Brauner Ausfluss – das solltest Du bei einer Schmierblutung beachten
Dieser Artikel entspricht dem aktuellen wissenschaftlichen Stand sowie unseren journalistischen Leitlinien und wurde von Experten oder Hebammen geprüft.
Zu den QuellangabenBrauner Ausfluss – das sieht nicht nur sehr unschön aus, sondern viele Frauen sind teils sehr besorgt, wenn es zu einer Schmierblutung kommt. Wenn brauner Ausfluss in Deiner Unterwäsche zu sehen ist, obwohl Du gerade nicht die monatliche Menstruationsblutung hast, kann das einerseits zwar überraschend sein. Auf der anderen Seite ist brauner Ausfluss aber zunächst einmal kein Grund zur Beunruhigung.
Brauner Ausfluss – Gründe für die Schmierblutung
Brauner Ausfluss ist meist der normale Zervixschleim, welcher durch altes Blut eingefärbt ist. In der Tat verändert abgestandenes Blut im Körper seine Farbe: Ist es anfangs noch hellrot, wird es mit der Zeit braun und krümelig. So ist es nichts Ungewöhnliches, wenn die monatliche Regelblutung in den ersten Tagen mit braunem Ausfluss beginnt – und auch wieder mit einer bräunlichen Schmierblutung endet.
Weißer Ausfluss, gelber Ausfluss, brauner Ausfluss – die Gründe dafür können harmlos sein
Brauner Ausfluss ist – ähnlich wie rosafarbenes Sekret – ein Indiz auf den Zeitpunkt des Eisprungs. Mit jedem Zyklusbeginn steigt der Östrogenspiegel, sodass die Gebärmutterschleimhaut an Volumen zunimmt. Nach dem Eisprung erhöhen sich die Progesteronwerte, sodass sich die Schleimhaut der Gebärmutter verdickt und reift. Brauner Ausfluss in der Eisprungphase deutet darauf hin, dass die Gebärmutterscheimhaut gewachsen ist, sich jedoch noch nicht verdickt hat. Dies kann daran liegen, dass der Progesteronspiegel zu dem Zeitpunkt noch nicht seinen Höhepunkt erreicht hat.
Manchmal kommt es vor, dass brauner Ausfluss bereits im frühen Stadium einer Schwangerschaft auftritt. Sicherlich ist es für betroffene Frauen zunächst beängstigend, denn meist wird eine solche Schmierblutung mit einer Regelblutung gleichgesetzt. Ist das der Fall, besteht oftmals das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt. Trotzdem muss Dich brauner Ausfluss in der Schwangerschaft nicht beunruhigen, sondern das Auftreten der Schmierblutung kann harmlose Ursachen haben. Wann jedoch brauner Ausfluss ein Krankheitsindikator ist, sodass ein Arztbesuch bzw. eine gynäkologische Utersuchung unausweichlich ist – das erfährst Du in diesem Ratgeber-Artikel.
Bräunlicher Ausfluss – Indiz für eine Schwangerschaft?
Eine bräunliche Schmierblutung kann sowohl ein „Vorbote“ für eine normale Regelblutung sein – ein Aspekt, der im Rahmen einer Schwangerschaft buchstäblich „Bauchschmerzen“ bei der werdenden Mutter hervorrufen kann. Denn eine Menstruationsblutung kann auf eine Erkrankung und damit auf einen möglichen bevorstehenden Schwangerschaftsabbruch hindeuten. Andererseits ist das so genannte „Spotting“, wie brauner Ausfluss landläufig auch genannt wird, oftmals auch ein Indikator für eine bestehende Schwangerschaft.
