Während der Schwangerschaft schwimmt das Baby im Mutterleib im Fruchtwasser. Dieses schützt das Baby vor äußeren Stößen, Reizen und Druck. Zu Beginn der Schwangerschaft ist noch wenig Fruchtwasser enthalten, die Menge wächst und steigt auf bis zu zwei Liter an. Zum Ende der Schwangerschaft wird es wieder weniger, da das Baby größer wird und fast vollständig die Gebärmutter aushüllt.
Bei den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft wird die Menge an Fruchtwasser gemessen, denn weder zu viel noch zu wenig ist gut für das Baby. In manchen Fällen kann sich das Fruchtwasser sogar grün verfärben. Grünes Fruchtwasser bildet sich durch Ausscheiden von Kot und kann dazu führen, dass das Baby das Mekoniumaspirationssyndrom (MAS) entwickelt.
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Grünes Fruchtwasser: Wie es sich verfärbt
Fruchtwasser wird von der Fruchthöhle gebildet und von der Plazenta alle drei Stunden vollständig ausgetauscht. Im Regelfall ist das Fruchtwasser klar. Darin befinden sich Hautzellen des Babys, Zellen des Darms und auch der Niere. Mit dem Fruchtwasser übt das Baby das Atmen und Schlucken und kann so das Fruchtwasser aufnehmen und auch wieder ausscheiden. Abfallprodukte aus diesem Vorgang werden bereits im Darm abgelegt und beim ersten Stuhlgang nach der Geburt als sogenanntes Kindspech (Mekonium) ausgeschieden.
Im Regelfall scheidet das Kind das Kindspech in den ein bis zwei Tagen nach der Geburt aus. Scheidet das Baby allerdings das Kindspech bereits im Mutterleib ab, verfärbt sich das Fruchtwasser bräunlich-grünlich. Daher wird auch von grünem Fruchtwasser gesprochen. Atmet das Baby das grüne Fruchtwasser vor oder während des Geburtsvorgangs ein, kann es das Mekoniumaspirationssyndrom bekommen. Kommt es zu einer mangelhaften Sauerstoffversorgung, kann das ein Grund sein, warum es zur vorzeitigen Ausscheidung des Mekoniums kommt. Dieser Mangel an Sauerstoff löst dabei mehrere Reaktionen aus, die anschließend dazu führen, dass das Kindspech ins Fruchtwasser ausgeschieden wird.
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[ratgeberlinks2]Grünes Fruchtwasser und die Folgen
Aufgrund des Mangels an Sauerstoff atmet das Baby schließlich das grüne Fruchtwasser stärker ein, sodass dieses tiefer in die Lungen geatmet wird. Dabei kann das Mekonium die Lunge und die Lungenbläschen verkleben. Durch die verschmutzte Lunge kann das Baby nach der Geburt nicht mehr richtig atmen und leidet unter Atemnot. Eine Atemnot über längere Zeit kann sogar dazu führen, dass es zu Herzstörungen kommt. MAS kann mit Hilfe von künstlicher Beatmung und Medikamenten sehr gut behandelt werden.
Zusätzlich kann grünes Fruchtwasser abgesaugt werden und dazu beitragen, dass die Behandlung erfolgreich verläuft. Bemerken die behandelnden Ärzte beim Geburtsvorgang, dass sich grünes Fruchtwasser gebildet hat, saugen sie die Lungen des Babys meistens schon aus, sobald der kleine Kopf und die Schultern aus der Scheide gerutscht sind. Nur weil das Baby das verschmutze Fruchtwasser eingeatmet hat, muss es nicht sofort bedeuten, dass es auch MAS hat. Ist das Kind nach der Geburt schlapp, hat Beschwerden beim Atmen oder ist sogar vollständig mit Kindspech bedeckt und hat sich die Haut verfärbt, können das ein Anzeichen für MAS sein.