Essen in der Schwangerschaft
Dieser Artikel entspricht dem aktuellen wissenschaftlichen Stand sowie unseren journalistischen Leitlinien und wurde von Experten oder Hebammen geprüft.
Zu den QuellangabenDavon darf es etwas mehr sein – Essen für zwei
Schwangere müssen zwar für ihr Baby mitessen, das heißt aber nicht automatisch auch das Doppelte. Eine übermäßige Gewichtszunahme kann die Schwangerschaft sogar erschweren. Ihr Körper braucht nur rund 300 Kalorien mehr innerhalb der neun Monate – das ist nicht viel: gerade mal eine Scheibe Vollkornbrot mit Putenaufschnitt.
Dafür benötigen Sie jetzt umso mehr wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und vollwertige Kost ist sehr wichtig. Die empfohlene Menge an Eisen, Jod und Folsäure schafft man allerdings kaum über die Nahrung zu sich zu nehmen. Dafür sind Zusatzpräparate sinnvoll.
Um den Bedarf Ihres Babys optimal zu decken, sollten Lebensmittel aus allen fünf Nahrungsmittelgruppen auf ihrem Speisezettel stehen:
- Stärkehaltige Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte
Obst und Gemüse
Milch und Molkereiprodukte
Eiweißspender wie mageres Geflügel, Fleisch, Fisch, Eier
einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Zucker
Versuchen Sie während Ihrer Schwangerschaft möglichst fette Wurst- und Käsesorten, Mayonnaise, Frittiertes, Paniertes und leere Kalorien wie raffinierten Zucker oder weißes Mehl zu meiden. Diese Lebensmittel enthalten viele Kalorien, aber nur sehr wenig Nährstoffe und liegen schwer im Magen – während der Schwangerschaft eine unnötige Belastung.
Ihr Körper weiß, was er will
Was Sie essen, isst auch Ihr Baby. Achten Sie deshalb auf die Auswahl Ihrer Nahrungsmittel. Je höher die Nährstoffdichte eines Nahrungsmittels ist, desto gesünder ist es. Eine abwechslungsreiche Mischkost ist aber nicht alles. Natürlich dürfen Sie auch mal sündigen, sonst werden Sie unzufrieden und das färbt auf ihr Baby ab.
Wenn Sie Ihrem Appetit folgen, wird Ihr Körper schon dafür sorgen, dass Ihr Nährstoffbedarf gedeckt wird. So kommen auch die berühmtberüchtigten seltsamen Gelüsten auf: Ihr Körper weist Sie damit oftmals auf bestimmte Mängel oder den Bedarf an speziellen Nährstoffen hin. Um den Blutzuckerspiegel auf dem nötigen Level zu halten, gehen Sie von den drei Hauptmahlzeiten zu sechs kleineren Mahlzeiten über, wovon eine auf alle Fälle warm sein sollte. Das vermeidet nicht nur übertriebene Heißhungerattacken, sondern entlastet auch die Verdauung und beugt Kreislaufproblemen vor.
Neben gesunder Kost sollten Sie natürlich auch ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, zwei bis drei Liter pro Tag. Am besten sind stilles Mineralwasser, Früchte- und Kräutertees, Frucht- und Gemüsesäfte. Milch ist ein optimaler Kalzium-Lieferant, aber bitte nicht als Durstlöscher trinken.
Kleine Einschränkungen
Denken Sie daran, dass alles, was Sie zu sich nehmen, in konzentrierter Form bei Ihrem Baby ankommt. Egal, ob es sich um Nährstoffe oder Genussmittel wie Kaffee, Nikotin, Alkohol oder Medikamente handelt. Ungeborene können Giftstoffe noch nicht über Nieren und Leber filtern, die Organe sind noch zu unreif. Sie erleben jedes Genussmittel in doppelter Potenz. Ein Espresso schafft so einen Winzling ganz schön.
Deshalb sollten Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit besser auf ein paar Genussmittel verzichten:
- Alkohol: Er kann beim Nachwuchs zu Untergewicht, Missbildungen der Organe und im Gesicht, zu geistigen und Wachstumsstörungen, Komplikationen während der Geburt oder Früh- und Fehlgeburten führen. Ein Glas Weinschorle auf Feierlichkeiten oder im Restaurant ist nicht gefährlich, sollte jedoch nicht zur Regel werden und wenn möglich mit einer Mahlzeit verbunden werden.
- Zigaretten: Rauchen während der Schwangerschaft ist für das Ungeborene lebensbedrohlich, schließlich verhindert Nikotin die Sauer- und Nährstoffzufuhr. Niedriges Geburtsgewicht, Entzugssymptome, starke Koliken, Plazentainsuffizienz, geistige sowie körperliche Wachstums- und Entwicklungsstörungen und Fehlgeburten können die Folge sein.
- Kaffee/schwarzer Tee: Koffein gelangt direkt über die Plazenta zum Fötus und bringt dort das Herz und den Adrenalinspiegel ordentlich auf Trab. Ein bis zwei Tassen am Tag sind aber erlaubt. Dazu sollten Sie jedoch die doppelte Menge Wasser trinken, da Kaffee und schwarzer Tee harntreibend wirken, dem Körper also Wasser entziehen.
- Alles, was roh ist: Rohmilchkäse, rohes Fleisch, roher Fisch oder rohe Eier enthalten sehr häufig Bakterien, die Infektionen mit Salmonellen, Toxoplasmose oder Listeriose hervorrufen können. Über die Plazenta werden die Bakterien an das Baby weitergegeben und können dort Schaden anrichten.
- Leber/Innereien: Vitamin A ist zwar gesund, doch enthält Leber enorm viel davon. Dies kann zu körperlichen Missbildungen beim Kind führen.
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