Eifersucht unter Geschwistern

„Mama, können wir ihn wieder zurückschicken?“ Mit solchen Worten begrüßt so manches Geschwisterkind das neugeborene Baby. Eifersucht unter Geschwistern beginnt oft schon direkt nach der Geburt. Die Vierjährigen verstehen nicht, warum sie sich den Papa plötzlich teilen müssen und Mama jetzt nicht mehr nur mit ihnen kuschelt. Um Eifersucht unter Geschwistern frühzeitig entgegenzuwirken, sollten die Eltern die Gefühle ihrer Kinder ernstnehmen und sie frühzeitig auf das neue Geschwisterkind vorbereiten. Trotzallem ist Eifersucht ein Problem, was sich häufig nicht gänzlich vermeiden lässt und Geschwister bis ins Erwachsenenalter verfolgt.

So bereitet ihr euer Kind frühzeitig auf das neue Baby vor

Schon während der Schwangerschaft sollten die Eltern ihr Kind auf das neue Baby vorbereiten. Wichtig ist, dass die Kinder die Nachricht nicht von Dritten, sondern von ihren Eltern persönlich erfahren. Die Nachricht kann zum Beispiel mit Hilfe von Bilderbüchern, in denen die Geburt kindergerecht erklärt wird, vermittelt werden. Eine Babypuppe oder die jüngeren Kinder von Freunden können dem Kleinkind helfen sich auf ein Geschwisterkind vorzubereiten.

Eifersucht unter Geschwistern setzt nach der Geburt ein

Während der Schwangerschaft freuen sich die Kinder meist noch auf ihren neuen Spielkameraden oder das kleine Baby, das sie bemuttern können. Doch spätestens, wenn ihre Mama das jüngere Geschwisterkind stillt, anstatt mit ihnen zu spielen, erwacht die Eifersucht – häufig von Aggressionen begleitet.

Eifersucht unter Geschwistern im jungen Alter entgegenwirken

Das Kind in seinem Wert bestärken

Kinder missverstehen die viele Aufmerksamkeit, die ihre Mutter dem Baby schenkt und denken, sie würden nun weniger geliebt. Hier empfiehlt es sich schon vor der Geburt des Kindes dem Geschwisterkind zu erklären, dass Babies noch viel hilfloser sind und mehr Aufmerksamkeit benötigen. Sätze wie „Du bist schon so groß geworden, du brauchst das gar nicht mehr.“ oder „Du kannst einfach schon viel selbst machen.“ bestärken das Kind in seinem eigenen Wert. Helfen können auch Fotos, die es selbst als Kleinkind zeigen, um zu vermitteln, dass sie selbst einmal genauso hilfsbedürftig waren.

Zeit mit jedem Kind alleine verbringen

Sowohl im Kleinkindalter als auch während des Heranwachsenens ist es wichtig, den Kindern einzeln Aufmerksamkeit zu schenken. Als Mutter oder Vater solltet ihr euch ab und zu Zeit für eure Kinder alleine nehmen, etwas Besonderes unternehmen, gemeinsam spielen oder später auch sich nur mit ihm oder ihr unterhalten. Dies stärkt die persönliche Bindung zwischen euch und sorgt gleichzeitig dafür, dass sich das Kind als Individuum wertgeschätzt und anerkannt fühlt.

Wie viel Zeit ihr euch dafür nehmen solltet, und welche Aktivitäten sich für welches Alter eignen, erfahrt ihr hier!

Geschwisterkind in die Pflege einbeziehen

Wenn das neue Geschwisterchen erstmal zu Hause eingezogen ist, lässt sich die Eifersucht unter Geschwistern vermeiden, indem das ältere Kind in die Pflege einbezogen wird. So lernt es direkt, Verantwortung für sein Geschwisterkind zu tragen und versteht außerdem, warum das Baby mehr Zuwendung benötigt.

Was tun gegen Langeweile beim Stillen?

Auch beim Stillen kann das ältere Kind zugucken, allerdings führt das nach kürzerer Zeit zu Langeweile und Ungeduld. Beschäftigungsideen für das Kind während des Stillens sind:
⦁ Puzzeln
⦁ Hörspiele hören
⦁ basteln
⦁ malen
⦁ etwas zu essen vorbereiten
Bei all diesen Dingen benötigt euer Kind keinen Spielkamerad und kommt sich nicht alleine gelassen vor. Das Stillen erscheint eifersüchtigen Kindern nämlich oft wie eine halbe Ewigkeit. Trotzdem solltet ihr euer Kind, wenn es gerne zusehen möchte, nicht vom Stillen ausschließen.

Warum kommt es auch nach den ersten Jahren noch zu Eifersucht unter Geschwistern?

Auch wenn das kleine Geschwisterkind mittlerweile zu einem guten Spielkameraden herangewachsen ist, kommt es noch schnell zu Eifersucht unter Geschwistern. Auch hier ist die Ursache wieder auf die Aufmerksamkeit durch die Eltern zurückzuführen. Ihr Leben lang ringen die Kinder um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern und wenn sie das Gefühl haben, ihr Geschwisterkind werde ihnen gegenüber bevorzugt, dann verletzt sie das. Eifersucht heißt also nicht, dass ihre Kinder sich nicht ausstehen können, sondern dass sie sich schlichtweg benachteiligt fühlen. Oft provozieren sie auch einen Streit, um herauszufinden, auf wessen Seite die Eltern stehen.

