Hypermenorrhoe: Was tun bei einer zu starken Regelblutung?

Hypermenorrhoe – Was ist das eigentlich? Die Menstruation ist für die meisten Frauen keine besonders angenehme Zeit im Monat. Ständig muss man zur Toilette rennen, man wird von Ziehen oder Krämpfen im Unterleib geplagt und oft ist man dazu noch schlecht gelaunt.

Wenn die Periode dann auch noch extrem stark ausfällt und von starken Schmerzen begleitet ist, kann sie die Lebensqualität der Betroffenen deutlich einschränken. Der Begriff Hypermenorrhoe bezeichnet eine zu starke Regelblutung, bei der die Betroffenen in einem Zyklus mehr als 80 Milliliter Blut verlieren. Erfahre hier mehr.

Was versteht man unter Hypermenorrhoe?

Normalerweise kommt es bei einer Frau etwa alle 28 Tage zur Monatsblutung. Im Durchschnitt verliert sie dabei rund 40 Milliliter Blut. Nach vier bis fünf Tagen beginnt der Menstruationszyklus wieder vorne. Frauen mit Hypermenorrhoe verlieren gut doppelt so viel Blut während der Periode und oft hält die Blutung länger an als normal.

Das kann nicht nur sehr lästig, sondern auch äußerst belastend sein. Tampons und Binden müssen manchmal mehr als sechs mal am Tag gewechselt werden und Betroffene haben manchmal sogar regelrecht Angst „auszulaufen“, wenn sie außer Haus sind.

Außerdem können starke Regelblutungen für Konzentrationsschwäche und Müdigkeit verantwortlich sein, da über das Menstruationsblut große Mengen an Eisen verlorengehen.

Wenn die Beschwerden einen starken Leidensdruck verursachen, sollte unbedingt ein Gynäkologe konsultiert werden. Die Behandlungsmöglichkeiten einer Hypermenorrhoe reichen von medikamentöser Therapie über kleinere operative Eingriffe bis hin zu Ausschabung und Gebärmutterentfernung.

Häufig stecken hinter den abnormen Blutungen nämlich organische Ursachen, etwa Gebärmuttermyome, Endometriose oder Polypen. In der Regel lassen sich diese Erkrankungen gut behandeln und in den meisten Fällen bessern sich im Zuge der Behandlung auch die Menstruationsbeschwerden.

Falls keine Behandlungsmaßnahme anschlägt, kann als letzter Ausweg auch eine Gebärmutterentfernung, eine sogenannte Hysterektomie in Betracht gezogen werden. Eine Hysterektomie sollte allerdings nur dann durchgeführt werden, wenn alle sonstigen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind.

Nach einer Gebärmutterentfernung ist es nämlich nicht mehr möglich, Kinder zu bekommen.

Menstruationsstörungen – ein Überblick

Um mit all den Fachbegriffen nicht durcheinander zu kommen, findest Du hier einen kleinen Überblick über die häufigsten Menstruationsstörungen:

  • Amenorrhoe: Die Periode bleibt über einen Zeitraum von mehreren Monaten vollständig aus.
  • Hypomenorrhoe: Die Monatsblutung fällt zu schwach aus.
  • Hypermenorrhoe: Die Monatsblutung fällt zu stark aus.
  • Menorrhagie: Die Periode bleibt zu lange bestehen, manchmal bis zu zwei Wochen.

Ab wann gilt die Monatsblutung als zu stark?

Laut Definition ab 80 Milliliter Blutverlust in der Periode. Im Einzelfall ist es jedoch schwierig zu entscheiden, ob die Monatsblutung noch als „normal“ gilt, oder ob sie schon als krankhaft zu bewerten ist. Immerhin kann nicht genau gemessen werden, wie viel Blut eine Frau während der Periode verliert.

