Der russische Kosmonaut Gennadi Padalka ist am Wochenende zusammen mit zwei seiner Raumfahrtkollegen wieder von der ISS auf die Erde zurückgekehrt. Das Besondere daran ist: Gennadi Padalka hat mit seinem letzten Flug ins Weltall einen neuen Rekord aufgestellt. Niemand war länger im All als er.
Gennadi Padalka: Insgesamt 878 Tage im Weltall
Gennadi Padalka ist 57 Jahre alt und nun alleiniger Rekordhalter mit den meisten Tagen im Weltall. 878 Tage war der Russe insgesamt im All- das schaffte niemand anderes bislang und es wird noch eine Weile dauern, bis Padalkas Rekord irgendwann geknackt wird. Er brauchte dafür insgesamt 5 Flüge in den Weltraum, den ersten davon machte Gennadi Padalka 1998. Damals war Padalka noch Kommandant auf der russischen Raumstation MIR und blieb 199 Tage dort. Es folgten Aufenthalte auf der ISS in den Jahren 2004, 2009 und 2012. Den letzten Ausflug machte Padalka im März 2015 und blieb dann auf der ISS bis zum vergangenen Wochenende, was ihn nun zum Rekordhalter mit den meisten Tagen im Weltall macht.
Viele spannende Versuche auf der ISS für ein Leben im All
Seine beiden Kollegen, die mit Padalka lauf die Erde zurückkehrten, bringen es dagegen nur auf jeweils 10 Tage im All. Sie machten in diesen Tagen jedoch, genau wie Padalka, viele tolle Versuche in der Schwerelosigkeit. Der Däne Morgensen brachte Legomännchen mit und steuerte erstmal einen Roboter auf der Erde vom Weltall aus. Momentan besteht die Besatzung der ISS noch aus 6 Männern: 3 Russen, 2 Amerikanern und einem Japaner. Auch diese Männer machen viele Versuche, um das Leben im Weltall noch weiter zu erforschen. Denn irgendwann werden Menschen nicht nur auf der Erde leben, sondern auch auf einer Station auf dem Mond und einer auf dem Mars.
Erklärung der schwierigen Wörter:
Ein Kosmonaut ist ein Astronaut aus Russland. Beides sind Bezeichnungen für Menschen, die ins Weltall fliegen. Daneben gibt es noch Thaikonauten, also Menschen aus China, die ins All fliegen.
Die Internationale Raumstation (englisch International Space Station- kurz ISS) ist eine Raumstation, die von der ganzen Welt genutzt wird. Sie wurde gemeinsam gebaut, um das Leben im Weltall besser erforschen zu können.
Die russische Raumstation MIR war die erste Raumstation, die Menschen im All gebaut haben. Sie wurde zwischen 1986 und 2001 genutzt. 2001 wurde sie wegen Altersschwäche und vielen technischen Problemen kontrolliert zum Absturz gebracht. Das Meiste der MIR verglühte dabei in der Erdatmosphäre, der Rest stürzte ins Meer. Ohne die Erkenntnisse der MIR würde es die ISS nicht geben.
Im Weltall gibt es nichts, was den Menschen anzieht, sodass er gerade auf dem Boden stehen kann- das nennt man Schwerelosigkeit. Auf der Erde sorgt die Masse unseres Planeten dafür, dass wir stehen und laufen können- auf der ISS gibt es diese Anziehungskraft (auch Gravitation genannt) nicht. Man schwebt und es gibt kein oben und unten. In Schwerelosigkeit fühlt man sich, als ob man einen Kopfstand oder einen Handstand macht.
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