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Kontokorrentkredit – was steckt dahinter?

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Kontokorrentkredit – was steckt dahinter?

Der Kontokorrentkredit ist aus dem Leben vieler Verbraucher nicht mehr wegzudenken. Die Überziehung des Girokontos gehört zum Alltag dazu, in der Not greifen viele Bankkunden auf das Limit zurück.

Was ist der Unterschied zwischen Kontokorrentkredit und normalen Kredit? Wie hoch ist der Kontokorrentkredit Zinssatz? Diese und weitere Fragen werden im Folgenden beantwortet.

FAQ zum Kontokorrentkredit

Was versteht man unter einem Kontokorrentkredit?

Der Kontokorrentkredit ist ein ans Kontokorrent gebundener Kredit. Die Bank, bei dem ein Girokonto unterhalten wird, gewährt den Kontokorrentkredit. Es handelt sich dabei um eine liminierte Möglichkeit der Kontoüberziehung.

Mit dem Dispositionskredit sollen kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrückt werden. Der Kontokorrentkredit steht jederzeit vollumfänglich zur Verfügung, es ist keine gesonderte Antragstellung nötig. Eine Rückzahlung der Kreditsumme ist jederzeit möglich und kann voll oder teilweise erfolgen. Ratenzahlungen sind bei dieser Art von Kredit nicht eingeplant.

Wie definiert sich der Kontokorrentkredit?

Per Definition gilt der Kontokorrentkredit als Darlehen, welches nach vertraglicher Vereinbarung als Lastschriftmöglichkeit zur Verfügung gestellt wird. Die Eröffnung eines separaten Kontokorrent Kontos ist nicht erforderlich.

Der Kreditnehmer hat jederzeit die Möglichkeit auf die volle Kreditsumme zurückzugreifen, sofern der Dispositionskredit nicht seitens der Bank gekündigt wird.

Woher kommt der Name Kontokorrentkredit?

Da diese Art von Kredit auf einem Kontokorrent bewilligt wird, trägt sie den Namen Kontokorrentkredit. Damit wird ausgesagt, dass die Kreditsumme auch dann verfügbar ist, wenn sich das Konto im Habensaldo befindet.

Wenn das Konto ins Minus, das sogenannte Soll, rutscht, erfolgt eine automatische Bewilligung der vereinbarten Kreditsumme. Die vertraglich festgehaltenen Kosten und der Kontokorrentzinssatz werden ab diesem Zeitpunkt fällig.

Unterschied zwischen Kontokorrentkredit und normalen Kredit

Worin besteht der Unterschied zwischen Kontokorrentkredit und dem normalen Kredit? Auch wenn beide Kreditformen eine Art Darlehen sind, gibt es unterschiedliche Vertragsbedingungen.

Das ist wichtig

Bei einem Kontokorrentkredit werden Höchstgrenzen festgelegt, diese Kreditsumme kann nicht überschritten werden. Das ist der größte Unterschied zwischen Kontokorrentkredit und normalen Kredit. Außerdem gibt es einen festgelegten Kontokorrentkredit Zinssatz, eine individuell eingerichtete Kreditsicherheit und die festgelegte Laufzeit.

Während der Abrechnungsperiode wird von seitens der Bank verlangt, dass der Kreditnehmer sein Girokonto mit Hilfe eines Umschlags ausgleicht. Das bedeutet, dass die eingehenden Geldsummen ausreichend sein müssen, um den Kontokorrentkredit zu decken.

Wenn es Probleme bei der Rückführung vom Dispositionskredit gibt, darf die Bank das Girokonto einfrieren. Der Kunde hat in diesem Moment keinerlei Zugriff mehr auf sein Bankkonto und kann nicht über Geld verfügen.

Ein weiterer Unterschied zwischen Kontokorrentkredit und normalen Kredit ist, dass auch bei einer vollständigen Tilgung weiterhin ein Verfügungsrahmen bestehen bleibt. Während der typische Kredit nach der Rückzahlung erledigt ist und neu beantragt werden muss, kann der Kontokorrentkredit erneut genutzt werden.

Wieso ist der Kontokorrentkredit Zinssatz höher als beim klassischen Kredit?

