Gib‘ sexueller Gewalt bei Kindern keine Chance!

Leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder Opfer von Gewalt werden. Manche werden geschlagen oder in einem Zimmer eingesperrt. Auch, wenn Eltern ihren Kindern nichts mehr zu Essen geben, ist das eine Form von Gewalt. Ebenso ist es nicht okay, wenn Kinder ständig beschimpft werden oder nicht nach draußen gehen dürfen.

Neben diesen Formen der Gewalt, kann es zu sexuellen Übergriffen kommen. Ein sexueller Übergriff liegt dann vor, wenn dir von einem Erwachsenen oder einem anderen Kind sexuelle Handlungen aufgedrängt werden. Wenn man dich dazu zwingt, etwas zu tun, was du nicht möchtest, dann ist das Gewalt. Geht es dabei um Handlungen, die den Intimbereich, den Po oder die Brust betreffen, ist das sexuelle Gewalt. Manche Kids werden auch dazu gezwungen, sich pornographische Bilder oder Filme anzusehen oder von sich selbst solche Bilder machen zu lassen.

Viele Begriffe – eine Straftat

Im Zusammenhang mit dieser Form der Gewalt liest man verschiedenste Begriffe. Während an einer Stelle von sexueller Gewalt die Rede ist, gibt es auch sexuellen Missbrauch sowie sexualisierte Gewalt. Im Grunde handelt es sich bei allen dreien um dieselbe Straftat.

Scham, Ohnmacht und Angst – so fühlen sich Betroffene

Kinder, die Opfer sexueller Gewalt werden, befinden sich in einer sehr schwierigen Lage. Denn einerseits fühlen sie sich schuldig, dass es so weit kam. Weil sie in der Situation unter Druck standen, haben sie mitgemacht. Am Anfang fanden sie es vielleicht sogar spannend oder interessant. Andererseits konnten sie sich auch nicht wehren oder davonlaufen. Egal, ob ein Kind Geschenke angenommen oder es spannend gefunden hat, die Verantwortung liegt immer beim Erwachsenen. Daher muss man sich auch nicht schämen, wenn man Opfer sexueller Gewalt wurde. Denn als Kind kann man nichts dafür, in so eine Situation verwickelt worden zu sein. Es ist nicht okay, wenn ein Erwachsener es überhaupt so weit kommen lässt.

Trotzdem schämen sich die meisten betroffenen Kids. Es fühlt sich peinlich an, mit anderen offen darüber zu sprechen. Darum verschweigen sie den Vorfall mitunter recht lange. Früher oder später wird aber die Angst zu groß, dass so etwas wieder passieren könnte. Andererseits möchten sie nicht schuld daran sein, ein Familienmitglied oder einen Bekannten der Familie zu verlieren, wenn sie ihn verpetzen.

Meistens werden betroffene Kids gezwungen, mit niemandem darüber zu sprechen. Mit Drohungen schüchtert man sie ein, um nicht aufzufliegen. Betroffene Kinder sind dann oft sprachlos und trauen sich nichts zu sagen. Selbst wenn man sich nicht schämt dafür, ist es also schwierig, sich anderen Leuten anzuvertrauen.

Damit so etwas nicht wieder vorkommt, muss man aber unbedingt mit einem Außenstehenden darüber sprechen. Denn alleine kann man sich meistens nicht gegen die Täter wehren. Es braucht Unterstützung durch Erwachsene, um diese Zeit gut zu überstehen. Sich selbst Hilfe zu holen erfordert eine große Portion Mut. Damit ist es der schwierigste Schritt für Kinder in so einer Situation. Hat man sich aber erst einmal dazu überwunden, wird meistens recht schnell wieder alles gut.

So holst du dir Hilfe

Speziell dann, wenn du jemanden kennst, der Opfer sexueller Gewalt ist, ist der folgende Abschnitt interessant für dich. Vielleicht betrifft dich das Thema dieses Artikels sogar selbst. Dann ist es umso wichtiger, dass du dir die folgenden Ratschläge zu Herzen nimmst. Du wirst sehen: Mit etwas Mut wirst du es bald aus dieser unangenehmen Lage heraus schaffen!

Erste-Hilfe am Telefon

Du hast dich entschlossen, dir nichts mehr gefallen zu lassen? Sehr gut! Nun solltest du möglichst schnell mit einem Erwachsenen über deine Situation sprechen, ehe dich die Angst wieder überkommt. Dazu kannst du das kostenlose Angebot der Telefonseelsorgedienste nützen. Rufe eine der folgenden Telefonnummern an, um dich ganz anonym beraten zu lassen. Anonym bedeutet, dass du deinen Namen nicht nennen musst. Somit musst du dich vor dem Berater auch nicht schämen. Immerhin sieht er dich nicht und weiß auch nicht, wer du bist.

Für Kids aus Deutschland:
Kinder- und Jugendtelefon der deutschen Telefonseelsorge: 0800 111 0 333

Für Kids aus Österreich und der Schweiz:
Wähle 147 (ohne Vorwahl) um Rat zu bekommen.

Sprich mit einer Vertrauensperson

Nachdem du dein Herz bei einem Mitarbeiter der Telefonseelsorge ausgeschüttet hast, solltest du dich an eine Person aus deinem Umfeld wenden, der du vertraust. Das kann ein Lehrer, ein Familienmitglied, ein Freund oder ein Sozialpädagoge sein. Die Hauptsache dabei ist, dass du ihm bzw. ihr alles erzählen kannst, ohne dabei Angst zu bekommen.

