Streit mit den Eltern – Das sollten Kinder darüber wissen.

Jedes Kind erlebt ab und zu Streit mit seinen Eltern. Weil es die Aufgabe deiner Eltern ist, sich um dich zu kümmern und dich zu erziehen, ist das normalerweise auch in Ordnung so. Denn: nicht immer sind sie derselben Meinung wie du. Aus einer Diskussion kann dann sehr schnell eine Streiterei werden.

Schwierig wird es dann, wenn du ständig und scheinbar unberechtigt beschimpft wirst oder dich deine Eltern gar beleidigen. Von seinen Eltern mit Schimpfwörtern bombardiert zu werden ist nicht okay.

In manchen Situationen ist es notwendig, dass du die Aufforderungen deiner Eltern sofort befolgst. Das ist zum Beispiel in gefährlichen Situationen (im Auto, beim Überqueren der Straße oder in großen Menschenmengen) so. Da kann es schon einmal passieren, dass du den Tonfall deiner Mama oder deines Papas als zu scharf empfindest. Nimm das aber lieber nicht persönlich, wenn es sich um eine gefährliche Situation handelt. Deine Eltern haben dich nämlich trotzdem noch genauso lieb, wie vorher.

In jedem Fall müssen deine Eltern dir nach so einer Situation erklären, was denn los war, wenn du nachfragst. Die meisten Kinder möchten ihren Eltern nämlich nicht absichtlich auf die Nerven gehen. Sie wollen verstehen, warum Mama und Papa gereizt reagieren. Das ist bestimmt auch bei dir so, oder?

Emotionale Gewalt

Fühlst du dich unsicher, weil du deine Eltern nicht mehr verstehst? Manchen Kindern fehlt der Halt im Leben, weil sie ihren Eltern nicht mehr vertrauen können oder sich nicht mehr geliebt fühlen.

Wenn deine Eltern dir nicht erklären können, warum sie mit dir schreien, bist du wahrscheinlich traurig. Vielleicht werden sie aus heiterem Himmel laut und lassen es dich spüren, wenn sie schlecht gelaunt sind. Manchmal können Eltern nicht anders, weil es ihnen nicht gut geht. Das ist aber keine Entschuldigung dafür, dich schlecht zu behandeln.

Eltern dürfen zwar mit ihren Kindern schimpfen, wenn es berechtigt ist. Das bedeutet aber nicht, dass sie ständig grundlos herumbrüllen dürfen. Denn Kinder wie du brauchen Ruhe, Frieden und Vertrauen im Alltag, um sich wohlfühlen zu können.

Das grundlose Brüllen der Eltern ist eine Form der Gewalt gegen Kinder. Von Gewalt spricht man, wenn ein Mensch einen anderen nicht gut behandelt oder ihm seinen Willen aufzwingen möchte. Diese Gewalt kann körperlich oder auch emotional sein. Körperliche Gewalt hat mit Schlägen, Schmerzen, Wunden und Narben zu tun. Die seelische, emotionale Gewalt ist aber nicht weniger schlimm. Sie liegt dann vor, wenn Menschen vernachlässigt, beschimpft, nicht mehr geliebt oder ignoriert werden.

Emotionale und körperliche Gewalt gegen Kinder ist nicht erlaubt. Einerseits darfst du anderen Kindern keine Gewalt zufügen. Andererseits dürfen Erwachsene keine Gewalt gegen Kinder begehen.

Solltest du mitbekommen, dass einer deiner Freunde von seinen Eltern schlecht behandelt wird, so sprich mit einem Erwachsenen darüber. Vielleicht ist es notwendig, Hilfe zu holen, um deinem Freund helfen zu können. Denn nicht immer sind Beschimpfungen gegen Kinder ganz harmlos. Keinesfalls solltest du dich aber ohne die Einschätzung und Hilfe eines Erwachsenen in solche Dinge einmischen.

Vernachlässigung – eine Form emotionaler Gewalt

Deine Eltern müssen dafür sorgen, dass du alles hast, was du brauchst. Dazu gehört auch, dich nicht alleine zu lassen. Größere Kinder dürfen eine Zeit lang alleine zuhause sein. Wenn deine Eltern dich den ganzen Tag lang alleine lassen, ist das aber nicht in Ordnung. Denn auch das ist eine Form der Gewalt. Man nennt dieses Verhalten Vernachlässigung.

