Einige davon können beeinflusst werden, andere wiederum sind anatomisch bedingt.
Die Ursachen für eine Bauchhöhlenschwangerschaft
Auch bei einer Extrauteringravidität entstehen die typischen Symptome der Schwangerschaft. Die Menstruation bleibt aus und möglicherweise leidest Du unter Übelkeit und Schmerzen in den Brüsten. Wenn Du einen Schwangerschaftstest machst, wird dieser als positiv angezeigt.
Bei der Eileiterschwangerschaft kommt es recht schnell zu Beschwerden, denn hier ist wenig Platz für die Ausbreitung des Embryos. Eine Schwangerschaft in der Bauchhöhle hingegen wird oft nicht sofort erkannt.
Grund hierfür ist, dass die freie Bauchhöhle viel Platz bietet und der Embryo zunächst ungehindert wachsen kann. In vielen Fällen bemerken die betroffenen Frauen überhaupt nichts von der Schwangerschaft, sie haben keinerlei Symptome.
Zur Bauchhöhlenschwangerschaft kommt es oftmals, wenn eine Gebärmutterverlegung vorherrscht oder wenn Du einen undichten Eileiter hast. Statistisch gesehen sind Frauen nach einer künstlichen Befruchtung häufiger betroffen.
Wenn Du unter Endometriose leidest, ist Dein Risiko ebenfalls erhöht. Diese Verwachsungen im Unterleib können die Eizelle daran hindern, den richtigen Weg in die Gebärmutter zu finden. Dennoch treten dann die klassischen Symptome der Schwangerschaft auf.
Diese Symptome äußert eine „normale“ Schwangerschaft?
Nicht immer leiden betroffene Frauen unter Symptome einer Schwangerschaft, oftmals bemerken sie nicht einmal, dass sie schwanger sind. Wenn es doch zu Symptomen kommt, entsprechen diese einer klassischen Schwangerschaft. Der Hormonhaushalt ändert sich, es kann zu Stimmungsschwankungen, Übelkeit und Brustschmerzen kommen.
Dass eine Schwangerschaft im Bauch vorliegt, kann anhand eines Schwangerschaftstests nicht festgestellt werden. Lediglich wenn der Gynäkologe einen Bluttest durchführt, kann der HcG Wert einen ersten Hinweis auf eine Eileiterschwangerschaft oder Bauchhöhlenschwangerschaft geben.
Das freie hcG im Blut erhöht sich im Rahmen der Schwangerschaft. Liegt diese außerhalb der Gebärmutter, ist der Wert deutlich schwächer, als bei einer normalen Einnistung.
Symptome einer Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter
Wenn sich Dein Embryo im Eileiter eingenistet hat, sind die Symptome meist deutlich stärker ausgeprägt. Grund hierfür ist, dass in der Bauchhöhle mehr Platz vorherrscht als im Eileiter. Die Symptome treten charakteristisch zwischen der siebten und neunten Woche der Schwangerschaft auf. Hierzu gehören:
- Druckempfindliche Bauchdecke
- Wehenartige, einseitige Schmerzen
- Dunkelbrauner bis rötlicher Ausfluss, auch Schmierblutungen https://www.cyclotest.de/schmierblutung/
- Atemnot
- Blässe und Schwindel
- Fieber, bei Entzündung des Eileiters
- Massive Übelkeit mit Erbrechen
- Tachykardie
Häufig treten die Beschwerden aus dem nichts auf und werden innerhalb weniger Stunden stärker. Nur wenige Frauen leiden unter langsam steigenden Schmerzen und Beschwerden, doch auch das ist möglich.
Vorsicht: Es drohen Komplikationen
Vor allem bei der Eileiterschwangerschaft können Komplikationen auftreten. Das passiert bei rund jeder dritten betroffenen Frau. Wenn der Embryo weiter wächst, kann der Eileiter reißen. Es kommt zu massiven Blutungen, die sich durch Unterleibsschmerzen in starker Intensität bemerkbar machen. Ein Kreislaufschock ist aufgrund des Blutverlusts möglich.
So stellt Dein Arzt eine Bauchhöhlenschwangerschaft fest
Nur Dein Gynäkologe kann feststellen, ob sich die Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat oder ob es hierbei zu Problemen kam. Wenn die befruchtete Eizelle nicht im Vorfeld abgeht, wird die Eileiterschwangerschaft oftmals durch einen Routineultraschall entdeckt.
