Nabelbruch: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Nabelbruch entsteht, wenn in den Bindegewebshüllen der Bauchwand, hinter dem Bauchnabel, eine Lücke vorhanden ist. Diese Lücke wird als Bruchpforte bezeichnet. Durch diese Schwachstelle tritt Gewebe aus.

Äußerlich wird eine Hernie des Nabels durch eine Ausstülpung sichtbar.

Ein Nabelbruch macht sich mit einer Wölbung am Nabel bemerkbar. Bei Babys ist ein Bauchnabelbruch oft angeboren und bildet sich von selbst zurück.

Erfahre hier mehr über das Thema Nabelbruch.

Was ist ein Nabelbruch?

Bei einem Nabelbruch entsteht ein Riss in der Muskelhaut, die sich hinter dem Nabel befindet. Der Nabel ist eine natürliche Schwachstelle. Durch den Riss in der Muskelhaut und den Nabel tritt Gewebe hindurch.

Das macht sich mit einer Wölbung am Nabel bemerkbar. Die Lücke, durch die das Gewebe austritt, wird als Bruchpforte bezeichnet, während die Ausstülpung am Bauch als Bruchsack bezeichnet wird.

Nicht immer bereitet eine solche Hernie Beschwerden. Oft ist die Ausstülpung kaum sichtbar, sodass sich der Bauchnabelbruch nicht oder erst nach einiger Zeit bemerkbar macht. Im Bruchsack können sich Darmschlingen befinden.

Schieben sich diese Darmschlingen durch die Bruchpforte und werden sie eingeklemmt, kann das zu lebensgefährlichen Komplikationen führen. Das ist mit starken Bauchschmerzen verbunden.

Tritt ein Nabelbruch bei Erwachsenen auf, beträgt das Risiko, dass es zu Komplikationen kommt, etwa 30 Prozent. Bei Erwachsenen ist daher fast immer eine Nabelbruch OP erforderlich.

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Der Nabelbruch beim Baby

Bei Babys tritt ein Nabelbruch relativ häufig auf. Wölbt sich bei Deinem Baby der Bauchnabel nach außen, ist das kein Grund zur Beunruhigung.

Zu einem Nabelbruch kommt es häufig schon direkt nach der Geburt. Das ungeborene Baby ist während der Schwangerschaft über die Nabelschnur mit der Plazenta verbunden. Unter der Nabelschnur, in der Bauchdecke des Babys, befindet sich eine kleine Öffnung.

Ist die Nabelschnur nach der Geburt abgefallen, entsteht der Bauchnabel, unter dem sich eine kleine Lücke befindet. Diese Lücke schließt sich, wenn die Bauchmuskulatur stärker wird.

Tritt Bindegewebe durch diese Lücke, entsteht eine Hernie, die sich mit einer kleinen Wölbung bemerkbar macht. Der Nabelbruch beim Baby kann angeboren oder erworben sein.

Angeborener Nabelbruch beim Baby

Ein natürlicher Nabelbruch entsteht während der Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Ab dem 32. Schwangerschaftstag dehnt sich der Darm des Kindes in die Nabelschnurhaut aus und bildet eine Nabelschleife.

Die Nabelschleife wird immer größer. Sie dreht sich und dehnt sich aus, bis sie aus der Bauchhöhle hinausgedrängt wird. Dieser physiologische Nabelbruch besteht etwa bis zur neunten Schwangerschaftswoche.

Bildet sie sich nicht zurück, hat das Baby nach der Geburt einen angeborenen Nabelbruch.

Der erworbene Nabelbruch beim Säugling

Fällt die Nabelschnur beim Baby ab, vernarbt die ursprüngliche Durchtrittsstelle der Nabelschnur. Dadurch entsteht der Bauchnabel. Der Nabel verlangt nach einer sorgfältigen Pflege, damit es nicht zu Infektionen kommt.

Ist der Bauchnabel entzündet, solltest Du das dem Kinderarzt zeigen. Vernarbt die Durchtrittsstelle der Nabelschnur nicht, entsteht ein erworbener Nabelbruch. Dickdarm- oder Dünndarmschlingen können durch diese Lücke in der Bauchwand nach außen gedrückt werden.

Da bei Frühgeburten die Bauchwand und das Bindegewebe noch sehr schwach sind, entsteht ein solcher erworbener Bauchnabelbruch häufig bei Frühgeburten.

Durch Husten oder Schreien wird der Druck in den Bauchraum erhöht, was zu einem Nabelbruch führen kann.

Der erworbene Nabelbruch kann auch im Zusammenhang mit Stoffwechselerkrankungen wie Hypothyreoidismus oder Mukopolysaccharidosen sowie bei Trisomie auftreten.

Nabelbruch – Nicht zu verwechseln mit Nabelschnurbruch

Der zumeist harmlos verlaufende Nabelbruch unterscheidet sich vom Nabelschnurbruch.

Der Nabelschnurbruch ist deutlich gefährlicher und ist eine angeborene Fehlbildung. Mehrere Organe sind nach außen gestülpt und befinden sich in der Nabelschnurhaut. Eine Operation ist erforderlich, um die Organe in die Bauchhöhle zu verlagern.

