Eine Eileiterschwangerschaft ist selten und sehr gefährlich. Nistet sich ein befruchtetes Ei nicht wie gewöhnlich in die Gebärmutter, sondern in einen Eileiter ein, endet das Leben des Ungeborenen bereits bevor es begonnen hat. Was eine Eileiterschwangerschaft genau ist, woran man sie erkennt und welche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erfährst Du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Eileiterschwangerschaft?
Eine Eileiterschwangerschaft wird synonym auch als „Bauchhöhlenschwangerschaft“ oder von Ärzten als Tubargravidität bezeichnet. Die Eizelle nistet sich dabei nach einer Befruchtung nicht in die Gebärmutter (Uterus) ein, sondern in einen der Eileiter (Tube). Selten kann es ebenso vorkommen, dass sich die Eizelle direkt in der Bauchhöhle der Mutter einnistet. In den meisten Fällen löst sich der Embryo allein von der Plazenta ab. Teils ist es jedoch möglich, dass der Embryo wächst und der Eileiter dadurch einreißt. Die Folge sind Einblutungen in die Bauchhöhle und eine große Gefahr für die Mutter. In diesem Fall ist eine medikamentöse Behandlung oder eine Operation von Nöten, um das Ei zu entfernen.
Symptome
Bei einer Eileiterschwangerschaft handelt es sich um eine schwere Komplikation in der Schwangerschaft, bei der das Leben des Ungeborenen nicht gerettet werden kann. Auch kann sie in manchen Fällen sehr gefährlich für die Gesundheit und die Fruchtbarkeit der schwangeren Frau werden. In den ersten Wochen ist sie jedoch sehr schwer von einer normal verlaufenden Schwangerschaft zu unterscheiden. Es treten zumeist die normalen Anzeichen einer Schwangerschaft, wie etwa das Ausbleiben der Periode, Morgenübelkeit, ein Spannungsgefühl in den Brüsten, auf. Ein Schwangerschaftstest zeigt leider keine Indizien dafür auf, ob sich die Eizelle am richtigen Ort eingenistet hat. Wir haben Dir einige Symptome aufgelistet, bei denen Du aufmerksam werden solltest:
- ungewöhnlich starke, meist krampfartige, einseitige Schmerzen im Unterbauch
- Blutungen, ähnlich wie Schmierblutungen
- Spannungsgefühl in der Bauchdecke (Abwehrspannung)
- teils Symptomatiken eines starken Blutverlustes (Schwindel, Blässe, rasender Puls)
Ursachen einer Eileiterschwangerschaft
Verläuft eine Schwangerschaft normal, so wandert die befruchtete Eizelle mithilfe der Flimmerhärchen (Zilien) und der Muskulatur des Eileiters direkt in die Gebärmutter. Teils kann es jedoch vorkommen, dass der Eileiter nicht durchgängig passierbar ist. Dies kann in etwa der Fall sein, wenn der Eileiter angeborene Verwachsungen oder Narben von einer zurückliegenden Operation im Becken- oder Bauchbereich aufweist. Auch können solche Vernarbungen nach einer Eileiterentzündung (Salpingitis) oder aufgrund einer Tumorerkrankung entstehen. Zudem besteht ein solches Risiko auch bei äußerlichen Wucherungen an der Gebärmutter, also einer Erkrankung an Endometriose.
Ein hormonelles Ungleichgewicht der Frau kann ebenfalls eine Eileiterschwangerschaft zur Folge haben. Dies wird teils durch hormonelle Verhütungsmittel, wie etwa die Pille oder die Spirale trauterinpessar) hervorgerufen. Auch ab dem 30. Lebensjahr steigen die Risiken für eine solche Schwangerschafts-Komplikation an, da dort ebenfalls hormonelle Umstellungen im Körper der Frau stattfinden.
Risikofaktoren
In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Eileiterschwangerschaften zugenommen. Experten diskutieren über die Beeinflussungsfaktoren und sehen die Gründe dafür insbesondere im Anstieg und der vermehrten Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten. Auch häufigere Kinderwunschbehandlungen oder die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln wirken sich nachteilig auf eine normal verlaufende Schwangerschaft aus.