Jedes Geldinstitut räumt dem Kreditnehmer einen vorwährenden Kredit auf seinem Konto ein, welcher jederzeit ohne Wartezeit verfügbar ist. Die Banken lassen sich diesen Service mit einem sehr hohen Kontokorrentzinssatz bezahlen. Die meisten Kunden sind auf diese Form der Kreditaufnahme angewiesen, sie leben quasi auf Pump und reizen den Dispositionskredit immer wieder zur Gänze aus.

Welche Arten von Kontokorrentkrediten gibt es?

Tipp

Es gibt verschiedene Arten von Kontokorrentkrediten, die allesamt je nach ihrer Art einen unterschiedlichen Namen haben. Der Hauptunterschied liegt zwischen dem Kontokorrentkredit für eine Privatperson und einem Kontokorrentkredit für eine Geschäftsperson.

Der Dispositionskredit:

Der klassische Dispositionskredit wird privaten Kontobesitzern auf dem Girokonto zur Verfügung gestellt. Wie hoch der Verfügungsrahmen beim Dispositionskredit ist, hängt von mehreren Dingen ab.

Neukunden erhalten nicht bei jeder Bank sofort einen Kontokorrentkredit, manchmal ist eine Mindestdauer des Kontobesitzes nötig. Je nach Höhe des Einkommens und nach Regelmäßigkeit des Geldeingangs wird der Dispositionskredit freigegeben.

Wenn der Dispositionskredit immer wieder genutzt und auch zurückgezahlt wird, erhöht die Bank das Limit oft ungefragt. Die Rückzahlung des Dispositionskredits erfolgt meist durch den monatlichen Geldeingang. Wenn der Kontokorrentkredit dann getilgt ist, muss er oft im neuen Monat erneut in Anspruch genommen werden.

Achtung!

Verbraucher laufen bei einem Kontokorrentkredit grundsätzlich in die Gefahr, in eine Schuldenfalle zu rutschen. Wenn der Dispositionskredit immer zum Monatsanfang mit dem Gehalt zurückgezahlt wird, fehlt das finanzielle Polster für den Monat.

Der Kredit muss daher erneut beansprucht werden, um die laufenden Kosten zu decken. Dieser Kreislauf zieht sich monatelang fort, es fallen enorme Zinsen an, die mit dem Kontokorrentkredit Zinssatz berechnet werden. Dem Verbraucher sollte daher unbedingt daran gelegen sein, den Kontokorrentkredit nur in Ausnahmefällen zu nutzen.

Der Betriebsmittelkredit

Ein Betriebsmittelkredit ist für Unternehmen verfügbar. Dieser Betriebsmittelkredit ist dafür da, zwischenzeitliche Engpässe der Liquidität zu überbrücken. Manchmal überschneiden sich im Unternehmen die nötigen Gehaltszahlungen mit den Eingängen von Umsätzen, in diesem Fall kann ein Betriebsmittelkredit hilfreich sein.

Es gibt weitere Arten von Kontokorrentkrediten, die für Geschäftspersonen in Frage kommen:

der Saisonkredit
der Zwischenkredit
die Vorfinanzierung

Der Saisonkredit ist ein Kontokorrentkredit, der dazu gedacht ist saisonal bedingte Engpässe zu umschiffen. Manchmal passiert dies Firmen, die Saisonware herstellen, wie zB. Weihnachtsprodukte.

Der Saisonkredit soll helfen, wenn zB. Teile der Ware noch produziert werden und somit die Auszahlungsvoraussetzungen noch nicht erfüllt sind. Die Vorfinanzierung versorgt das Unternehmen mit Kapital wenn es darum geht ein Projekt finanziell abzusichern, dessen Endfinanzierung noch ungesichert ist.

Von wem kann der Kontokorrentkredit beantragt werden?

Das ist wichtig

Der Kontokorrentkredit kann von geschäftsfähigen und volljährigen Menschen beantragt werden, die über ein geregeltes, monatliches Einkommen verfügen.

Außerdem muss ein Kontokorrent vorhanden sein, da der Kontokorrentkredit an das Konto gebunden ist. Eine Ausnahme stellt der Dispositionskredit bei Einnahmen aus Bildungsfonds und anderen, regelmäßigen Einnahmen dar.

Wo wird der Kontokorrentkredit angeboten?

Die Hausbank bietet klassischerweise den Kontokorrentkredit an, wenn ein Kontokorrent vorhanden ist. Es ist außerdem möglich ein neues Konto zu eröffnen und schon bei der Kontoeröffnung ebenfalls einen Dispositionskredit zu beantragen. Das Girokonto kann bei nahezu jeder Bank, vor allem bei Filialbanken, aber auch bei Direktbanken beantragt werden. Es gibt zahlreiche Kontenformen, die Hauptunterschiede liegen vor allem beim Zinssatz.

