Flöhe beim Menschen erkennen und behandeln: So geht’s

Als Katzen- oder Hundebesitzer kennst Du das Problem. Kaum werden die Tage wärmer und Dein Tier ist häufiger draußen, beginnt es an Deinen Beinen zu jucken. Du hast Dir einen Floh eingefangen. Die kleinen Parasiten sind nicht wirklich gefährlich und weitaus harmloser als Kopfläuse.

Mit diesen machst Du spätestens mit kindergarten- und grundschulpflichtigen Kindern Erfahrung. Dennoch solltest Du die Risiken durch Flöhe beim Menschen nicht unterschätzen.

Flohbisse oder Flohstiche?

Beide Bezeichnungen sind richtig. Die Stiche verursacht der Parasit mit seinen Beißwerkzeugen, die er in einer akrobatischen Höchstleistung (auf dem Kopf stehend) durch die Haut stößt. Im Endeffekt spielt es keine Rolle, wie Du den Angriff eines Flohs benennst.

Fakt ist, dass das Resultat juckt und bei Menschen mit sensibler Haut oder Allergien zum Problem werden kann. Egal wie Du es bezeichnest, Flöhe sind für Menschen im Regelfall nicht gefährlich. Unangenehm ist der Gedanke an die Parasiten dennoch. Ebenso unangenehm ist der Juckreiz, den Du am besten mit einem kühlenden Gel behandelst.

Wie lange überleben Flöhe beim Menschen?

Vor der ersten Mahlzeit überleben Flöhe beim Menschen nahrungslos bis zu 8 Wochen. Hat der Parasit einmal sprichwörtlich Blut gelegt, sinkt seine Überlebensdauer ohne Blutmahlzeit auf gerade einmal 24 Stunden.

Das klingt eigentlich so, als ob Flöhe kein größeres Problem darstellen und schnell sterben. Doch in Wirklichkeit sieht es anders aus. Wenn sich Flöhe beim Menschen in der Wohnung einnisten, finden sie ausreichend Nahrung. Sie kommen immer dann heraus, wenn Du am wenigsten damit rechnest und beispielsweise schläfst.

Wichtig: Flöhe und ihre Nachkommenschaft bekämpfen

Wer Flohkot auf hellen Teppichen oder auf der Haut seines Haustieres bemerkt, muss schnell handeln. Wichtig: Die adulten Flöhe machen nur einen marginalen Teil des Problems aus. Rund 95 Prozent der Gefahr stellt die Brut dar, die in Teppichen und Polstern gute Lebensbedingungen vorfindet.

Es reicht daher nicht aus, wenn Du nur mit einem Spot oder einem Spray gegen den Flohbefall selbst vorgehst. Auch wenn Du keinen Parasiten siehst: Die Larven sind in großer Menge in den Wohntextilien zu finden.

Flohlarven sterben bei Minusgraden und bei Temperaturen von 60°C in der Waschmaschine ab. Dieses Wissen kannst Du Dir zunutze machen, wenn Du alle Verursacher der Flohbisse und ihre Nachkommen ausrotten willst.

Wie kommt der Floh ins Haus?

Wenn Flöhe zum Menschen gelangen, wurden sie im Regelfall über Haustiere in die Wohnung getragen. Dort siedeln sie im Fell und können lange unbemerkt leben. Irgendwann verlassen sie das Wirtstier und nisten sich in den Polstern, in Teppichen oder in Decken ein. B

is es zum ersten Flohstich kommt, wird es nicht lange dauern. Nicht nur Flöhe, sondern auch Würmer können über Haustiere übertragen werden. Daher sind regelmäßige Checks von Hund und Katze beim Tierarzt für Familien mit Babys und Kleinkindern besonders wichtig.

Der Floh im Teppich

Du willst es Dir zum Feierabend auf dem Sofa gemütlich machen. Doch kaum sitzt Du, hast die Beine auf den Läufer davor gestellt und willst entspannen, fängt es an den Waden und Schienbeinen zu jucken an.

Unter allen Textilien in Deinem Haushalt zieht der Teppich den unerwünschten Parasiten besonders an. Liegt der Hund gelegentlich auf dem Läufer, musst Du nicht lange hinterfragen, wie der Floh dorthin und anschließend auf Deine Haut gelangt.

Auch Hundedecken sind von Flöhen häufig besiedelte Textilien und der Ort, an dem die Parasiten ihre Eier ablegen und auf Wirtstiere lauern.

Übertragen Flöhe Krankheiten?

Können Flöhe beim Menschen Krankheiten auslösen? Ja, das Risiko besteht durchaus. In geraumer Vorzeit war der Parasit als einer der Überträger der Pest gefürchtet. Das Risiko der Pest liegt heute praktisch bei Null.

