Manche haben wenig. Wir haben nichts – Wenn Kinder in Armut aufwachsen.

Es gibt Kinder, die weniger haben, als andere. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das so. Manche Familien sind sehr groß, sodass für die einzelnen Kinder nur wenig Geld übrig bleibt. Denn es ist nicht leicht für Eltern, wenn sie sich um fünf oder mehr Kids kümmern müssen. Meistens reicht das Geld auch dann kaum aus, wenn man sehr sparsam lebt.

Warum haben manche Menschen wenig Geld?

Viele können nichts dafür, dass sie arm sind. Große Familien und alleinerziehende Elternteile haben es schwer, genügend Geld für ihre Kinder aufzubringen. Alleinerziehend nennt man Väter und Mütter, die ihre Kinder alleine (also ohne Partner) aufziehen. Das ist zum Beispiel so, wenn kürzlich ein Elternteil verstorben ist.

Auch ältere Menschen sind oft knapp bei Kasse. Ab einem gewissen Alter bekommt man nur noch schwer einen Arbeitsplatz. Wenn man bereits in Rente ist, hat man es übrigens auch nicht leichter. Die meisten staatlichen Renten sind recht gering. Sie reichen gerade so zum Leben.

Schwere Unfälle, Krankheiten oder Todesfälle in Familien können ebenfalls unerwartet zu Armut führen. Auch viele junge Menschen suchen Arbeit und bekommen aber keine Arbeitsstelle. Sie bewerben sich ständig um verschiedene Jobs, werden aber nie angenommen. Wenn man keine gute Ausbildung hat, ist es besonders schwierig, eine Stelle zu bekommen.

Nicht alle sind unschuldig an ihrer eigenen Armut. Wenn man nicht arbeiten möchte und arbeitslos ist, hat man auch nicht sehr viel Geld zur Verfügung. Solche Menschen leben von staatlicher Sozialhilfe. Haben sie Kinder, bekommen sie zwar ein bisschen mehr Geld. Davon bleibt aber am Ende des Monats kaum etwas übrig, das man ansparen könnte.

Wieder andere Leute haben Schulden bei anderen Leuten oder auf der Bank. So eine Situation ist besonders unangenehm. Denn die Bank verlangt von den Menschen zusätzlich Geld dafür, dass sie ihnen ihr Geld leiht. So wächst der Schuldenberg ständig an, anstatt kleiner zu werden. Ein großer Teil des Gehalts muss dann für die Rückzahlung der Schulden verwendet werden.

Gibt es auch in meinem Land arme Menschen?

Wie du siehst, gibt es viele Gründe für Armut. Das kommt sogar in vergleichsweise reichen Ländern immer wieder vor. Das gilt auch für das Land, in dem du lebst.

Dabei gibt es nicht nur Bettler, die auf der Straße leben. Viele Menschen haben zwar ein bisschen Geld zum Leben, viel ist es meistens aber nicht. Von dem was sie haben können diese Menschen nicht in Urlaub fahren, ihren Kindern neue Spielsachen kaufen oder Ausflüge machen. Sie müssen sehr sparsam leben.

Das macht sich auch beim Einkauf der Lebensmittel bemerkbar. Manche Familien müssen so günstig einkaufen wie möglich, um alle Kinder satt zu bekommen. Werden die Nahrungsmittel oder das Benzin für das Auto teurer, stehen diese Familien vor einem riesigen Problem. Viele haben überhaupt kein Auto, weil sie sich keines leisten können.

In Mitteleuropa ist es üblich, dass die Eltern kein Schulgeld für ihr Kind bezahlen müssen. Nur bei Privatschulen ist das anders. Trotzdem ist Armut auch in dieser Hinsicht ein Problem. Denn in manchen Gegenden ist der Unterschied zwischen staatlichen und privaten Schulen enorm. Arme Kinder haben damit später wesentlich schlechtere Chancen auf einen guten Job oder gar ein Studium.

Um arme Menschen zu unterstützen, gibt es verschiedene Hilfen vom Staat. So hat beispielsweise in Österreich jeder Einwohner Anspruch auf finanzielle Unterstützung. Die Höhe des Geldes, das man damit bekommt, ist sehr unterschiedlich hoch. Normalerweise liegt sie in etwa beim Existenzminimum. Damit bezeichnet man die Menge an Geld, die man monatlich für das Allernotwendigste braucht. Dieses Geld ist für Lebensmittel, Mietkosten und Schulsachen gedacht.

Das ist übrigens nicht überall so! In manchen Ländern gibt es für arme Menschen kaum finanzielle Unterstützung vom Staat. Viele besitzen nicht einmal eine Krankenversicherung. Bei uns ist es so, dass die Krankenversicherung die Kosten für deine Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte übernimmt. Da arme Menschen in anderen Ländern sich oftmals keinen Arzt leisten können, gibt es für sie keine ausreichende medizinische Versorgung.