Wie reagiere ich als Elternteil in einer Streitsituation

Bestrafung führt zum Teufelskreis

Hände weg von Bestrafung und Zurechtweisung eines einzelnen Kindes. Als Elternteile bekommt ihr meist nicht den Beginn eines Streites, sondern nur dessen Eskalation mit. Mahnende Worte führen dazu, dass sich ein Kind zu Unrecht beschuldigt und weniger wertgeschätzt fühlt. Gleichzeitig vermittelt ihr dem anderen Geschwisterteil fälschlicherweise, sie würden durch die Provokation eines Streites Anerkennung erhalten. Somit fördert Bestrafung geradezu den Ausbruch eines neuen Streites und verstärkt die Eifersucht unter Geschwistern. Aber was ist dann der richtige Weg? Sollten Eltern auf jeglichen Eingriff verzichten?

Fungiert als Streitschlichter

Tränen, Beulen und kaputte Spielzeuge: Wenn der Streit zwischen Kleinkindern eskaliert, ist es meist beinahe unmöglich nicht einzugreifen. Außerdem ist es als Eltern auch euer pädagogischer Auftrag, den Kindern schon im frühen Alter zu vermitteln, wie mann mit einer Streitsituation umgeht. Ergreift also auf keinen Fall Partei, sondern vermittelt beiden Streitparteien, dass sie einen Fehler gemacht haben. Sätze wie „Ich möchte nicht, dass du nochmal den Bagger deines Bruders kaputt machst. Trotzdem ist es nicht richtig, Tim, wenn du sie dann schlägst. Ihr habt beide zu dem Streit beigetragen.“ zeigen den Kids, dass zu einem Streit immer zwei gehören.

Zeigt Alternativen auf

Wichtig ist, dass ihr den Kindern zeigt, wie sie Konflikte frühzeitig vermeiden können. Hier gilt allerdings: Wut ist, gerade bei Kindern, ein ganz normales Gefühl und diese zu unterdrücken ist nicht der richtige Weg. Zeigt den Geschwistern stattdessen Alternativen auf, wie sie ihren Ärger zum Ausdruck bringen können. Anstatt den Bagger des kleinen Bruders zu zertreten, bieten zum Beispiel ein Wutball, ein Boxsack oder auch nur Bewegung eine Möglichkeit, die kindlichen Aggression und die aufgestaute Energie herauszulassen. So verstehen die Kids schon früh: Wut ist nichts wofür man sich schämen muss, solange man richtig damit umgeht.

Gebt ihnen Platz für sich

Bietet den Kindern einen Raum für sich. Möglichkeit hier für können Schilder an der eigenen Zimmertür sein, die verkünden: „Geschwister verboten“ oder „Halt. Bitte klopfen.“. So haben die Kleinen einen Ort, um sich in Wutphasen vor dem Geschwisterkind zurückzuziehen. Außerdem lernen sie zu schätzen, dass sie ein Individuum sind und ein Anrecht auf Privatsphäre haben.

Hier erfahrt ihr, warum Privatsphäre für Kinder so wichtig ist.

Spendet Trost

Trotz aller Pädagogik sind Streite zwischen Kindern unvermeidlich. Um die Tränen zu stillen und den bösen Beschimpfungen ein Ende zu setzen, gilt Trost und Liebe als Wunderheilmittel. Wenn eure Kinder mit einem schluchzenden „Tom hat mich einfach gehauen.“ oder einem lauthals geschrienen „Lisa war Schuld. Sie ärgert mich immer.“ zu euch kommen, dann sind offene Arme und liebe Worte meist der beste Weg beiden Geschwisterteilen gerecht zu werden. Indem ihr beiden Trost spendet, zeigt ihr, dass ihr ihren Ärger ernst nehmt und schafft gleichzeitig die Eifersucht aus dem Weg.

Kann Eifersucht unter Geschwistern auf längere Zeit überhaupt vermieden werden?

Ob Schule, Freundeskreis oder Hobby: Kinder stehen im ständigen Vergleich miteinander. Gerade wenn der Altersunterschied zwischen ihnen weniger als drei Jahre beträgt und sie das gleiche Geschlecht haben, schweben ihnen Fragen durch den Kopf wie: „Warum ist mein Bruder viel beliebter als ich?“, oder: „Bekommt sie mehr Taschengeld, weil sie besser in der Schule ist als ich?“ Auch wenn sich in den meisten Fällen die Eifersucht unter Geschwistern nicht vollkommen vermeiden lässt, gibt es Möglichkeiten dieser entgegenzuwirken…

Lösung: Die Geschwisterliebe stärken

Die Antwort liegt darin, die Verbindung zwischen den beiden Geschwistern zu stärken. Zeigt euren Kindern, dass der Bruder oder die Schwester nicht nur ein guter Streitpartner, sondern auch der beste Freund sein kann. Gerade in der Pubertät kann es für die Jugendlichen wichtig sein, neben den Eltern einen Gesprächspartner innerhalb der Familie zu haben. Lasst ruhig zu, dass die Geschwister manchmal eine Allianz gegen euch bilden: So werden sie zu sich schätzenden Verbündeten und nicht zu Feinden.
Klingt ja alles schön und gut, aber wie setzt ihr das nun in die Realität um?