Folgende Risikofaktoren können das Entstehen einer Eileiterschwangerschaft begünstigen:
- vorangegangene Entzündungen / Infektionen der Geschlechtsorgane oder des Eileiters. Infektionen der Geschlechtsorgane sind in etwa Gonorrhö, Chlamydien (Chlamydiose) oder Gonokokken (Tripper).
- zurückliegende Eileiterschwangerschaften: Oft ist ein Defekt die Ursache für eine Eileiterschwangerschaft, welcher das Risiko für eine erneute Komplikation erhöht.
- Rauchen: Wird dem Körper in der Zeit der Befruchtung vermehrt Nikotin zugeführt, wird dadurch das Immunsystem geschwächt. Das Risiko für Infektionen steigt dabei an und somit auch die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft.
Diagnose und Behandlung
Für die meisten Frauen ist eine Eileiterschwangerschaft eine Überraschung, da sie meist mit der eigentlichen Feststellung der Schwangerschaft beim behandelnden Arzt erfolgt. Solltest Du eines oder mehrere der oben genannten Symptome an Dir beobachten, ist es in jedem Fall ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Nach einer genauen Anamnese wird Dein behandelnder Arzt Dich zunächst abtasten. Sollte der Verdacht einer Eileiterschwangerschaft bestehen, wird anschließend zumeist eine Ultraschalluntersuchung in Kombination mit einer Blutentnahme durchgeführt. Dein Blut wird auf das Schwangerschaftshormon Beta-hCG untersucht, welches bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft bis zur 12. Woche stetig ansteigt. Sollte es in diesem Zeitraum zu einer plötzlichen Stagnation oder einer Abnahme dieses Hormons kommen, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass sich die Eizelle falsch eingenistet hat.
Sollte die Eileiterschwangerschaft rasch erkannt werden, genügt eine medikamentöse Behandlung. Dabei wird Dir, entweder intravenös oder in Tablettenform, das Mittel Methotrexat verabreicht, welches die betroffene Eizelle zum Absterben bringt. Anschließend löst sich diese von selbst ab und wird ausgeschieden.
Falls die Eileiterschwangerschaft bereits fortgeschritten sein sollte, kommt lediglich eine Operation in Frage, um Deine Gesundheit und Deine Fruchtbarkeit zu schützen.
Eine Eileiterschwangerschaft muss ernstgenommen werden!
Eine Eileiterschwangerschaft ist eine schwere Komplikation während der Schwangerschaft. Das Baby kann nicht gerettet werden und auch für die Schwangere kann es sehr gefährlich sein. Verschiedene Faktoren können das Risiko begünstigen. Lasse Dich, wenn möglich, sofort in ein Krankenhaus oder zu einem Arzt fahren, wenn Du Die Vermutung hast, eine Eileiterschwangerschaft zu haben.
FAQ: Eileiterschwangerschaft
In den vergangenen 30 Jahren ist die Zahl der Eileiterschwangerschaften gestiegen. In ca. 1 – 2 % der Schwangerschaften kommt es zu einer Fehleinnistung des befruchteten Eis.
Wie sehr eine nachfolgende Schwangerschaft eingeschränkt ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Zunächst ist es natürlich von Bedeutung, wie und mit welchen Komplikationen die vorangehende Eileiterschwangerschaft verlief. Zudem spielt es auch eine Rolle, ob es bereits mehrere solcher Komplikationen gab.
Grundsätzlich kannst Du eine Eileiterschwangerschaft nicht selbst verhindern. Du solltest jedoch auf einen gesunden Lebensstil achten, indem Du dich gesund ernährst, moderaten Sport und Bewegung in Deinen Alltag integrierst und möglichst auf Alkohol und Zigaretten verzichtest. Sobald Du den Verdacht hast, schwanger zu sein, solltest Du einen Termin bei Deinem Frauenarzt vereinbaren, der Dich über alles aufklärt und Dich und Dein Baby regelmäßig untersucht.