Bei Direktbanken herrschen strenge Schemata vor. Wenn die vorgelegten Voraussetzungen seitens des Kunden nicht erfüllbar sind, kann der Kontokorrentkredit nicht gewährt werden. Privatpersonen können allerdings meist ohne große Probleme ein Girokonto mit Dispositionskredit erhalten, außer es sind zu hohe, finanziellen Belastungen vorhanden.

Festsetzung von Kreditrahmen und Kontokorrentzinssatz

Als Kreditlinie wird die im Vertrag festgehaltene Höchstgrenze für die Kreditsumme bezeichnet. Wenn diese Kreditlinie überschritten werden soll, ist eine Kontaktaufnahme mit der Bank erforderlich. Allerdings muss die Bank eine Überziehung einer bereits vorhandenen Kreditlinie nicht gewähren.

Die geduldete Kontoüberziehung

Manchmal kommt es vor, dass die Bank eine Kontoüberziehung über die festgelegte Kreditlinie hinaus gestattet, auch ohne eine vorherige Rücksprache. Wenn diese gedultete Kontoüberziehung drei Monate in Folge bewilligt wird, gilt diese Summe rein rechtlich als neue Kreditlinie und muss immer zur Verfügung stehen. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass sich der Kontokorrent Zinssatz meist noch weiter erhöht.

Kontokorrentkredit beantragen

Tipp

Bei privaten Nutzern muss der Dispositionskredit nicht zwingend gesondert beantragt werden. Viele Banken stellen die Summe automatisch bei Kontoeröffnung zur Verfügung.

Manchmal gibt es jedoch die zeitversetzte Bewilligung, bei der das Girokonto zunächst einige Monate geführt werden muss. Es gibt keinen rechtlichen Anspruch auf einen Dispositionskredit für das Kontokorrent. Vor allem wenn kein regelmäßiger Geldeingang nachweisbar ist, wird der Antrag von den meisten Banken abgelehnt.

Bei Unternehmen ist das anders, der Kontokorrentkredit wird in Abhängigkeit vom Unternehmen bewilligt. Das Kreditinstitut muss darüber in Kenntnis gesetzt werden, welche Art des Kredites benötigt wird. Hierfür muss der Bankberater sich über die Spezifikationen des Betriebs im Klaren sein. Die angestrebte Kreditlinie wird in Abhängigkeit von den Finanzdaten festgelegt.

Kontokorrentkredit kündigen

Eine Kreditvergabe in Form eines Kontokorrentkredits ist nicht zeitgebunden. Wenn die Kreditsumme innerhalb der Fälligkeit zurückgeführt wird, bleibt der Kontokorrentkredit bestehen. Erst wenn das Girokonto aufgelöst wird, erlischt auch der Dispositionskredit. Es gibt vertragliche Regelungen, wann der erschöpfte Kreditrahmen ausgeglichen werden muss. Je nach Anbieter kann es hier Unterschiede geben, die sich erst bei Vertragsabschluss zeigen.

Wie hoch ist die bereitstehende Summe beim Kontokorrentkredit?

Eine Faustformel besagt, dass der Kontokorrentkredit meist in Höhe von drei Monatsgehältern gewährt wird. Allerdings ist das in der Praxis nicht immer der Fall, da es mehrere Faktoren gibt, die für die Festlegung der Kreditlinie verantwortlich sind.

Wenn die Festlegung der Kreditlinie automatisch bei Kontoeröffnung erfolgt ist, beträgt das Kontokorrent oftmals nur ein Monatsgehalt. Wenn der Verbraucher die Festlegung der Kreditlinie als zu gering ansieht und ein höheres Limit benötigt wird, kann eine neue Verhandlung mit der Bank erfolgen. Die Bank zieht dafür folgende Faktoren heran und entscheidet individuell:

Höhe des monatlichen Geldzuflusses
Dauer des Arbeitsverhältnisses
Vorhandensein von Sicherheiten

Die meisten Kunden sind in der Lage die Festlegung der Kreditlinie zu beeinflussen und einen höheren Überziehungsrahmen herauszuhandeln. Allerdings muss dabei bedacht werden, dass der Kontokorrentkredit Zinssatz verhältnismäßig hoch ist und die finanzielle Belastung enorm ist. Es droht bei unvernünftigem Umgang die Verschuldung der betroffenen Person.