Doch sind Flohbisse oftmals die Ursache für Borreliose, Fleckfieber, für die Schweinepest und Kinderlähmung. Vor allem ungeimpfte Kinder sind einem hohen Risiko für Kinderlähmung durch Flohstiche ausgesetzt.

Aber auch für Erwachsene ist die Gefahr der Krankheitsübertragung durch Flöhe auf den Menschen nicht zu unterschätzen. Auch der Gurkenkernbandwurm kann durch Flöhe auf Menschen, vorwiegend auf die kleinsten Familienmitglieder übertragen werden.

Flohbiss oder Allergie?

Wer noch nie von Flöhen gebissen wurde und nicht mit einem Parasitenbefall in den eigenen vier Wänden rechnet, könnte die Symptome verkennen. Juckreiz in Verbindung mit roten erhabenen Paspeln sind meist ein Zeichen für Flohbisse.

Die sichtbaren Quaddeln liegen in engen Abständen in einer gleichmäßig erscheinenden Reihe. Diese wird als „Flohstraße“ bezeichnet und tritt auf, da Flöhe für ihre Mahlzeit verschiedene Hautstellen nutzen.

Der Juckreiz und die sichtbaren Areale lassen einen Unterschied zwischen einer möglichen Allergie und Bissstellen durch Flöhe beim Menschen erkennen.

Wo beißen Flöhe am häufigsten?

Flohbisse treten am häufigsten dort auf, wo die Flöhe auf den Menschen gelangen und keinen langen Weg zurücklegen müssen. Sitzt der Parasit im Teppich, wird er vorwiegend an den Knöcheln und an den Unterschenkeln beißen.

Hat er sich einen Platz im Polster gesucht, wird er Dich an den Lenden und am Bauch beißen. Ist der Schädling bis ins Bett gelangt und bewohnt die Matratze, sind Flohbisse am ganzen Körper möglich. Die meisten Flohstiche sind auf dünnen und somit leicht durchdringbaren Hautstellen zu finden.

Flöhe vorbeugen – geht das?

Die beste Prävention zielt darauf ab, Flöhen gar nicht erst Einlass in die eigenen vier Wände zu bieten. Als Katzen- und Hundehalter fällt das natürlich schwer. Doch mit gerade im Sommer regelmäßigen Behandlungen der Tiere kann der Befall durchaus eingedämmt werden.

Flohhalsbänder und Spots bieten sicheren Schutz für Dein Tier und damit auch die Risikosenkung, dass Tiere Flöhe auf Menschen übertragen und in Dein Haus bringen. In Tierhaushalten sollten Teppiche und Polster in regelmäßigen Abständen kontrolliert und gereinigt werden.

Sollte sich doch ein Floh ins Haus verirren, wirst Du ihn wieder los, ehe er sich vermehren und Dich ärgern kann.

Haustiere regelmäßig auf Flöhe kontrollieren

Im Schutz vor Flöhen spielt die Prävention bei Deinem Haustier eine übergeordnete Rolle. Denn in 90 Prozent aller Fälle gelangen Flöhe zu Menschen, in dem sie vom Tier in die Wohnung getragen werden. Flohhalsbänder und Spots kosten nur wenig Geld und schließen aus, dass Dir der Sommer durch Flohbisse verleidet wird.

Wichtig: Für das Haustier sind Flöhe ebenso unangenehm. Kratzt sich Dein Hund ausgiebig und häufiger als sonst? Dann wird es Zeit für eine ausgiebige Suche nach Flohkot in seinem Fell.

Flöhe in der Wohnung bekämpfen

Im Handel gibt es einige Sprays auf chemischer Basis. Sie helfen gegen Flohbefall, sind aber für Deine Gesundheit nicht unbedingt dienlich. Besser und bei geringem Befall hilfreich ist eine Sprühflasche mit einer Mischung aus Wasser und Essig.

Das hilft nicht nur bei der Direktbehandlung von Haustieren, sondern vergrämt auch Flöhe in Teppichen und Polstern. Du bringst sie dazu, hochzuspringen und siehst sie. Nun kannst Du beherzt mit einer gefalteten Zeitung für das Ende des Flohs sorgen.

Flöhe beim Menschen durch Wildtiere

Mit Wildtieren kommst Du eher seltener in Kontakt. Dennoch kannst Du Dir durch einen Igel im Garten Flöhe einfangen. Im Regelfall erfolgt der Austausch der Parasiten von Wildtieren auf Haustiere. Wenn Dein Hund einen Igel aufspürt und ihn beschnuppert, nutzen Flöhe ihre Chance und springen auf den neuen Wirt über. Von dort aus gelangt der Parasit in Dein Haus und letztendlich auf Deinen Körper.

Kann man sich Flöhe bei der Gartenarbeit einfangen?