Auch für Eltern, die den ganzen Tag lang arbeiten müssen, gibt es viele Möglichkeiten, dich zu beschäftigen. Du könntest in einen Kinderhort gehen, den Nachmittag bei anderen Familienmitgliedern verbringen oder in einer Kinderspielgruppe bleiben, bis deine Eltern nach Hause kommen. Jedenfalls solltest du nicht den ganzen Tag lang alleine bleiben.

Sprich mit deinen Eltern darüber, wenn du dich einsam fühlst. Hast du Angst, dass sie dich nicht mehr lieb haben? Erzähle ihnen auch das.

Vernachlässigung liegt nämlich auch dann vor, wenn dich deine Eltern nicht mehr beachten. Ist es ihnen egal, wenn dir langweilig ist? Es ist die Aufgabe deiner Eltern, immer für dich da zu sein, wenn du sie brauchst.

Als Kind brauchst du Unterstützung, wenn du dich nicht wohl fühlst. Bekommst du diese zuhause nicht, dann sprich bitte mit jemandem darüber. Am besten wendest du dich an einen Erwachsenen aus deinem Umfeld, dem du vertraust. Sollte das nicht möglich sein, kannst du eine der unten genannten Stellen oder Telefonseelsorgedienste in Anspruch nehmen.

Hilfe bei emotionaler Gewalt

Solltest du zuhause von einem deiner Familienmitglieder schlecht behandelt werden, musst du damit nicht alleine bleiben. Quäle dich nicht länger damit, deinen Kummer niemandem mitzuteilen. Auch für Kinder wie dich gibt es Hilfe. Unter den folgenden Links erhältst du Informationen zu deinen Möglichkeiten.

Für Kinder aus Deutschland

krisendienste.selbstmord-forum.at/deutschland.html

Für Kinder aus Österreich

krisendienste.selbstmord-forum.at/oesterreich.html

Für Kinder aus der Schweiz

krisendienste.selbstmord-forum.at/schweiz.html

Meistens unterstützt eine Familienberatung dabei, dass sich die Situation bessert. Dann sind keine weiteren Maßnahmen notwendig. Du brauchst also keine Angst haben, sofort in ein Kinderheim zu kommen, wenn du Hilfe holst.

Viele Eltern brauchen einen Anstoß, etwas zu verändern. Eine Beratung kann der erste Anlass sein, sie zum Nachdenken zu bringen. Ein geschickter Familienberater hat Verständnis für deine Eltern, kann aber klare Grenzen ziehen. Er zeigt ihnen, was in Ordnung ist und was nicht.

Eine erste Anlaufstelle können Telefonseelsorgedienste oder Kummerkästen im Internet sein. Wenn du möchtest, kannst du mit deinem Klassenlehrer oder einem Vertrauenslehrer über dein Problem sprechen. Unser Artikel über Kummerchats im Internet könnte interessant für dich sein. Wirf‘ doch einmal einen Blick darauf!

Sobald du mit einem Erwachsenen über dein Problem sprichst, hast du schon sehr viel geschafft. Bald wirst du weitere Unterstützung erhalten und mehr über deine Rechte und Möglichkeiten erfahren. Der nächste Weg wird wahrscheinlich zur Familienberatungsstelle führen.

Manchmal hilft ein Gespräch mit Familienberatern nur für kurze Zeit. Wenn irgendwann wieder alles so ist wie früher, ist vielleicht eine andere Lösung besser. Familientherapien sind der nächste Schritt in die richtige Richtung. Dort kann deine Familie ganz langsam lernen, wie sie auch in schwierigen Situationen richtig miteinander umgeht. Bis sich die Lage bessert, kann es eine ganze Weile lang dauern.

Hilft aber auch die Therapie nicht oder beginnen deine Eltern, dich zu schlagen, dann wende dich gemeinsam mit einem Erwachsenen an ein örtliches Krisenzentrum. Dort gibt es Pädagogen, die deine Lage einschätzen können. Sie entscheiden dann, was als nächstes passieren soll.

Arbeitsblatt zum Text

1) Erkläre die schwierigen Wörter aus dem Text.
Was bedeutet…

  • Gewalt
  • körperliche Gewalt
  • emotionale Gewalt
  • Vernachlässigung

2) Suche einige Notrufnummern oder örtliche Anlaufstellen für dein Bundesland. Verwende dazu die Links aus dem Text.

3) Was kann man tun, wenn man das Gefühl hat, dass einen die Eltern nicht mehr lieb haben? Bringt auch eure eigenen Ideen ein. Gestaltet ein Plakat zu diesem Thema.

Foto: monkeybusinessimages / bigstockphoto.com

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