Wie hoch ist der Kontokorrentkredit Zinssatz und welche Kosten entstehen?

Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, wie hoch der Kontokorrentkredit Zinssatz ist und welche Kosten entstehen. Verschiedene Variablen sind für die Gesamtkosten entscheidend, hier ist der Kontokorrentkredit Zinssatz nur ein Faktor. Berechnet wird dieser auch nur dann, wenn der Dispositionskredit tatsächlich in Anspruch genommen wurde.

Er fällt auf den verwendeten Kredit an, nicht auf die komplette, gewährte Kreditlinie. Bei modernen Bankenmodellen wird teilweise bereits darauf verzichtet Sonderzinsen für den Überziehungskredit zu berechnen. Die Berechnung ist in diesem Fall für die komplette Summe immer identisch.

Wenn ein Kontokorrentkredit bereitgestellt wird, entstehen zunächst keine Kosten. Wird das Überziehungslimit nicht ausgeschöpft, entstehen auch keine Kosten für den Kontoinhaber.

Geschäftskonto mit Kontokorrentkredit

Selbstständige Personen oder Unternehmer unterliegen immer wieder dem Risiko einer unregelmäßigen Liquidität. Es gibt hierfür verschiedene Gründe, ein gutes Beispiel ist das Zahlungsziel für einen größeren Auftrag. Dennoch gibt es bereits laufende Kosten die gedeckt werden müssen. Ein Geschäftskonto mit einer Kreditlinie kann den Arbeitsalltag enorm erleichtern, allerdings muss die Festlegung der Kreditlinie in ausreichender Höhe erfolgen. Das hieraus gewonnene Kapital kann für verschiedene Dinge genutzt werden:

  • Bezahlung von Lieferanten
  • Bezahlung von Gehältern
  • Bezahlung von Leasingverträgen und Mieten

Auch wenn ein Geschäftskonto mit Kontokorrentkredit hilfreich sein kann, wird es nur selten gewährt. Die meisten Banken stufen vor allem selbstständige Personen oder Kleinunternehmen in eine hohe Risikoklasse ein. Wenn jetzt nicht genug Sicherheiten vorhanden sind, wird der Kredit mit hoher Wahrscheinlichkeit abgelehnt. Insbesondere Existenzgründer, deren Firma noch keine finanzielle Historie hat, werden hier bei Banken sehr oft benachteiligt.

Tipp

Es ist empfehlenswert ein Geschäftskonto grundsätzlich bei einer Bank mit Filiale zu eröffnen. Egal ob Selbstständiger, Freiberufler und Firmeninhaber, der Service ist für die meisten Kunden nötig.

Wenn auch die Zinsen und Gebühren bei einer Direktbank günstiger sind, kann die Beratung bei einer Direktbank niemals so umfassend und hilfreich sein, wie bei einer Filialbank.

Geschäftskunden profitieren jedoch von einem festen Ansprechpartner, mit dem sie individuelle Anträge besprechen können. Außerdem kann die Kontoführung genau auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt werden. Bei Filialbanken ist es für Inhaber eines Geschäftskontos weit einfacher einen Kontokorrentkredit zu erhalten, auch wenn die Chancen nicht gut stehen.

Ob bei einem privaten Girokonto oder einem Geschäftskonto, ohne Sicherheiten geht für die meisten Banken nichts. In erster Linie zählt hier das Einkommen und die Höhe. Wenn regelmäßiger Geldeingang zu verzeichnen ist, sind die Chancen bei Privatpersonen auf einen Kontokorrentkredit deutlich höher. Auch das Arbeitsverhältnis spielt eine Rolle. Bei einer unbefristeten, seit längerem bestehender Anstellung fällt die Festlegung der Kreditlinie fast immer günstiger aus, als bei geringfügigen Einkünften.

Es gibt jedoch weitere Sicherheiten, die von den meisten Banken anerkannt werden. Hierzu gehören sowohl Bargeldeinlagen, als auch vorhandene Sparkonten und Bausparverträge. Zum Schluss spielt auch die Bonität eine Rolle. Eine Schufa-Prüfung erfolgt fast immer, bevor die Bank eine Kreditlinie gewährt. Natürlich hat die Hausbank darüber hinaus die Möglichkeit das Zahlungsverhalten des Kunden zu begutachten. Gibt es häufig zurückgehende Lastschriften? Werden Zahlungen nicht eingelöst? Bleibt das Konto häufig im Soll?