Symptome bei einem Nabelbruch

Der Nabelbruch ist durch eine Schwellung oder Vorwölbung des Bauchnabels gekennzeichnet. Der Nabelbruch bleibt oft über lange Zeit unerkannt, da die Schwellung kaum sichtbar ist und er keine Beschwerden bereitet.

Ist die Hernie kleiner als 1,5 Zentimeter, verursacht er kaum Beschwerden. Er kann jedoch beim Husten, beim Stuhlgang oder später bei körperlicher Anstrengung Schmerzen verursachen. Der Nabel kann dann stärker hervortreten.

Wie sich ein eingeklemmter Nabelbruch bemerkbar macht

Nur selten werden Darmschlingen im Bauchnabelbruch beim Baby eingeklemmt. Das macht sich mit starken Schmerzen und häufig mit Erbrechen bemerkbar.

Folgende Symptome können auftreten:

  • Fieber
  • Herzrasen
  • Stuhlverhalten
  • Rötungen am Nabel

Anders als ein kleiner Nabelbruch, der sich mit einem vorgewölbten Nabel zeigt, lässt sich ein Nabelbruch mit eingeklemmten Darmschlingen nicht mehr zurückdrücken. Ein lebensbedrohlicher Darmverschluss kann entstehen.

Wird der eingeklemmte Darmanteil nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt, kann sich der Nabelbruch blau verfärben.

Der eingeklemmte Darm kann absterben. Da ein eingeklemmter Nabelbruch lebensgefährlich ist, muss immer eine Nabelbruch OP erfolgen.

Wie ein Nabelbruch beim Baby behandelt wird

Du solltest Dein Baby dem Kinderarzt vorstellen, wenn es einen Nabelbruch hat oder der Bauchnabel entzündet ist. Zumeist ist der Nabelbruch unbedenklich. Der Kinderarzt behält den Nabelbruch bei den Vorsorgeuntersuchungen unter Kontrolle.

Der Kinderarzt wird den Nabelbruch immer wieder zurückschieben. Das gelingt zumeist problemlos. Wird die Bauchmuskulatur stärker, bildet sich die Hernie zumeist von selbst zurück.

Der Bauchnabelbruch verschwindet bei etwa 90 Prozent der Babys im ersten Lebensjahr von allein.

Was Du auf keinen Fall tun solltest

Der Arzt kann einen harmlosen Nabelbruch wieder zurück in die Bauchhöhle schieben. Du solltest das jedoch auf keinen Fall selbst tun, da das zu Verletzungen führen kann.

Auch das Abkleben des Nabelbruchs mit Pflaster, damit er in der Bauchhöhle bleibt, solltest Du nicht selbst vornehmen. Du solltest stattdessen lange Schreiphasen vermeiden und versuchen, Dein Baby zu beruhigen. So kannst Du verhindern, dass sich der Nabelbruch verschlimmert.

Babypflege bei einem Nabelbruch

Hat Dein Baby einen Nabelbruch, ist die Pflege kein Problem. Da es sich bei der Hernie nicht um eine offene Wunde handelt, kannst Du Dein Baby wie gewohnt waschen, baden und wickeln. Die Nabelpflege kann wie gewohnt erfolgen.

Wann sollte eine Hernie operiert werden?

Bei Erwachsenen sollte in jedem Fall eine Nabelbruch OP erfolgen. Bei einem Baby ist eine Operation nur erforderlich, wenn:

  • der Bauchnabelbruch eingeklemmt ist und Lebensgefahr droht
  • der Nabelbruch größer als 2 Zentimeter ist
  • der Nabelbruch Schmerzen bereitet
  • sich der Nabelbruch im Vorschulalter nicht zurückbildet.

Bei Mädchen erfolgt häufig eine Nabelbruch OP, um möglichen Problemen bei einer Schwangerschaft vorzubeugen. Handelt es sich um einen großen Nabelbruch, ist die Haut darüber zumeist sehr dünn.

Es kann zu Verletzungen kommen. Bildet sich die Hernie nicht selbst zurück, sollte eine Nabelbruch-OP spätestens dann erfolgen, bevor Dein Kind zur Schule kommt. So kommt es nicht zu Beschwerden beim Sport und anderer körperlicher Betätigung.

Wie die Operation bei einem Nabelbruch erfolgt

Wie die Nabelbruch OP erfolgt, hängt von der Größe der Hernie ab. Die Operation wird in Vollnarkose vorgenommen. Als Operationsmethode kommen die offene und die geschlossene Operation in Frage.

Bei der offenen Operation öffnet der Arzt mit einem bogenförmigen Schnitt um den Nabel die Bauchdecke. Er schiebt den Inhalt des Bruchsacks in die Bauchhöhle. Bei einem großen Nabelbruch kann die Bauchwand mit einem Netz stabilisiert werden.

Die Bruchpforte wird anschließend geschlossen. Die geschlossene Operation erfolgt als Bauchspiegelung. Dafür ist nur ein kleiner Schnitt erforderlich. Die geschlossene Operation ist für den Patienten schonender.

