Ringelröteln beim Kind: Oft erkannt, wenn es zu spät ist

Als frisch gebackene Mutter können einem eine Reihe von Kinderkrankheiten begegnen. Manche sorgen für schlaflose Nächte, andere hingegen sind völlig harmlos. Beim Kind gelten Ringelröteln als ungefährlich. Für das ungeborene Kind können sich jedoch schwerwiegende Folgen einstellen.

Erfahre alles, was Du über Ringelröteln beim Kind wissen solltest.

Ringelröteln: Eine hochansteckende Virusinfektion

Bei Ringelröteln handelt es sich um eine ansteckende Erkrankung, die durch das Parvovirus B19 hervorgerufen wird. Ähnlich wie die bekannten Röteln zählen Ringelröteln beim Kind zu den klassischen Kinderkrankheiten. Dennoch sei zu erwähnen, dass auch Erwachsene erkranken können.

Nicht selten verläuft eine Infektion mit dem Erreger stumm, sodass keinerlei Krankheitszeichen auftreten. Charakteristisch für eine Infektion ist ein typischer Hautausschlag. In sehr seltenen Fällen kommt es zu ernsthaften Komplikationen.

Im Vergleich zu der normalen Rötelninfektion, gibt es gegen Ringelröteln beim Kind keine Impfung. Kommt es zu einer Infektion, ist prinzipiell keine ursachenbezogene Therapie möglich. Lediglich unter Umständen auftretende Symptome können gelindert werden.

Eine Infektion mit dem Parvovirus B19 während der Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben. Bei Anzeichen einer Schwangerschaft sollten erkrankte Personen dringend vermieden werden.

Ringelröteln in der Vergangenheit

Seit 1905 werden Ringelröteln beim Kind als fünfte Krankheit bezeichnet. Interessant in diesem Zusammenhang: Ärzte versuchten bereits seit dem 17. Jahrhundert, die verschiedensten Kinderkrankheiten, die mit einem Hautausschlag einhergehen, zu unterscheiden und zu systematisieren.

Zu diesen Krankheiten zählen beispielsweise die Masern, die Röteln und Scharlach. 1900 beschrieb Clement Dukes eine vierte Krankheit. Heutzutage wird diese jedoch nicht mehr als eigenständiges Krankheitsbild gewertet.

Darauffolgend erkannten Ärzte 1905 die Ringelröteln und beschrieben sie als fünfte Krankheit. Lange Zeit war die Ursache dieser Ausschlag verursachenden Erkrankung jedoch unbekannt. Das Parvovirus B19 wurde 1983 als Ursache für die Infektion identifiziert.

Ringelröteln nur beim Menschen möglich

Eine Ringelrötelninfektion ist prinzipiell nur beim Menschen möglich. Dabei erfolgt die Übertragung via Tröpfcheninfektion, während eines direkten Kontakts. Ferner ist eine Ansteckung über verunreinigte Hände und relativ selten durch infizierte Blutprodukte möglich.

Besonders ansteckend ist die Krankheit innerhalb der ersten vier bis zehn Tage nach einer Infektion mit dem Erreger. Ringelröteln beim Kind sind somit praktisch nicht mehr ansteckend, sobald der Hautausschlag auftritt. Es wird vermutet, dass eine einmalige Infektion mit dem Virus zu einer lebenslangen Immunität gegen dieses führt. Das bedeutet, wer bereits an Ringelröteln erkrankt war, kann sich nicht noch einmal infizieren.

Obwohl es sich bei Ringelröteln beim Kind um eine sehr ansteckende Erkrankung handelt, ist die Durchseuchungsrate vergleichsweise gering. Unter den Vorschulkindern kam es bei schätzungsweise fünf bis zehn Prozent bereits zu einer Infektion.

Unter den Erwachsenen waren bereits 60 bis 70 Prozent betroffen. Bei Anzeichen einer Schwangerschaft ist es somit durchaus sinnvoll, den eigenen Immunitätsstatus bezüglich des Parvovirus B19 zu überprüfen.

Bislang gibt es allerdings keine Zahlen, die beschreiben, wie häufig eine Infektion während der Schwangerschaft auftritt. Sicher ist jedoch, dass eine Infektion während der Schwangerschaft in fünf bis zehn Prozent der Fälle zu einer Erkrankung des ungeborenen Kindes führt. Eine hohe Gefahr für das Kind besteht zwischen der 13. und 20. SSW.

Inkubationszeit bei Ringelröteln beim Kind

Besonders schwierig: Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch, beträgt zwischen vier und 14 Tage. In seltenen Fällen auch bis zu drei Wochen. Die Viren werden allerdings schon zwischen dem fünften und zehnten Tag nach der Infektion ausgeschieden, also in den meisten Fällen vor dem Krankheitsausbruch.

Während der Virenausscheidung besteht eine besonders hohe Gefahr der Fremdansteckung. Die Übertragungsmöglichkeit ist somit vor der eigentlichen Erkrankung am höchsten.

