Mit der Nackenfaltenmessung können erste Hinweise auf einen möglichen Gendeffekt oder andere Erkrankungen gegeben werden. Jedoch gilt diese Methode nicht als besonders zuverlässig. Was die Werte der Nackenfaltenmessung bedeuten und was Du alles über diese Untersuchung wissen solltest, findest Du in diesem Artikel!
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Nackenfaltenmessung?
Die Nackenfaltenmessung – auch Nackentransparenzmessung genannt – ist ein Verfahren, welches zu der Pränataldiagnostik gehört. Hierbei können Hinweise auf eine genetische Erkrankung bei Deinem Baby festgestellt werden.
Jedoch bietet der Wert der Nackenfaltenmessung recht wenig Informationen. Nur im Kombination mit anderen Methoden lässt sich genaueres über den Gesundheitszustand über Dein Baby sagen.
Auch bei dieser Methode gilt: Es handelt sich nicht um eine sehr zuverlässige Methode, sondern viel mehr als eine grobe Risikoeinschätzung.
Was versteht man unter der Nackenfalte?
Die Nackenfalte bezeichnet den Teil zwischen Haut und dem Weichteilgewebe im Nacken, knapp über der Wirbelsäule. In diesem Bereich kommt es zu einer Flüssigkeitsansammlung. Diese Falte ist per Ultraschall nur in einer bestimmten Phase der Schwangerschaft zu erkennen.
Lediglich zwischen der 11. und 14. SSW ist es möglich, auf dem Ultraschallbild einen schwarzen Zwischenraum zu erkennen. Vor und nach dieser Zeit ist das nicht mehr möglich.
Warum sammelt sich in der Nackenfalte überhaupt Flüssigkeit an? In dieser Zeit ist die Entwicklung Deines Babys natürlich noch nicht abgeschlossen. Demnach ist das Lymphsystem und die Nieren dafür verantwortlich, dass sich an dieser Stelle Flüssigkeit bildet.
Kann diese Methode meinem Baby schaden?
Die Nackenfaltenmessung gehört zu den Methoden der Pränataldiagnostik. Diese unterscheiden sich zudem in invasive und nicht-invasive Methoden. Der Unterschied liegt darin, ob tatsächliche ein Eingriff vorgenommen wird (invasiv) oder nicht (nicht–invasiv).
Da die Nackenfaltenmessung zu den nicht-inasiven Methoden gehört, besteht demnach kein Risiko bei der Untersuchung. Weder für Dich, noch für Dein Baby.
Wann sollte ich eine Nackenfaltenmessung in Betracht ziehen?
Wie Du bereist weißt, eignet sich der Zeitraum zwischen der 11. und 14. SSW am besten, um eine Nackenfaltenmessung durchzuführen. Aber warum genau dieser Zeitraum?
Vor der 11. SSW ist Dein Baby noch zu klein, um eine genaue Messung zu ermöglichen. Ab der 14. SSW baut sich die Flüssigkeit wieder Stück für Stück ab. Demnach wäre es schwierig, ein aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen.
Wie verläuft eine Nackenfaltenmessung?
Bei der sogenannten Nackenfalten- oder Nackentransparenzmessung wird die Nackenfalte per Ultraschall an ihrer breitesten Stelle gemessen. Die Ultraschalluntersuchung kann über die Bauchdecke oder vaginal erfolgen.
Welche Informationen liefern mir die Werte?
Deutet die Untersuchung auf einen Wert der Nackenfalte von 1 bis 2,5 mm, sprechen Fachleute von einem normalen Wert. Hat die Nackenfalte einen Wert über 3 mm, gilt sie als verdickt. Bei einem Wert über 6 mm ist die Nackenfalte stark verdickt. Was bedeutet das?
