Die Pille danach: Alles über die Notfallverhütung

Eine Verhütungspanne kann jeder Frau passieren. In solchen Situationen ist schnelles Handeln wichtig, um eine unerwünschte Schwangerschaft zu verhindern. Die Pille danach hemmt den Eisprung und blockiert die Chance auf eine Befruchtung. Das Präparat ist jedoch mit Nebenwirkungen, Kosten und Risiken verbunden.

Alles was Du über die Pille danach wissen musst, erfährst Du in diesem Artikel.

Kondom gerissen? Ein Fall für die Pille danach

Keine Verhütungsmethode ist zu 100 % sicher. In unachtsamen Momenten können Fehler passieren, die das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft plötzlich drastisch erhöhen. Viele Frauen machen sich in dieser Situation sofort auf zur Apotheke, um die Pille danach in Anspruch zu nehmen.

Wie genau funktioniert diese Art der Verhütung für den Notfall? Ist die Pille danach mit Kosten verbunden und wenn ja, in welcher Höhe? Kommt es zu Nebenwirkungen? Erfahre, wie Du in einer Notfallsituation richtig reagierst und wie die Pille danach am besten eingesetzt wird!

Was ist die Pille danach?

Die Pille danach ist ein rezeptfrei erhältliches Präparat, um nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder einer Verhütungspanne die Befruchtung und damit eine Schwangerschaft zu verhindern.

Aktuell sind zwei verschiedene Varianten der Pille auf dem Markt:

  • Die Pille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel
  • Die Pille mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat

Beide Wirkstoffe zielen darauf ab, Deinen Eisprung zu verzögern. Dieser wird für mindestens fünf Tage gehemmt – genau für den Zeitraum, in dem männliche Samenzellen in Deinem Körper überleben können. Die Samen finden daher keine Eizelle zum Befruchten vor, eine Schwangerschaft wird unmöglich.

Die Tablette mit Levonorgestrel kann bis zu 72 Stunden nach der Verhütungspanne eingesetzt werden. Die Variante mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat ist sogar bis 120 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr einsetzbar.

Nutzlos ist die Pille leider, wenn der Eisprung zum Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs bereits stattgefunden hat. Du solltest also Deinen Eisprung und Deine fruchtbaren Tage kennen, um die richtigen Maßnahmen zu setzen.

Die richtige Einnahme der Pille danach: So geht’s!

Die beste Zeit für die Einnahme der Tablette ist in den ersten 12 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr. Je früher Du das Präparat in der Apotheke holst und einnimmst, desto besser.

Grund für die Dringlichkeit ist die Tatsache, dass der Eisprung jederzeit stattfinden kann, auch direkt in den Stunden nach dem Geschlechtsverkehr. Die Tablette muss unbedingt davor eingenommen werden, um wirkungsvoll zu sein.

Seit 2015 bekommst Du die Pille danach in Deutschland rezeptfrei. Auch in Österreich, der Schweiz und vielen anderen europäischen Ländern ist sie in jeder Apotheke ohne ärztliches Rezept erhältlich.

Je nach Land sind bei der Pille danach Kosten in unterschiedlicher Höhe fällig. Das Personal der Apotheke fragt Dich nach dem Zeitpunkt der Verhütungspanne, um zu entscheiden, welche Variante des Medikaments die richtige ist.

Es wird lediglich eine einzelne Tablette eingenommen. Halte Dich genau an den Beipackzettel und die Beschreibung des erhaltenen Präparates. Die Pille sollte nicht auf leeren Magen eingenommen werden, zumindest eine kleine Mahlzeit davor ist ratsam.

Andernfalls steigt das Risiko, die Pille innerhalb weniger Stunden wieder zu erbrechen. Geschieht das, musst eine weitere Tablette eingenommen werden. Die Wirksamkeit ist sonst nicht garantiert.

Die beiden Wirkstoffe Levonorgestrel und Ulipristalacetat dürfen nicht in Kombination eingenommen werden. Beide Varianten aus zwei verschiedenen Apotheken zu holen sollte unbedingt unterlassen werden. Außerdem darfst Du – mit Ausnahme beim Erbrechen – nicht mehr als nur eine Tablette schlucken.

Manche Frauen bekommen in der Notsituation Panik und halten sich nicht an die Anweisungen des Apothekers und Beipackzettels. Dabei reicht die empfohlene Dosis vollkommen aus, um die gewünschte Verhinderung des Eisprungs zu erreichen.

Die Verhütung nach der Pille danach

Die Wirkstoffe in der Pille zur Hemmung des Eisprungs bringen den Hormonhaushalt im Körper durcheinander. Deshalb bietet nach der Einnahme Deine reguläre hormonelle Verhütung – also die Antibabypille – im aktuellen Zyklus keinen zuverlässigen Schutz vor Schwangerschaften mehr.

