Auch, wenn du noch keinen Alkohol trinken darfst, solltest du über einige grundsätzliche Dinge Bescheid wissen.
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Alkoholfreies Bier ist nichts für Kinder
Fast jede Biermarke hat auch alkoholfreies Bier im Sortiment. Leider ist in Deutschland aber nicht eindeutig geregelt, was man unter „alkoholfrei“ versteht. So hat eine Organisation namens Foodwatch, die sich für Konsumenten wie dich und mich einsetzt, etwas Seltsames herausgefunden.
In den meisten alkoholfreien Bieren sind tatsächlich 0,45 % Alkohol enthalten. Dafür, dass eigentlich gar kein Alkohol drin sein sollte, ist das erstaunlich viel. Das ist nicht nur für Kinder gefährlich, die meinen, solche Biere trinken zu dürfen.
Menschen, die früher einmal alkoholkrank waren, dürfen eigentlich keinen Alkohol mehr trinken. Wenn sie zum alkoholfreien Bier greifen, können sie rückfällig werden, weil es Alkohol enthält. Wird jemand rückfällig, dann verfällt er wieder in alte Verhaltensmuster. Rückfällige Alkoholiker beginnen wieder zu trinken. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie wieder alkoholsüchtig werden. Um dir besser verständlich zu machen, was Alkoholsucht bedeutet, haben wir den nächsten Abschnitt diesem Thema gewidmet.
Alkoholismus – Wenn Genuss zur Sucht wird
Menschen, die nach etwas süchtig sind, können nicht mehr leben, ohne ständig darauf zurückzugreifen. Alkoholsüchtige Menschen müssen ständig Alkohol trinken, um sich wohl zu fühlen. Sie genießen das Trinken nicht mehr, sondern tun es, weil sie nicht anders können. Es ist also eine Art Zwang, der solche Menschen beherrscht.
Meistens beginnt die Alkoholsucht schleichend. Das heißt, dass Betroffene zuerst nur wenig trinken. Wenn dann Probleme auftauchen, versuchen manche, sich mithilfe des Alkohols zu beruhigen, anstatt diese Probleme zu lösen.
Sie beginnen dann, immer mehr und immer regelmäßiger zu trinken. Schwere Alkoholiker beginnen am Morgen mit dem Trinken und hören nicht vor dem Schlafengehen damit auf. Sie wissen gar nicht mehr, wie es ist, nüchtern (also nicht betrunken) zu sein.
Manche verlieren Freunde, Familienmitglieder oder ihren Arbeitsplatz, weil ihnen nur noch der Alkohol wichtig ist. Alles andere tritt in den Hintergrund. Besonders schlimm ist es, wenn Alkoholiker aggressiv werden, ihre Kinder schlagen und nur noch schlecht gelaunt sind.
Entzugserscheinungen von Alkoholikern
Um wieder völlig gesund zu werden, müssen Alkoholiker „auf Entzug“ gehen. In einer speziellen Klinik arbeiten sie mit Ärzten und Psychotherapeuten daran, wieder in ein normales Leben ohne Alkohol zu finden.
Dabei lernen sie, mit dem Drang nach Alkohol umzugehen und konzentrieren sich darauf, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Manchmal hilft es, Ordnung im Leben zu schaffen, indem man Probleme löst oder Streitigkeiten beilegt.
Während des Entzugs leiden Alkoholiker immer unter Entzugserscheinungen. Das sind Beschwerden, die auftreten, wenn sie keinen Alkohol trinken. Der Körper ist bei starken Alkoholikern schon so sehr an den Alkohol gewöhnt, dass er nicht damit klar kommt, wenn sie plötzlich mit dem Trinken aufhören.
Solche Entzugserscheinungen können psychisch und körperlich sein. Psychische Entzugserscheinungen äußern sich so, dass man das Gefühl hat, man kann nicht mehr ohne Alkohol leben. Man wird dann zum Beispiel sehr ängstlich, wenn man keinen Alkohol mehr bekommt. Körperliche Entzugserscheinungen sind Magenschmerzen, Schwitzen, Herzrasen oder Übelkeit.
Erst, wenn der Entzug vollständig abgeschlossen ist, hat ein Alkoholiker keine Entzugserscheinungen mehr. Er kann dann sein Leben wieder auf eine gesunde Art und Weise in die Hand nehmen.
Arbeitsblatt zum Text
1) Erkläre die schwierigen Wörter aus dem Text.
Was bedeutet…
- rückfällig sein
- alkoholsüchtig sein
- nüchtern sein
- auf Entzug gehen
- Entzugserscheinungen
2) Warum ist alkoholfreies Bier nichts für Kinder?
3) Nenne psychische und körperliche Entzugserscheinungen, die beim Alkoholentzug auftreten.
Foto: VadimGuzhva / bigstockphoto.com