Die Gebärmutter ist eines der wichtigsten Organe im weiblichen Körper, denn ohne sie wäre die Entstehung menschlichen Lebens erst gar nicht möglich. In ihr entwickelt sich der Embryo bis zur Geburt. Bei uns erfährst Du wie die Gebärmutter aussieht und aufgebaut ist, welche Aufgaben sie hat und was mit der Gebärmutter in der Schwangerschaft passiert.
Die Gebärmutter gehört zu den faszinierendsten Organen des weiblichen Körpers. Während der Schwangerschaft verändert sie sich und passt sich an den wachsenden Embryo an. Sie ist für die Versorgung des ungeborenen Kindes zuständig.
Auch die Schleimhaut ist an die Funktion der Gebärmutter angepasst: Sie wird im Laufe des Menstruationszyklus hoch aufgebaut, um gegebenenfalls eine befruchtete Eizelle beherbergen zu können. Wenn keine Befruchtung und Einnistung stattfinden, stößt die Gebärmutter die oberen Schichten der Schleimhaut mit der Monatsblutung ab.
Während der Geburt spielt die Muskulatur der Gebärmutter eine besondere Rolle: Sie zieht sich rhythmisch zusammen und drückt das Kind somit durch den Geburtskanal. Des Weiteren sind auch die Haltebänder der Gebärmutter darauf ausgelegt, sich an ihr starkes Wachstum anzupassen.
Auch wenn die am häufigsten auftretenden Erkrankungen wie die Myome keine gravierenden gesundheitlichen Probleme verursachen, sollten Sie es nicht versäumen, das Angebot einer regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Aufgabe hat die Gebärmutter?
Die eigentliche Funktion der Gebärmutter kommt erst in der Schwangerschaft zum Tragen. Im Uterus entwickelt sich die befruchtete Eizelle zum lebensfähigen Kind.
Jeden Monat bereitet sich die Gebärmutter für genau diese Aufgabe vor. Die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich in der ersten Zyklushälfte unter dem Einfluss von Hormonen auf eine Dicke von etwa sechs Millimetern.
Der Gebärmutterschleimhaut unterliegt während der fruchtbaren Lebensphase einem monatlich wiederkehrenden Aufbau, Umbau und teilweisen Abbau der Gebärmutterschleimhaut, der von den Geschlechtshormonen Östrogen und Progesteron gesteuert wird. Wenn keine Befruchtung der Eizelle stattgefunden hat, wiederholt sich der Zyklus. Er findet in drei Phasen statt:
- Menstruationsphase: Nachdem sich im abgelaufenen Zyklus der Gelbkörper zurückgebildet und die Produktion des Gelbkörperhormons (Progesteron) eingestellt hat, wird die neu gebildete Gebärmutterschleimhaut weniger durchblutet und mit der Menstruations- oder Regelblutung abgestoßen. 50 bis 150 Milliliter Blut, Gewebereste und Schleim werden ausgeschieden. Dabei zieht sich die kräftige Muskelschicht im Inneren der Gebärmutter zusammen, um das abgestoßene Gewebe nach außen zu befördern. Diese Muskelkontraktionen verursachen Regelschmerzen, die von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausfallen können.
- Aufbauphase (Follikelphase): Die Gebärmutterschleimhaut wird wiederaufgebaut, angeregt durch das Hormon Östrogen, das vom Follikel in steigenden Konzentrationen ausgeschüttet wird.
- Absonderungsphase (Lutealphase): Nach dem Eisprung in der Zyklusmitte reift im Eierstock der Gelbkörper heran, der die Hormone Östrogen und vor allem Progesteron (Gelbkörperhormon) produziert. Die Hormone bewirken, dass sich die Gebärmutterschleimhaut weiter verdickt und die Blutgefäße verästeln und dass Nährstoffe in die Gebärmutterhöhle abgesondert werden.
Ab dem vierten Tag nach dem Eisprung ist die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Bleibt sie aus, bildet sich der Gelbkörper zurück und stellt die Hormonproduktion ein.
