Scharlach beim Kind: Das sind die Anzeichen der ansteckenden Krankheit

Scharlach beim Kind zählt noch immer zu den am häufigsten auftretenden Infektionskrankheiten. Erkranken können Menschen in jedem Alter. Vornehmlich jedoch tritt die Krankheit bei Babys und Kindern auf. Zum Glück ist Scharlach beim Kind nicht mehr lebensgefährlich. Da die Erkrankung in den meisten Fällen durch eine Tröpfcheninfektion übertragen wird, ist der Selbstschutz vor allem in der kalten Jahreszeit niemals zu einhundert Prozent möglich.

Alles was Du über Scharlach bei Deinem Kind wissen musst, findest Du in diesem Artikel.

Scharlach beim Kind: Das ist der Erreger

Ursache für den Scharlach beim Kind und natürlich auch bei einem Erwachsenen sind Bakterien. Genauer gesagt handelt es sich bei den Erregern um Streptokokken, die der Gruppe A zugeordnet werden. Von dieser Art gibt es rund 80 unterschiedliche Typen.

Im Normalfall verursachen alle diese Typen von Bakterien eine Streptokokken-Angina. Das ist eine Entzündung im Hals. Der Scharlach selbst ist jedoch die Sonderform einer Streptokokken-A-Infektion. Sie wird durch spezielle Stämme von Streptokokken-Typen ausgelöst.

Diese produzieren zusätzlich ein spezielles Scharlachgift. Das wiederum löst den typischen Scharlachausschlag aus. Dieser Verlauf der Krankheit mach Im Grunde genommen Scharlach zu einer Streptokokken-Angina mit Hautausschlag.

Scharlachausschlag mit typischen Merkmalen

Ist der Scharlach beim Kind einmal ausgebrochen, lässt er sich recht gut identifizieren. Denn der Ausschlag auf der Haut hat eine typische Erscheinung. Er besteht aus vielen, dicht an dicht liegenden Flecken, die nicht viel größer sind als die Köpfe von Stecknadeln.

Streichst Du mit der Fläche Deiner Hand die Haut Deines kranken Kindes, fühlt diese wie Sandpapier an oder erinnert an eine leichte Gänsehaut. Zunächst sind die Erhebungen des Ausschlags zart rosa. Im Laufe der Zeit färben sie später flammend rot. Daher kommt der Begriff scharlachrot.

Die Haut im Gesicht des Kranken bleibt im Gegensatz dazu glatt. Doch auch sie ist intensiv gerötet. Um den Mund und die Partie am Kinn bleibt die Haut von der Rötung ausgenommen. Ein wenig erinnert das an einen Milchbart.

Alarmzeichen im Hals und der Mundhöhle

Spätestens beim Blick in den Mundraum offenbart sich eine Erkrankung dann vollständig. Der Rachen eines erkrankten Kindes ist dunkel bis düster rot. Zu Beginn zeigt sich die Zunge noch mit einem weißlich gelben Belag. Der aber wird nach etwa einem bis zwei Tagen abgestoßen.

Dann ist auch die Zunge an ihrer Oberfläche auffallend gerötet. Außerdem schwillt sie zusätzlich an und erinnert an eine Erdbeere. Nach ein paar Tagen fängt die Haut an, zu schuppen. Besonders betroffen sind davon die Innenflächen der Hände und die Fußsohlen.

Genau hinsehen

Scharlach beim Kind verläuft heute in ein paar Fällen viel leichter als noch für ein paar Jahrzehnten. Hat Dein Kind Beschwerden beim Schlucken und einen roten Rachenraum, musst Du genauer hinsehen, um Scharlach beim Kind zu identifizieren.

Denn in leichteren Fällen ist der Ausschlag am Körper nur blässlich rosa, manchmal tritt er sogar nur für ein paar wenige Stunden auf. Es gibt auch Scharlach-Fälle, die ganz ohne einen Ausschlag verlaufen. Dann zeigt sich erst nach ein paar Tagen durch ein Abschuppen der Haut, dass das Kind Scharlach hatte.

Leicht zu verwechseln: Die Hand Mund Fuß Krankheit

Nicht immer deutet eine Entzündung im Rachen- und Mundraum auf Scharlach beim Kind hin. In der Frühphase wird Scharlach beim Kind oft mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit verwechselt. Die Hand Mund Fuß Krankheit tritt vor allem bei Kindern unter zehn Jahren auf.

Infiziert sich ein Kind mit der Krankheit, setzen Fieberschübe ein. Nach ungefähr ein bis zwei Tagen bilden sich kleine rote Punkte an der Mundschleimhaut, dem Zahnfleisch und der Zunge. Diese sind äußerst schmerzhaft. Nach kurzer Zeit entwickeln sich daraus Bläschen oder sogar Geschwüre.

