Hilfe, ich habe einen Bandwurm! Das ist jetzt zu tun

Du findest Würmer im Stuhl und der Schreck ist erst einmal riesig? Du hast schon lange Bauchschmerzen und der Laborbefund sagt Bandwurm? Dein Kind hatte eine Wurmerkrankung und Du hast Angst, dich angesteckt zu haben? Mach Dir keine Sorgen, es ist wahrscheinlich alles halb so wild.

Infektionen mit einem Bandwurm beim Mensch sind zwar mit zehn Millionen betroffenen Personen pro Jahr weltweit relativ häufig, jedoch treten solche Fälle in Deutschland aufgrund der hohen Hygienestandards äußerst selten auf.

Was ist ein Bandwurm?

Bandwürmer, auch Cestoden (von Altgriechisch „kestós“ = Gürtel) genannt, sind eine Untergruppe der Plattwürmer. Sie können in circa 3500 Arten unterteilt werden und kommen überall auf der Welt vor.

Ein Bandwurm lebt als Parasit im Organismus größerer Tiere wie beispielsweise in Hunden, Pferden oder auch im Menschen. Bandwürmer werden in zwei Unterkategorien eingeteilt, wobei die Systematik dieser Würmer bislang noch nicht ganz geklärt werden konnte:

  • Monozoische Bandwürmer (Cestodaria): Gyrocotylidea (befallen Seekatzen und Krebstiere), Amphilinidea (befallen Knochenfische und Schildkröten).
  • Echte Bandwürmer (Eucestoda): Cyclophyllidea (befallen auch den Menschen), Pseudophyllidea (befallen Fische), Proteocephalata, Tetraphyllidea, Trypanorhyncha.

Welche Tierart ein Bandwurm befällt, kann meist an seinem Namen erkannt werden. So gibt es zum Beispiel Pferdebandwürmer, Hundebandwürmer oder Fuchsbandwürmer. Einige der vielen Unterarten können auch den Menschen befallen und manche von ihnen sind gar nicht so ungefährlich.

Wie ein Bandwurm aussieht und aufgebaut ist

Da ein Bandwurm in den Gedärmen anderer Tiere lebt, kann an seinem vorderen Ende üblicherweise ein sogenannter Scolex gefunden werden. Das ist eine Art Hakenring mit Saugnäpfen, mit denen er sich an der Darmwand festkrallen kann.

Die Gruppe der Echten Bandwürmer sieht so aus, als bestünde er aus vielen Gliedern – dies kommt durch die besondere Anatomie zustande. Ein Bandwurm besteht nämlich aus mehreren Abschnitten, welche auch Proglottiden genannt werden. Das sind sogenannte „Fortpflanzungsglieder“ von Würmern.

Ein Bandwurm lebt zunächst als Larve mit einer äußeren Hautschicht. Diese verliert er, sobald er seinen Wirt befällt, denn dann verschmelzen Zellen aus seinem Inneren zu einer neuen Außenschicht, die Neodermis (von Altgriechisch „neo“ = neu, „dermis“ = Haut).

Über diese Hautschicht nehmen die Würmer ihre Nahrung auf und sie dient als Schutz vor den Verdauungsenzymen des Wirten. Dabei verändert die Schicht den pH-Wert in der Umgebung und hemmt so die Wirkung der Enzyme. Auf dieser Haut hat ein Bandwurm außerdem zahlreiche Fädchen, die als Mikrovilli bezeichnet werden.

Sie ähneln der Oberfläche einer Bürste und dienen der effektiveren Nahrungsaufnahme und sind vergleichbar mit den Darmzotten im menschlichen Verdauungstrakt. Eine Besonderheit beim Bandwurm sind seine Ausscheidungsorgane.

Diese bestehen in der Regel aus einer Endzelle, die Körperflüssigkeiten mittels Zilienschlag hinaus befördert. Eine Zilie ist hierbei eine Ausstülpung einer Zelle. Ein Bandwurm ist üblicherweise ein Zwitter mit weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen.

So besitzen sie in den einzelnen Gliedern jeweils einen weiblichen und einen männlichen Chromosomensatz. Nach der Befruchtung kann ein Bandwurm das entsprechende Glied abtrennen und dieses gelangt über die Ausscheidung des Wirtes nach draußen.

Wie lebt ein Parasit?

Parasiten wie etwa Würmer leben in fremden Organismen, die Wirte genannt werden. Dabei wird zwischen verschiedenen Arten von Wirten unterschieden. Beispielsweise gibt es Zwischenwirte, die wortwörtlich als „Übergangslebensräume“ benutzt werden, oder Endwirte, in denen der Parasit gut angepasst leben und sich vermehren kann, ohne dem Wirt dabei ernst zu schaden.

Dies ist das Ziel aller Parasiten: Der Wirt soll soweit gesund bleiben, da der Parasit ja von ihm abhängt und in ihm lebt. Wenn nun etwa ein Bandwurm in einen Mensch eindringt, so bilden seine Larven im Körpergewebe Zysten, die irgendwann durch Fraß in den Darm gelangen, wo sie sich zu Würmern weiterentwickeln.

Nach der Umwandlung saugen sie sich mittels oben genanntem Scolex an der Darmwand an und beginnen sofort, Nährstoffe aufzunehmen. Die Fortpflanzung erfolgt einerseits über Selbstbefruchtung, andererseits befruchten sich die Würmer und auch die Fortpflanzungsglieder eines einzelnen Wurmes gegenseitig.