Scham und peinliche Situationen

Kennst du jemanden, der arm ist? Oder bist du vielleicht selbst davon betroffen?

Arme Familien haben weniger Geld zur Verfügung, als die meisten anderen. Das kann für die Kids solcher Familien mitunter sehr unangenehm werden. Stell dir vor, ein Klassenkamerad prahlt darüber, welch tolle Jobs seine Eltern nicht hätten. Nicht selten versuchen Kinder dann, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Kids, die hier nicht mithalten können, werden rasch an den Rand gedrängt. Sie bekommen Feindseligkeit und Ausgrenzung zu spüren, obwohl sie eigentlich gar nichts für die finanzielle Situation ihrer Eltern können.

Manche Kids versuchen sich selbst zu schützen, indem sie ihre Armut verschweigen. Was mit einer Notlüge beginnt, wächst sich mitunter zu einem Lügengerüst aus. Da gibt es oft kein Zurück mehr. Zu Beginn ist es einfach, die eigene Situation vor den Klassenkameraden besser darzustellen, als sie wirklich ist. Nach und nach kann das aber sehr anstrengend werden.

Doch warum schämt man sich eigentlich dafür, arm zu sein, wenn man nichts dafür kann? Die Antwort darauf ist denkbar einfach. Kinder wollen dazugehören. Jemand, der anders ist, hat es schwerer, als „normale“ Kids. Junge Kids und Teenager können sehr grausam sein. Darum fürchten sich arme Kinder davor, über die Armut ihrer Familie zu erzählen. Sie möchten nicht gehänselt oder ausgestoßen werden.

Angst und Aggression

Nicht alle Kinder versuchen, sich mit lügen zu schützen. Manche ziehen sich völlig in sich selbst zurück und sind sehr ruhig. Andere beginnen, aggressiv zu werden und versuchen, sich mittels Prügeleien zu behaupten.

Einige Kids empfinden ihre Armut als etwas Normales und können relativ gut damit leben. Trotzdem verhalten sich fast alle armen Kinder in manchen Situationen anders, als Kids aus wohlhabenden Familien. Sie können zum Beispiel ängstlicher, wenn etwas kaputt oder verloren geht. Werden ihre Schulsachen oder privaten Dinge von Klassenkameraden mutwillig zerstört, leiden sie besonders stark darunter.

Weil sie es nicht anders gewöhnt sind, können manche Kids sich und das Ausmaß der Geldnot kaum selbst einschätzen. Sie schämen sich nicht nur, sondern tun sich schwer damit, über ihre Situation zu sprechen.

Kinder beschweren sich selten

Die meisten Kinder beklagen sich nicht über die häuslichen Zustände, wenn man sie danach fragt. Denn wie bei anderen Kindern auch, ist ihnen der Zusammenhalt ihrer Familie viel wichtiger, als alles andere. Weil es auch Freizeitbeschäftigungen gibt, für die man kaum oder gar kein Geld benötigt, kommen sie gut zurecht. Ist allerdings nicht einmal für Kleidung und ausreichend Nahrungsmittel Geld vorhanden, leiden junge als auch ältere Kids sehr stark darunter.

Wie du weiter oben bereits gelesen hast, werden solche Kids oft in der Schule gehänselt. Darum ist es wichtig, dass diese Kids in eine gute Schule mit verständnisvollen Lehrern und einem guten Klassenzusammenhalt kommen.

Wege aus der Armut

Die Hänseleien allein sind allerdings noch nicht das Schlimmste, was Kindern solchen Familien passieren kann. Kinder aus ärmeren Familien schaffen es später kaum, ein Studium zu beginnen. Förderungen und Stipendien, die man vom Staat bekommt, können dabei aushelfen. Leicht ist es aber nicht, als junger Erwachsener ohne elterliche Hilfe auszukommen. Mit Stipendium ist übrigens Geld gemeint, das man erhält, wenn man gute Noten hat. In manchen Ländern gibt es auch Stipendien für Jugendliche aus armen Familien. Dieses Stipendium ist dafür gedacht, eine eigene Wohnung, Lebensmittel und Lernunterlagen bezahlen zu können.

Manchmal gelingt es auch, neben dem Job in eine Abendschule zu gehen. In jedem Fall gilt: Kids aus armen Familien lernen schon sehr früh, sich durchzukämpfen.

Arbeitsblatt zum Text

1) Erkläre die schwierigen Wörter aus dem Text.

Was bedeutet…

  • Stipendium
  • Existenzminimum
  • Krankenversicherung
  • alleinerziehend

2) Was denkst du? Gibt es auch in deinem Land arme Menschen?

3) Hast du schon einmal einen Bettler gesehen oder andere Erfahrungen mit armen Menschen gemacht? Male ein Bild darüber.

Foto: Digitalpress / bigstockphoto.com

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