Die Einnistungsblutung
Noch bis vor wenigen Jahren war man der Ansicht, dass sich eine Schwangerschaft durch eine bräunliche Schmierblutung „ankündigen“ kann. So ging man lange davon aus, dass eine gerade befruchtete Eizelle, die sich „frisch“ in der Gebärmutter „eingenistet“ hat, eine Blutung hervorruft – die so genannte Einnistungsblutung. Dass eine derartige Auffälligkeit aber tatsächlich ein Hinweis für eine beginnende Schwangerschaft ist, konnte bis dato noch immer nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen werden. Insofern ist die bräunlich-schmierige Blutung nach wie vor kein eindeutiges Anzeichen dafür, dass eine Schwangerschaft besteht. Vielmehr gibt es eine Reihe anderer Auslöser für die braune Schmierblutung:
– Die Menopause
Bei Frauen 45+ kommt es vergleichsweise häufig zu einer bräunlichen Sekretbildung, die sich in geringen Mengen in der Unterwäsche zeigt. Meist ist das ein Signal dafür, dass nun die Menopause eingesetzt hat. Kommen außerdem gelegentliche Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen hinzu, ist das ein zusätzliches Indiz für die beginnenden Wechseljahre. Ferner wird die Anfangszeit der Menopause oftmals von Schlaflosigkeit begleitet.
– Zysten an den Eierstöcken
Bei vielen Frauen werden – meist im Rahmen einer Routineuntersuchung – Eierstockzysten festgestellt. In den meisten Fällen werden sie von den Patientinnen nicht einmal bemerkt. Sie sind meist gutartig, absolut schmerzfrei und verursachen auch sonst keine Beschwerden. Bei der so genannten Ovarialzyste handelt es sich um ein säckchenartiges Gebilde, das mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Dieser „Sack“ bildet sich auf der Oberfläche eines oder beider Eierstöcke oder er kann auch in ihrem Inneren entstehen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass einige Ovarialzysten einen leichten Druckschmerz verursachen oder zu ausgeprägten Menstruationsschmerzen führen können. Um herauszufinden, ob sich eine Eierstockzyste gebildet hat, ist es hilfreich, den Gynäkologen Deines Vertrauens aufzusuchen. Dieser führt eine Ultraschalluntersuchung durch und wird gegebenenfalls weitere Behandlungs- oder Therapieformen verordnen.
– Gynäkologische Untersuchungen
Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen sind für Frauen jeden Alters wichtig. Denn nur auf diese Weise ist die Früherkennung möglicher schwerer Erkrankungen oder Infektionen möglich. Besondere Untersuchungen beim Frauenarzt, wie zum Beispiel der „Abstrich“, können gegebenenfalls eine bräunliche Schmierblutung auslösen. Das ist allerdings kein Grund zur Besorgnis.
– Einnahme von Antibiotika
Wenn eine Frau Antibiotika einnimmt, ist es möglich, dass sich die Farbe des Ausflusses verändert.
– Schwäche des Immunsystems
Eine beginnende Erkrankung wirkt sich gegebenenfalls auf die Farbgebung des Ausflusses aus. Darüber hinaus kann auch ein geschwächtes Immunsystem farbliche Veränderungen beim Ausfluss verursachen.
– Sex
Intensiver Geschlechtsverkehr kann im Anschluss mit Schmierblutungen einhergehen. Vor allem bei Frauen, die die Spirale als Mittel zur Empfängnisverhütung nutzen, sind Schmierblutungen dieser Art nicht außergewöhnlich.
Hinweis:
Tritt die Schmierblutung immer dann auf, wenn Du Sex hast und dauert sie mitunter gar mehrere Tage an, solltest Du Dich von einem Gynäkologen untersuchen lassen.
– Die Unterleibsentzündung
Bei einer vorliegenden Unterleibs- oder Beckenentzündung (PID = Pelvic inflammatory disease) kommt es häufig zu einer übel riechenden, bräunlichen Sekretbildung. Auch Fieber, Bauchschmerzen sowie Schmerzen beim Sex oder Probleme beim Wasserlassen gehen damit einher. Bei derartigen Symptomen solltest Du unbedingt den Arzt Deines Vertrauens konsultieren.