Gute Bonität bei Geschäftskunden

Bei Unternehmen spielt die Bonität bei einem Kontokorrentkredit eine andere Rolle, als bei Privatkunden. Um die Bonität bei Geschäftskunden festzustellen ist ein komplexeres Berechnungssystem die Grundlage. Es wird zwar ebenfalls eine Schufaprüfung durchgeführt, darüber hinaus werden aber auch folgende Faktoren berücksichtigt:

  • Größe des Unternehmens
  • Saisongeschäft ja oder nein?
  • Branche des Unternehmens

Wenn ein Unternehmen bereits mehrere Jahrzehnte besteht und ein Umzug zu einer neuen Bank erfolgt, gibt es Finanzbücher, die die Bonität belegen. Bei einem neu gegründeten Unternehmen hingegen ist es schwieriger die Bonität zu bezeugen. Meist wird hier das vorhandene Grundkapital als Berechnungsgrundlage hinzugezogen. Auch die zu erwartenden Umsätze spielen eine Rolle.

Was wird unter einem Zwischenkredit verstanden?

Der Zwischenkredit, häufig auch als Vorfinanzierung bezeichnet, ist ein kurzfristiger Kredit, der schnell wieder abgelöst wird. Es handelt sich fast immer um zweckbestimmtes Geld, beispielsweise aus einer Baufinanzierung. Aufgrund noch nicht gegebener Voraussetzungen können diese Gelder noch nicht ausgezahlt werden, weil beispielsweise das Eigentum noch umgeschrieben werden muss. Die Zeit bis zur endgültigen Auszahlung kann dann mit einem Zwischenkredit überbrückt werden. Dieser wird schnell wieder zurückgeführt, sobald das eigentliche Darlehen oder die eigentlichen Gelder vorhanden sind.

Wenn der kurzfristige Geldbedarf eines Unternehmens durch einen Kredit gedeckt werden, ist ebenfalls die Rede von einem Zwischenkredit. Meist wird für solche Fälle der Kontokorrentkredit genutzt, der auf dem Geschäftskonto eingerichtet wurde. Es gibt jedoch auch reine Zwischenkredite, die für eine Vorfinanzierung beantragt werden. Diese werden aufgenommen, aber schnell wieder durch das endgültige Darlehen abgelöst.

Die meisten Kredite werden immer dann gebraucht, wenn das vorhandene Kapital nicht ausreicht, um ein bestimmtes Vorhaben in die Tat umzusetzen. Der Geldbedarf besteht oft nur über wenige Stunden oder Tage, es müssen Schulden oder andere Verbindlichkeiten beglichen werden. Auch bei Investitionen ist der Zwischenkredit eine beliebte Lösung, um einen finanziellen Engpass zu puffern.

Was ist eine Zwischenfinanzierung?

Der Zwischenkredit gilt als kurzfristiger Kredit, der Engpässe beim eigenen Kapital überbrückt. Die Laufzeit eines solchen Kredits ist kurz, das Geld wird nur kurzfristig vorgestreckt. Wenn das eigentliche Kapital bereitsteht, wird der Zwischenkredit wieder abgelöst. Häufig besteht eine Verwechslung mit der Vorfinanzierung. Es gibt hier einen Unterschied bei diesen beiden Finanzierungsformen. Die Vorfinanzierung geht mit einem deutlich höheren Risiko für die Bank einher, denn es ist kein Eigenkapital vorhanden. Durch hohe Zinsen kann dieses Risiko teilweise abgedämpft werden. Bei der Vorfinanzierung gibt es keine Regelungen zur Tilgung und keine Abschlussfinanzierung, außerdem gibt es längere Kreditlaufzeiten.

Alternativen zum Kontokorrentkredit – der Abrufkredit

Der Abrufkredit gehört zu den Alternativen zum Kontokorrentkredit, er wird auch als Rahmenkredit bezeichnet. Es gibt einige Ähnlichkeiten zum Kontokorrentkredit, allerdings gibt es auch Unterschiede. Der Abrufkredit ist nicht fest an ein Girokonto gebunden, er steht dem Verbraucher zur Verfügung und wird meist zu günstigeren Konditionen vergeben. Die Zinsen entsprechen in der Praxis eher denen eines klassischen Ratenkredits. Der Abrufkredit kann allerdings flexibel zurückgeführt werden.