Wird jedoch innerhalb eines Zyklus eine Eizelle befruchtet, dann nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein. Das führt dazu, dass diese weiter wächst, um die Ernährung des Embryos sicherzustellen. Die Gebärmutter passt sich an das Wachstum des Kindes an.
Was passiert mit der Gebärmutter während der Schwangerschaft?
Nistet sich eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut ein, signalisiert sie dadurch an die Eierstöcke weiterhin Progesteron auszuschütten. Dadurch wird die Schleimhaut nicht abgestoßen.
Aus einer Anlage der Eizelle entwickelt sich der Mutterkuchen, auch Plazenta genannt. Sie ist ein eigenständiges Organ, das als Schranke das Blut von Mutter und Embryo trennt. Gleichzeitig lässt sie Nährstoffe und Sauerstoff durch und versorgt damit den Nachwuchs.
Mit dem Wachstum des Kindes wächst und dehnt sich die Gebärmutter. Gegen Ende der Schwangerschaft ist sie wie bereits erwähnt um einiges gewachsen und etwa 20-mal so groß wie am Beginn der Schwangerschaft.
Unter der Geburt zieht sich die Gebärmutter zusammen und es treten Wehen auf. Sie helfen, das Kind aus dem Mutterleib auszutreiben. Nach dem Ende der Schwangerschaft bildet sich die Gebärmutter in der Regel innerhalb von etwa sechs Wochen annähernd auf ihre Ausgangsgröße zurück.
Nach der Einnistung
Unmittelbar nach dem Einnisten der befruchteten Eizelle beginnt die Gebärmutter sich zu vergrößern. In der Regel wird die Gebärmutter aber erst gegen Ende des ersten Trimenons (1. bis 13. Schwangerschaftswoche) wahrgenommen, wenn sie über die Schambeinfuge hinauswächst.
Einige Frauen spüren schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt im Unterleib ein Gefühl der Schwere sowie Schmerzen im Beckenbereich, die Menstruationsbeschwerden ähneln und durch die stärkere Durchblutung sowie die Auflockerung des Gebärmuttergewebes und die Dehnung der Mutterbänder verursacht werden. Die Gebärmuttermuskeln verdicken sich ebenfalls, deshalb hat sich Ihr Taillenumfang zum Ende des ersten Trimenons bereits vergrößert.
Nicht selten findet man bei den Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft Myome der Gebärmutterwand, die aber normalerweise keine negativen Auswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf haben.
Im zweiten Schwangerschaftsdrittel
Ab der 16. Schwangerschaftswoche, wenn die vergrößerte Gebärmutter über die Schambeinfuge hinauswächst, können viele Frauen schon erkennen, dass sie schwanger sind. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise wie oft die Frau schon schwanger war und wie groß das Baby zu diesem Zeitpunkt ist. Auch Körpergröße und Körperbau spielen eine Rolle, weshalb kleine und zierliche Frauen früher schwanger aussehen.
Im letzten Schwangerschaftsdrittel
Zum Ende des zweiten bzw. zu Beginn des dritten Trimenons hat der Körperumfang einer Schwangeren schon so viel zugenommen, dass Schlafprobleme auftreten und das Liegen auf dem Rücken nicht mehr möglich ist.
Außerdem wölbt sich bei vielen Frauen durch den Druck der Gebärmutter der Bauchnabel etwas hervor, was sich jedoch nach der Geburt wieder zurückbildet. Darüber hinaus sind in diesem Stadium zunehmend kurze, schmerzlose Kontraktionen der Gebärmutter zu spüren, sogenannte Vorwehen, die die Durchblutung fördern und den Körper auf die echten Wehen vorbereiten.