Symptome von Ringelröteln beim Kind

In den meisten Fällen verläuft eine Infektion mit Ringelröteln ohne jegliche Krankheitszeichen. Die Erkrankung verläuft somit still – die Immunisierung findet dennoch statt. In anderen Fällen kommt es, ähnlich wie bei den normalen Röteln, zu einem typischen Hautausschlag und grippeähnlichen Symptomen.

Anzumerken sei, dass der charakteristische Ausschlag lediglich bei 15 bis 20 Prozent aller Infizierten beobachtet wird. Dieser beginnt an den Wangen und kennzeichnet sich durch große, rote Flecken. Diese fließen zunehmend zusammen.

Die Mundpartie ist dabei zumeist ausgespart. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem Schmetterlingsausschlag. Innerhalb der darauffolgenden Tage kommt es auch an den Schultern, den Oberarmen, dem Gesäß und an den Oberschenkeln zu einem Ausschlag, der den Röteln ähnelt.

Gekennzeichnet wird dieser durch Flecken, die leicht erhaben sind und zusammenfließen. In der Mitte blassen die Flecken ab. Die Muster wirken dadurch oft girlandenartig. Diese Hauterscheinungen können äußerst wechselhaft sein und bis zu sieben Wochen andauern. Das Allgemeinbefinden der Kinder ist allerdings nur wenig beeinträchtigt.

Mögliche Komplikationen

In der Vergangenheit wurden diverse Komplikationen während einer Infektion mit Ringelröteln beobachtet. So kommt es gelegentlich zu Beteiligungen der Gelenke, wobei vor allem Entzündungen und Schmerzen der kleinen Gelenke möglich sind.

Hiervon sind im Besonderen Mädchen und jüngere Frauen betroffen. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden nach ungefähr zwei Wochen wieder ab, können sich aber auch über mehrere Monate halten. Prinzipiell hören sie jedoch ohne spezielle Behandlung von alleine wieder auf.

Schwerwiegende Folgen durch Ringelröteln

Daneben gibt es verschiedene Komplikationen, die sich auf die roten Blutkörperchen beziehen. Bei Betroffenen, die an einer chronischen Blutarmut leiden, kann es zu einer aplastischen Krise kommen.

Diese kann so schwer sein, dass auch das Knochenmark der Betroffenen vorübergehend keine roten Blutkörperchen mehr bildet. Oftmals ist eine solche Krise, die durch Ringelröteln ausgelöst wird, ein erstes, signifikantes Anzeichen für eine Kugelzellenanämie.

Bei den Betroffenen fehlt der typische Ausschlag in der Regel immer. Leiden Infizierte dagegen an einem erworbenen Defekt des Abwehrsystems, ist zumeist die Virusausschlöschung gestört. In diesem Zusammenhang sind chronisch rezidivierende Anämien möglich. Bei den Erkrankten sind üblicherweise keine Antikörper gegen das Parvovirus B19 nachweisbar.

Ringelröteln während der Schwangerschaft

Bekanntlich ist eine Infektion mit Röteln während der Schwangerschaft hochgefährlich für das ungeborene Kind. Auch eine Infektion mit Ringelröteln während der Schwangerschaft ist nicht zu unterschätzen. Besonders gefährlich ist diese zwischen der 13. und 20. SSW.

In circa einem Drittel der Fälle wird das Virus über den Mutterkuchen auf das ungeborene Kind übertragen. Dabei befallen die Ringelröteln beim Kind insbesondere die Zellen, die für die roten Blutkörperchen verantwortlich sind und zerstören diese. Dabei sind vor allem die blutbildenden Zellen im Knochenmark und in der Leber des Ungeborenen betroffen.

Potenzielle Folgen einer Ringelrötel-Infektion während der Schwangerschaft

In der Folge tritt eine signifikante Verringerung der leistungsfähigen, roten Blutkörper auf. Es kommt zu einer gravierenden Blutarmut. Begleiterscheinungen können unter anderem ein Hydrops fetalis, ein Abfall der Herzleistung sowie ein Aszites sein.

Beim benannten Hydrops fetalis handelt es sich um eine deutliche Ansammlung von Flüssigkeit um weite Teile des kindlichen Körpers. Diese Flüssigkeitsansammlungen können ferner in den serösen Körperhöhlen auftreten, beispielsweise im Herzbeutel.

Beim Aszites handelt es sich dagegen um eine deutliche Ansammlung von seröser Flüssigkeit in der Bauchhöhle des ungeborenen Kindes. In diesem Kontext ist auch von Wasserbauch die Rede. Aufgrund dieser Begleiterscheinungen ist im schlimmsten Fall eine Fehlgeburt möglich.

Statistisch trifft dies in circa neun Prozent der Fälle zu. Das Risiko hierfür liegt bei einer Infektion mit Ringelröteln zwischen der 10. bis 22. SSW besonders hoch.

Verlaufskontrollen während der Schwangerschaft unabdingbar

Sollte es zu einer fetalen Infektion kommen, sind regelmäßige Verlaufskontrollen via Ultraschall angeraten. Im Falle einer fetalen Anämie besteht die Möglichkeit einer Bluttransfusion über die Nabelschnur. Bei komplikationslosen Verläufen während der Schwangerschaft ist in der Regel mit keinerlei Spätfolgen für das Kind zu rechnen.

