Muttermilch aufbewahren – mehr Flexibilität im familiären Alltag

Muttermilch ist das Beste für Dein Kind. Jeder Tropfen davon ist individuell auf die Bedürfnisse Deines Säuglings abgestimmt. So wird im ersten Lebensjahr der Bedarf an fast allen Nährstoffen vollständig gedeckt.

Manche Mamas haben das Glück, dass ihr Körper so viel Muttermilch produziert, dass sie sogar überschüssige Milch abpumpen und aufbewahren können. Dadurch profitieren sie im Alltag von mehr Flexibilität und können sich somit noch intensiver mit ihrem Nachwuchs beschäftigen.

Alles, was du zur Aufbewahrung von Muttermilch wissen musst, erfährst Du in diesem Artikel.

Muttermilch aufbewahren: Vorteile

Nicht in jeder Situation hast Du die Möglichkeit, Dein Baby zu stillen. Wenn ihr unterwegs seid bereitet das Anlegen häufig zu große Umstände. In diesen Fällen ist das Füttern von abgepumpter Milch eine ideale Möglichkeit. 

Wenn Du Muttermilch abpumpst, kannst Du sie problemlos mitnehmen und Dein Baby immer direkt füttern, wenn es Hunger hat. Dein Schatz kann dabei sogar im Kinderwagen liegen bleiben, was euch eine größere Flexibilität ermöglicht.

Wenn Du die Möglichkeit nutzt, Muttermilch abzupumpen, profitierst Du von vielen zusätzlichen Freiheiten. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Milch sicher und hygienisch aufbewahrt wird.

Welche Behältnisse am besten für die Aufbewahrung von Muttermilch geeignet sind und wie Du sie richtig aufbewahrst, erfährst Du im Folgenden.

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Die Zusammensetzung von Muttermilch

Muttermilch besteht zu einem Großteil aus Wasser sowie aus einer Komposition hochwertiger Fette, wie zum Beispiel Phospholipiden, Triglyceriden und Fettsäuren. Die Vitamine A, B und E, Eiweiße, Hormone, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und etliche Spurenelemente sind ebenfalls in der Milch enthalten.

Ergänzend kommen Zink, Lysozym und Laktoferrin als wertvolle Bestandteile hinzu.

Insgesamt bietet Muttermilch Deinem Baby alles, was es zu einer gesunden Entwicklung braucht. Wenn Du dein Kind also mit Muttermilch versorgen möchtest und auch die Möglichkeit dazu hast, bietet sich das in jedem Fall an.

Die Aufbewahrung von Muttermilch

Wenn Du Deine Milch aufbewahren möchtest, solltest Du ein verschließbares Gefäß aus Glas oder Kunststoff benutzen. Behältnisse aus Polypropylen (PP) sind dabei die am besten geeigneten Modelle.

Klassische Polycarbonatbehälter bzw. Flaschen aus Hartplastik sind zum Aufbewahren von Brustmilch nicht empfehlenswert, da einige dieser Produkte Bisphenol A enthalten könnten.

Forscher sind seit einiger Zeit damit beschäftigt herauszufinden, ob diese Substanz gegebenenfalls eine hormonelle Veränderung des kindlichen Organismus herbeiführen kann.

Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest, solltest Du folglich auf Alternativen zurückgreifen. Du kannst beispielsweise spezielle Muttermilchflaschen oder -beutel nutzen, um die Milch aufzubewahren. Diese sind vorsterilisiert und zeichnen sich durch eine hohe Stabilität aus.

Herkömmliche Tiefkühl- oder Eisbeutel sind für das Aufbewahren von Muttermilch hingegen denkbar ungeeignet. Zum einen weisen diese meist nicht die erforderliche Stabilität auf und zum anderen sind sie nicht vorsterilisiert. Das Risiko, dass sich Keime und Bakterien ansiedeln, ist zu groß.

