Liegt Dein Kind in der sogenannten Steißlage (auch Beckenendlage) und Du bist Dir unsicher, ob Du eine normale Geburt oder lieber einen Kaiserschnitt durchführen solltest? Keine Sorge, wir verraten Dir in diesem Artikel, was die Steißlage überhaupt ist und ob sie gefährlich ist und was Du tun kannst, damit Dein Kind gesund zur Welt kommen kann.
Inhaltsverzeichnis
Kurze Übersicht zur Steißlage
- Die Steißlage wird auch Beckenendlage genannt.
- Bei der Steißlage liegt das Baby mit dem Po statt mit dem Kopf voran.
- Es gibt viele verschiedene Formen von Steißlagen, aber die reine Steißlage ist die häufigste Form
- Das Risiko entscheidet darüber, ob ein Kaiserschnitt notwendig ist.
Die Beckenendlage oder auch Steißlage
Ungefähr jedes 20. Kind liegt bei der Geburt mit dem Po voran. Das Köpfchen liegt dabei knapp unterhalb des Rippenbogens der Mutter. Doch wie kommt es dazu? Am Anfang der Schwangerschaft hat das Baby noch viel Platz im Bauch und bewegt sich viel. Wird der Platz jedoch weniger, kann es sich nicht mehr viel bewegen und geht meistens automatisch in die richtige Position. Lässt es sich aber mehr Zeit oder will sich nicht in die eigentliche Position mit dem Kopf nach unten drehen, entsteht die sogenannte Steiß- oder auch Beckenendlage. Wann Dein Baby seine Position einnimmt, kannst Du hier nachlesen.
Verschiedene Formen der Steißlage
Es gibt ungefähr 7 unterschiedliche Formen der Beckenend- oder Steißlage. Wir haben Dir hier eine Liste mit den Arten erstellt:
- Reine Steißlage: Die Füße des Babys liegen direkt vor seinem Gesicht.
- Vollkommene Steiß-Fuß-Lage: Die Beine des Babys sind angehockt und die Knie zum Bauch angezogen.
- Unvollkommene Steiß-Fuß-Lage: Ein Bein ist angewinkelt und das andere liegt vor dem Gesicht.
- Vollkommene Fußlage: Die Füße gehen voran und nicht der Po.
- Vollkommene Knielage: Das Baby kniet im Mutterleib
- Unvollkommene Knielage: Das Baby kniet mit nur einem Bein und das andere ist nach oben geschlagen.
Die Form, die am häufigsten vorkommt, ist die reine Steißlage. Du kannst Dein Baby dennoch häufig auf normalem Wege zur Welt bringen. Doch das hängt von einigen Faktoren ab und dabei wird nicht immer sofort ein Kaiserschnitt gemacht.
Welche Risiken birgt die Steißlage?
Wenn das Baby mit dem Po zuerst auf die Welt kommen will, ist der Muttermund der Gebärenden nicht weit genug geöffnet. Wenn die Geburt Richtung Ende geht, liegt die Nabelschnur im Geburtskanal zwischen diesem und dem Baby. Das kann dazu führen, dass die Nabelschnur abgeklemmt wird und das Baby nicht mehr genug mit Sauerstoff versorgt ist. Bei einem kurzen Moment kein Problem, jedoch kann das Baby bei einer längeren Verzögerung Schäden erleiden. Außerdem führt die ungenügende Dehnung des Geburtskanals eventuell zu einer Wehenschwäche, sodass es zur Verzögerung kommen kann.
Wenn Du Dein Kind trotz Steißlage per Vaginalgeburt zur Welt bringen möchtest, ist das kein Problem. Dein Baby sollte jedoch einige Voraussetzungen mitbringen, damit alles unkompliziert funktioniert:
- Das Gewicht darf nicht schwerer als 3500 Gramm sein.
- Der Bauchumfang des Babys sollte nicht sehr viel kleiner als der Kopf sein, damit das Kind innerhalb von 20-60 Sekunden geboren werden kann.
Sind die Voraussetzungen erfüllt, liegt einer normalen Geburt nichts mehr im Wege. Hierbei ist häufig eine Periduralanästhesie (PDA) empfehlenswert oder es kommt zum Dammschnitt (Episiotomie), um dem Baby den Weg zu erleichtern. Es wird auch häufig zuerst versucht, das Baby durch eine äußere Wendung zum Umdrehen zu bewegen.
Bevor die Geburt aber überhaupt eingeleitet wird, stellt der Arzt erstmal per Ultraschall fest, wie hoch das mögliche Risiko bei einer Steißlage liegt. Wird die Vaginalgeburt aus bestimmten Gesichtspunkten für zu risikoreich erklärt, wird ein Kaiserschnitt empfohlen.
Geburt bei Steißlage ist möglich, birgt aber Risiken
Wie du bereits gelesen hast, ist es möglich, Dein Kind auch bei Steißlage bzw. Beckenendlage per Vaginalgeburt zur Welt zu bringen und ein Kaiserschnitt wird erst unter gründlichem Abwägen der Risiken für Mutter und Kind empfohlen. Die Risiken bei einer normalen Geburt sind allerdings auch von Dir selbst gründlich abzuwägen. Sprich also in jedem Fall mit deinem Arzt oder Deiner Hebamme, welche Variante für Dich und Dein Baby infrage kommt.
Bei der Steißlage (oder auch Beckenendlage genannt) liegt das Baby mit dem Po voran im Bauch der Mutter. Dabei gibt es 7 verschiedene Varianten.
Es kommt auf gewisse Umstände an. Liegt Dein Kind in Steißlage und wird sehr zügig geboren, gibt es keinen Grund zur Sorge. Verzögert sich die Geburt aber, wird das Baby zu lange mit Sauerstoff unterversorgt, da der Kopf in der Regel die Nabelschnur im Geburtskanal einklemmt.
Nein, ein Kaiserschnitt ist nicht automatisch nötig, nur weil Dein Kind in Steißlage liegt. Wenn es gewisse Voraussetzungen erfüllt, kann Dein Kind bei einer Vaginalgeburt zur Welt kommen.
Quellen
- Beckenendlage –familienplanung.de
- Lage des Babys im Becken – netdoktor.de
- Bedeutung von Steißlage – eltern.de
- Lage mit dem Po voran – helios-gesundheit.de