Bei einem Kaiserschnitt handelt es sich um eine Form der Geburt. Der kleine Fötus wird dabei durch einen Schnitt in der Bauchdecke der Mutter auf die Welt geholt. Früher machte man solche Eingriffe, wenn die normale Geburt für Mutter oder Kind zu gefährlich waren und ein Schaden für die Gesundheit oder das Leben drohte. Heute gibt es immer mehr Frauen, die gerade einen Kaiserschnitt wollen, weil sie dies angenehmer finden. Außerdem kann das Baby zu einem Wunschtermin geboren werden. Wie ein solcher Eingriff abläuft, wann man diesen durchführt und ob es Risiken gibt, erfährst Du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Wie läuft ein Kaiserschnitt ab?
Ein Kaiserschnitt wird auch als Schnittentbindung oder kurz „Sectio“ (von sectio caesarea) bezeichnet. Zuvor bekommt die werdende Mutter Antibiotika über einen Tropf, damit sich das Neugeborene und die Mama selbst nicht gleich mit möglichen Keimen infizieren können. Danach wird die Mutter örtlich betäubt oder unter Narkose gesetzt. Hinter einem Sichtschutz schneidet der Chirurg nun die Bauchdecke der Frau auf und legt den unteren Teil der Gebärmutter frei. Anschließend wird ein Schnitt gemacht, bei dem der Uterus und die Fruchtblase hervortreten. Das Fruchtwasser wird abgesaugt. Die Öffnung erfolgt heute oft durch Dehnen und Reißen, anstatt lediglich durch das Schneiden, da dies besser für die anschließende Wundheilung ist. Mit einer Hand drückt der Arzt nun auf die Gebärmutter, mit der anderen holt er das Baby heraus. Die Atemwege werden befreit und es wird der Mutter sofort in die Arme gelegt. Der Kaiserschnitt dauert bloß 10 – 15 Minuten.
Wunschkaiserschnitt
Eine Geburt auf Wunsch wird immer beliebter bei werdenden Müttern. Dies stellt eine Sonderform des Eingriffs dar, da es keinerlei medizinische Gründe für einen solchen Eingriff gibt. Dieser wird als ein geplanter Kaiserschnitt zu einem bestimmten Wunschtermin geplant und durchgeführt. Ein Grund für den Wunschkaiserschnitt ist beispielsweise die Angst vor einer normalen Geburt, denn diese können mit starken Schmerzen und Verletzungen verbunden sein. Auch sehnen sich heutzutage immer mehr Menschen nach Planbarkeit. Sie können somit die Geburt auf ein gewünschtes Datum legen. Ärzte sind davon jedoch nicht sehr begeistert, da ein nicht notwendiger Kaiserschnitt mehr Risiken und Folgewirkungen für Mutter und Kind bereithalten.
Risiken
Zwar haben sich die Risiken eines Kaiserschnitts mit den Fortschritten im Operations- & Narkoseverfahren deutlich verringert, jedoch ist es nach wie vor ein operativer Eingriff. Diese sind grundsätzlich nicht risikofrei. Bei einem Kaiserschnitt ist die Sterblichkeitsrate dreimal so hoch.
Kurzfristige Risiken:
- enormer Blutverlust
- Infektionen bei Mutter oder Kind
- Beschädigung von anderen Organen (Darm, Harnblase etc.)
- Blutgerinnsel (z.B. Lungenembolie oder Thrombose)
- Narkosezwischenfälle
Langfristige Risiken:
- Verwachsungen an den Operationsstellen
- Lagerungsschäden (Lähmungserscheinung durch Reizung von Nerven)
- erhöhte Infektanfälligkeit beim Kind (kam bei Geburt nicht mit Bakterienflora im Geburtskanal in Kontakt)
- Posttraumatische Belastungsstörung
- gestörte Bindung von Mutter und Kind
Bei einer weiteren Schwangerschaft besteht zudem das Risiko, dass die Gebärmutter einreißen könnte oder die Plazenta fehlgelagert ist.
Nach dem Kaiserschnitt
Nach einem Kaiserschnitt müssen die Mütter zwischen 4 und 7 Tagen im Krankenhaus bleiben. In den ersten Tagen nach dem Eingriff können Schmerzen, vor allem bei Bewegung und beim Husten auftreten. Sobald die Umgebung um die Schnittwunde schmerzfrei berührt werden kann, kann die Hebamme eine Bauchmassage durchführen. Dadurch werden die Rückbildung der Gebärmutter und die Darmfunktionen gefördert. Damit sich die Mütter nach dem Eingriff mit ihrem Körper auseinandersetzen ist zudem die Rückbildungsgymnastik ratsam. Durch spezielle Übungen soll zudem der Beckenboden wieder gestärkt werden.
Zusammengefasst
Kaiserschnitte sind schon lange kein reiner Notfall-Eingriff mehr. Immer mehr werdende Eltern entscheiden sich bewusst für diese Geburtsmethode – teils auch auf Wunsch und ohne direkte Notwendigkeit. Ein Kaiserschnitt bewahrt die gebärende Person vor den damit oft verbundenen enormen Schmerzen. Er ist aber dennoch nicht risikofrei. Sowohl für die Mutter als auch für das Kind sind die Risiken bei einem Kaiserschnitt nicht unerheblich. Du solltest Dir diesen Eingriff also sehr gut überlegen.
FAQ zu Kaiserschnitt
Ja, wenn Dein Partner den Wunsch hat die Geburt mitzuerleben, dann darf er, wie bei der normalen Geburt, dabei sein. Am besten kann er Dich dabei am Kopfende unterstützen.
Ja. Durch die neuen Schnitt- und Nähverfahren ist die Gefahr geringer, dass die Narbe im Uterus reißt. Du solltest aber vorher mit Deinem Frauenarzt und Deiner Hebamme Rücksprache halten.
Vor allem sind das die normalen Nachteile und Risiken bei einer Operation – sowohl für die Mutter als auch das Kind. Dazu kommt noch, dass die Mutter nach der Geburt körperlich eingeschränkt ist, da sie mit OP-Wunden zu kämpfen hat. Außerdem muss die Mutter oft länger im Krankenhaus bleiben, als es sonst der Fall wäre, was ganz eigene Risiken birgt.