Wie der Begriff Hand Mund Fuß bereits andeutet, wandert der Ausschlag nur wenige Stunden später weiter an die Hände und Füße. Nun ist die Diagnose klar. Auch hier sind die Bläschen und kleinen Geschwüre sehr schmerzhaft und Jucken.

Der Ausschlag an Hand Mund und Fuß sondert ein Sekret ab. Vorsicht: Es enthält Viren, mit denen die Hand Fuß Mund Krankheit die blitzschnell weiter übertragen wird. Deshalb hat die Hand Fuß Mund Krankheit den Ruf, hoch ansteckend zu sein.

Hat sich Dein Kind mit der Krankheit angesteckt, dauert es drei bis zehn Tage, dann zeigen sich die ersten Symptome. Die höchste Gefahr einer Ansteckung besteht, wen sich der Ausschlag zeigt.

Übertragungswege: So kommt der Scharlach zum Kind

Krankheitserregen werden auf unterschiedliche Art und Weise übertragen.

Beim Scharlach kommen zwei Arten der Infektion infrage:

  • Tröpfcheninfektion
  • Schmierinfektion

Infektion durch Tröpfchen

Bei der Tröpfcheninfektion werden die Erreger einer Krankheit, die im Atmungstrakt oder im Rachenraum siedeln, beim Sprechen, Niesen oder Husten mit winzigen Tröpfen von Speichel in die Luft. Danach werden sie von anderen Menschen eingeatmet. Sie können auch direkt über die Schleimhäute im Mund aufgenommen werden. Das geschieht etwa beim Küssen.

Die Gefahr ist überall. Einige Erreger schweben in winzigen Tröpfchen, die kleiner sind als fünf Millionstel Millimeter für längere Zeit in der Luft. Sie werden also auch über große Entfernungen verbreitet und stecken Dich oder Dein Kind an, obwohl Du gar mit einem Kranken in Berührung gekommen bist.

Infektion über Oberflächen

Schmierinfektionen sind Kontaktinfektionen. Erreger werden durch Berührungen, etwa von Mensch zu Mensch, übertragen. Oder sie wandern über verschmutzt Gegenstände und Oberflächen von einer Person zur anderen.

Gefahr kommt von den Händen. Sie werden oft reflexartig und unbewusst in das Gesicht und zum Mund geführt. Spätestens dann wird der Erreger aufgenommen.

Scharlach beim Kind ist hoch infektiös

Auch Babys können bereits vom sechsten Monat an mit der Krankheit infiziert werden. Bis dahin haben die Kleinen sie noch den „Nestschutz“ durch ihre Mutter. Scharlach beim Kind tritt am meisten wischen dem dritten und dem achten Geburtstag auf.

Ein Gipfel liegt rund um das vierte Lebensjahr. Die Gefahr einer Ansteckung nimmt mit etwa zehn ab. Aber: Sie erlischt nie vollkommen.

Selbst Gesunde können die Krankheit übertragen

Die Errege wandern bevorzugt per Tröpfcheninfektion von einem Menschen zum anderen. Natürlich kannst Du Dich und Dein Kind vor der Übertragung durch hustende oder niesende Personen schützen. Das geht aber nur in einem gewissen Umfang.

Es reicht zum Beispiel nicht, bereits Erkrankte zu meiden. Denn in Deutschland trägt jeder Fünfte bis Zehnte den Scharlach-Erreger in seinem Körper, ohne dass er selbst erkrankt ist. Die Streptokokken gibt diese Person dann dennoch an andere weiter.

So gelangen zum Beispiel auch bei Deinem gesunden Gegenüber beim Sprechen Bakterien aus dem Rachen an die Luft. Handelt es sich um Streptokokken, lösen diese Scharlach beim Kind oder bei Dir aus, wenn Du diese Luft dann einatmest.

Einmal Scharlach beim Kind – aber nicht für immer geschützt

Leider baut eine überstandene Scharlach Erkrankung keinen zuverlässigen Schutz auf. Hier unterscheidet sich Scharlach von den meisten Kinderkrankheiten. Eine einmal überstandene Erkrankung macht nicht vollkommen immun.

Das liegt an den Streptokokken, also den Bakterien, die für die Infektion zuständig sind und die quasi weltweit unterwegs sind. Je nach Stamm bilden die Streptokokken unterschiedliche Giftstoffe, auch bekannt als Toxine.