Hygiene ist das A und O

Wenn Du Dich für die Verwendung von Muttermilchflaschen entscheidest, reicht es aus, wenn Du sie vor dem Aufbewahren der Milch mit kochendem Wasser reinigst und so von möglichen Keimen befreist. Die hohen Wassertemperaturen haben einen desinfizierenden Effekt und töten Bakterien und andere Krankheitserreger ab.

Tipp: Gib ein paar Tropfen Spülmittel in das heiße Wasser, sodass Kalk- und mögliche Fettrückstände ebenfalls vollständig durch die Waschtenside entfernt werden. Nach dem Reinigen spülst Du den Behälter nochmals gründlich aus und prüfst, ob das Wasser wirklich zu 100 Prozent klar ist.

Die richtige Vorgehensweise beim Aufbewahren von Muttermilch

Wenn sich nach dem Stillen noch Milch in Deiner Brust befindet, kannst Du sie direkt nach dem Füttern Deines Babys abpumpen. Verwende dafür eine Milchpumpe, die besonders schonend abpumpt.

Dies ist extrem wichtig, wenn:

  • Du unter entzündeten Brustwarzen leidest
  • Deine Brüste schmerzen
  • Du Dein Kind häufig stillst und der Warzenvorhof deshalb gereizt ist
  • Dein Baby bereits zahnt und Deine Brustwarzen entsprechend strapaziert sind

Milchpumpen, die Milch sehr kraftvoll abpumpen, verursachen zusätzliche Brustschmerzen und können die Brüste noch mehr strapazieren. Es bietet sich deshalb an, auf qualitativ hochwertige Milchpumpen zu setzen, bei denen sich der Intensitätsgrad individuell einstellen lässt.

Hinweis: Bei der Auswahl der Milchpumpe kannst Du zwischen einer Handmilchpumpe, einer einfachen Elektromilchpumpe oder einem zweifach elektrischen Gerät wählen.

Die manuell bedienbare Pumpe ist empfehlenswert, wenn Du unter gereizten oder geröteten Brustwarzen leidest. Mit ihr gelingt das Abpumpen sanft und schonend, weil Du die Saugkraft mit jedem Pumpzug selbst bestimmen kannst.

Vor dem Abpumpen der Milch solltest Du das gereinigte und keimfreie Gefäß, in dem Du die Muttermilch aufbewahren willst, griffbereit zur Seite stellen. Die Milch wird mit Hilfe der Milchpumpe abgepumpt und in den dafür vorgesehenen Behälter geleitet.

Achte darauf, dass im Randbereich des Behälters noch etwas Platz verbleibt. Dies ist wichtig, weil sich die Milch beim Einfrieren ausdehnen wird. Füllst du die Flasche bis zum Rand, wird sie im Gefrierfach auslaufen. Möglich ist auch, dass der beim Ausdehnen entstehende Druck die Flasche verformt.

Je nachdem, wie viel Dein Baby trinkt, sollte die Portionsgröße beim Abfüllen in etwa zwischen 60 und 100 ml betragen. Vermerke auf der Außenseite des Behältnisses das Abfülldatum, damit Du einen Überblick hast, wie lange Du die Milch verfüttern kannst.

So lange kannst Du Muttermilch aufbewahren

Nach dem Abpumpen kann die Milch eine ganze Weile gelagert werden. Damit Dein Baby die Muttermilch stets in bestem Zustand bekommt, solltest Du diese Richtlinien beachten:

Wenn nach dem Abpumpen eine Lagerung bei Zimmertemperatur – das entspricht etwa 21 Grad Celsius – angedacht ist, solltest Du die Milch nicht länger als sechs bis acht Stunden aufbewahren. Ein vollständiges Verfüttern ist dann unerlässlich. Mögliche Reste müssen danach unbedingt entsorgt werden.