Eine stark verdickte Nackelfalte kann auf mögliche Erkrankungen hinweisen:
- Trisomie 21, 18 und 13 (Chromosomenveränderungen)
- Herzfehler
- Zwerchfellhernie (Organe werden von der Bauchhöhle in den Brustkorb verlagert)
- Gestörte Lymphdrainage (Gestörtes Verhältnis von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe und Leistungsfähigkeit der Lymphbahnen. Es kann zu starken Schwellungen kommen)
- Fetale Anämie (Blutarmut)
- Hypoproteinämie (Mangel an Einweiß im Blutplasma)
- Infektion
Wie Du bereits weißt, ist eine Nackenfaltenmessung an sich nicht sehr aussagekräftig. In den meisten Fällen sind invasive Folgeuntersuchungen nötig, um ein eindeutiges Ergebnis zu erlangen. Diese Untersuchungen sind mit einem Eingriff verbunden.
Welche Kosten erwarten mich?
Die Kosten für eine Nackenfaltenmessung werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Sie zählt nicht zu den Routineuntersuchungen und fällt damit auch nicht unter die Mutterschaftsrichtlinien.
Falls Du Dich für eine Nackenfaltenmessung entscheiden hast, solltest Du mit Kosten von bis zu 200 Euro rechnen. Diese Angaben ist lediglich ein Durchschnittswert. Die Kosten der Untersuchung variieren von Frauenarzt zu Frauenarzt. Vor einer Untersuchung solltest Du Dich zudem umfassend beraten lassen. Habe keine Angst davor Fragen zu stellen. Nur so kann Dir Dein Arzt auch die Angst nehmen.
Wie gehe ich mit einem Befund um?
Sollte Dein Arzt tatsächlich einen Hinweis auf einen Krankheit bei Deinem Baby feststellen, sollte Dich das nicht sofort beunruhigen. Denn wie Du weißt, ist dieser Test nicht sehr zuverlässig.
Um sicherzugehen, kannst Du dafür noch weitere Tests im Erwägung ziehen. Ein Bluttest oder eine Fruchtwasseruntersuchung werden in den meisten Fällen angeboten.
Aber Vorsicht! Bei diesen beiden Untersuchung handelt es sich um sogenannte invasive Methoden. Hierbei kommt es also zu einem Eingriff.
Insbesondere bei der Fruchtwasseruntersuchung kann es zu einigen Risiken kommen. Im schlimmsten Fall sogar zu einer Fehlgeburt.
Je nachdem, wie der Befund ausfällt, solltest Du Dich zunächst ausgiebig mit Deinem Partner beraten. Zum Beispiel, ob ihr eventuelle Behandlungen in Anspruch nehmen wollt. Zudem solltet ihr auch die Beratung Eures Arztes nicht außer Acht lassen. Zudem könnt ihr auch Hilfe bei einer speziellen Beratung bekommen.
Nackenfaltenmessung – wirklich notwendig?
Grundsätzlich liegt die Entscheidung bei euch, ob ihr eine Nackenfaltenmessung in Anspruch nehmen möchtet oder nicht.
Lasst euch nicht zu einer Entscheidung drängen oder überreden und informiert euch zunächst ausgiebig dazu. Bereits vor der Untersuchung solltet ihr euch überlegen, was es für euch bedeuten würde, ein Kind mit Gendeffekt oder sonstiger Beeinträchtigung zu haben.
Jedoch sollte euch auch bewusst sein, dass es sich hierbei um keine vollständig sichere Diagnose handelt. Eine Nackenfaltenmessung an sich ist lediglich nur eine statistische Wahrscheinlichkeit. Erst in Kombinationen mit anderen Untersuchungen wird diese aufschlussreicher. Hierbei ist aber auch das Risiko an Komplikationen größer.
Diese Unterscheidung sollte demnach wohlüberlegt sein.
FAQ: Nackenfaltenmessung
Am besten sollte diese zwischen der 10 und 13 Schwangerschaftswoche durchgeführt werden.
Mithilfe eines Ultraschalls schaut sich Deine Frauenärztin die Dicke der Nackenfalte Deines Kinds an.
Das ist von Arzt zu Ärztin sehr unterschiedlich und kann nur 30, oder aber auch bis zu 200 Euro kosten.
2 Gedanken zu „Nackenfaltenmessung – das steckt hinter dieser Methode“