Nestbautrieb in der Schwangerschaft: Ein häufig vorkommendes Phänomen

Vielen werdenden Mamas wird das Phänomen Nestbautrieb bekannt vorkommen. Meist fängt alles mit dem Kauf eines kleinen Bodys an und endet in einer ganzen Liste voller Ideen. Wir erklären Dir das Phänomen, was Du während dieser Zeit beachten solltest und warum auch Väter eine Art Nestbautrieb entwickeln können.

Nestbautrieb kurz erklärt

Zum Thema Nestbautrieb gibt es bisher nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen. Die Psychologen Marla Anderson und Mel Rutherford veröffentlichten 2013 im Journal „Evolution and Human Behavior“ eine Studie, in der sie den Nestbautrieb bei schwangeren Frauen beweisen wollten. Sie erstellten einen Fragebogen und ließen ihn von schwangeren und nicht-schwangeren Frauen beantworten. Unterschiede in den Antworten der beiden Gruppen führten sie auf den Nestbautrieb zurück. Anderson und Rutherford begründen das Verhalten in der Schwangerschaft mit einer evolutionspsychologischen Adaption, die ihren Ursprung in den Hormonen der Frauen hat. 

Welche Verhaltensmuster ein Nestbautrieb auslöst ist noch nicht erforscht, die meisten Frauen verspüren jedoch den Drang, ihr Zuhause für die bevorstehende Ankunft des Babys vorzubereiten. Viele Frauen merken recht schnell die ersten Anzeichen und erledigen voller Tatendrang die Hausarbeit oder bevorstehende Projekte. Die häufigsten Anzeichen für den Nestbautrieb sind folgende:

  • Das Kinderzimmer wird liebevoll eingerichtet und die Liste an benötigten Kleidungstücken wird immer länger und stetig erweitert. 
  • Deine Wohnung wird aufgeräumt, geputzt, umgestellt oder neu dekoriert und es finden sich immer mehr Kleinigkeiten die „verbessert“ werden können.
  • Aussortieren der Schränke und Putzen werden zu ständigen Begleitern im Alltag. 
  • Noch bevorstehende Projekte sollen am besten schnellstmöglich beendet werden, damit der Ankunft des Babys nichts mehr im Weg steht.

Worauf solltest Du achten?

Obwohl das Verhalten im Nestbautrieb völlig normal ist und in den seltensten Fällen negative Effekte auftreten, solltest Du es nicht übertreiben. Gerade zum Ende der Schwangerschaft sind viele kleine Pausen sinnvoll. Natürlich möchte man in dieser Zeit so viele Aufgaben wie möglich schaffen, allerdings solltest Du ein paar Dinge beachten:

  • Heben von zu schweren Gegenständen kann gefährlich werden und sollten lieber von einer anderen Person übernommen werden.
  • Wenn renoviert werden soll, verzichte auf den Umgang mit Farbe und greife nicht selbst zum Farbpinsel. Die meisten Farben beinhalten Inhaltsstoffe, die Dich und Dein Baby belasten. 
  • Ebenso wie Farbe können auch bestimmte Reiniger wie Backofensprays oder Reiniger in Spraydosen schädliche Chemikalien enthalten und sollten sehr sparsam benutzt werden.
  • Steige lieber nicht auf eine Leiter oder einen Stuhl, das Gleichgewichtsgefühl ist am Ende der Schwangerschaft verändert und die Sturzgefahr ist größer.
  • Das Katzenklo sollte von Deinem Partner/ Deiner Partnerin sauber gemacht werden, die Gefahr einer Toxoplasmose-Infizierung ist hier besonders hoch.

Nutze die Energie während des Nestbautriebs

Während der Schwangerschaft lässt die Energie meist schnell nach. Das ist kein Wunder, schließlich muss der Körper einiges leisten, damit das Baby fleißig wachsen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft kehrt die Energie meist zurück und mit Hilfe des Nestbautriebes kann einiges geschafft werden. Jetzt ist die richtige Zeit, um wichtige Erledigungen abzuschließen, das Kinderzimmer final einzurichten oder die Babykleidung in die Schränke zu sortieren. Wir haben ein paar Tricks für Dich, damit Dir die Aufgaben noch leichter fallen.

