Das können Sie gegen Krampfadern in der Schwangerschaft tun
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Hoch das Bein! – Gegen Krampfadern in der Schwangerschaft
Bei vielen Schwangeren sind die Venen überfordert und weiten sich zu Krampfadern aus. So weit muss es jedoch nicht unbedingt kommen. Viel Bewegung bringt die Venen auf Trab.
Was die Venen leisten, ist enorm: Unermüdlich pumpen sie Tag für Tag Blut durch den Körper – verbrauchtes Blut, das weite Wege zum Beispiel von den Zehenspitzen bis zum Herzen zurücklegen muss, um in der Lunge wieder mit Sauerstoff aufgepeppt zu werden. Das ist echte Arbeit. Der Transport erfolgt nämlich bergauf, entgegen der Schwerkraft, und funktioniert vor allem mithilfe der Wadenmuskeln. Sie drücken die Venen zusammen und pressen das Blut in Richtung Herz. In die Venenwand eingelassene Klappen verhindern, dass das Blut in die Beine zurücksackt. In der Schwangerschaft sind die Venen besonders störanfällig. Bei jeder zweiten werdenden Mutter bilden sich Krampfadern und das Risiko für Venenerkrankungen steigt mit jedem weiteren Kind. Das liegt vor allem an der Hormonumstellung, die generell alle Gewebe lockert und damit auch die Venenwände dehnbarer macht. Gleichzeitig steigt das Blutvolumen um etwa 20 Prozent; das bedeutet für die Venen deutlich mehr Arbeit. Und die größer werdende Gebärmutter übt schon im fünften Schwangerschaftsmonat besonders im Stehen großen Druck auf die Bauchvene aus und erschwert so den Blutrückstrom von den Beinen zum Herzen. In der Folge weiten sich die oberflächlichen Beinvenen, die Klappen können nicht mehr richtig schließen, das Blut staut sich in den Beinen – bis die Venen schließlich aussacken und sich als Krampfadern am Bein entlang schlängeln.
Bewegte Tage entstauen die Venen
Zum Glück bilden sich viele Krampfadern einige Monate nach der Entbindung wieder zurück. Das heißt allerdings nicht, dass Schwangere ihre Venenprobleme akzeptieren sollten. Sie sind nämlich nicht nur ein kosmetisches Problem. Aus Krampfadern können Venenentzündungen, Geschwüre und Thrombosen werden. Bei einer Thrombose gerinnt das Blut in der Vene und es bildet sich ein Blutpropf. Gefährlich wird es, wenn sich ein Blutpropf löst, in die Lungengefäße gelangt und diese verstopft. Eine solche Lungenembolie kann tödlich sein. Um so wichtiger ist die Venenpflege in der Schwangerschaft.
Dazu gehören:
- Viel Bewegung: Ob Gehen, Wandern, Schwimmen oder Radfahren – Bewegung trainiert die Wadenmuskelpumpe und bringt das Blut mit jedem Schritt ein Stück weiter zum Herzen. Wer keine Gelegenheit hat, Sport zu treiben, wippt so oft wie möglich von den Fersen auf die Zehen.
- Wenig sitzen und stehen: Wer bei der Arbeit oder wo auch immer lange sitzen muss, sollte oft die Füße kreisen lassen oder auf- und abwippen. Vertreten Sie sich bei langen Autofahrten mindestens alle zwei Stunden die Beine, nehmen Sie im Flugzeug einen Gangplatz und ziehen dort die Füße in Richtung Nase. Ganz wichtig: Nicht mit übergeschlagnen Beinen sitzen, das klemmt die Venen in der Kniekehle ab und fördert den Blutstau in den Beinen.
- Beine hoch: Beim Fernsehen oder nachts sollten die Beine hoch liegen. Es reicht, das Fußteil um ein bis zwei Zentimeter zu erhöhen. Wird es zu stark gekippt, staut sich das Blut an anderer Stelle, etwa an der Kniekehle.
- Beine kühlen: Lauwarme oder kalte Güsse vom Fuß aufwärts sorgen für mehr Spannung in den Venen, auch Bürstenmassagen mit kaltem Wasser sind wohltuend.
- Viel trinken: Flüssigkeit hilft, das Blut im Fluss zu halten. Mindestens zwei Liter kalorienarme Getränke pro Tag sind Pflicht, etwa Leitungs- und Mineralwasser, Fruchtsaftschorle oder Früchtetee.
Kompressionsstrumpf stützt von außen
Wer trotzdem schwere, müde und geschwollene Beine oder Schmerzen hat, gehört in ärztliche Behandlung – je früher, desto besser. Hauptpfeiler der Therapie ist das konsequente Tragen von entstauenden Kompressionsstrümpfen. Das gilt besonders für Frauen, die schon vor der Schwangerschaft Krampfadern hatten. Sie sollten den Strumpf auch im Wochenbett tragen, weil in dieser Zeit das Risiko von Venenentzündungen und Thrombosen besonders groß ist. Manchmal genügt ein wadenlanger Strumpf, der die Venen nur im Unterschenkel entstaut. In der Regel ist in der Schwangerschaft jedoch ein langer Strumpf oder eine Strumpfhose mit verstellbarem Hosenteil sinnvoll, die das ganze Bein unterstützt.
Hat sich schon eine leichte Venenentzündung entwickelt, helfen Bandagen, kühlende Umschläge oder Salben. Verschwinden die Beschwerden auch dann nicht, wird der Arzt eventuell eine kleine Operation erwägen, bei der er das erkrankte Areal örtlich betäubt und das geronnene Blut aus der Vene drückt. Damit sind Druckgefühl und Schmerzen schlagartig verschwunden.
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