– Gebärmutterhalskrebs
Obwohl Gebärmutterhalskrebs, aktuellen Statistiken zufolge, extrem selten auftritt, kann brauner Ausfluss ein Indikator für diese Erkrankung sein. In Verbindung mit heftigen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie mit anschließenden starken Blutungen sind bräunliche Schmierblutungen mitunter ein Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs. Darüber hinaus leiden betroffene Frauen relativ häufig auch unter intensiven und lang andauernden Blutungen zwischen den Menstruationsblutungen.
Gelber Ausfluss – das steckt dahinter
Gelber Ausfluss, aber auch weißer Ausfluss sowie brauner Ausfluss sind meist ein Anzeichen dafür, dass Dein Körper Dir ein „Signal“ senden und Dich darüber „informieren“ will, dass etwas nicht in Ordnung ist. In den meisten Fällen jedoch unterstützt gelber Ausfluss die körpereigene Abwehr und nimmt mit Blick auf die Selbstreinigung des Intimbereichs der Frau einen wesentlichen Stellenwert ein.
Gelber Ausfluss ist eine typische Reaktion des weiblichen Körpers. Es handelt sich dabei um eine schleimige Flüssigkeit, die aus der Vagina austritt und in einer relativ geringen Menge in der Unterwäsche zu sehen ist. Gelber oder weißer Ausfluss kann bei Frauen jeden Alters auftreten. Wenn sich gelber oder weißer Ausfluss jedoch in ungewohnter Häufigkeit zeigt oder wenn Du darüber hinaus Unterleibsschmerzen verspürst, solltest Du beim Frauenarzt eine Untersuchung des ph-Wertes Deines Intimbereichs durchführen lassen.
Gelber Ausfluss ist ebenfalls oft harmlos
Bei einer vorliegenden Schwangerschaft reagiert die Vaginalflora im Allgemeinen hochsensibel. Daher ist gelber oder weißer Ausfluss bei werdenden Müttern nichts Ungewöhnliches. Häufig deutet weißer Ausfluss auf die Existenz eines Vaginalpilzes hin. Mit einer entsprechenden Medikation – meist werden spezielle Zäpfchen verordnet – werden die Beschwerden wie Juckreiz oder leichtes Brennen beim Wasserlassen nach wenigen Tagen wieder abklingen.
So kann sich der Ausfluss verändern
Je nach Zyklus kann der Ausfluss eine unterschiedliche Farbgebung aufweisen. Zu Beginn der monatlichen Regelblutung ist der Ausfluss meist milchig bis gelblich. In der Phase des Eisprungs sieht der weißliche oder gelbliche Ausfluss wie flüssiger Eidotter aus. Je näher es dem Zyklusende zugeht, ist es möglich, dass sich eine bräunliche Schmierblutung zeigt. All das ist völlig normal. So lange der Ausfluss nicht mit Schmerzen, Juckreiz oder starkem Brennen beim Wasserlassen einhergeht, musst Du Dir keine Sorgen machen.
Brauner Ausfluss – das kannst Du dagegen tun
In vielen Fällen ist es nicht möglich, bräunlichem vaginalem Ausfluss vorzubeugen. Brauner Ausfluss muss im Allgemeinen nicht spezifisch behandelt werden, weil die Ursachen meist harmloser Natur sind. Vielmehr ist es wichtig, dass Du die Farbgebung des Ausflusses im Blick behältst und etwaige Veränderungen bei Bedarf notierst. Dadurch hast Du die Möglichkeit, die Auffälligkeiten gezielt mit dem Arzt Deines Vertrauens anzugehen bzw. behandeln zu lassen.
Fazit
Brauner Ausfluss braucht Dich nicht zu verunsichern. Wenn sich brauner Ausfluss in Deiner Unterwäsche zeigt, solltest Du lediglich darauf achten, dass diese Schmierblutung nicht mehrere Tage lang anhält. Denn eben das könnte ein Indiz dafür sein, dass sich eine Erkrankung ankündigt. Auch weißer und gelblicher Ausfluss sind nichts Ungewöhnliches und bedürfen in den meisten Fällen keine gesonderte ärztliche Behandlung.
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