Die Gebärmuttergröße in den verschiedenen Phasen der Schwangerschaft
4. SSW: Gebärmutter ist normal gross
8. SSW: Gebärmutter ist so gross wie ein Gänseei
12. SSW: Gebärmutter ist so gross wie eine Faust
16. SSW: Gebärmutter reicht bis zwei Querfinger über das Schambein
20. SSW: oberer Gebärmutterrand steht drei Querfinger unterhalb des Nabels
24. SSW: oberer Gebärmutterrand steht in Höhe des Nabels
28. SSW: oberer Gebärmutterrand steht drei Querfinger oberhalb des Nabels
32. SSW: oberer Gebärmutterrand steht zwischen Nabel und Brustbein
36. SSW: oberer Gebärmutterrand steht am Rippenbogen
40. SSW: oberer Gebärmutterrand steht zwei Querfinger unter dem Rippenbogen
Die Gebärmutter nach der Geburt
Was passiert mit der Gebärmutter nach der Geburt? Die Zeit nach der Geburt bis zur vollständigen Rückbildung der Gebärmutter und Normalisierung der Hormonspiegel auf Werte wie vor der Schwangerschaft bezeichnet man als Wochenbett (Kindbett, Puerperium). Diese Zeit dauert sechs bis acht Wochen.
In der Zeit der Rückbildung zieht sich die Gebärmutter regelmäßig zusammen. Diese sogenannten Nachwehen können bereits unmittelbar nach der Geburt einsetzen und dauern meistens ein paar Tage. Der Wehenschmerz nach der Geburt ist meist leicht. Er nimmt nach der Geburt weiterer Kinder in der Regel zu, weil die bereits vorgedehnte Gebärmutter sich stärker zusammenziehen muss.
Auch das Anlegen des Kindes an die mütterliche Brust führt über eine Ausschüttung von Hormonen zu einem vermehrten Zusammenziehen der Gebärmutter. Sollten die Schmerzen sehr unangenehm werden, kann nach Absprache mit dem behandelnden Arzt ein leichtes Schmerzmittel Linderung schaffen.
Die Verkleinerung der Gebärmutter führt dazu, dass auch die innere Wundfläche an der Ansatzstelle des Mutterkuchens schrumpft. Ein Zeichen für die Wundheilung ist der Wochenfluss (die Lochien). Dieses Sekret besteht aus Gewebeteilen und Blut und ist immer von Bakterien besiedelt.
Sowohl Menge als auch Farbe und Geruch der Lochien verändern sich im Verlauf des Wochenbetts. Anfangs sind sie überwiegend blutig rot, dann wird die Farbe bräunlich, später gelblich bis weißlich. Insgesamt hält der Wochenfluss etwa vier bis sechs Wochen an.
Beckenbodentraining
Rückbildungsgymnastik unterstützt den Körper nach der Schwangerschaft bei der Wiederherstellung seines ursprünglichen Zustandes. Dabei steht das Training der Beckenbodenmuskulatur im Vordergrund. Kurzfristig wird durch diese Gymnastik die Ausscheidung des Wochenflusses gefördert, die häufig eher träge Darmtätigkeit angeregt und die Entschlackung begünstigt. Langfristig beugt sie einer Beckenbodensenkung mit möglicherweise nachfolgendem unwillkürlichem Harnverlust, Gebärmuttervorfall und Rückenschmerzen vor.
Bereits am Tag der Geburt kann die Frau mit einfachen Übungen beginnen, auch nach einem Kaiserschnitt. Die Anleitung erfolgt meistens durch speziell ausgebildete Krankengymnasten in der Entbindungsklinik oder durch Hebammen. Wichtig ist, diese Übungen zumindest einige Wochen durchzuführen, damit die stark beanspruchte Muskulatur sich wieder kräftigt.
Anatomie der Gebärmutter
Wo befindet sich die Gebärmutter?
Die Gebärmutter (Uterus) befindet sich im menschlichen Körper im Zentrum des weiblichen Unterleibs. Der vordere Teil liegt auf der Harnblase, während der hintere Teil an den Mastdarm grenzt. Der Uterus und seine Nachbarorgane sind vom Bauchfell überzogen, wodurch zwischen den einzelnen Organen Bauchfellgruben entstehen. Die genaue Lage der Gebärmutter ist davon abhängig, wie Mastdarm und Harnblase sind.
