In Ungarn wird momentan ein Zaun gebaut, um sich gegen die Wellen von Flüchtlingen zu wehren, die über Serbien versuchen, illegal in die EU einzuwandern. Zunächst wird ein 150 Meter breiter Musterabschnitt an der Grenze zu Serbien gebaut, hieß es von Seiten der ungarischen Regierung. Angeblich seien in den letzten Wochen 1.000 Menschen täglich über die serbische Grenze nach Ungarn gelangt, seit Jahresanfang sollen es rund 80.000 Menschen gewesen sein.
Ausgerechnet Ungarn baut einen Zaun
Es ist schon traurig, dass ausgerechnet Ungarn das Land ist, das einen Zaun gegen die Flüchtlinge baut. Ende der 80er-Jahre war es Ungarn, das die Flüchtlinge aus der DDR ausreisen ließ und die Grenzen öffnete, sodass die Menschen über Österreich nach Westdeutschland gelangen konnten. Und genau dieses Land will nun, rund 25 Jahre später, wieder eine Grenze aufbauen. Eine Grenze, die wenn sie fertig gebaut ist, 175 Meter lang sein soll und aus einem mehr als 4 Meter hohen Zaun aus Metall mit Stacheldraht bestehen soll.
Flüchtlinge bleiben eh nicht in Ungarn
Eigentlich könnte es der ungarischen Regierung egal sein, denn die meisten Flüchtlinge bleiben ohnehin nicht in Ungarn, sondern nutzen das land nur als Durchgang nach Westeuropa. 80% von ihnen stammen aus Kriegsländern wie Syrien, dem Irak oder aus Afghanistan und wollen nach Deutschland, Frankreich, Schweden oder England gelangen, wo ein deutlich höherer Wohlstand herrscht als in Ungarn. Wichtiger wäre es wohl, mehr für diese Länder zu tun, damit die Menschen erst gar nicht von dort fliehen müssten.
Erklärung der schwierigen Wörter:
Flüchtlinge sind Menschen, die ihre Heimat verlassen, weil sie dort Hunger und Armut erfahren oder weil sie dort Angst um ihr Leben haben müssen.
Die EU (kurz für Europäische Union) ist eine Vereinigung von vielen europäischen Staaten, deren Ziel mehr Wohlstand und ein freieres Leben für alle Einwohner der EU ist.
Nach dem 2. Weltkrieg bis zum Jahr 1990 gab es zwei deutsche Staaten: Die BRD (Bundesrepublik Deutschland) im Westen und die DDR(Deutsche Demokratische Republik) im Osten des heutigen Deutschlands. In der DDR waren die Menschen ärmer und unfrei, daher wollten viele von ihnen nach Westen fliehen, aber die DDR versuchte das zu verhindern und steckte die Menschen, die fliehen wollten ins Gefängnis.
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