Trotzdem gibt es einige Anzeichen, die auf eine übermäßig starke Menstruation hindeuten können:

  • Absondern von größeren Blut- und Gewebeklumpen
  • Tampons oder Binden müssen alle zwei Stunden gewechselt werden
  • Unterbauchkrämpfe
  • Kreislaufprobleme, Schwäche, Müdigkeit
  • Starke Schmerzen (Dysmenorrhoe)

Hinweis: Die oben genannten Symptome müssen regelmäßig auftreten, um als krankhaft bewertet werden zu können. Es kann immer mal dazu kommen, dass die Blutung in einem Monat stärker und schmerzhafter ausfällt als sonst. In der Regel stecken dahinter jedoch keine Erkrankungen, sondern andere Ursachen. Sorgen sind hier also meist unbegründet.

Wie kommt es zur Hypermenorrhoe?

Hinter einer Hypermenorrhoe stecken in der Regel organische Ursachen, also Erkrankungen oder Gewebeveränderungen. Meist betreffen diese Erkrankungen die Geschlechtsorgane, es können aber auch andere Krankheiten für die starken Blutungen verantwortlich sein.

Eine Hypermenorrhoe muss jedoch nicht organisch bedingt sein. Auch starker Stress und psychische Belastungen nehmen Einfluss auf den Körper und können die Monatsblutung verstärken. Im Folgenden erhältst Du einen Überblick über die häufigsten Ursachen:

Myome: Gutartige Muskelwucherungen in der Gebärmutter

Myome sind gutartige Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter. Wodurch dieses unkontrollierte Wachstum ausgelöst wird, ist bis heute unbekannt. Wenn die Myome ungünstig gelegen oder besonders groß sind, können sie die Kontraktion der Gebärmutter behindern.

Während der Menstruation zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter zusammen, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen und die Gebärmutter auf einen neuen Zyklus vorzubereiten.

Wenn die Gebärmutter die Schleimhaut nicht richtig abstoßen kann, weil ein Myom die Kontraktionen behindert, kann das zu einer stärkeren und verlängerten Blutung führen. Frauen mit abgeschlossener Familienplanung wird bei vielen oder sehr großen Myomen häufig eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) empfohlen.

Polypen: Gutartige Wucherungen in der Gebärmutterschleimhaut

Polypen sind ebenfalls gutartige Geschwulste, wachsen aber nicht wie die Myome in der Muskelschicht, sondern auf der Gebärmutterschleimhaut. Wenn die Polypen besonders groß sind, können sie zu starken Blutungen und Schmerzen führen. In diesem Fall ist eine Entfernung sinnvoll. Die Polypen können ambulant über einen kleinen Eingriff entfernt werden.

Endometriose: Wucherung der Gebärmutterschleimhaut

Die Gebärmutter ist innen mit einer Schleimhaut, dem sogenannten Endometrium ausgekleidet. Eine Endometriose entsteht, wenn sich die Gebärmutterschleimhaut im Unterleib ausbreitet und sich auch auf der Außenseite der Gebärmutter und auf benachbarten Organen ansiedelt.

Häufig sind die Eierstöcke und der Eileiter davon betroffen. Wie die „normale“ Gebärmutterschleimhaut, bluten auch die Endometrioseherde während der Menstruation. In der Folge kommt es zu einer verstärkten Menstruationsblutung, die häufig von starken Schmerzen begleitet ist.

Eileiterentzündung

Eine Eileiterentzündung wird in der Regel durch eine Infektion mit Bakterien hervorgerufen, häufig mit Chlamydien oder Gonokokken. Sie kann sowohl akut als auch chronisch auftreten und führt oft zu Unregelmäßigkeiten und Schmerzen bei der Regelblutung. Normalerweise kann eine Eileiterentzündung mit Medikamenten gut behandelt werden.

Hormonelle Störungen

Viele Menstruationsstörungen haben hormonelle Ursachen. Oft liegt eine sogenannte Gelbkörperschwäche vor, bei der der Gelbkörper in der zweiten Zyklushälfte nicht genügend Progesteron produziert. Das Progesteron dient dazu, die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorzubereiten.

Wenn der Gelbkörper nicht genügend Progesteron produziert, kann die Schleimhaut also nicht richtig aufgebaut werden. In der Folge kommt es häufig zu einer verkürzten zweiten Zyklushälfte und stärkeren und längeren Blutungen.