Die befruchteten Eier werden vom Wirten ausgeschieden und verbleiben manchmal auch am Darmausgang. Die Eier entwickeln sich erst weiter, wenn sie von einem passenden Zwischenwirt aufgenommen werden. Es kann auch sein, dass der Wirt, der sie ausgeschieden hat, sie auch wieder aufnimmt.

Das passiert etwa, wenn sich ein infizierter Mensch am After kratzt – die Eier können Juckreiz hervorrufen – und sich, ohne die Hände zu waschen, mit den Fingern in den Mund fasst. So nimmt er die Eier durch Verschlucken wieder auf und die Würmer können entstehen.

Ein Bandwurm kann bis zu 20 Meter lang werden, wenn die Umgebung passt und er lange genug im Wirt überlebt. Würmer im Stuhl finden sich beim Bandwurm eher selten, da er sehr groß werden kann. Wenn überhaupt, dann finden sich manchmal einzelne Glieder in der Toilette. Findest du ganze Würmer im Stuhl, deutet das eher auf andere Wurmarten hin.

Wie und wo kann ich mich mit einem Bandwurm infizieren?

Es gibt mehr als zehn Arten von Bandwürmern, die den Menschen befallen. Die häufigste Kontaktart ist die der Nahrungsaufnahme. Du kannst Dich also mit einem Bandwurm infizieren, wenn du rohes Fleisch isst, in dem sich Wurmeier befinden. Bei gekochtem Fleisch besteht kein Risiko, da die Eier durch das Kochen absterben.

Nachdem die Eier durch den Verzehr des rohen Fleisches in den Körper des Wirts gelangt sind, entwickeln sich diese zu adulten Würmern weiter, die sich selbst befruchten. Die befruchteten Eier wiederum werden ausgeschieden und gelangen in die Kanalisation.

Kommt es nun zu starkem Regen, gehen Kanäle über und die Wurmeier gelangen in Süßgewässer sowie in Weidewiesen. Dort werden sie wieder von Menschen oder Tieren aufgenommen, in deren Organismen sich neue Würmer entwickeln.

Doch nicht nur in rohem Fleisch können Wurmeier versteckt sein. Auch roher Fisch, Obst und Gemüse können Eier beherbergen. Weitaus seltener in unseren Breiten, jedoch auch möglich ist die Ansteckung über mangelnde Hygiene. Kontakt zu infizierten Fäkalien und seltenes Händewaschen seien hierbei als Risikofaktoren genannt.

Wie merke ich, ob ich einen Bandwurm habe?

Ein Bandwurm kann eine Reihe von Symptomen verursachen, wobei die meisten relativ unspezifisch sind und auch andere Ursachen haben könnten. Zwei sehr charakteristische Anzeichen sind seltsame, wühlende Gefühle hinter dem Nabel und starker Juckreiz in der Analregion.

Die unspezifischen Symptome sind Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, allgemeines Unwohlsein, Kopfschmerzen, Schwäche, Schwindel, Durchfall und Gewichtsverlust. Es ist auch möglich, Würmer im Stuhl zu entdecken. Dies ist beim Bandwurm jedoch recht selten, vielmehr finden sich hin und wieder einzelne Glieder des Bandwurms in der Toilette.

Komplette Würmer im Stuhl kommen bei Madenwurm- und Spulwurmbefall häufiger vor, da diese viel kleiner sind und in großen Gruppen im Darm leben. Es kann auch passieren, dass die Errreger in die Blutbahn gelangen und weitere Organe befallen.

Je nachdem, welches Organ betroffen ist, kommt es zu entsprechenden Symptomen. Gibt es keine eindeutigen Beweise wie Würmer im Stuhl, kann eine Stuhlprobe aufschlussreich sein. Eine Blutprobe kann bei der genauen Diagnose der Wurmart helfen.

Ich habe einen Bandwurm – und jetzt?

Nach der Diagnose durch den Arzt gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihn zu entfernen. Üblicherweise wird ein geeignetes Medikament verschrieben. Je nach Bandwurmart gibt es verschiedenste Präparate in Tabletten oder Saftform. Die Therapie erfolgt entweder über eine blockierte Nahrungsaufnahme oder eine Lähmung des Bandwurms.

Prinzipiell ist ein Bandwurm nicht gefährlich, da er ja in und von dir lebt. Er hat also ein Interesse daran, dich gesund zu erhalten, da er andernfalls seinen eigenen Lebensraum zerstört. Die Behandlung läuft sehr unkompliziert ab und ist innerhalb von maximal zwei Wochen abgeschlossen.

Nach der medikamentösen Behandlung wird dringend empfohlen, die getragenen Kleidungsstücke sowie benutzte Bettwäsche und Handtücher heiß zu waschen, um etwaige Wurmeier zu zerstören, bevor es zu einer Reinfektion kommt.

Die Wurmbehandlungen sind in aller Regel schnell erfolgreich, sodass Du in Zukunft wahrscheinlich keine Würmer im Stuhl mehr vorfinden musst.

Quellen

https://www.herold.at/blog/bandwurm-menschen-symptome/

https://reizdarm.one/erkrankungen/bandwurm/

https://www.parasitenfrei.de/de/parasiten-um-uns/lexikon-der-parasiten/wuermer/bandwuermer/

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