Es kann sein, dass man dir beim ersten Anlauf nicht glaubt oder dir einfach nicht helfen möchte. Grundsätzlich ist es die Pflicht jedes Erwachsenen, dein Problem ernst zu nehmen und dir sofort zu helfen. Sprich mit einer anderen Vertrauensperson, wenn dein erster Anlauf erfolglos war. Gib‘ bitte nicht auf!

Die weiteren Schritte: Beratungsstellen und Co.

Gemeinsam mit deiner Vertrauensperson kannst du dich an die örtlichen Beratungsstellen wenden. Im Kinderschutz- oder Krisenzentrum erhältst du kostenlose Informationen über deine Rechte und das weitere Vorgehen. Wenn du dort anrufst, musst du noch nicht alles ganz genau erzählen. Sage einfach, dass es um Missbrauch geht und du alles weitere lieber persönlich besprechen möchtest. Die Berater und Beraterinnen bei solchen Stellen sind meistens sehr verständnisvoll und einfühlsam.

Kids aus Deutschland können unter https://www.gegen-missbrauch.de/adressen mit einem Klick auf „Beratungsstellen“ nach örtlichen Adressen in ihrer Umgebung suchen. Bitte rufe vorher bei der Beratungsstelle an und vereinbare einen Termin!

Für Kids aus Österreich: Gehe auf die Internetseite https://www.beratungsstellen.at/ . In der Suchmaske wählst du deinen genauen Wohnort aus und wählst beim Thema „sexueller Missbrauch“. Mit einem Klick auf „Suche starten“ spuckt dir die Seite eine Liste der Beratungsstellen in deiner Nähe aus. Rufe an und vereinbare einen Termin, um das Angebot in Anspruch zu nehmen. Eine weitere Adresse für Beratungsstellen ist https://www.selbstlaut.org/cgi-bin/TCgi.cgi?target=home&p_kat=5 .

Schweizer Kids wenden sich am besten an die Infoseite der Kinderseite Kidscat. Unter https://www.kidscat.ch/Erwachsene/Erstehilfe/sos.ch.htm findest du einige Adressen und Telefonnummern. Dort erhältst du weitere Infos und kannst Termine vereinbaren.

Notwendig und wichtig: der Arztbesuch

Spätestens nachdem du mit einer Vertrauensperson gesprochen hast und bei einer Beratungsstelle warst, solltest du dich ärztlich untersuchen lassen. Am besten wäre es, wenn du sofort nach dem Vorfall (der sexuellen Handlung) zum Arzt gehst. Erkläre ihm, was passiert ist. Er kann ein Dokument erstellen, indem er alles aufschreibt, was ihm auffällt. Wenn er Spuren von Gewalt an deinem Körper feststellt und das aufschreibt, kann das später ein wertvoller Beweis sein.

Außerdem kann dir dein Arzt gegebenenfalls eine Psychotherapie verschreiben. In so einer Therapie kannst du mit einer Fachperson über deine Sorge, Ängste und Erinnerungen sprechen. Das hilft dabei, sich bald wieder besser zu fühlen.

Der Weg zur Polizei

Gemeinsam mit deiner Vertrauensperson solltest du möglichst bald zur Polizei gehen. Im Idealfall hast du entweder ein ärztliches Gutachten dabei oder trägst die Spuren der Gewalteinwirkung noch am Körper. Die Polizisten können diese Hinweise verwenden, um die Tat zu beweisen.

Bei der Polizei sagst du, dass du Anzeige erstatten möchtest. Ein Beamter wird sich dann um dich kümmern. Er wird dich auffordern, ihm ganz genau zu erzählen, was passiert ist. Dabei musst du ehrlich sein und darfst nicht lügen.

Sei dir bewusst, dass man eine Anzeige in diesem Fall nicht zurückziehen kann. Du solltest also nur zur Polizei gehen, wenn du dir ganz sicher bist und nur die Wahrheit erzählst.

In weiterer Folge wird es ein Strafverfahren gegen den mutmaßlichen Täter geben. Mutmaßlich bedeutet, dass man vermutet, dass er der Täter ist. Denn solange es kein gerichtliches Urteil gibt, gilt er noch als unschuldig.

Über die Aussage vor Gericht und den gesamten Prozess kannst du mit einem Berater eines Kinderschutzzentrums sprechen. Normalerweise bekommst du ohnehin einen Prozessbegleiter, wenn du als Kind einen gerichtlichen Prozess führen musst. Du wirst damit nicht alleine gelassen und kannst während regelmäßiger Termine immer wieder offene Fragen mit deinem Berater besprechen.

Arbeitsblatt zum Text

1) Erkläre die schwierigen Wörter aus dem Text.
Was bedeutet…

  • Mutmaßlich
  • anonym
  • sexueller Übergriff

2) Warum schämen sich Kinder, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind?

3) Welche Schritte sollte man unternehmen, wenn man Opfer sexueller Gewalt ist? Schreibe in Stichworten alles auf, was du dir gemerkt hast. Verwende Zwischenüberschriften und mache Stichpunkte

4) Gehe auf eine der Internetadressen, die du unter der Überschrift „Die weiteren Schritte: Beratungsstellen und Co.“ findest. Wähle jene, die für dein Land gedacht ist. Suche nach Beratungsstellen in deiner Nähe. Sieh dir die Homepage der Stelle an, wenn es eine gibt. Schreibe hier die Adresse und Telefonnummer auf.

Foto: mezzotint / bigstockphoto.com

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