Außerdem verursacht eine Gelbkörperschwäche häufig Unfruchtbarkeit.

Gebärmutterkrebs (Uteruskarzinom)

In sehr seltenen Fällen steckt hinter einer Hypermenorrhoe eine ernsthafte Erkrankung wie ein Uteruskarzinom. Gebärmutterkrebs ist ein bösartiger Tumor in der Gebärmutter. Er kann beispielsweise aus Schleimhautwucherungen wie Polypen entstehen. Starke Blutungen und Zwischenblutungen sind häufig die ersten Anzeichen dieser Krebsform.

Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung sind die Heilungschancen jedoch sehr gut. In den meisten Fällen wird eine totale Hysterektomie vorgenommen, bei der sich die Patientin nicht nur die Gebärmutter entfernen lässt, sondern auch Eileiter und Eierstöcke. Nur so kann der Tumor vollständig entfernt und die Erkrankung geheilt werden.

Gerade bei jungen Frauen kann es passieren, dass für eine starke Monatsblutung keine organische Ursache gefunden wird. In diesem Fall ist die Hypermenorrhoe zwar unangenehm, jedoch ungefährlich.

So lange Du keine plötzlichen Veränderungen oder weiteren Symptome bei Dir feststellst, stecken vermutlich keine krankhaften Ursachen hinter der verstärkten Blutung. Die meisten Erkrankungen der Gebärmutter lösen nämlich viele verschiedene Symptome aus, die in der Regel gemeinsam auftreten.

Mögliche Folgen einer Hypermenorrhoe

Durch den übermäßigen Blutverlust kann es zu einer vorübergehenden Anämie kommen. Das liegt daran, dass über das Blut auch große Mengen Eisen verloren gehen. Dieser Mineralstoff wird jedoch benötigt, um im Knochenmark die roten Blutkörperchen bilden zu können.

Diese sind im Körper dafür verantwortlich, die Organe mit Sauerstoff zu versorgen. Wenn aufgrund von Eisenmangel nicht genügend rote Blutkörperchen gebildet werden können, werden die Zellen also mit weniger Sauerstoff versorgt. Das wird auch als Anämie oder Blutarmut bezeichnet. Häufige Anzeichen einer Blutarmut sind Abgeschlagenheit und Schwäche.

Wie stellt der Arzt Hypermenorrhoe fest?

Hypermenorrhoe wird bei über 80ml Blutverlust in der Periode diagnostiziert. Das lässt sich zwar nicht genau messen, aber mithilfe der Angaben der Patientin relativ gut schätzen. Wenn Du also wegen starken Blutungen zum Gynäkologen gehst, wird er Dir einige Fragen zu Deiner Menstruation stellen.

Zum Beispiel, wie oft Du Binden oder Tampons während der Periode wechseln musst. Es ist daher am besten, wenn Du diese Dinge vorher über mehrere Monate hinweg in einem Tagebuch festhältst. So kann Dein Gynäkologe am besten abschätzen, ob eine Hypermenorrhoe vorliegt oder nicht.

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung kann er feststellen, ob Entzündungen oder Veränderungen der Gebärmutter vorliegen. In manchen Fällen wird auch eine Gebärmutterspiegelung empfohlen. Außerdem sollte bei Symptomen wie Schwindel und Schwäche auch eine Blutuntersuchung durchgeführt werden. So kann überprüft werden, ob eine Blutarmut besteht.

Hinweis: Bei jeder Frau kann es vorkommen, dass die Blutung mal besonders stark ausfällt. Du musst Dir also keine Gedanken machen, falls deine Periode hin und wieder etwas stärker ist als sonst.

Es gibt viele anderen Faktoren, zum Beispiel Stress und Ernährung, die einen Einfluss auf die Regelblutung haben und ab und zu Unregelmäßigkeiten verursachen können.