Bis zur nächsten Menstruation musst Du daher anderweitig verhüten, am besten mit einem Kondom. Achte unbedingt darauf, keinen weiteren Verhütungsfehler zu begehen. Eine zweite Anwendung der Pille danach im selben Zyklus ist nämlich unter Umständen wirkungslos.

Bei der Einnahme des Levonorgestrel-Präparates kann die reguläre Verhütungspille weiter eingenommen werden. Das Ulipristalacetat-Präparat hingegen fordert eine fünftägige Pause bei der Einnahme. Wende Dich bei weiteren Fragen an den Apotheker oder Deinen Frauenarzt.

Pille danach: Die Kosten für das Präparat

Die Pille danach und ihre Kosten sind ein Thema, welches vor allem sehr junge Frauen und Mädchen manchmal davon abhält, in die Apotheke zu gehen. Diese Angst ist unberechtigt. Mädchen unter 14 Jahren müssen allerdings in der Regel von einem Erziehungsberechtigten zur Apotheke begleitet werden.

Es gibt keinen gesetzlich festgelegten Verkaufspreis für die Pille. Die Kosten belaufen sich, je nach Wirkstoff-Variante, in fast allen Apotheken zwischen 20 und 35 Euro pro Tablette, die nur einzeln erkauft werden.

Frauen, die jünger als 22 Jahre alt sind, haben die Möglichkeit, sich das Medikament von einem Arzt verschreiben zu lassen. Dann übernimmt die Krankenkasse unterstützend bei der Pille danach die Kosten.

Übelkeit, Bauchschmerzen & Blutungen: Die Nebenwirkungen der Pille danach

Beide aktuellen Versionen des Präparates sind prinzipiell gut verträglich. Es kann aber immer wieder zu den folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Schmerzen im Unterleib
  • Müdigkeit
  • Spannende Brust
  • Schwindelgefühl
  • Zwischenblutungen und frühzeitige Menstruation

Falls es Dir möglich ist, dann verbringen den Tag, an dem Du das Präparat einnimmst, in Ruhe zu Hause. Verspürst Du eine oder mehrere der Nebenwirkungen der Pille für längere Zeit, solltest Du einen Arzt aufsuchen.

Das Präparat darf nicht in Kombination mit folgenden Medikamenten eingenommen werden:

  • Hypericin gegen Depressionen
  • Medikamente im Zuge der HIV-Therapie
  • Medikamente gegen Tuberkulose
  • Medikamente gegen Epilepsie

Bei Frauen mit starkem Übergewicht kann es vorkommen, dass der Wirkstoff des Präparates nicht effektiv ist. Suche in diesem Fall einen Arzt auf, der die richtige Methode für Dich ermessen kann.

Die Pille ist kein Mittel gegen Geschlechtskrankheiten. Kam es zu ungeschütztem Verkehr – vor allem mit einem unbekannten Partner – solltest Du gegebenenfalls auch einen Test machen lassen, der Deine Gesundheit feststellt.

Ist die Pille danach eine Abtreibungspille?

Die Pille danach wird sehr häufig mit der sogenannten Abtreibungspille verwechselt. Dabei handelt es sich um zwei vollkommen unterschiedliche Präparate. Die Abtreibungspille wird für medikamentöse Schwangerschaftsabbrüche unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt.

Die Pille danach hemmt lediglich den Eisprung und kann keine befruchtete Eizelle aus dem Körper ausscheiden. Solltest Du die Pille einnehmen, wenn die Befruchtung bereits stattgefunden hat, bleibst Du weiterhin schwanger. Der Embryo wird durch die Wirkstoffe der Pille nach aktuellem Stand der Forschung nicht angegriffen.

Solltest Du Dich für die Schwangerschaft entscheiden, kommt Dein Baby ohne gesundheitliche Einschränkungen auf die Welt, die auf die Tablette zurückgehen. Möchtest Du einen
Schwangerschaftsabbruch durchführen, dann suche Deinen Frauenarzt oder eine spezialisierte Klinik auf.

Kein Ersatz für Verhütung

Die aktuell auf dem Markt erhältlichen Präparate sind eine sichere Möglichkeit ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, und zwar noch vor einem körperlich und emotional schwierigen Schwangerschaftsabbruch. Diese Chance sollte allerdings nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Die Pille ist für Deinen Körper eine starke Belastung. Zudem lässt ihre Wirksamkeit nach, wenn sie mehr als einmal pro Zyklus eingenommen wird. Sie ist daher jedenfalls nur als Notlösung und nicht für den regelmäßigen Gebrauch gedacht.

Spätestens nach dem ersten Gebrauch ist der Zeitpunkt gekommen, Dir ernsthaft Gedanken um die Verhütung zu machen. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an hormonellen und nicht-hormonellen Verhütungsmitteln, die für jede Frau und jedes Paar die richtige Methode parat hält.

So bleibt der Gang zur Apotheke auch für Dich hoffentlich ein einmaliges Erlebnis und die nächste mögliche Schwangerschaft ist jene mit Deinem Wunschkind.

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