Im Kühlschrank kann die Muttermilch bei etwa +4 bis +6 Grad Celsius bis zu 72 Stunden lang gelagert werden. Achte darauf, dass das Behältnis im unteren Teil des Kühlschranks und keinesfalls in der Nähe der Kühlschranktür deponiert wird. Im unteren Teil des Kühlschranks herrschen stets die niedrigsten Temperaturen. Wird die Flasche in der Nähe der Kühlschranktür platziert, ist sie bei jedem Öffnen der eindringenden Außenwärme ausgesetzt. Das kann die Qualität der Milch beeinträchtigen.

Du kannst die Muttermilch auch im Gefrierfach bei etwa -15 bis -18 Grad Celsius aufbewahren. Dabei ist eine Lagerung von bis zu sechs Monaten ohne Weiteres möglich. Generell sind eingefrorene Nahrungsmittel bei -18 Grad Celsius deutlich länger haltbar als im Kühlschrank. 

Das Tiefkühlfach gilt als eine der beliebtesten Aufbewahrungsmöglchkeiten für Muttermilch, weil sowohl das Einfrieren als auch der Auftauvorgang sehr langsam und damit schonend erfolgen. Wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die in der Muttermilch enthalten sind, gehen daher nicht verloren. Darüber hinaus können auch Keime und Bakterien der Muttermilch bei diesen Temperaturen nichts anhaben.

Trotzdem ist es möglich, dass sich die Muttermilch in ihrer Beschaffenheit durch das Einfrieren verändert. So wird Muttermilch beim Auftauen meist wässriger. Zudem ist es möglich, dass sie ein wenig anders riecht und schmeckt als direkt nach dem Abpumpen. Auffälligkeiten dieser Art brauchen Dich jedoch nicht zu verunsichern. Die qualitative Wertigkeit der Muttermilch wird dadurch nicht beeinträchtigt. Du kannst Dienen kleinen Schatz also bedenkenlos mit der frisch aufgetauten Muttermilch füttern.

Schuld an der Strukturveränderung der Milch nach dem Einfrieren ist unter anderem die Aktivität des Lipase-Enzyms. Dieses spaltet Fette in Fettsäuren auf. Die Fettaufspaltung ist für Neugeborene sogar von Vorteil, weil dadurch der Verdauungsvorgang der Muttermilch verbessert wird. Also lohnt es sich in jedem Fall, Muttermilch im Tiefkühlfach aufzubewahren.

Worauf Du achten solltest, wenn Du Muttermilch auftaust

Bei Bedarf kann die Lipase-Aktivität durch das Erwärmen der Muttermilch unterbrochen werden. Die ideale Temperatur beträgt dabei 40 Grad Celsius. Somit verändert sich die Milch beim Einfrieren nicht mehr.

Hinweis: Nach dem Auftauen und vor dem Erwärmen der Milch ist eine Aufbewahrung bei Zimmertemperatur bis zu drei Stunden lang möglich. Wenn Du die aufgetaute Milch stattdessen im Kühlschrank aufbewahrst, ist sie bis zu 24 Stunden lang genießbar. Allerdings nur dann, wenn das Behältnis nach der Entnahme aus dem Tiefkühlfach verschlossen geblieben ist. Ein bereits geöffnetes Behältnis sollte nicht länger als 12 Stunden im Kühlschrank verbleiben.

Das Aufbewahren der Muttermilch in einer Kühltasche bietet Dir ebenfalls mehr Flexibilität im Alltag. Während Du die Milch bei Raumtemperatur etwa sechs Stunden lang lagern kannst, ist die Lagerung in einer Kühltasche mit Kühl-Akkus für etwa acht Stunden möglich. Die Idealtemperatur in der Kühltasche sollte zwischen 15 und 16 Grad Celsius betragen. Bei einem Besuch am Strand sollte die Muttermilch möglichst nicht länger als drei bis vier Stunden in der Kühltasche verbleiben. Die Sonneneinstrahlung kann die Temperatur im Inneren der Kühltasche erhöhen und dadurch die Qualität der Muttermilch mindern.

