Blasenmole: wenn Dein Kind sich fehlentwickelt

Die Blasenmole kommt selten vor: Nur 0,1 Prozent aller Schwangerschaften betrifft diese Fehlentwicklung. Betroffene merken es oft gar nicht, denn alle Anzeichen einer Schwangerschaft treten auf. Gern wird sie auch mit dem Windei verwechselt. Doch es gibt ein paar Anzeichen, die typisch für eine Blasenmole sind.

Blasenmole: Was ist das?

Die Blasenmole ist eine seltene Fehlentwicklung der Schwangerschaft: Sie betrifft nur etwa 0,1 Prozent aller Schwangerschaften. Dabei wuchert das Gewebe, das sich zur Plazenta entwickelt, einfach immer weiter. Dabei können die Wucherungen bis in die Gebärmuttermuskulatur wachsen und sich auch bis über die Gebärmutter hinaus ausbreiten. Wenn das geschieht, spricht man von einer invasiven oder auch destruierenden Blasenmole. Die Zellen wandern dann mit dem Blut in die Lunge oder Leber, selbst bis in das Gehirn.

Selbst wenn die Beschreibung bösartig klingt – sie ist es nicht und damit auch heilbar. Allerdings kann sich aus einer Blasenmole in sehr seltenen Fällen später Krebs entwickeln. Deshalb ist die einzig mögliche Behandlung eine chirurgische Entfernung der Wucherungen.

Wie kommt es zur Blasenmole?

Der Grund für die Entstehung liegt in der Befruchtung, die zwar stattfindet, bei der aber etwas schief lief. In der Folge entwickelt sich der Embryo nicht richtig. Die Mola hydatidosa, wie sie auf Latein heißt, führt damit unweigerlich zu einer Fehlentwicklung des ungeborenen Kindes.

Wissenschaftlich ordnet man diese Erkrankung unter die Trophoblasterkrankungen ein. Trophoblast ist ein anderer Name für die Zellen, die in einer Schwangerschaft einmal die Plazenta bilden sollen. Hingegen heißen die Zellen, aus welchen der Embryo wächst, folgerichtig Embryoblast. Vater und Mutter vererben dabei normalerweise je einen vollständigen Chromosomensatz. Dieser besteht aus 23 Chromosomen. Fehlt dabei ein Satz oder ist einer doppelt vorhanden, dann kommt es zur Blasenmole.

Weil normalerweise ein vollständiger Chromosomensatz 23 Chromosomen beträgt, hat eine befruchtete Eizelle somit 46 Chromosmen: jeweils 23 von jedem Elternteil. Bei einer Blasenmole ist das anders. Hier treffen nicht die richtigen Chromosomen aufeinander, weshalb die Zellen zwar wachsen, aber Anomalien ausbilden. Je nachdem, welcher Chromosomensatz da ist oder auch fehlt, sprechen wir von vollständiger oder partieller Blasenmole.

Diese Arten der Blasenmole gibt es

Vollständige Blasenmole

Hier fehlen sämtliche Chromosomen der Mutter in der Eizelle. Dafür wird der Satz des Vaters verdoppelt. Damit kommt erst gar kein Embryoblast zustande, also auch kein Embryo. Nicht einmal die Fruchthöhle bildet sich, wie es ja beim Windei der Fall wäre. Hingegen wird der Trophoblast viele Bläschen in der Gebärmutter bilden, was dann beim Ultraschall wie Schneegestöber aussieht. Diese kleinen Bläschen geben dem Ganzen auch den Beinamen Traubenmole.

Teilweise (partielle) Blasenmole, auch Partialmole

Hier kommen in der Eizelle zum Chromosomensatz der Mutter zwei Chromosomensätze des Vaters, also einer zu viel. Insgesamt haben wir damit nicht die normalen 46 Chromosomen (2 mal 23), sondern 69 (3 mal 23). Die Ursache dafür sind zum Beispiel zwei Spermien, welche eine Eizelle befruchten. Hier entwickeln sich Embryo und Plazenta, der Embryo könnte sogar ausgetragen werden. Er wird sich aber nie normal entwickeln! Vielmehr wird er stets einen Genschaden aufweisen und ist damit nicht überlebensfähig.

Blasenmole und Zwilling: Wo ist der Unterschied?

Auch eine Zwillingsschwangerschaft kann ja aus einer Eizelle entstehen, dann ist sie eineiig, was heißt: Die Eizelle teilt sich in zwei gleiche Embryonalanlagen. Zwillinge können aber lebensfähig sein, während eine Blasenmole nie lebensfähig sein wird, selbst wenn sich der Embryo mit Dottersack entwickelt. Eine Untersuchung in London ergab, dass sich unter 77 Zwillingsschwangerschaften nur eine Blasenmole befand.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Blasenmole?

