Die Haftpflichtversicherung gehört zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt. Denn sie springt immer dann ein, wenn du einen Schaden am Eigentum anderer verursacht hast. Manchmal handelt es sich dabei nur um kleine Beträge. Einige Missgeschicke können aber so große Kosten verursachen, dass du sie nicht einfach so aus der Portokasse zahlen kannst. In diesem Fall bewahrt dich eine Haftpflichtversicherung vor dem finanziellen Ruin. Für Familien gibt es spezielle Tarife, die eine günstige Absicherung von Eltern und Kindern erlauben. Manchmal können sogar die Großeltern mitversichert werden.
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Warum eine Haftpflichtversicherung für Familien so wichtig ist
Eine Haftpflichtversicherung, die alle Familienmitglieder miteinschließt, schützt im Schadensfall vor finanziellen Folgen. Der Beitrag, den Familien dafür leisten müssen, ist vergleichsweise gering. Deswegen lohnt sich eine Haftpflichtversicherung eigentlich immer. Gerade für Familien ist sie von großer Bedeutung. Denn Kinder können genauso Schäden verursachen wie Erwachsene. Beim Besuch bei Freunden, beim Spielen auf der Straße oder auf dem Weg zur Schule können zahlreiche Unfälle passieren. Denn auch wenn der Schaden unbeabsichtigt hervorgerufen worden ist, muss der Verursacher dafür aufkommen. Ausgenommen sind deliktunfähige Kinder. Am besten kombinierst du die Familienversicherung mit einer Rechtsschutzversicherung, um deine Familie effektiv vor finanziellen Folgen von Unglücken und Missgeschicken verschiedener Art zu schützen.
Diese Familienmitglieder können mitversichert werden
Wer alles in einer Haftpflicht-Familienversicherung abgesichert ist, hängt immer vom jeweiligen Tarif ab.
- Ein Familientarif schließt in der Regel Ehe- oder Lebenspartner sowie die Kinder mit ein.
- Kinder können auch noch im Studium oder in der Ausbildung in der Versicherung verbleiben. Erst nach dem Abschluss müssen sie sich um eine eigene Haftpflicht kümmern.
- Es gibt auch Tarife, die alle im Haushalt lebenden Personen mitversichern. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Großeltern oder Au-pairs im Haus wohnen.
Wie sieht es mit deliktunfähigen Kindern aus?
Kinder unter sieben Jahren gelten als deliktunfähig, da sie die Folgen ihres Handelns noch nicht selbst einschätzen können. Der Geschädigte hat hier keinen Anspruch auf Schadensersatz. Im Straßenverkehr werden Kinder sogar bis zu einem Alter von zehn Jahren als deliktunfähig angesehen. Sollte es dennoch zu einem Schaden kommen, kann die Haftpflichtversicherung die Zahlung verweigern. Rechtliche Konsequenzen gäbe es keine. Allerdings können solche Situationen zu Verwerfungen in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis führen. Denn wenn dein Kind beispielsweise ein Auto beschädigt und du den Geschädigten kennst, wirst du ihm erklären müssen, warum du nicht für den Schaden aufkommen kannst oder willst. Um diese sozialen Spannungen zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, eine Familienhaftpflichtversicherung abzuschließen, die eindeutig auch deliktunfähige Kinder mitversichert. Frag vorher bei deiner Versicherung nach, ob sie einen solchen Tarif anbietet.
Wechsel vom Single- in den Familientarif
Die meisten Eltern sind schon vor der Geburt haftpflichtversichert. Sobald Nachwuchs geplant ist, solltest du dich aber noch einmal eingängig mit dem Thema befassen. Denn Kinder sind nicht automatisch mitversichert. Es ist also unbedingt notwendig, mit dem Versicherer Kontakt aufzunehmen und vom Single- in den Familientarif zu wechseln. Das verläuft meist problemlos. Sollte dir der Familientarif bei deinem Versicherer nicht zusagen, kannst du das natürlich auch zum Anlass nehmen, zu einem anderen Anbieter zu wechseln und dort einen Tarif abzuschließen.
Worauf du beim Wechsel achten solltest
Wichtig ist, dass alle relevanten Personen im Familientarif mitversichert werden können. Achte außerdem darauf, dass auch deliktunfähige Kinder dazu zählen, sodass du dir Ärger mit Nachbarn, Verwandten und Freunden ersparen kannst. Außerdem lohnt es sich zu überprüfen, ob der jeweilige Versicherer besondere Zusatzleistungen anbietet, die den Tarif noch attraktiver machen. Beispielsweise decken manche Familien-Haftpflichtversicherungen Folgendes mit ab:
- Mietsachschäden
- Gefälligkeitsschäden
- Schlüsselverlust
- Forderungsausfalldeckung
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Deckungssumme. Sie beziffert den Höchstbetrag, den die Haftpflichtversicherung im Schadensfall zahlt. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, dass der Betrag bei mindestens 10 Millionen liegen und besser noch höher sein sollte. Die Beitragszahlungen können meist monatlich oder jährlich geleistet werden. Oft ist es günstiger, wenn du dich für die jährliche Zahlung entscheidest.