Die Besorgnis wächst, dass eine neue Generation von Spielen, die in virtuelle Welten eingebettet sind, Kindern das Online-Glücksspiel beibringen und zu einem höheren Spielsucht-Risiko beitragen. Besorgniserregend ist es auch deshalb, weil in Virtual-Reality-Casinos oft ein sehr rauer Umgangston herrscht und es schon mal zu Beschimpfungen in sexuell eindeutiger Sprache kommen kann. Die einzelnen Spieler sind zwar nicht persönlich zu erkennen. Doch Stimme und Reaktionen lassen sich nicht verschleiern. Häufig sitzen auch Kinder mit an solchen Spieltischen, wo die Spieler virtuelle Zigarren rauchen und digitale Waffen herumreichen. In Gesprächen mit den anderen Spielern geben sie auch unumwunden zu, dass sie beispielsweise noch zur Schule gehen.
Inhaltsverzeichnis
Minderjährige in Online-Casinos – warum gibt es keinen Aufschrei?
Die Besucherzahlen in den Onlinecasinos sind hoch, bei einigen tummeln sich täglich 40 bis 50.000 Spieler. Sie nutzen Headsets, um in der virtuellen Welt zu kommunizieren. Durch die gelockerten Bestimmungen sind auch immer mehr Minderjährige in Online-Casinos anzutreffen, heißt es auf schau-hin.info. Die Casinos verwahren sich gegen Vorwürfe, dass Spieler an den Tischen sich unangemessen verhalten dürfen, dass sie sich in vulgärer Sprache unterhalten oder die Altersfreigaben umgehen. Sie ahnden dieses Verhalten mit dauerhaften Sperren der Spieler. Spielerschutz ist ein wichtiges Thema für die Casinos. Sie arbeiten mit Moderatoren, KI-gesteuerten Tools und mit Technologiepartnern zusammen, um stehts höchste Standards bieten zu können. Auch in Deutschland gibt es sichere und seriöse Alternativen.
Strenge Altersbeschränkungen – wer kontrolliert es?
Fast überall gibt es strengen Altersbeschränkungen beim Glücksspiel. Wer beispielsweise in Deutschland online wetten oder in einem Online-Casino spielen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Virtuelle Pokerspiele, bei denen es nicht um Geld geht, gelten oft als Videospiel. Weder in den USA noch im Vereinigten Königreich sind diese Spiele illegal. Die großen virtuellen Casinos halten sich an die gesetzlichen Regelungen. Aber wie sieht es mit der Einhaltung der Altersbeschränkungen aus? Welche Möglichkeiten gibt es, die Zugänge zu regulieren?
Eltern, die mit ihrem Kind in ein Casino gehen wollen, würden für öffentliche Empörung sorgen. Im Internet ist es nichts anderes. Kinder haben dort Zugang zu echten Online-Casinos. Hier ist nicht zuletzt die Regierung in der Verantwortung aber vor allen Dingen die Eltern.
Keine Kontrollen auf den Seiten
Bei vielen Casino-Seiten gibt es beim Betreten des Casinos zu Beginn einen Hinweis, dass Nutzer mindestens 18 Jahre alt sein müssen, damit sie spielen dürfen. Moderatoren sollten auf die Einhaltung dieser Regel achten. Auch andere Spieler können Besucher melden, die sie verdächtigen noch minderjährig zu sein. Bei virtuellen Pokerspielen ohne Geld dürfen auch jüngere Spieler teilnehmen. Sie müssen mindestens 13 Jahre alt sein. Die Teilnehmer spielen dabei zwar nicht um echtes Geld, doch für dekorative Gegenstände, wie Spielzeug oder Pistolen, und auch für zusätzliche virtuelle Spielchips erheben die Plattformen Gebühren. Da kommt es auch vor, dass ganze Räume mit Spielern unter 18 Jahren besetzt sind.
Besorgniserregende Entwicklung
Diese Entwicklung nennen viele Experten besorgniserregend. Die Kinder sind in diesem Milieu Eindrücken und Erfahrungen ausgesetzt, die für ihr Alter nicht angemessen sind. Auch wenn es sich nicht um echtes Geld handelt, können hier Spielgewohnheiten entstehen. Das Verhalten wird mit der Zeit als normal angesehen. Hier gibt es noch eine zusätzliche Gefahr. Missbrauchstäter können die virtuelle Währung nutzen und beispielsweise Geschenke anbieten. Die Anbieter versuchen sich da aus der Affäre zu ziehen. Sie wissen, dass die Inhalte, die Jugendliche zu sehen bekommen, teilweise erst ab 18 Jahren sind. Sie fordern die Eltern auf, ihre Kinder beim Besuch des Online-Casinos zu überwachen und die Zeit mit Headset zu beschränken.
Was Eltern tun können
Jugendliche brauchen mehr Freiraum und ihren eigenen Platz, um sich zu entfalten. Sie sind in der Regel geübt im Umgang mit dem Internet und können sich schon selbstständiger im Netz bewegen. Dennoch sollten die Eltern immer als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Eltern sollten mit ihren Kindern Regeln vereinbaren, um die Risiken beim Surfen zu reduzieren. Es ist wichtig, die Jugendlichen über die Risiken, die überall im Internet lauern aufzuklären und ihnen auch zu sagen, welchen Angebote sie im Netz nutzen dürfen und welche nicht. Eine schriftliche Vereinbarung, wie beispielsweise in der Vorlage unter mediennutzungsvertrag.org, ist dafür ein brauchbares Tool. Das hilft zu verhindern, dass die Kinder internetsüchtig werden.
Mithilfe fester Surfzeiten ist sichergestellt, dass die Jugendlichen ausreichend Zeit für ihre Interessen haben. Als Grundregel gilt: zehn Minuten pro Lebensjahr und Tag.
Können Eltern die Geräte sicherer machen?
Kinder sollten über einen eigenen Nutzeraccount auf dem Computer verfügen. Dort lassen sich einige Funktionen, je nach Alter, einschränken, beispielsweise die Installation von Programmen oder welche Inhalte überhaupt angezeigt werden. Bei mobilen Geräten lässt sich der Internetzugriff ebenfalls einschränken. Spätestens wenn andere Lebensbereiche zu kurz kommen, weil die Jugendlichen Zeitlimits nicht einhalten, ist es möglich, die Nutzungszeit zu limitieren.
Möglichkeiten des technischen Jugendschutzes nutzen
Von der Kommission für Jugendmedienschutz gibt es „JusProg“. Dabei handelt es sich um ein Jugendschutzprogramm, das ungeeignete Internetseiten aussortiert. Dazu verwendet die Software technische Filter. Eltern sollten die Einstellungen regelmäßig prüfen und an das Alter des Jugendlichen anpassen. Ein sicheres Passwort schützt den Zugriff auf das Programm.
Fazit
Diese Maßnahmen stellen einen guten Schutz für die Jugendlichen dar. Allerdings gibt es keinen vollständigen Schutz vor nicht adäquaten Inhalten. Sie sind nur geeignet, die Medienerziehung zu unterstützen, nicht jedoch sie zu ersetzen.