Gegen sie ist das menschliche Immunsystem in der Lage, Antikörper zu bilden. Hat der Patient eine Scharlach Erkrankung überstanden, ist er in der Zukunft zwar gegen die Toxine dieses Erregers immun. Da die einzelnen Streptokokken-Stämme aber verschiedene Gifte bilden, kannst Du und kann auch Dein Kind mehrfach Scharlach bekommen.

Behandlung von Scharlach beim Kind

Wie bereits erwähnt, ist Scharlach eine durch Bakterien verursachte Krankheit. Auch das unterscheidet sie von der Hand Fuß Mund Krankheit, die durch Viren ausgelöst wird. Bekämpft wird Scharlach deshalb mit einem Antibiotikum. Als Mittel der Wahl verabreicht der Arzt Penicillin.

Achtung – nicht auf die leichte Schulter nehmen

Penicillin hat als Antibiotikum seit seiner Entdeckung einen exzellenten Ruf. Mit Hilfe der Behandlung mit dem Wirkstoff geht es Deinem Kind bereits nach 24 bis 48 Stunden wieder richtig gut. Das macht die Krankheit aber nicht ungefährlicher!

Im Gegenteil: Dass die Beschwerden verschwinden, heißt nicht, dass die Streptokokken weg sind. Du musst unbedingt darauf achten, das vom Arzt verschriebene Antibiotikum Deinem Kind lange genug zu geben. Angezeigt sind zehn Tage.

Trotz medizinischen Fortschritts also noch immer keinen Grund zur Entwarnung

Es ist nur etwas mehr als ein Jahrhundert her, da wurde diese Infektionskrankheit wurde mit Pest, Cholera und Typhus verglichen. Bei manchen Ausbrüchen lag die Sterberate bei 20 Prozent. Manchmal starb sogar die Hälfte der mit Scharlach infizierten Kinder.

Der Dichter Friedrich Rückert schrieb um das Jahr 1830 seine „Kindertotenlieder“, als zwei von seinen zehn Kindern an der Krankheit Scharlach waren. Später hat sie der Komponist Gustav Mahler vertont. Auch dessen Tochter Maria Anna starb mit wurde mit fünf Jahren an der Infektionskrankheit.

Scharlach beim Kind: Gefahr von Spätfolgen nicht unterschätzen

Deshalb sollte auch heute das Risiko von Scharlach nicht unterschätzt werden. Noch immer kann die Krankheit gefährliche Folgen für Dein Kind haben – trotz guter Prognose einer Therapie mit Antibiotika.

Problematisch kann es zum Beispiel sein, wenn Du zu der Gruppe von Eltern gehörst, die eine Antibiotikabehandlung ablehnen. Denke daran, dass das Deinem Kind schaden kann. Denn unbehandelt führen die Keime zu Krankheiten wie

  • Chronischer Schnupfen
  • Ohrenentzündungen
  • Schwellungen an den Lymphdrüsen
  • Abszessen im Rachen und an den Mandeln

Ohne Antibiotika dauert die Krankheit mehr als fünf Wochen. Nach etwa vier Wochen gesellt sich oft ein rheumatisches Fieber zu den ohnehin belastenden Symptomen. Daraus resultieren nicht selten Veränderungen an den Gelenken, verbunden mit Schmerzen und Schwellungen sowie dauerhafte Bewegungseinschränkungen.

Ein hohes Risiko ist darüber hinaus das sogenannte Scharlachherz. Das ist eine Entzündung des Herzmuskels und der Herzklappen. Auch eine akute Nierenentzündung droht.

Bevor es Penicillin gab, wurden Scharlachkranke über einen Zeitraum von sechs Wochen vollkommen isoliert. Die Wohnung wurde gründlich desinfiziert, alle Gegenstände, die ein krankes Kind benutzte, wurden verbrannt.

Während ein Kind, das mit Antibiotika behandelt wird, nach zwei Tagen keine Gefahr der Ansteckung mehr bietet, gelten Kinder ohne eine solche Behandlung drei Wochen als „infektiös“. Sie dürfen laut Paragraph 34 des Infektionsschutzgesetzes IfSG Kita oder Schule so lange nicht aufsuchen, bis sie nach Urteil eines Arztes keine Infektionsgefahr mehr darstellen.

Die Impfung gegen Scharlach

An einem Impfstoff gegen Scharlach wird noch immer geforscht. Doch auch nach langen Jahren intensiver Forschung ist den Wissenschaftlern noch kein Durchbruch gelungen. Ursache ist die bereits beschriebene Vielfalt in der A-Streptokokken-Gruppe. Gefunden werden müsste ein Breitband-Impfstoff, der praktisch alle Erreger ausschalten kann.

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