Der 1. Mai ist neben dem 3. Oktober, dem „Tag der deutschen Einheit“, einer der wichtigsten gesetzlichen Feiertage in Deutschland. Der 1. Mai wird auch der „Tag der Arbeit“ genannt und ist den Arbeitern in Deutschland gewidmet. Neben Deutschland ist der 1. Mai auch in Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Belgien und anderen Ländern ein gesetzlicher Feiertag. Der 1. Mai wird auch politisch genutzt, indem viele Menschen an diesem Tag auf die Straße gehen und für bessere Bedingungen bei der Arbeit protestieren.
Die Geschichte des 1. Mai in Deutschland
Zunächst gab es den 1. Mai als Tag, an dem Arbeiterverbände auf die Straße gingen, auch in anderen Ländern. Dabei kam es zum Beispiel in den USA zu Streiks mit teils sehr gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Arbeitern und der Polizei. In Deutschland war dies nicht anders. Als der 1. Mai 1919 in der Weimarer Republik gefeiert wurde, waren viele Menschen dagegen, im Jahr 1929 kam es sogar zu Straßenkämpfen, die 3 Tage lang dauerten und sogar Todesopfer forderten. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Tag dann endgültig zum gesetzlichen Feiertag. Damals wurde er noch „Feiertag der nationalen Arbeit“ genannt. Nach dem Krieg blieb der 1. Mai als gesetzlicher Feiertag erhalten und wird auch heute noch gefeiert.
Politische Demonstrationen und Ausschreitungen
Heute wird der 1. Mai vor allem von Arbeiterverbänden genutzt, um für mehr Gerechtigkeit bei der Arbeit zu demonstrieren. In fast allen großen Städten in Deutschland finden am 1. Mai Kundgebungen statt, bei dem die Forderungen an die Arbeitgeber und die Politik auf Plakaten zu lesen sind. Neben diesen Kundgebungen gibt es in den letzten Jahren am 1. Mai auch Ausschreitungen. Dabei werden von den Randalierern oft Autos angezündet und Geschäfte zerstört und geplündert. Vor allem in Berlin und Hamburg sind die Ausschreitungen meist besonders heftig und es gibt immer wieder Verletzte und Schäden in Millionenhöhe.
Erklärung der schwierigen Wörter:
Der „Tag der deutschen Einheit“ wird am 3. Oktober gefeiert, weil am 3. Oktober 1990 die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) zu einem einzigen Land zusammengelegt wurden.
Es gibt gesetzliche Feiertage und kirchliche Feiertage. Bei den gesetzlichen Feiertagen haben die Bürger in Deutschland frei, bei den kirchlichen manchmal nicht.
Arbeiterverbände sind Zusammenschlüsse von vielen Arbeitern, die in einer gleichen oder ähnlichen Kategorie arbeiten, wie zum Beispiel die Arbeiter in der Automobilindustrie.
Die Weimarer Republik ist der Vorgänger der Bundesrepublik Deutschland. Sie bestand zwischen 1919 und 1945.
Als Nationalsozialismus bezeichnet man die Zeit zwischen 1933 und 1945, in der die Partei NSDAP allein herrschte in Deutschland. Sie und ihr Vorsitzender Adolf Hitler sind verantwortlich für den Ausbruch des 2. Weltkriegs, bei dem rund 55 Millionen Menschen gestorben sind.
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