Ja. Die Gefahr ist zwar gering, doch wenn Du im Garten arbeitest und ein Floh im Gras auf einen Wirt wartet, könnte er direkt auf Dich springen. Auch die Polster auf der Terrasse und auf dem Freisitz bieten Flöhen einen Lebensraum und einen Ort, an dem die Übertragung stattfinden kann. Auf unterschiedlichen Wegen gelangen Flöhe auf den Menschen und wenn sie sich auf Dir befinden, sind Flohbisse vorprogrammiert.

Flohbisse behandeln

Kühlung ist die beste Methode gegen den Juckreiz. Durch spezielles Kühlgel aus der Apotheke kannst Du die Schwellung lindern und das lästige Jucken mildern. Kratze Dich nicht, denn so könnte es zur Entzündung durch eindringenden Schmutz kommen. Wenn sich auf einem Flohstich eine weiße eitrige Kuppel zeigt, ist Schmutz in die Wunde gelangt und die Flohbisse haben sich entzündet.

Mit Flohbiss zum Arzt?

Im Normalfall musst Du Flohstiche nicht behandeln lassen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn zahlreiche Flöhe einen Menschen beißen oder wenn du allergisch reagierst, solltest Du einen Arzt auf das Problem schauen lassen.

Vor allem bei kleinen Kindern können Flöhe größere Probleme nach sich ziehen. Kommt es zum Beispiel zu einer Übertragung von Würmern, ist der Arztbesuch zwingend und ohne Wartezeit nötig.

Flöhe beim Menschen kommen nicht durch mangelnde Hygiene

Wie alle Parasiten erzeugen Flöhe beim Menschen Ekel und werden mit mangelnder Hygiene in Verbindung gestellt. Doch Flohbisse sind keine Hygienefrage. Sie können jeden treffen und auch im saubersten Haushalt auf einen Wirt warten.

Dem gegenüber steht die Tatsache, dass Du Flohbefall durch sorgfältige Kontrollen Deiner Haustiere vermeiden kannst. Wenn der Sommer kommt, nimmt Dir täglich ein paar Minuten Zeit und sieh Dir das Fell Deiner Tiere genauestens an.

Flöhe und die Verwechslungsgefahr mit anderen Parasiten

Seit einiger Zeit sind Bettwanzen wieder auf dem Vormarsch. In der Sichtung sind sie nicht mit Flöhen zu verwechseln. Doch die Bisse des Ungeziefers erinnern optisch an Flohstiche und werden daher schnell verwechselt.

In der Kontrolle Deiner Matratzen und Polstermöbel bleiben Bettwanzen nicht unentdeckt. Solltest Du unsicher sein, ob es sich um Flohbisse oder um Bettwanzenbisse handelt, sieh Dir die Bissstelle genau an. Bettwanzen hinterlassen blutige Areale, während Flohstiche nicht zu einer blutenden Wunde führen.

Wo sich Flöhe vermehren

Warm und feucht ist der Lebensraum, den Flöhe bevorzugen und in dem sie sich wohlfühlen. Das Haustier oder der Mensch sind nur der Wirt. Zur Vermehrung und zur Eiablage sucht sich das Ungeziefer einen unentdeckbaren, meist dunklen und angenehm warmen Ort.

Das kann ein Teppich, aber auch die Decke im Hundekörbchen oder die Badematte sein. Am besten findet man den Rückzugsort von Flöhen heraus, wenn man aufmerksam beobachtet, an welchem Ort man gebissen wird.

Der Sommer – die Jahreszeit für Flöhe

Sommerzeit ist Flohzeit. Flöhe beim Menschen und beim Tier werden mit zunehmendem Temperaturanstieg zum Ärgernis. Dem gegenüber steht der Winter, in dem Flohbisse eine Seltenheit sind. Nur wenn die Bekämpfung im Herbst nicht funktioniert hat und neue Larven geschlüpft sind, können Flohbisse auch in der kalten Jahreszeit zum Problem werden.

Ein Neubefall der Haustiere ist im Winter auszuschließen. Sollte ein Problem bestehen, ist das meist in Teppichen und in Polstern der Fall. Hierbei handelt es sich um die Nachkommen von Flöhen, die bereits erfolgreich bekämpft wurden.

Vorsicht, aber kein Grund zur Panik

Flöhe beim Menschen können Krankheiten übertragen und dem Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden im Weg stehen. Doch ein Grund zur Panik besteht nicht. Das Infektionsrisiko ist für einen gesunden Erwachsenen verschwindend gering.

Ältere Menschen und kleine Kinder sind hingegen stärker gefährdet. Hier spielt die Hygiene eine besonders wichtige Rolle. Wenn Du Flohbisse auf der Haut Deines Kindes entdeckst, beobachte sie sorgfältig. Im Regelfall gehen sie nach wenigen Tagen zurück. Ist das nicht der Fall, gehe zum Kinderarzt und verschaffe Dir Sicherheit.

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