Viele Ärzte bieten 3D-Untersuchungen an, mit denen das ungeborene Kind oder einzelne Organe dreidimensional dargestellt werden. Eltern können mit dem sogenannten Babyfernsehen die Entwicklung ihres Babys im Mutterleib lebensecht mitverfolgen.
Was genau ist ein 3D Ultraschall? Wann ist der günstigste Zeitpunkt für die Aufnahmen? Hier bekommst Du alle wichtigen Informationen zum 3D Ultraschall.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein 3D Ultraschall?
Ein 3D Ultraschall ist eine medizinische Methode zur dreidimensionalen Analyse innerer Organe. Die Untersuchung läuft genauso ab wie eine herkömmlicher Ultraschall. Die dreidimensionale Aufnahme des Babys kann in Form von Bildern oder als Video erfolgen.
Meist wird ein 3D Ultraschall nur deshalb durchgeführt, weil werdende Eltern ein erkennbares Ultraschallbild oder Video ihres Babys sehen wollen. Der Vorteil eines 3D Ultraschalls besteht darin, dass das Kind und seine Organe durch die räumliche Abbildung besser dargestellt werden kann.
Ein 3D Ultraschallbild ist so scharf, dass man Nase, Mund und Gesicht sehr gut erkennen kann. Eine Besonderheit des 3D Ultraschalls gegenüber dem herkömmlichen Ultraschall besteht darin, dass die Aufnahme schöner Erinnerungsbilder von der Lage des Kindes abhängig ist.
Das Kind muss so liegen, dass sein Gesicht dem Ultraschallgerät zugewendet ist oder es wenigstens seitlich dazu liegt. Für den diagnostischen 3D Ultraschall ist die Position nicht so wichtig, denn auch bei leicht ungünstiger Lage sind körperliche Auffälligkeiten feststellbar.
Was ist 4D Ultraschall?
Die 4. Dimension, die beim 4D Ultraschall hinzukommt, ist die Zeit. Oder anders gesagt: 4D Ultraschall ist Babykino in Echtzeit! Den 4D Ultraschall nennt man auch 3D-Live-Utraschall, denn hier werden zusätzlich zu den statischen 3D Bildern Bewegungen in Echtzeit übertragen.
Aus den Aufnahmen kann dann ein Video des Babys erstellt werden. Dafür werden die die einzelnen 3D-Aufnahmen in schneller Folge gezeigt, sodass sich ein Film mit mehreren Ultraschallbildern pro Sekunde ergibt.
Werdende Eltern erleben beim 4D Ultraschall magische Momente, wenn sie ihr ungeborenes Kind in einem Video sehen. Allerdings wurde die 4D-Technik nicht mit dem Ziel entwickelt, Eltern glücklich zu machen.
Wann ist der ideale Zeitpunkt für ein 3D Ultraschallbild?
Für Erinnerungsbilder und -videos: Etwa ab der 30. SSW sind die Merkmale und Gesichtszüge des Babys im 3D Ultraschallbild gut zu erkennen. Erinnerungsbilder und -videos werden meist ab der 25. SSW gemacht, auch wenn manche Kinder auf diesen 3D Aufnahmen noch nicht gut darstellbar sind.
Der späteste Termin für ein 3D Ultraschall für Erinnerungsbilder ist etwa die 33. SSW. Danach ist das Kind eventuell schon zu groß, um vollständig auf einem Ultraschallbild erkennbar zu sein. In der Gebärmutter hat es dann auch kaum noch Platz, um sich zu bewegen. Das Gesicht kann aber immer noch gut auf dem Ultraschallbild abgebildet werden.
Für diagnostische Zwecke: Zur Früherkennung angeborener Fehlbildungen können Aufnahmen ab der 12. SSW bis etwa zur 16. SSW gemacht werden. Die 3D Visualisierung bietet gegenüber einer klassischen Ultraschallaufnahme eine einfachere Diagnosestellung.
Wie läuft ein 3D Ultraschall in der Schwangerschaft ab?