Aktuell gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Ringelröteln beim Kind während der Schwangerschaft zu Fehlbildungen oder Entwicklungsstörungen führen. Für einen möglichen Schwangerschaftsabbruch ist das Parvovirus B19 keine Indikation.

Ringelröteln beim Kind erkennen und von Röteln unterscheiden

Kommt es während einer Infektion mit Ringelröteln beim Kind oder bei Erwachsenen zu einem typischen Hautausschlag, ist die Erkrankung aus ärztlicher Sicht recht einfach am klinischen Bild erkennbar. Handelt es sich dagegen um unklare Fälle, ist eine akute Infektion über die virusspezifischen Antikörper im Blutserum nachweisbar.

Bei Anzeichen einer Schwangerschaft empfiehlt sich generell eine Überprüfung des Blutstatus, um gegebenenfalls Antikörper nachzuweisen. Wichtig: Bei Personen mit Immundefiziten, kann es vorkommen, dass der serologische Befund negativ bleibt.

In diesem Fall ist ein direkter Nachweis des Virus erforderlich. Kommt es während der Schwangerschaft zu einer Infektion mit Parovoviren B19, können die IgM-Antikörper im kindlichen Serum auch nach der Geburt meist noch festgestellt werden. Ferner ist ein Nachweis während der Schwangerschaft aus dem Fruchtwasser oder dem Nabelschnurblut möglich.

Ringelröteln vorbeugen

Bekanntlich gibt es gegen eine normale Infektion mit Röteln Impfstoffe. Bei den Ringelröteln ist dies jedoch nicht der Fall. Gegen die vorbeugende Wirkung von verfügbaren Immunglobulinen gibt es keinerlei Erkenntnisse.

Kommt es zu einer Infektion mit Ringelröteln bei einem Kind, das an einer chronischen Bluterkrankung leidet, ist dieses prinzipiell länger ansteckend als andere Betroffene. Um eine weitere Verbreitung des Virus zu vermeiden, ist eine Isolierung notwendig.

Aufgrund dessen, dass die Viren der Ringelröteln äußerst stabil sind, ist während einer Infektion die regelmäßige Desinfektion von Händen erforderlich. Auf diese Weise lassen sich Infektionen, beispielsweise in Krankenhäusern, eindämmen und verhindern.

Ringelrötel-Behandlung

Eine gezielte Therapie gegen Ringelröteln beim Kind gibt es bislang nicht. Wie bei normalen Röteln erfolgt die Behandlung symptomatisch. Vor allem bei Betroffenen, die an einem Immundefekt, an einer Viruspersistenz oder an einer Anämie leiden, werden Immunglobuline eingesetzt. Während der Schwangerschaft sind wöchentliche Ultraschalluntersuchungen erforderlich.

FAQs zum Thema Ringelröteln beim Kind

1. Sind Ringelröteln das selbe wie Röteln?
Nein. Röteln werden durch das Rötelnvirus ausgelöst. Ringelröteln beim Kind durch das Parovovirus B19.

2. In welchem Alter kann das Virus beim Kind auftreten?
Ringelröteln beim Kind können in jedem Alter auftreten. Auch im Erwachsenenalter ist eine Infektion möglich. Circa fünf bis zehn Prozent aller Vorschulkinder waren bereits erkrankt. Bei Erwachsenen liegt die Rate bei circa 70 Prozent.

3. Wer kann Ringelrötelnviren übertragen?
Die Übertragung der Parovoviren B19 ist ausschließlich von Mensch zu Mensch, via Tröpfcheninfektion möglich. Die Übertragungswahrscheinlichkeit ist innerhalb der ersten vier bis zehn Tage nach einer Infektion besonders hoch.

4. Wie oft können Ringelröteln beim Kind auftreten?
Nach einer einmaligen Infektion mit dem Virus bildet der Körper Antikörper, sodass keine weitere Erkrankung möglich ist.

5. Wie lange sind Ringelröteln beim Kind ansteckend?
Die Übertragungsgefahr ist während der ersten vier bis zehn Tage nach Ansteckung besonders hoch. Nach Auftreten des typischen Hausausschlages sind Betroffene in den meisten Fällen nicht mehr ansteckend.

6. Wie lange dauert der Ausschlag bei einer Infektion?
Die Dauer des Ausschlages ist individuell. In den meisten Fällen klingt er nach circa 14 Tagen von alleine ab. In einigen Fällen sind Ausschläge jedoch bis zu sieben Wochen lang möglich.

7. Wann sind Ringelrötelninfektionen während der Schwangerschaft gefährlich?
Eine besondere Gefahr für das ungeborene Kind besteht zwischen der 10. und 22. Schwangerschaftswoche.

8. Wie lange sollten Kinder bei einer Infektion zu Hause bleiben?
Da die Ansteckungsgefahr bei Bekanntwerden der Infektion zumeist vorüber ist, ist ein dauerhaftes zu Hause bleiben nicht erforderlich. In diesem Kontext empfiehlt sich jedoch die ärztliche Absprache.

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