Zum Glück kommt diese Komplikation in der Schwangerschaft nicht oft vor. Ein Windei etwa ist wesentlich häufiger! Von 1000 normalen Schwangerschaften entwickelt sich nur eine zur Blasenmole. Risikogruppen gibt es aber, obwohl nicht bei allen geklärt ist, weshalb sie dazu zählen. So haben Asiatinnen ein erhöhtes Risiko für eine Blasenmole. Auch jüngere Frauen unter 20 sowie ältere über 40 erleiden häufiger eine Blasenmole. Wer schon mehrere Fehlgeburten hatte, trägt ebenfalls ein erhöhtes Risiko.

Blasenmole: Das sind die Anzeichen!

Anfangs gleichen die Anzeichen denen einer ganz normalen Schwangerschaft. Deshalb fällt nicht jede Blasenmole sofort auf. Später aber kommen Blutungen hinzu, was zwar auch normalerweise vorkommen kann, jedoch besser abgeklärt werden sollte.

Blutung in der Schwangerschaft? Hier liest Du, was es noch damit auf sich haben kann!

Was ist nun das Spezifische einer Blutung aufgrund einer Blasenmole: Sie sind oft anders gefärbt, etwa sehr dunkel oder auch extrem hell. Manchmal geht sogar schon traubenähnliches Gewebe mit ab. Blutungen dieser Art sind jederzeit möglich und erreichen jede denkbare Stärke, von schwach bis stark. Lasse darum eine auftretende Blutung stets vom Arzt oder der Hebamme abklären!

Weitere Anzeichen der Blasenmole sind aber derart unüblich, dass spätestens jetzt Betroffene misstrauisch werden. Sie leiden unter Schwindel und extrem starker Übelkeit. Zudem schwillt der Bauch rascher an, als das bei einer normalen Schwangerschaft der Fall wäre. Das liegt natürlich an den Wucherungen und daran, dass sich die Gebärmutter dadurch rasch ausdehnt.

Blasenmole und hCG Wert

Auch ein sehr hoher hCG Wert weist auf eine mögliche Blasenmole hin. Der Grund: Wächst die Plazenta so schnell, schießt auch der hCG Wert in die Höhe. Dabei handelt es sich um das sogenannte Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin, abgekürzt hCG. Es ist auch für die anormale Übelkeit verantwortlich.

Du kennst den hCG Wert noch nicht? Macht nichts: Erfahre hier mehr darüber!

Verwechslungsgefahr: Windei und Blasenmole

Unkundige verwechseln gern die Blasenmole mit dem sogenannten Windei. Wird per Ultraschall die Schwangerschaft untersucht, ergibt sich beim Windei ein ganz typisches Bild, das von dem der Blasenmole stark abweicht. Das Windei ist im Prinzip eine leere Fruchthöhle ohne Dottersack, da sich hier der Embryo ab einem sehr frühen Stadium einfach nicht mehr weiterentwickelt. Manch einer spricht auch von einem Windei als Ursprung der Blasenmole. Das aber ist nicht korrekt, weil beide völlig unterschiedlich aussehen.

Wann wird die Blasenmole deutlich erkannt:

Wer sehr früh einen Ultraschall machen lässt, hat darum alle Chancen, die vollständige Blasenmole früh zu entdecken: So fehlt bei einer Blasenmole der Herzschlag des Fötus, der bei einer normalen Schwangerschaft deutlich zu erkennen ist. Vielmehr sieht man nur das bereits erwähnte Schneegestöber. Zudem fällt im Bluttest auf, dass der hCG Wert unüblich hoch ist für diese frühe Schwangerschaftsphase.

Eine Partialmole lässt sich nicht so leicht erkennen: Der Ultraschall ergibt häufig keine Anhaltspunkte dafür. Der unüblich niedrige hCG-Wert macht aber den Frauenarzt darauf aufmerksam, um was es sich handeln könnte. Im Verdachtsfall ertastet der Arzt dann eine stark vergrößerte und sehr weiche Gebärmutter, was einen weiteren Hinweis gibt.

Manchmal kommt so etwas auch erst durch eine verfrühte Fehlgeburt ans Licht. Untersucht dann ein Pathologe das Gewebe, lässt sich die Partialmole sicher diagnostizieren.

Blasenmole: Wie sieht die Therapie aus?

Leider lässt sich bei einer Blasenmole, egal in welcher Form, nicht viel tun. Die Behandlung besteht immer in einer Absaugung, was die Gebärmutter von den Wucherungen befreit. Das findet unter Vollnarkose beim Gynäkologen statt. Dabei wird vorsichtig der Gebärmutterhals erweitert, um einen besseren Zugang zu bekommen. Anschließend saugt der Gynäkologe mithilfe einer sogenannten Saugkürette die Wucherungen ab.

Weil die Nachsorge viel Zeit kostet, sollte eine Betroffene eine Weile nicht schwanger werden. Wird sie zu früh wieder schwanger, lässt sich nur schwer unterscheiden, was zur neuen Schwangerschaft gehört und was noch weiter wuchert. Deshalb gehört zur Nachsorge nicht nur die regelmäßige Blutuntersuchung.