Der Uterus ist normalerweise leicht nach vorne gebeugt (Anteversion) und gegenüber dem Gebärmutterhals leicht nach vorne abgeknickt (Anteflexion). Sie liegt so auf der Harnblase auf. Je nach Füllung der Harnblase verschiebt sich die Gebärmutter ein wenig.
Die Verankerung des Uterus im weiblichen Becken ist unter anderem durch die sogenannten runden Mutterbänder, ein zur Beckenwand hinziehendes Band und durch das sogenannte Parametrium gewährleistet. Dabei handelt es sich um eine frontale Platte, die aus Bindegewebe besteht und von mehreren Bändern verstärkt wird. Diese Bänder halten die Gebärmutter in einer flexiblen Schwebelage, die von der Beckenmuskulatur unterstützt wird.
Aussehen und Aufbau der Gebärmutter
Bei der Gebärmutter handelt es sich um ein Hohlorgan, das oft mit einer auf dem Kopf stehenden Birne verglichen wird. Das Gewicht schwankt zwischen 30 und 120 Gramm.
In der Regel ist die Gebärmutter ungefähr sieben Zentimeter lang, drei Zentimeter dick und fünf Zentimeter breit, jedoch variiert die Größe von Frau zu Frau. Kurz vor der Geburt einer Frau wächst der Uterus und erreicht die Größe von zwei kleinen Fußbällen, dabei beträgt das Gewicht der Muskelmasse bis zu 500 Gramm. Die Gebärmutter ist das einzige Organ, das in der Lage ist, sich so massiv zu verändern.
Der Aufbau ist in drei Teile gegliedert:
- Perimetrium: äußere Umkleidung mit Bauchfell,
- Myometrium: dicke Mittelschicht aus glatten Muskelzellen,
- Endometrium: innen liegende Schleimhaut, welche die Gebärmutterhöhle auskleidet
Der Gebärmutterhals bildet den unteren Teil des Organs, der im Fachjargon Cervix uteri genannt wird. Diese umschließt den Gebärmutterhalskanal, den Canalis cervicis und ist die Verbindung zwischen Scheide und Gebämutter.
Der Kanal beginnt mit dem äußeren Muttermund, der sich bis in die Scheide wölbt und endet im inneren Muttermund. Dieser innere Teil ist mit etwa drei Millimetern Durchmesser die mit Abstand engste Stelle des Gebärmutterhalskanals. An den oberen Enden schließt der Uterus ab und geht in die Eileiter über.
Um seine Funktion als Schranke zwischen der Scheide und dem inneren Teil der Gebärmutter zu erfüllen, sondert der Gebärmutterhals Schleim ab. Die Konsistenz des Schleims verändert sich während des Zyklus.
An unfruchtbaren Tagen ist er zähflüssig und verschließt den Muttermund, so dass weder Bakterien noch Spermien durchdringen können. An fruchtbaren Tagen hingegen, also einige Tage vor und nach dem Eisprung, ist der Schleim dünnflüssig. Dann können Spermien in den Muttermund aufsteigen und in die Gebärmutter gelangen, um ein Ei zu befruchten.
Die Gebärmutterschleimhaut
Die innere Schicht der Gebärmutterwand bildet eine rosarte Schleimhaut, die auch Endometrium genannt wird. Die Gebärmutterschleimhaut erneuert sich immer wieder.
Während des Menstruationszyklus verändert sich die Schleimhaut der Gebärmutter. Ist die Frau im zeugungsfähigen Alter, so wird in regelmäßigen Abständen ein Teil der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen (außer es kam zu einer Befruchtung der Eizelle) – es kommt zur Menstruationsblutung.
Dieser Vorgang wiederholt sich immer wieder, die Ausnahme stellt eine Schwangerschaft dar. Hat sich eine befruchtete Eizelle eingenistet, trägtdie Gebärmutterschleimhaut zur Bildung der Plazenta bei. In diesem Fall wird sie nach der Geburt zusammen mit der Plazenta als Nachgeburt ausgestoßen.