Die Untersuchung läuft so ab wie bei einem herkömmlichen Ultraschall. Nach dem Auftrag von Gleitgel auf den Bauch der Schwangeren wird die Ultraschallsonde an eine Stelle bewegt, an der das Kind gut erkennbar ist.
Der Schallkopf des Ultraschallgeräts sendet Schallwellen in einer Frequenz aus, die das menschliche Ohr nicht wahrnimmt. Vom Körpergewebe werden die Schallwellen wie ein Echo zurückgeworfen.
Bei einem 3D Ultraschall errechnet das Gerät ein räumliches, also dreidimensionales Bild des Kindes. Ein 3D Ultraschallbild ist besonders hochauflösend, sodass auch Gesichtsstrukturen erkennbar sind.
Nicht immer hat man Glück bei den Aufnahmen. Manchmal liegt das Kind ungünstig und kann daher nicht richtig aufgenommen werden. Ein Arzt kann die Lage das Kindes nicht beeinflussen, sodass ein neuer Termin für die Aufnahme vereinbart werden muss.
Auch die Lage der Plazenta hat Einfluss darauf, ob ein 3D Ultraschall Sinn macht oder nicht. Die Plazenta liegt meist im oberen Teil der Gebärmutter gegenüber dem Muttermund. Möglich ist aber auch ein Festwachsen an der Seiten- sowie Hinter- und Vorderwand.
Insbesondere bei einer Vorderwandplazenta sind Aufnahmen oft problematisch. Die Plazenta verdeckt dann die Sicht auf das Baby. Wenn das Kind doch günstig liegt, können Eltern mitbestimmen, welche Aufnahmen der Arzt machen soll.
Dies ist auch bei einer diagnostischen Abklärung möglich. Die Untersuchung kann etwas zeitaufwändiger sein, bis die Diagnose eindeutig ist. Ein 3D Ultraschall kann auch das Ziel haben, den Eltern schon Vorfreude auf das Kind zu geben.
Alle Bewegungen auf dem 3D-Ultraschll werden in Echtzeit übertragen. Im zweiten Trimester sind die Gesichtszüge des Kindes bereits klar zu erkennen.
Welche Fehlbildungen können mithilfe des 3D Ultraschalls erfasst werden?
Mit dem 3D Ultraschall lassen sich die inneren Organe und die Knochen des Kindes visualisieren.
Die folgenden Fehlbildungen des Kindes können in der 12. bis 16. SSW mithilfe des 3D-Ultraschalls festgestellt werden:
- Herzfehler
- Spina bifida
- Neuralrohrdefekte
Chromosomale Fehlbildungen sind dagegen nicht mit dem 3D Ultraschall feststellbar.
Anwendung der 3D-Technik für den Organultraschall
Da sich Organe mittels 3D oft besser darstellen lassen, wird die 3D-Technik häufig zur Untersuchung der Organe des ungeborenen Kindes eingesetzt. Der sogenannte Organultraschall wird zwischen der 20. und 21. SSW durchgeführt. Der Organultraschall ist deutlich umfangreicher als das übliche Ultraschall-Screening, das in den Mutterschaftsrichtlinien vorgegeben ist.
In den folgenden Fällen kann der Frauenarzt einen Organultraschall veranlassen:
- Chromosomenanomalie oder Fehlbildungen bei anderen Kindern des betreffenden Paares
- Familiärer Belastung mit Erkrankungen, die möglicherweise vererbt werden
- Erbkrankheiten der Eltern
- Erkrankungen der Mutter mit negativen Folgen für das Kind (beispielsweise Diabetes mellitus)
- Medikamenteneinnahme in der Frühschwangerschaft
- Einer Röntgenuntersuchung oder Strahlenbehandlung in der Frühschwangerschaft
- Problemen in früheren Schwangerschaften
- Auftreten von Unregelmäßigkeiten bei den üblichen Screeninguntersuchungen beim Frauenarzt.
Die Kosten dieser Untersuchungen werden in der Regel von allen Krankenkassen übernommen.