So wird eine Hypermenorrhoe behandelt

Hypermenorrhoe selbst ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Um eine Hypermenorrhoe zu beseitigen, muss also die zugrundeliegende Erkrankung behandelt werden. Je nach Ursache werden daher unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen eingesetzt.

Bei Myomen oder Polypen in der Gebärmutter kann eine operative Entfernung dieser Tumore Abhilfe schaffen. Denn obwohl sie gutartig sind, können sie je nach Größe und Lage starke Beschwerden verursachen.

Wenn hormonelle Störungen für die Menstruationsprobleme verantwortlich sind, ist in vielen Fällen eine Hormontherapie anzuraten. Häufig verschreibt der Arzt auch die Antibaby-Pille, die dabei hilft, das Östrogen- und Progesteron-Level auszugleichen.

Wenn aber irgendwann ein Schwangerschaftswunsch besteht, sollte die Pille abgesetzt werden. In besonders schweren Fällen von Hypermenorrhoe kann auch eine Ausschabung der Gebärmutter in Betracht gezogen werden.

Dabei wird die Gebärmutterschleimhaut mit speziellen Instrumenten, etwa einem Laser oder einem Sauger abgetragen. Nach diesem Eingriff bleibt die Menstruation für immer aus und es ist auch nicht mehr möglich, Kinder zu bekommen. Eine Gebärmutterausschabung oder gar eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) sollten daher nur den letzten Ausweg darstellen.

Wenn Du überlegst, wegen Hypermenorrhoe eine Behandlung zu beginnen, solltest Du zunächst die Vor- und Nachteile aller Behandlungsmöglichkeiten kennen und gegeneinander abwägen. Dein Gynäkologe kann Dir dabei helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen.

Welche Therapie für Dich infrage kommt, hängt auch immer davon ab, ob Du Dir noch Kinder wünschst oder nicht. Wenn man sich die Gebärmutter entfernen lässt, ist das beispielsweise nicht mehr möglich. Viele Frauen probieren es auch erst einmal mit Schmerzmitteln oder speziellen Medikamenten, die die Blutung schwächen.

Hysterektomie – wenn eine Gebärmutterentfernung den letzten Ausweg darstellt:

Früher wurde bei starken Monatsblutungen oft zu einer Gebärmutterentfernung, einer sogenannten Hysterektomie geraten. Dieses Verfahren ist nämlich das einzige, das einen hundertprozentigen Therapieerfolg garantiert. Logisch – nach einer Gebärmutterentfernung kann die Gebärmutter auch keine Probleme mehr bereiten.

Heute wird dieser Eingriff in der Regel jedoch nur noch dann vorgenommen, wenn ein starker Leidensdruck besteht und die Lebensqualität der Betroffenen sehr eingeschränkt ist. Bei einer Gebärmutterentfernung wird die Gebärmutter entweder ganz oder nur teilweise entnommen. In beiden Fällen ist es nach dem Eingriff allerdings nicht mehr möglich, schwanger zu werden.

Deshalb sollte ein Hysterektomie wirklich nur dann vorgenommen werden, wenn mit alternativen Therapiemaßnahmen keine Erfolge erzielt werden konnten, oder die Familienplanung der Betroffenen definitiv abgeschlossen ist.

In einigen wenigen Fällen stellt die Hysterektomie jedoch die einzige Lösung dar, zum Beispiel, wenn die Betroffene an Gebärmutterkrebs leidet. In diesem Fall ist eine Gebärmutterentfernung absolut notwendig, um die Erkrankung zu heilen.

In jedem Fall solltest Du dich vor einer Entscheidung gründlich über alle Therapiemöglichkeiten informieren. Eine Hysterektomie sollte grundsätzlich immer nur den letzten Ausweg darstellen, da es sich dabei um einen sehr großen Eingriff handelt, der später nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Quellen

https://www.9monate.de/gesundheit-vorsorge/frauengesundheit/hypermenorrhoe-starke-menstruationsblutung-id153900.html

https://www.gesundheitsinformation.de/starke-regelblutung.2133.de.html

https://www.myom-wissen.de/zyklus-und-gebaermutter/menstruationsbeschwerden/

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