Die Eltern-Kind-Beziehung: Bindung, Vertrauen und Rückhalt

Facetten der Eltern-Kind-Beziehung

Das emotionale Klima, in dem ein Kind aufwächst, hat großen Einfluss auf seine persönliche Entwicklung. Besonders in den ersten Lebensjahren ist es die Art und Weise, wie man in der Familie miteinander umgeht, welche das Fundament für eine gute Eltern-Kind-Beziehung bilden kann.

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Gleichzeitig ist das Kind rein körperlich gesehen von seinen Eltern abhängig. Es muss mit allem versorgt werden, das es braucht. Mit der Zeit wird es lernen, selbständiger und unabhängiger zu werden.

Sozialen Umgang lernen

In einem liebevollen Umfeld lernt das Kind, sich mit seinen Familienmitgliedern über das Erlebte, seine Hoffnungen, Wünsche und Ängste auszutauschen. Es herrscht gegenseitiger Respekt, während Zuneigung und Anerkennung zugleich offen gelebt werden.

Je nachdem, wie gut das Kind aufgrund seines familiären Umfelds lernt, Gefühle auszudrücken, wird es sich später auch im übrigen Leben angemessen verhalten können. Hat es seinerseits ausreichend Aufmerksamkeit bekommen und erlernt, seinen Mitmenschen zuzuhören, bringt es gute Voraussetzungen für eine ideale Entwicklung mit. Der gegenseitige Austausch von Gefühlen ist uns nicht angeboren. Wie vieles andere, müssen wir ihn erst erlernen. Dementsprechend gibt es aufgrund unterschiedlicher sozialer Gegebenheiten große Unterschiede zwischen der Entwicklung von Schulkindern.

Viele unserer sozialen Fähigkeiten können wir nicht aufholen, wenn wir im Kindesalter keine Gelegenheit hatten, diese zu erwerben. Beispiele dafür sind die Fähigkeit, eigene Gefühle zu zeigen sowie der Erwerb von Sozialkompetenz.

Körperliche, soziale und psychische Abhängigkeit

Das Neugeborene ist von der Zuneigung seiner Eltern abhängig. Nicht nur, weil es sie später braucht, um sich in sozialer Hinsicht zu entwickeln. Auch rein körperlich ist es darauf angewiesen, beachtet zu werden. Das Baby kann nur dann überleben, wenn die Erwachsenen seine Bedürfnisse wie Nahrung, Reizzufuhr, Wärme und Flüssigkeitszufuhr befriedigen und seinen gesundheitlichen Zustand immer wieder (intuitiv) überprüfen.

Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung

Bereits in der Schwangerschaft entwickelt das Kind eine Beziehung zur Mutter und deren Umgebung. So gewöhnt es sich an die Stimme seiner Eltern und Geschwister, die es später durchs Leben begleiten werden.

Richtig spannend wird die rasch voranschreitende Weiterentwicklung im Säuglingsalter.

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Abhängig und aufmerksam: Der Säugling

Im Säuglingsalter nimmt das Kind seine Umwelt vorerst noch nicht vollständig wahr. Seine Motorik ist noch unbeholfen. Wichtige Wahrnehmungskanäle wie das Sehen und Hören müssen erst noch vollständig entwickelt werden. Trotzdem besteht in dieser Zeit bereits ein enges Verhältnis zwischen Eltern und Kind bzw. insbesondere zwischen Mutter und Kind.

Es ist eine Phase des Fühlens, in der sich der Säugling befindet. Er ist schläfrig zufrieden oder wach und neugierig. Es ist davon auszugehen, dass das Kind zu diesem Zeitpunkt noch nicht zwischen sich selbst und andern Personen oder Dingen unterscheidet. Sein „Ich“ ist noch nicht ausgeprägt oder noch gar nicht vorhanden. Um diesen Teil, nämlich die Psyche, weiterzuentwickeln, benötigt es Nähe zu seinen Eltern und wiederum die Befriedigung seiner übrigen Grundbedürfnisse. Man spricht hier auch von der Unterstützungsfunktion der Umwelt des Säuglings.

Diese Unterstützungsfunktion bedeutet nichts anderes, als dass der noch sehr kleine Mensch darauf angewiesen ist, von den Erwachsenen versorgt zu werden. Weil die Eltern ihrerseits viel Zeit, Aufmerksamkeit und nicht zuletzt Nervenstärke dazu aufwenden, dem Kind gerecht zu werden, entsteht eine intensive Eltern-Kind-Bindung, obwohl sich das Kind bis auf gelegentliches Schreien oder (meist unwillkürliches) Lachen noch kaum äußern oder mitteilen kann. Der Säugling löst bestimmte, angeborene Verhaltensmuster in seinen Eltern aus. Sie sind fürsorglich, gehen behutsam mit dem Kind um und wissen aufgrund seiner Mimik und des Tonfalls des Schreiens oft intuitiv, was zu tun ist.

Die frühe, erste Lebensphase des Säuglings entscheidet wesentlich darüber, wie gut sich seine Persönlichkeit später entfalten können wird.