Was in und auf einer Wickelkommode nicht fehlen darf 

Die Wickelkommode wird in den ersten Monaten garantiert zum meist genutzten Möbelstück. Damit Du nicht jedes Mal in den vielen Schubladen nach den richtigen Produkten suchen musst, sollte schon vorab ein praktisches System erstellt werden. Eine weiche Wickelauflage kann in verschiedenen Größen gewählt werden. Während eine Große auch ein paar Monate nach der Geburt genügend Platz bietet, hast Du mit einer kleinen Auflage die Möglichkeit, verschiedene Körbchen neben der Auflage zu platzieren, in denen die tägliche Menge an Windeln, Feuttücher oder ein Waschlappen platziert werden können.

An die Seiten des Wickelaufsatzes kannst Du praktische Plastikbehälter klemmen, in die Cremes und Tücher passen. In den obersten Schubladen sind zusätzliche Windeln, Mulltücher, Zäpfchen und weitere Hygieneartikel leicht erreichbar. Die unteren Schubladen erreichst Du nur, wenn Du Dein Baby kurz aus den Augen lässt, deshalb verstaue hier Bodys, Hosen oder Spucktücher, die nicht oft benötigt werden.

Ein tolles Mobile über dem Wickeltisch sorgt für Ablenkung beim Wickeln und kann leicht an das entsprechende Alter angepasst werden. In den ersten Wochen nehmen Babys die Farben Schwarz und Weiß wahr, weshalb sich ein Mobile in diesen Farben gut für die Entwicklung eignet. Eine Wärmelampe oder ein Windeleimer können neben dem Wickeltisch ergänzt werden, hier kommt es ganz auf die Vorlieben der Eltern an. 

Kinderzimmer richtig einrichten – Praktische Tipps

Das Zimmer Deines Babys ist in den ersten Wochen auch für Dich ein kleiner Rückzugsort. Ein gemütlicher Schaukelstuhl oder ein Sofa kann während der Stillzeit eine echte Erleichterung sein. Kuschelige, naturbelassene Schaffelle, Teppiche und Nestchen sorgen in den ersten Monaten für eine gemütliche Atmosphäre, die dem Baby besonders viel Geborgenheit schenkt.

Die richtige Qualität der Möbel und die Sicherheit im Zimmer spielen eine entscheidende Rolle. Schon beim Kauf sind abgerundete Ecken an Regalen, Bett und Kommoden ein wichtiges Kriterium. Wenn ein Kinderzimmer eingerichtet wird, sollte auch mit den Kinderaugen gesehen werden. Es ist empfehlenswert, Gegenstände auch auf Höhe der Kinderaugen anzubringen und ein Mobile sollte auch von unten gut erkennbar sein, da das Baby in den ersten Monaten hauptsächlich auf dem Rücken liegt. 

Gibt es einen Nestbautrieb bei Männern?

Nicht nur werdende Mütter verändern sich während der Schwangerschaft. Auch Väter können von einem Gefühlschaos überrascht werden. Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahmen treten zwar nicht bei jedem Mann auf, können jedoch vorkommen und sind völlig normal.  Forscher haben herausgefunden, dass sich während und nach einer Schwangerschaft die Hormone von Männern verändern. Der Testosteronspiegel kann nach der Geburt absinken, was zu weniger männlichen Hormonen führt.

Der klassische Nestbautrieb ist bei Männern weniger ausgeprägt, allerdings tritt der Drang zu Veränderungen auch bei Männern auf. Sie wollen ihre Partner/in unterstützen und wichtige Dinge noch vor der Geburt erledigen. Ängste und Unsicherheit gegenüber der bevorstehenden Geburt sind ganz normal und sorgen für ein verändertes Verhalten bei werdenden Vätern. Viele Männer setzten sich selbst unter Druck und haben Angst, den Erwartungen nicht zu entsprechen. Kurz nach der Geburt wird sich allerdings zeigen, dass diese Ängste meist viel schlimmer ausgemalt wurden als sie tatsächlich sind.  

Fazit: Weniger ist mehr

Überkommt Dich der Nestbautrieb während der Schwangerschaft, nimm ihn nicht zu ernst und nutze ihn, um wichtige Erledigungen noch vor der Geburt abzuschließen. Bei Shoppingtouren solltest Du Dich nicht stressen und daran denken, dass weniger manchmal mehr ist. Auch nach der Geburt bleibt genügend Zeit, um fehlende Kleidung zu kaufen. Gleiches gilt für die Intensität Deines Tatendrangs. Mute Dir nicht zu viel zu, damit Du die letzten Wochen der Schwangerschaft in Ruhe genießen kannst. Nach der Geburt wird der Nestbautrieb, egal ob er stark oder nur ganz schwach ausgeprägt war, wieder verschwinden und Du kannst die Zeit mit Deinem Baby in einem perfekt vorbereiteten Zuhause verbringen.

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