Rückbildungsprozesse nach der Geburt

Acht oder zehn Kinder zu bekommen, das ist eine starke Leistung. Für eine Frau grundsätzlich kein Problem: Viele Male kann sie schwanger werden und ein Baby zur Welt bringen, denn in kürzester Zeit erholt sich ihr Körper. Wie geht das vor sich?

Noch während Mutter und Baby im Kreissaal erste Kontakte knüpfen, beginnen im Körper der Frau die Rückbildungsprozesse: Gleich im Anschluss an die Nachgeburt spürt sie eine kräftige Kontraktion der Gebärmutter, die vier bis fünf Tage anhält. Im Inneren der Gebärmutter hat die Plazenta eine Wundfläche hinterlassen. Das Zusammenziehen der Gebärmutter bewirkt, dass sie sich verkleinert und nicht zu stark blutet. Zusätzlich dazu helfen regelmäßige Nachwehen der Gebärmutter bei der Rückbildung: Kurz nach der Geburt wiegt sie noch etwa ein Kilogramm und lässt sich knapp unter dem Bauchnabel ertasten. Tag für Tag bildet sie sich nun einen Finger breit zurück – bis sie nach circa zwei Wochen wieder im Becken der Frau hinter dem Schambein verschwunden ist. Die gesamte Rückbildung der Gebärmutter ist aber erst nach sechs bis acht Wochen abgeschlossen; sie wiegt dann nur noch etwa 60 Gramm.

Das hilft bei Nachwehen

Eine ruhige Bauchatmung entspannt ebenso wie Wärme im Kreuzbein. Auch Kamillen- oder Gänsefingerkraut-Tee tun gut. Aus den Kräutern können Sie sich zusätzlich einen Aufguss bereiten, der als warmer Umschlag den Bauch entkrampft. Entleeren Sie ihre Blase häufiger; das entlastet die Gebärmutter. Erlaubt sind leichte homöopathische Mittel oder Paracetamol in geringen Dosen.

Die Nachwehen spürt die junge Mutter besonders beim Stillen. Denn sobald das Baby an der Brust saugt, wird ihrer Hirnanhangdrüse signalisiert, das Wehenhormon Oxytozin auszuschütten. Darauf zieht sich die Gebärmutter krampfartig zusammen – die so genannten Stillwehen. Erstgebärende empfinden diese Wehen meist nur als leichtes Menstruationsziehen, während sie bei Mehrgebärenden schmerzhafter sein können. Wegen der früheren Vordehnung braucht es bei ihnen mehr Kraft, bis die Gebärmutter wieder in die ursprüngliche Form kommt.

In den ersten beiden Tagen können die Nachwehen stärkere, schwallartige Blutungen auslösen. Manche Frauen erschrecken, wenn sie dabei bis zu einem halben Liter Blut verlieren. Das ist aber normal. Immerhin muss sich eine große Wunde in der Gebärmutter schließen. Während des Ausheilungsprozesses wird dort ein Sekret abgesondert, das zuerst blutig, später weißlich bis farblos ist: der Wochenfluss. Er versiegt nach vier bis sechs Wochen. Um eine Infektion der Gebärmutter zu verhindern, ist jetzt Hygiene wichtig. Kurze Sitzbäder mit Zusätzen wie Calendula oder Arnica fördern die Heilung.