Funktion der Gebärmutterschleimhaut
Die Gebärmutterschleimhaut dient dem Schutz der Gebärmutter. Die Schleimhautzellen sorgen dafür, dass die Gebärmutter nicht so schnell geschädigt werden kann und das Organ sicher ist. Nach der Pubertät beginnen die weiblichen Hormone im Körper der Frau zu arbeiten. Diese steuern den Zyklus der Frau und bereiten den Körper auf eine mögliche Befruchtung vor. Nach der Monatsblutung verändert sich das Gewebe der Gebärmutter – Sexualhormone beeinflussen dann die Dicke und Größe der Schleimhaut, um sie optimal für die Eizelle vorzubereiten.
Circa einmal im Monat wird ein Teil der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen, dieser Vorgang wird auch Regel oder Menstruation genannt. Es geht aber nur die funktionelle Schicht der Schleimhaut ab, aber nicht die schützende Basalschicht, die sich über der Gebärmuttermuskulatur befindet.
Die erste Monatsblutung wird als ‚Menarche‘ bezeichnet, die letzte als ‚Menopause‘. Hat sich nach der Befruchtung eine Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet, so bleibt die Regelblutung aus und es kommt zu einer Schwangerschaft. Die Schleimhaut wird während der Schwangerschaft von vielen Blutgefäßen und Drüsen durchzogen, um die Eizelle mit genug Nährstoffen versorgen zu können.
Eileiter
Die beiden Eileiter gehen links und rechts vom oberen Ender der Gebärmutter ab. Sie sind zwischen zehn und 18 Zentimetern lang, bleistiftdick und stellen die Verbindung zwischen Uterus und Eierstöcken dar. Die trichterförmigen Enden der Eileiter legen sich dicht an den jeweiligen Eierstock in die Gebärmutter, um die Eizelle aufzunehmen. Die eigentliche Befruchtung findet im Eileiter statt.
Nach der Befruchtung wandert die Eizelle noch etwa drei bis fünf Tage weiter und nistet sich in der Regel am sechsten Tag der Befruchtung in der Gebärmutterschleimhaut ein. Erfolgt die Einnistung bereits im Eileiter, so spricht man von einer Eileiterschwangerschaft. Wenn die Einnistung im Bauchraum stattfindet, liegt eine Bauchhöhlenschwangerschaft vor.
Eierstöcke
Die beiden Eierstöcke liegen rechts und links im Becken in der Nähe der Eileiterenden. In den Eierstöcken werden die unreifen Eizellen gelagert. In jedem Eierstock befinden sich unzählige Zellhaufen, die Follikel, in denen Eizellen heranreifen. Beim Eisprung bricht der Follikel auf und entlässt die reife Eizelle in den Eileiter.
Schon in der 20. Schwangerschaftswoche sind bei einem weiblichen Embryo 8 Millionen Eizellen (Primärfollikel) angelegt, bei der Geburt sind es dann noch 1-2 Millionen, die sich bis zur Pubertät auf etwa 300.000 bis 500.000 reduzieren. Im Leben einer Frau gibt es etwa 300 bis 500 Zyklen mit Eisprung.
Außerdem werden in anderen Zellen der Eierstöcke die Sexualhormone Östrogen und Progesteron gebildet. Durch die geregelte Bildung der Hormone reift mit der ersten Menstruationsblutung normalerweise jeden Monat in den Eierstöcken mindestens eine Eizelle heran, die dann beim Eisprung abgegeben wird.
Mögliche Beschwerden und Erkrankungen
Myome
Sehr viele Frauen haben gutartige Geschwülste in oder an der Gebärmutter, die sich Myome nennen. Je nachdem wo sie sich bilden, können sie aber auch Regelschmerzen, starke Regelblutungen und andere Beschwerden verursachen.