Nachsorge bei einer Blasenmole

Im Verlauf der nächsten sechs Monate wird erneut und oft Blut untersucht werden. Das Problem: Es könnte ja noch etwas von dem Gewebe verblieben sein, ohne dass der Gynäkologe das gemerkt hat. Um sicherzugehen, muss darum der hCG-Wert permanent kontrolliert werden. Normalisiert er sich rasch, wurde alles restlos entfernt. Falls nicht, muss der Eingriff wiederholt werden. Denn auch kleinere Gewebeteile können erneut wachsen und sich über den Körper ausbreiten. Noch Monate nach dem Eingriff kann so etwas passieren.

Blasenmole Erfahrungen und der Umgang mit Trauer: Fehlgeburt und Trauer gehören zusammen. Vielleicht hilft Dir dieser Artikel, damit umzugehen.

Invasive Blasenmole als Komplikation

Die schwangerschaftsbedingte Erkrankung kann zu einer dauerhaften werden, das ist die bereits erwähnte invasive Blasenmole. Das Risiko dafür hängt von der Art der Blasenmole ab. War es eine partielle Blasenmole, kommt das bei höchstens einem Prozent der Betroffenen vor. Frauen mit vollständiger Traubenmole sind häufiger davon betroffen: Hier kann der Anteil bis zu 15 Prozent betragen.

Wer davon betroffen ist, merkt das vor allem an den anhaltenden Blutungen nach der Absaugung. Das sollte eigentlich nicht passieren und deutet auf weiter wucherndes Gewebe hin. Die Behandlung greift dann zur Chemotherapie. Dabei werden die Wucherungen ganz sicher abgetötet, die Heilungsrate beträgt nahezu 100 Prozent. Voraussetzung: Nach Erkennen der invasiven Art wird rasch gehandelt.

Weitere Komplikationen der Blasenmole

So selten die Blasenmole schon ist, diese folgende Komplikation ist noch seltener. Dann kommt es doch zur Entwicklung von Krebs.

Man spricht dann von einem Chorionkarzinom als Ergebnis einer anhaltenden schwangerschaftsbedingten Trophoblasterkrankung. Voraussetzung ist also bereits eine Komplikation, welche ihrerseits wiederum eine Komplikation ist, nämlich der Schwangerschaft. Dass das sehr selten ist, kannst Du Dir denken: Sie stellt eine Ausnahme dar, welche bei einer von 30.000 Schwangerschaften eintreten kann. Hier kommt wiederum eine Chemotherapie zum Einsatz.

Wer den Krebs bekämpfen konnte, muss zeit seines Lebens die hCG Werte prüfen lassen.

Wie hoch ist das Wiederholungsrisiko einer Blasenmole?

Dass sich so eine seltene Blasenmole mehrfach wiederholt, ist extrem unwahrscheinlich. Das Risiko ist quasi nicht messbar, so gering ist es. Diese seltene genetische Komplikation tritt damit bei den Betroffenen meistens nur einmal auf. Danach ist eine erneute Schwangerschaft problemlos möglich.

Wann ist nach der Blasenmole eine erneute Schwangerschaft möglich?

Dennoch ist eine Pause von zwölf Monaten nach Erreichen der Normalwerte für den hCG Wert nötig. Erst danach kannst Du versuchen, wieder schwanger zu werden. Schließlich ist eines der Merkmale einer Blasenmole der gestiegene hCG Wert – ebenso wie bei einer Schwangerschaft! Verhüten ist damit das Beste, um diese Frist unbedingt einzuhalten. Meide aber Spiralen in dieser Zeit!

Fazit Blasenmole: Selten und gut zu behandeln

Bei der Blasenmole handelt es sich um eine Schwangerschaftskomplikation. Ihr Ergebnis ein nicht lebensfähiger Embryo oder bestimmte Wucherungen, die aus der Plazenta entstehen. Dabei sind alle Anzeichen einer normalen Schwangerschaft vorhanden, ähnlich wie beim Windei, mit dem die Blasenmole oft verwechselt wird. Allerdings treten diese Anzeichen bei der Blasenmole in übersteigerter Form auf: Ein unüblicher hCG Verlauf deutet darauf hin, ebenso wie extrem starke Übelkeit und ein über die Maßen anschwellender Bauch. Treten häufige und starke Blutungen auf, kann auch dies ein Anzeichen sein. Dann sollte die werdende Mutter unverzüglich zum Arzt!

Wird dann per Ultraschall die Schwangerschaft untersucht und die Gebärmutter abgetastet, finden sich deutliche Anzeichen einer Blasenmole. Steht die Diagnose fest, findet eine Absaugung statt. Die Entfernung der Wucherung beendet das Problem aber noch nicht ganz. Denn die Gewebsveränderungen können noch monatelang nach dem Absaugen wieder auftreten. Wichtig ist daher für Frauen mit Kinderwunsch, ein Jahr zu warten, bis sie es erneut versuchen. Zum Glück ist aber die Blasenmole sehr selten. Frauen mit Blasenmole Erfahrungen können darum im Normalfall vor einer Wiederholung sicher sein.

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