Das hilft bei Brustspannen

Legen Sie ihr Baby so oft wie möglich an. Vor dem Stillen sorgen warme Umschläge für einen guten Milchfluss, sowie eine sanfte Brustmassage nach der „Marmet-Methode“: spiralförmig sanft von außen nach innen massieren, anschließend die Brust ausstreichen und leicht ausschütteln. Nach dem Stillen mit dünne, kühlschrankkühlen Kompressen oder feucht-kühlen Quark-Wickeln etwa 20 Minuten kühlen, Brustwarzen aussparen.
Alte Hormone, neue Hormone
Die meisten Schwangerschaftshormone wurden in der Plazenta gebildet. Durch sie hatte er sich über neun Monate auf Schwangerschaft und Geburt eingestellt. Das Progesteron etwa hat das Becken gelockert, damit das Kind leichter hindurch treten kann. Nun fallen diese Signale weg; innerhalb einer Woche baut der Körper die Schwangerschaftshormone ab. Das Gewebe wird wieder fester, die Muskelspannung im Unterleib nimmt zu und die Frau hat wieder mehr Kontrolle über Blase und Darm. Auch sinkt der Östrogen-Spiegel im Blut, sodass der normale Monatszyklus wieder einsetzen kann. Trinkt das Kind an der Brust, kommt es für die Zeit des Stillens allerdings zur so genannten Laktationsamenorrhoe: Das Milch bildende Hormon Prolaktin im Blut einer Stillenden verhindert den Eisprung und die Menstruation bleibt vorerst aus. Stillen ist deshalb aber kein wirksamer Empfängnisschutz! Wird die Milchproduktion medikamentös unterdrückt, tritt nach vier bis sechs Wochen die erste Menstruation auf. Nach einem halben Jahr haben etwa 90 Prozent der Mütter wieder einen normalen Zyklus. Das Prolaktin im Körper der frisch gebackenen Mutter füllt zwischen dem zweiten und fünften Tag die Brüste verstärkt mit Milch – der „Milcheinschuss“. Dadurch werden sie stärker durchblutet, lagern zusätzlich Lymphflüssigkeit ein und fühlen sich fest und warm an. Nach ein bis zwei Tagen vergehen die Spannungen wieder.

Erholung für Körper und Seele

Zwar steht das Baby jetzt für die ganze Familie im Mittelpunkt. Die frisch gebackene Mutter sollte die hinter ihr liegende Anstrengung und ihre Kraftreserven aber nicht überschätzen. Sie sollte viel ausruhen und relaxen und ihre Ruhezeiten am besten dem Rhythmus des Babys anpassen. Das sprichwörtliche Wochenbett hat dabei eine wichtige Funktion: Fünf Tage bis zu einer Woche sollte die junge Mutter liegen und sich ruhig auch das Essen bringen lassen. Zwar darf sie ab und zu aufstehen, um den Kreislauf stabil zu halten. Aufgaben wie Kochen, Einkaufen und Putzen sollte sie für die erste Zeit aber besser anderen überlassen. Auch für die Wundheilung sind Ruhe und Entspannung besser als Bewegung. Vor allem beim Sitzen – am besten auf einem weichen Kissen – und beim Aufstehen sollte die Frau die Geburtswunden nicht belasten. Bei entsprechender Hygiene heilen sie dann recht schnell. Meist sind sie nach einer Woche geschlossen, nach drei bis vier Wochen fast ganz verheilt. Übrigens: Am dritten oder vierten Tag kündigen sich bei den meisten Frauen die „Heultage“ an. Durch die Hormonschwankungen erleben sie eine seelische Achterbahnfahrt zwischen Euphorie und Niedergeschlagenheit – den so genannten Babyblues. Im Gegensatz zu einer echten Wochenbettdepression vergeht diese Stimmung aber schnell wieder.

Schritt für Schritt wieder fit

Mit sanfter Gymnastik kann die Frau ihren Körper bei den Rückbildungsprozessen unterstützen und ihn bewusst und positiv erleben. Die Übungen harmonisieren zugleich Stoffwechsel- und Hormonhaushalt. Erste einfache Bewegungen, die sie in der Klinik oder von der Hebamme lernt, kann sie schon in den ersten Tagen ausprobieren und langsam steigern. Ihre Bauchmuskeln sollte sie jedoch erst nach sechs bis acht Wochen beanspruchen. Und bevor sie Schweres hebt, muss auch der Beckenboden wieder fest sein. Er wurde durch Schwangerschaft und Geburt stark gedehnt und verdient besondere Kräftigungsübungen, um Senkungsbeschwerden vorzubeugen.

INFO

Übrigens: Jede Frau hat von Beginn einer Schwangerschaft bis acht Wochen nach der Geburt gesetzlichen Anspruch darauf, von einer Hebamme persönlich besucht und betreut zu werden. Sie beantwortet Fragen rund um Rückbildung und mögliche Probleme mit dem Baby. Die Kosten tragen die Kassen. Eine Hebamme in Ihrer Nähe finden Sie unter www.hebammensuche.de

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