Das Erwärmen der Muttermilch ist nicht unbedingt nötig

Wenn Du nach dem Abpumpen die Milch im Kühlschrank lagerst und Dein Baby später damit füttern willst, solltest Du Folgendes beachten: Berücksichtige die Körpertemperatur vom Baby und achte darauf, dass die Milch nicht kühlschrankkalt ist. Sicherlich ist das Erwärmen der Milch ratsam, um sie bestmöglich der Körpertemperatur vom Baby anzugleichen. Zu hohe Temperaturen können jedoch wertvolle Vitamine in der Milch vernichten.

Es genügt, die Milch bei Raumtemperatur oder bei maximal 37 Grad Celsius zu verfüttern. Das entspricht in etwa der Körpertemperatur vom Baby.

Tipp: Nach dem Erwärmen sollte die Muttermilch innerhalb von 30 Minuten verfüttert werden. Die Milch, die Dein kleiner Liebling danach nicht mehr zu sich nehmen möchte, musst Du entsorgen.

Verwende einen Flaschenwärmer, um die Muttermilch zu erwärmen. Auch das Erwärmen im Wasserbad ist empfehlenswert. Die empfohlene Temperatur der erwärmten Brustmilch sollte 40 Grad Celsius nicht überschreiten.

Das Erhitzen der Milch darf auf keinen Fall in der Mikrowelle erfolgen. Die hohen Temperaturen vernichten die wertvollen Enzyme und Vitamine. Darüber hinaus ist ein gleichmäßiges Erwärmen nicht gewährleistet. Es besteht also die Gefahr, dass sich Dein Baby an der Muttermilch verbrüht!

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Muttermilch aufbewahren: Fazit

Das Aufbewahren von Muttermilch kann den familiären Alltag deutlich erleichtern. Wenn beispielsweise die Großeltern, Freunde oder der Babysitter auf Deinen Sprössling aufpassen, kannst Du die Milch im Vorfeld bequem mit der Milchpumpe abpumpen. So muss Dein Schatz nicht auf die Muttermilch verzichten und Du bist trotzdem flexibel.

Es ist somit nicht mehr unbedingt nötig, dass Du zu Hause bleibst, um Deinem Wonneproppen jedes Mal selbst die Brust zu geben. Meistens erfordert das Abpumpen jedoch in der ersten Zeit ein wenig Übung. Achte zudem auf die richtige Brustpflege beim Stillen.

Mit der richtigen Milchpumpe schonst Du nicht nur Deine Brustwarzen, sondern kannst gleichzeitig von vielen kleinen Freiheiten im Zusammenleben mit Deinem Säugling profitieren. Du wirst staunen, wie viel mehr Zeit Du durch das Abpumpen der Muttermilch gewinnst.

FAQ

Wo kann man Muttermilch aufbewahren?

Muttermilch kann entweder bei Raumtemperatur, im Kühlschrank oder im Tiefkühlfach gelagert werden. Die Haltbarkeit der Milch unterscheidet sich je nach Aufbewahrungsmethode.

Wie lange hält Muttermilch bei Raumtemperatur?

Muttermilch, die bei Raumtemperatur gelagert wird, sollte innerhalb von sechs Stunden vollständig verfüttert werden.

Wie lange hält Muttermilch im Kühlschrank?

Bei einer Aufbewahrung im Kühlschrank zwischen 4°C und 6°C hält sich Muttermilch maximal 72 Stunden.

Wie lange hält Muttermilch im Tiefkühlfach?

Im Gefrierschrank bei -15°C bis -18°C kann Muttermilch bis zu sechs Monate lang gelagert werden.

In welchen Gefäßen sollte man Muttermilch aufbewahren?

Muttermilch sollte in verschließbaren Gefäßen aus Glas oder Kunststoff aufbewahrt werden. Spezielle Muttermilchflaschen oder -beutel eignen sich optimal für die Aufbewahrung der Milch.

Quellen

https://www.multi-mam.de/zusammensetzung-der-muttermilch.html
https://www.medela.de/stillen/deine-stillzeit/muttermilch
https://medela-family.de/stillzeit/muttermilch/13-fakten-ueber-muttermilch/

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