Myome bestehen aus Muskelzellen und Bindegewebe. Sie unterscheiden sich je nach Größe, Form und Lage. Man unterteilt Myome vor allem danach, wo in der Gebärmutter sie liegen:
- direkt unter der Gebärmutterschleimhaut (submuköse Myome)
- in der Gebärmutterwand (intramurale Myome)
- an der äußeren Seite der Gebärmutter (subseröse Myome)
- am Gebärmutterhals (Zervixmyom)
- im Bindegewebe seitlich der Gebärmutter (intraligamentäres Myom)
Viele Frauen spüren gar nicht, dass sie Myome haben. Myome brauchen in der Regel nur behandelt zu werden, wenn sie Beschwerden verursachen, die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder zu Problemen während einer Schwangerschaft führen könnten.
Gebärmuttersenkung
Die Gebärmutter wird durch die Muskulatur des Beckenbodens gestützt. Wenn die Muskeln schwach sind und nachgeben, senkt sich die Gebärmutter nach unten bis in die Scheide. Um einer Gebärmuttersenkung vorzubeugen, sind Beckenbodentraining und ein normales Körpergewicht, also die Reduzierung von Übergewicht, hilfreich. Durch regelmäßiges Training lässt sich eine Senkung sehr gut vermeiden.
Gebärmutterentfernung
Die Gebärmutterentfernung, auch Hysterektomie genannt, gehört zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen in der Gynäkologie. Es gibt viele verschiedene Gründe für eine Gebärmutterentfernung. In ungefähr neunzig Prozent der Fälle sind es gutartige Erkrankungen, die zum Beispiel zu starken Menstruationsbeschwerden führen können. Dazu zählen unter anderem
• Muskelgeschwülste der Gebärmutter (Myome)
• Endometriose
• eine Senkung oder ein Vorfall der Gebärmutter
Endometriose
Endometriose bezeichnet Gebärmutterschleimhaut, die sich außerhalb der Gebärmutter ansiedelt. Sie gilt als zweithäufigste Frauenkrankheit, deren Ursachen noch weitgehend unerforscht sind. Die Beschwerden können unter anderem mit bestimmten Hormonpräparaten gelindert werden.
Die Beschwerden beginnen meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, oft auch schon mit der ersten Monatsblutung. Wie sich eine Endometriose äußert, ist von Frau zu Frau verschieden.
Oftmals verläuft eine Endometriose ohne jegliche Symptome. Treten jedoch Beschwerden auf, so sind dies meist Krämpfe und anhaltende Schmerzen im Unterbauch während der Menstruationszeit. Rückenbeschwerden können ebenso ein Anzeichen für eine Endometriose sein wie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. In Folge des ungebremsten Schleimhautwachstums kann es zu Einschränkungen der Fruchtbarkeit kommen.
Gebärmutterentzündung
Eine Gebärmutterentzündung kann sich auf verschiedene Schichten des Organs ausbreiten. Ein wichtiger Hinweis auf eine Gebärmutterhalsentzündung ist eitriger Ausfluss (Fluor genitalis). Der Ausfluss ist häufig vermehrt, gelblich-weiß und übel riechend. Da der Zervizitis meist eine Infektion der Scheide vorausgeht, bestehen oft zusätzlich Juckreiz und Brennen der Scheide.
Eine Gebärmutterentzündung entsteht immer dann, wenn die natürlichen Schutzmechanismen des Organs beschädigt sind. Dementsprechend kommen diverse Auslöser in Betracht. Zu den gängigsten Ursachen gehören die Folgen einer Geburt.
Wenn Sie den Verdacht haben, an einer Erkrankung der Gebärmutter zu leiden, suchen Sie am besten Ihren Frauenarzt zur Abklärung auf, um sich nicht unnötig Sorgen machen zu müssen. Generell ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung wichtig und trägt dazu bei, Krankheiten frühzeitig erkennen und behandeln zu können.
Quellen
- Frank H. Netter. Gynäkologie, Thieme (2006)
- Goerke, Valet: Kurzlehrbuch Gynäkologie und Geburtshilfe, Urban & Fischer, 7. Auflage
- Goerke, Steller, Valet: Klinikleitfaden Gynäkologie Geburtshilfe, Urban & Fischer, 10. Auflage
- Kaufmann, Costa, Scharl. Die Gynäkologie, Springer, 2. Auflage