Durch eine Ultraschall-Untersuchung ist Dein Arzt in der Lage, den genauen Einnistungsort ausfindig zu machen. Sehr viel häufiger als eine Einnistung in der Bauchhöhle findet die Eileiterschwangerschaft statt.
Ursächlich sind oftmals anatomische Gegebenheiten, so dass das befruchtete Ei nicht bis zur Gebärmutter gelangt. Symptome der Schwangerschaft sind trotz der fehlerhaften Einnistung vorhanden.
Wann wird eine Therapie nötig?
Schwanger im Bauch bedeutet nicht zwangsläufig eine notwendige Behandlung. Der Körper ist gut in der Lage, mit einer solchen Situation allein fertig zu werden und die Schwangerschaft abzubrechen. Der Embryo wird dann automatisch abgebaut. Lebensfähig ist ein Embryo welcher sich außerhalb der Gebärmutter eingenistet hat zu keinem Zeitpunkt.
Wenn sich aufgrund der fehlerhaften Einnistung Symptome zeigen, ist eine Behandlung in den meisten Fällen unumgänglich. Es gibt jedoch verschiedene Therapieansätze, die sich auch nach der Lage des Embryos richten. Wenn dieser schwer zugänglich ist, muss die Bauchdecke geöffnet werden. Auch bei Verwachsungen kann es möglich sein, dass eine Behandlung mittels Bauchspiegelung nicht durchgeführt werden kann.
Wenn Dein Frauenarzt schon sehr früh festgestellt hat, dass sich die Eizelle nicht korrekt eingenistet hat, können Medikamente hilfreich sein. Der Wirkstoff Methotrexat wird direkt in die Fruchthöhle injiziert. Durch das Zellgift stirbt der Embyro ab. Mittels Bluttests kann kontrolliert werden, ob die Schwangerschaft tatsächlich beendet ist.
Eine solche Therapie ist nur im Anfangsstadium möglich, der Embryo darf maximal vier Zentimeter groß sein. Auch der HcG-Wert muss bei der medikamentösen Therapie genau beachtet werden. Nur wenn er wirklich sinkt, kann von einer erfolgreichen Therapie gesprochen werden.
So verläuft eine externe Schwangerschaft
Die Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft verläuft in vielen Fällen völlig unbemerkt. Die Frau registriert oft noch nicht einmal Symptome der Schwangerschaft. Wenn es keinen natürlichen Abgang gibt, ist die rechtzeitige Therapie für den weiteren Verlauf entscheidend.
Schonender ist es, wenn mit Hilfe von Medikamenten behandelt werden kann. Wenn jedoch eine offene, chirurgisch Entfernung des Embryos notwendig ist, hat das in den allermeisten Fällen auch keine langfristigen Konsquenzen. Lediglich bei einer Schwangerschaft im Eileiter droht die Gefahr, dass dieser entfernt werden muss.
Wenn es bereits im Vorfeld zu einer Extrauteringravidität kam, ist das Risiko erhöht ein zweiteres Mal betroffen zu sein. Wenn die Gefahr aufgrund anatomischer Gegebenheiten deutlich erhöht ist, kann eine Eileiterentfernung anzuraten sein.
Je häufiger es in der Vergangenheit zu einer externen Schwangerschaft kam, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es wieder passiert. Dennoch ist die Prognose gut, denn rund 50 Prozent aller betroffenen Frauen gebären später auf normalem Weg ein Kind.
Ist die Angst vor einer weiteren Schwangerschaft berechtigt?
Viele Frauen, die einmal eine Bauchhöhlenschwangerschaft erlebt haben, sind ängstlich vor einer neuerlichen Befruchtung. Tatsächlich besteht ein neuerliches Risiko, wenn anatomische Gründe vorherrschen. Ist beispielsweise eine Fehlposition der Gebärmutter ursächlich, besteht ein deutliches Risiko für weitere Bauchhöhlenschwangerschaften.
Es ist jedoch genauso gut möglich, dass Du bei der nächsten Befruchtung eine völlig normale Schwangerschaft erlebst. Der Gynäkologe kann anhand vorliegender Untersuchungsergebnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, ob eine weitere Schwangerschaft wieder gefährdet ist.