Wird das Vertrauen des Säuglings in seine Umwelt („Urvertrauen“) nicht ausreichend gestärkt, so hat er im Erwachsenenleben unweigerlich unter den Folgen zu leiden. Er kann dann in Belastungssituationen sogar den Bezug zu sich selbst und zu seiner Umwelt zu verlieren. Das kann panische Angst auslösen und zieht im schlimmsten Fall eine Angststörung nach sich (vgl. Rudolf 1996).

Sichtbare (Fort-)Schritte im Kleinkindalter

Das Kleinkind (drittes bis sechstes Lebensjahr) hat bereits alle wesentlichen, körperlichen Funktionen ausgebildet. Trotzdem tut sich vieles: Es wächst, gewinnt an Kraft und wird immer geschickter. Nun hat es bereits Kontrolle über seine Motorik erlangt und kann mit Eintritt des Schulalters auch einmal still sitzen, wenn dies erforderlich ist. Diese Kontrolle über die eigene Motorik ist eine Voraussetzung für das Erreichen der Schulreife.

Im Gegensatz zum Säugling, weiß das Kleinkind bereits, dass es sich vom Rest seiner Umwelt unterscheidet. Es sieht sich als eine eigenständige Person und kann sich gedanklich mit der Außenwelt auseinandersetzen. Damit dringen erstmals Themen wie Liebe, Sexualität und Tod in das Bewusstsein des Kindes. Zugleich erlangt das Kind seine sexuelle Identität, die ihm bewusst werden lässt, dass es sich vom anderen Geschlecht unterscheidet.

Kinder im Kleinkindalter haben nicht selten Angst vor dem, was noch auf sie zukommen wird. Ihr bisher sehr spielerisches Leben gewinnt an Tiefe, was enorm verunsichernd wirken kann.

Nun legt das Kind seine Beziehungen zu anderen selbst fest. Es hat eine Identität und damit eigene Absichten. Es versteht seine Rolle im Familienverband und orientiert sich am gleichgeschlechtlichen Elternteil. Es hegt den Wunsch, irgendwann auch einmal eine solche Vorzeigefrau wie seine Mutter bzw. ein Prachtkerl wie sein Vater zu werden. Dementsprechend versucht es, sich möglichst viel von seinen Eltern abzuschauen. Das Kind schätzt die Eltern sehr hoch ein und hat eine entsprechend enge Bindung zu ihnen.

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Grundschulalter

Das Grundschulkind wird nicht mehr nur von seinen Eltern und Familienmitgliedern erzogen. Nun ist es der Lehrer, der einen großen Teil der Erziehung übernimmt. Damit tritt eine neue Bezugsperson in das Leben des Kindes.

Während den Unterrichtsstunden in der Schule, muss das Kind ohne die familiäre Unterstützung zurecht kommen. Es lernt, wie es sich anfühlt, manchmal auf sich selbst gestellt zu sein. Nun muss es selbst Leistungen erbringen.

Viele Eltern messen ihren Erziehungserfolg an den Noten ihres Kindes. Das bringt eine gewisse Erwartungshaltung an die schulischen Leistungen des Kindes mit sich. Bringt das Kind gute Noten nach Hause, sind sie zufrieden. Hat das Kind eine unbefriedigende Leistung erbracht, bekommt es die Unzufriedenheit seiner Eltern zu spüren. Nicht selten ergibt sich daraus für das Kind: Konformes Verhalten und gute Schulleistungen führen zu Anerkennung seitens der Eltern.

Gleichzeitig ist das Kind vielfach von der Unterstützung seiner Familie beim Lernen abhängig. Es braucht Hilfe bei den Hausaufgaben, wenn ihm etwas nicht klar ist. Manchmal ist Motivation durch die Eltern vonnöten, um weiterhin Freude am Lernen zu haben. Beiderseits (also sowohl seitens der Kinder, als auch von der Elternseite her) gibt es nun starke Erwartungshaltungen, die eine ganz eigene Dynamik in die Eltern-Kind-Beziehung bringen. Diese verändert sich, kann aber dennoch sehr innig bleiben.

Die Eltern müssen das Kind nun immer wieder auffangen, wenn es sich in der Auseinandersetzung mit der Erwachsenenwelt überfordert fühlt. Sie geben ihm immer wieder das Gefühl, Kind sein zu dürfen.

Andererseits verbringt das Kind nun sehr viel Zeit außerhalb seiner Familie. Vormittags geht es in die Schule. Nachmittags gibt es eine Lernbetreuung oder wird sich mit Freunden getroffen. Zusätzliche Bildungsangebote und Hobbys kommen ins Spiel. Je älter das Kind wird, umso mehr wird es sich schließlich von seinen Eltern lösen. Das neue, sich stetig erweiternde Weltbild lässt einen anderen Blick auf die Erwachsenen zu. Spätestens mit dem Eintritt der Pubertät erkennt das Kind schließlich, dass man Eltern zwar vertrauen kann, diese aber trotzdem nicht immer Recht haben.

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