Sie wird vorgenommen, wenn der Nabelbruch nur klein ist. Der Inhalt des Bruchsacks wird in die Bauchhöhle zurückgeschoben. Das Risiko einer Wundinfektion ist bei einer geschlossenen Operation geringer.

Nachsorge nach der Nabelbruch-Operation

Nach einer Nabelbruchoperation kann Dein Kind Schmerzmittel bekommen. So wird vermieden, dass es vor Schmerzen schreit und die Narbe eventuell aufplatzt. Im Anschluss an die Operation sind mehrere Kontrolluntersuchungen erforderlich.

Dabei wechselt der Arzt das Pflaster. Die Wunde ist in der Regel nach einer Woche verheilt. Du darfst Dein Baby in dieser Zeit nicht baden. Ist die Wunde gut verheilt, sind Baden, Duschen oder Babyschwimmen wieder problemlos möglich.

Nabelbruch in der Schwangerschaft

Auch bei schwangeren Frauen kann ein Nabelbruch auftreten. Der Bauch wird während der Schwangerschaft stark gedehnt. Die Muskulatur kann sich auseinanderschieben.

Eine solche Lücke bildet sich am häufigsten am Bauchnabel, da die Muskelschichten dort nur durch Bindegewebe miteinander verbunden sind. Tritt Gewebe durch diese Bruchpforte, kommt es zum Bauchnabelbruch.

Zumeist ist ein solcher Nabelbruch in der Schwangerschaft harmlos. Allerdings können sich auch in der Schwangerschaft Darmschlingen in der Bruchpforte einklemmen. Der Nabelbruch in der Schwangerschaft macht sich mit einer Beule am Bauchnabel bemerkbar.

Er verursacht in der Regel keine Schmerzen und stellt daher keine Gefahr für Mutter und Kind dar. Zumeist bildet er sich nach der Entbindung zurück.

Faktoren, die einen Nabelbruch in der Schwangerschaft begünstigen

Ein Nabelbruch in der Schwangerschaft kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, genau wie jeder Nabelbruch bei Kindern oder Erwachsenen:

  • Angeborene Bindegewebsschwäche
  • Schweres Heben und Tragen
  • Starke körperliche Anstrengung
  • Übergewicht.

Wann ein Nabelbruch in der Schwangerschaft operiert werden sollte

Ein eingeklemmter Nabelbruch während der Schwangerschaft ist selten. Schmerzt der Nabel oder ist er blau oder rötlich verfärbt, kann das auf einen eingeklemmten Nabelbruch hindeuten.

Das ist gefährlich, da eingeklemmte Darmabschnitte nicht mehr mit Blut versorgt werden und absterben könnten. Der Nabelbruch muss dann operiert werden.

Verspürst Du während der Schwangerschaft Schmerzen oder Verfärbungen am Nabel, solltest Du einen Arzt konsultieren. Eine Operation muss dann während der Schwangerschaft erfolgen. Bildet sich der Nabelbruch nach der Schwangerschaft nicht zurück, sollte er operiert werden.

Auch hier kann je nach Größe des Nabelbruchs eine offene oder geschlossene Operation erfolgen. Mit einer guten Rückbildungsgymnastik nach der Entbindung kannst Du dazu beitragen, dass sich die Lücke zwischen den Muskeln im Nabelbereich wieder schließt.

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Wie Du einem Bauchnabelbruch vorbeugen kannst

Einem Nabelbruch beim Baby, aber auch bei Dir selbst kannst Du vorbeugen. Du solltest darauf achten, dass Dein Baby nicht zu viel schreit und es in Schreiphasen beruhigen. Auch Übergewicht solltest Du bei Deinem Baby vermeiden.

Du kannst bei Dir selbst während der Schwangerschaft, aber auch unabhängig von einer Schwangerschaft einen Nabelbruch vermeiden, indem Du nicht schwer hebst und trägst, körperliche Anstrengung vermeidest und Übergewicht reduzierst.

Nabelbruch: Fazit

Ein Nabelbruch entsteht, wenn das Bindegewebe unter dem Nabel nachgibt und eine Lücke entsteht. Durch diese Lücke tritt Gewebe. Werden Darmschlingen in der Bruchpforte abgeklemmt, ist eine sofortige Nabelbruch OP erforderlich, da Lebensgefahr besteht.

Ein Bauchnabelbruch beim Baby kann angeboren oder erworben sein. Er bildet sich in den meisten Fällen selbst zurück und bereitet keine Beschwerden. Eine Operation ist erforderlich, wenn Darmschlingen eingeklemmt werden.

Auch dann, wenn es sich um eine größere Hernie handelt oder sich die Hernie nicht bis zum Vorschulalter zurückbildet, sollte eine Operation erfolgen. Auch während der Schwangerschaft kann ein Nabelbruch auftreten. Er ist harmlos und bildet sich zumeist selbst zurück.

Quellen

https://www.netdoktor.de/krankheiten/nabelbruch

https://www.netdoktor.de/krankheiten/nabelbruch/baby/

https://www.apotheken-umschau.de/Darm/Nabelbruch-beim-Erwachsenen-215395.html

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