Was kann bei einem Organultraschall untersucht werden?
Bei der etwa dreißig bis vierzig Minuten dauernden Untersuchung werden die darstellbaren Organe des ungeborenen Kindes betrachtet. Die Ergebnisse werden entscheiden dadurch beeinflusst, welche Position das Kind einnimmt und wie welche Stärke die mütterliche Bauchdecke hat.
Untersucht werden:
- Aussehen undFunktion der sichtbaren Organe inklusive des Herzens (Echokardiografie)
- Aussehen undFunktion des Herzens (Echokardiografie)
- Durchblutung der Gebärmuttergefäße
- Blutfluss in der Nabelschnur
- Fruchtwassermenge
- Wachstum des ungeborenen Kindes
Welche Risiken bestehen bei einem 3D UItraschall?
Zum möglichen Risiko eines 3D Ultraschalls gibt es unterschiedliche Meinungen. Aus Sicht sind der meisten Ärzte sind die Risiken bei einem 3D-Ultraschall gering. Auch wenn es nicht erforderlich ist, mehr als die empfohlenen Ultraschalluntersuchungen durchzuführen, schadet 3D UItraschall dem Kind auch nicht.
Bei der Untersuchung wird kein unnötiger Druck auf den Bauch der Schwangeren ausgeübt. Das Kind muss seine Position nicht ändern für die Aufnahme. Andere Wissenschaftler und Ärzte empfehlen Ultraschall-Untersuchungen nur dann, wenn sie medizinisch begründet sind.
Durch einen 3D Ultraschall können andere Untersuchungen überflüssig gemacht werden, die unangenehm und risikoreicher sind. Zeit der 3D Ultraschall beispielsweise eine unauffällige und normale Körperentwicklung, können weitere Untersuchungen wegfallen. Die Ultraschalluntersuchung ist weder für die Schwangere noch für das Kind eine körperliche Belastung.
Für Mütter hat ein 3D Ultraschall keine gesundheitlichen Folgen.
Stärkere Bindung durch 3D-Ultraschall
Durch die frühe „Begegnung“ der Eltern mit dem ungeborenen Kind kann die Bindung an das Kind gestärkt werden. Insbesondere wenn die Eltern noch sehr jung sind oder die Schwangerschaft schwierig verläuft, bieten Ärzte gerne 3D Ultraschall an. Eltern bekommen dadurch mehr Bewusstsein für das entstehende Wesen und sehen dem Kind mit Vorfreude entgegen.
Wer bezahlt den 3D Ultraschall?
Ein 3D Ultraschall gehört zu den sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGel), wird also normalerweise nicht von den Kassen übernommen. Je nach Umfang kostet ein 3D oder 4D Ultraschall 50 bis 150 Euro.
Die Kosten für einen 3D Ultraschall werden nur dann von der Krankenkasse übernommen, wenn eine medizinische Notwendigkeit dafür besteht. Ansonsten übernimmt die Krankenkasse nur die herkömmlichen drei sogenannten Basisultraschall-Untersuchungen.
Diese in den Mutterschaftsrichtlinien vorgegebenen Untersuchungen werden meist mit einem herkömmlichen Ultraschallgerät in 2D durchgeführt. Informiere Dich vorab bei Deinem Frauenarzt über die anfallenden Kosten.
Einschränkung des 3D und 4D Ultraschalls ab 2021
Nach der neuen Strahlenschutzverordnung ist der 3D und 4D Ultraschall ab dem Jahr 2021 für Schwangere eingeschränkt. Ein 3D oder 4D Ultraschall ist dann nur noch bei medizinischer Notwendigkeit erlaubt.
Fazit
Ein 3D Ultraschall in der Schwangerschaft kann die Vorfreude auf ein Kind erhöhen und für eine stärkere Bindung zwischen Eltern und Kind sorgen. Gleichzeitig kann ein 3D Ultraschallbild für diagnostische Zwecke hilfreich sein. Tatsächlich erforderlich ist ein 3D Ultraschall jedoch nur aus medizinischen Gründen.
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