In einer aktuellen Studie des New England Journal of Medicine wurde durch das Center for Desease Control and Prevention (CDC) ein Zusammenhang zwischen der Entwicklung einer Herzmuskelentzündung und der Impfung gegen das Coronavirus festgestellt.
Grundlage dieser Ergebnisse ist eine Kaplan-Meier-Analyse von Daten der Health Care Organization in Israel für alle Erkrankten einer Herzmuskelentzündung 6 Wochen nach der ersten Impfung mit dem Pfizer-BioNTech mRNA-Impfstoff.
Inhaltsverzeichnis
Studienergebnisse: Männliche Personen zwischen 16 und 29 Jahren besonders betroffen
Die kummulierte Inzidenz einer Herzmuskelentzündung der Altersgruppe 16 bis 29 Jahre beträgt 5,49 pro 100.000 Personen. Zum Vergleich: Die kummulierte Inzidenz einer Herzmuskelentzündung bei Personen über 29 Jahren beträgt 1,13 pro 100.000 Personen.
Besonders betroffen sind Männer: Die kummulierte Inzidenz von männlichen Personen zwischen 16 und 29 Jahren ist etwa 14 Mal so hoch wie in der weiblichen Vergleichsgruppe. Bei männlichen Personen ab 30 Jahren ist die kummulierte Inzidenz etwa 10 Mal so hoch wie bei Frauen der gleichen Altersgruppe.
Die Verläufe der Herzmuskelentzündung wurden in milde, mittelschwere und schwere Verläufe unterteilt. Von den etwa 1,3 Mio. weiblichen Personen der Studie waren insgesamt 3 Personen von einer Myokarditis betroffen. Zwei der Verläufe waren mild, einer mittelschwer.
Von den etwa 1,25 Mio. männlichen Personen wurden in der Datenbank insgesamt 51 Verläufe festgestellt, von denen eine Herzmuskelentzündung einen schweren Verlauf hatte, 11 einen mittelschweren Verlauf und 39 einen milden Verlauf.
Was ist eine Herzmuskelentzündung und wie macht sie sich bemerkbar?
Häufige Symptome einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) sind neben Atemnot und einem Engegefühl in der Brust auch Schwindel, Übelkeit oder ein ungewöhnlicher Rhythmus des Herzschlags.
Die Ursachen, die zum Auslösen einer Myokarditis führen, sind sehr weitgreifend. Häufig sind Viren der Auslöser, aber auch bakterielle Infektionen, eine Überreaktion des Immunsystems, Medikamente oder beispielsweise der Impfstoff gegen das Coronavirus können zu einer Herzmuskelentzündung führen.
Die Diagnose wird häufig über eine Untersuchung körperlicher Aktivitäten, insbesondere des Herzens, durchgeführt. Neben einem Stethoskop wird auch, vor allem bei schweren Verläufen, Blut abgenommen oder ein EKG durchgeführt.
Werden bei diesen Verfahren Unregelmäßigkeiten oder auffällige Werte festgestellt, ist eine weiterführende Untersuchung über Ultraschall oder eine Kernspinuntersuchung erforderlich.
Wie wird eine Myokarditis behandelt?
Grundsätzlich sollte nach der Erkrankung Ruhe an der Tagesordnung stehen. Das Herz ist überlastet und bedarf einer Schonung. Jegliche Art von Belastung, die zu einer erhöhten Beanspruchung des Herzens führt, sollte zwingend vermieden werden.
Tipp: Entspannte Radtouren oder Spaziergänge sind kein Problem – eine Herzmuskelentzündung bedeutet nicht, dass Du 24 Stunden am Tag im Bett liegen musst
Wurde das Risiko einer Myokarditis durch die Impfung gegen das Coronavirus unterschätzt?
Meiner Meinung nach muss man diese Frage in zwei Gesichtspunkte unterteilen: Zum einen, ob das Risiko unterschätzt wurde und zum anderen ob es das Risiko einzugehen wert ist.
Grundsätzlich sind Nebenwirkungen, die vorher nicht auf dem Radar der Forscher und Ärzte waren, immer ein Problem. Jedoch sind Nebenwirkungen dieser Art häufig nicht auszuschließen. Zum Vergleich: Die Nebenwirkungen einer Grippeimpfung sind bei einer von 10.000 Personen Ausschläge, Atembeschwerden oder allergische Reaktionen.
Durch die schnelle Entwicklung und die ständige Präsenz in den Medien wird der Impfstoff gegen das Coronavirus besonders stark in den Fokus gestellt. Durch die hohe Zahl der Impfgegner und -kritiker werden alle Nebenwirkungen und negativen Effekte des Coronavirus an den Pranger gestellt und kritischer betrachtet als beispielsweise andere Impfstoffe.
Vergleicht man aber die Ausmaße der Folgen einer Corona-Erkrankung (Stand: 11.10.2021) in denen von 4.32 Mio. Erkrankungen über 94.000 Fälle im Zusammenhang mit Corona tödlich endeten, ist es jedem selbst überlassen, ob die Gefahren der Nebenwirkungen es wert sind, eingegangen zu werden.