Kinder nicht miteinander vergleichen

„Warum kannst du nicht auch mal, wie dein Bruder, deine Hausaufgaben erledigen?“ Solche Fragen sollten in der Erziehung absolutes Tabu sein. Vergleiche unter Geschwister schüren Eifersucht und vermitteln den Kindern das Gefühl, den anderen ausstechen zu müssen. Ziel ist für sie dann nicht mehr etwas bestmöglich zu meistern, sondern immer besser als das Geschwisterkind sein zu müssen. Dies übt einen enormen Druck auf Kinder aus und trägt meist eher zur Verschlechterung ihrer Leistungen bei.

Das Kind auf seine Stärken hinweisen

Stattdessen sollte man die Kinder auf ihre persönlichen Talente hinweisen. Macht ihnen klar: „Ja, deine Schwester ist eben besser in der Schule, aber dafür bist du doch eine echte Sportskanone.“ Erklärt euren Kindern, dass jeder seine Stärken und Schwächen hat. Hilfreich können hier Beispiele aus dem näheren Umfeld sein, wie „Mama kann zwar besser singen als Papa, aber dafür kann Papa eben besseres Essen kochen.“ So lernen die Kinder schon im frühen Alter ihren eigenen Interessen nachzugehen und ihre Talente wertzuschätzen.
Generell solltet ihr nicht vergessen, eure Kinder auch mal einzeln zu loben. So verstehen sie, dass sie von euch als Eltern persönlich wertgeschätzt werden und nicht im ständigen Schatten des Geschwisterkindes stehen.

Gemeinsam loben

Trotzdem solltet ihr darauf achten, eure Kinder gemeinsam zu loben. So stärkt ihr die Verbindung zwischen ihnen und sorgt gleichzeitig dafür, dass sie ein Teamgefühl entwickeln. Sie verstehen: Ich habe zwar viele Stärken, aber wenn ich mit jemandem anderen zusammenarbeite, kann ich viel mehr erreichen.

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Ehrliches Lob

Egal ob einzeln oder zusammen, wenn ihr eure Kinder lobt, bleibt ihnen gegenüber ehrlich. Sie spüren, wenn die Anerkennung nicht ernst gemeint ist. Um eure Botschaft richtig zu vermitteln, helfen konkrete Aussagen. Erklärt ihnen warum das gemalte Bild so schön ist oder was euch an der selbstgeschriebenen Geschichte so gut gefallen hat.

Geschwisterliche Aktivitäten fördern

Bäume klettern, Playmobile spielen, die Nachbarschaft unsicher machen ­­ – gemeinsame Aktivitäten zeigen den Kindern, dass letzendlich doch zu zweit alles lustiger ist. Regt eure Kinder schon im frühen Alter dazu an, zusammen zu spielen. Haltet euch dann allerdings aus den Spielen der Geschwister raus, so entsteht kein Buhlen um die Aufmerksamkeit der Eltern.
Falls die beiden anfangs Schwierigkeiten haben sich gemeinsam zu beschäftigen, macht ihnen Vorschläge und weist sie auf ihre Gemeinsamkeiten hin. Auch Rituale, wie das Hörbuchhören am Nachmittag oder die geteilte Gute-Nacht-Geschichte, können eure Kinder verbinden.

Und wenn es dann doch mal zu Eifersucht unter Geschwistern kommt?

Natürlich kann es trotzdem schnell passieren, dass eure Kinder in Phasen von Enttäuschung oder Minderwertigkeitsgefühlen beginnen sich mit ihren Geschwistern zu vergleichen. Falls ihr diese Eifersucht wahrnehmt oder die Kinder mit diesen Gefühlen sogar zu euch kommen, gibt es verschiedene Dinge, die ihr beachten solltet:
Nehmt eure Kinder ernst. Habt ein offenes Ohr für ihre Probleme und versucht diese zu verstehen. So fühlen sich die Kleinen verstanden.
Beobachtet euch selbst. Gab es möglicherweise einen konkreten Auslöser für die Eifersucht? Habt ihr vielleicht versehentlich ein Kind benachteiligt oder gab es Situationen, die ihm vermitteln haben, es habe etwas falsch gemacht zu haben?
Nehmt euch Zeit. Auch hier gilt wieder: Unternehmt mal wieder etwas alleine mit eurem Kind. Eifersucht ist ein Hilfeschrei aus Angst von den Eltern zu übersehen werden. Mit einem gemeinsamen Mutter-Tochter-Tag oder ähnlichen zeigt ihr, dass ihr immer für das Kind persönlich da seid.

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