Der Abrufkredit gehört zu den besonderen Kreditformen und wird fast ausschließlich Privatpersonen zur Verfügung gestellt. Es gibt eine maximale Kreditlinie und einen festen Rückzahlungsplan. Das bietet dem Kunden den Vorteil, dass er das Risiko und die Verbindlichkeiten kalkulieren kann. Der Kunde weiß jederzeit welche Summe er an die Bank abführen muss und kann seine Fixkosten besser regulieren. Ob und wann der Abrufkredit in Anspruch genommen wird entscheidet der Kreditnehmer selbst.

Wie beim Dispo auch wird eine bestimmte Kreditlinie gewährt, in deren Rahmen der Verbraucher über das Geld verfügen kann. Der Abrufkredit muss nicht vollständig genutzt werden, es können auch nur Teilsummen ausgezahlt werden. Ein großer Vorteil für den Kreditnehmer ist allerdings, dass der Zinssatz nicht flexibel ist und die Kosten so dauerhaft kalkuliert werden können.

Der Betriebsmittelkredit

Zu den verschiedenen Arten von Kontokorrentkrediten gehört auch der Betriebsmittelkredit, der eine kurzfristige Erleichterung für Unternehmen verspricht. Hiermit wird das Umlaufvermögen finanzierung und es können Engpässe überbrückt werden.

Der Betriebsmittelkredit wird meist als Kontokorrentkredit auf einem Geschäftskonto eingeräumt und der Unternehmer hat die Möglichkeit innerhalb der Kreditlinie frei zu verfügen. Der Zinssatz wird nur dann berechnet, wenn die Summe auch tatsächlich beansprucht wird. Außerdem werden die Zinsen laut Zinssatz nur auf das tatsächlich beanspruchte Geld berechnet. Die Rückführung des Kredits kann jederzeit erfolgen, daher ist die Ähnlichkeit zum klassischen Dispo eines Privatkunden sehr hoch.

Der Betriebsmittelkredit wird sehr häufig von Unternehmen genutzt, die einen Zeitraum zwischen den Einkäufen von Waren und deren Absatz überbrücken müssen. Bei Firmen, die über einen laufenden Produktionsprozess verfügen, ist diese Kreditvariante häufig anzutreffen. Der Betriebsmittelkredit kann auch als Saisonkredit in Anspruch genommen werden.

Was ist der Eurokredit?

Als Eurokredit wird der sogenannte Eurogeldmarktkredit bezeichnet. Seitdem der Euro als Zahlungsmittel eingeführt wurde, wird diese Kreditform auch als Geldmarktkredit bezeichnet. Diese Kredite sind nicht nur in Euro, sondern in allen Währungen verfügbar.

Der Eurokredit wird von einer Eurobank gewährt, der Zinssatz wird entsprechend des Geldmarktsatzes berechnet. Hierfür wird die London Inter Bank Offered Rate als Berechnungsgrundlage in Anspruch genommen.

Der Eurokredit hat eine Laufzeit von einem bis zwölf Monaten und kann in jeder Währung aufgenommen werden. Die Zinsen werden viertel- oder halbjährlich bezahlt. Wenn es sich um einen kurzfristigen Eurokredit handelt, werden die nach Zinssatz berechneten Zinsen oft erst am Laufzeitende beglichen.

Alternativen zum Kontokorrentkredit – die geduldete Kontoüberziehung im Einzelnen

Die geduldete Kontoüberziehung steht in Verbindung mit einem Girokonto und wird immer dann durchgeführt, wenn der Kunde über mehr Geld verfügt als vorhanden. Vorhanden ist wahlweise das Guthaben oder auch die Kreditlinie die im Rahmen vom Kontokorrentkredit eingeräumt wurde. Wenn die Bank Kontenbewegungen zulässt, obwohl das Limit bereits erreicht ist, nennt sich dieser Vorgang geduldete Kontoüberziehung.

Die Bank stellt meist einen Kontokorrentkredit zur Verfügung, in dessen Rahmen der Kunde Schulden machen darf. Voraussetzung ist, dass ein regelmäßiger Geldeingang zu verzeichnen ist. Der Verfügungsrahmen steigt in der Regel mit der Höhe der monatlichen Geldeingänge. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit einer direkten Verhandlung mit dem Bankberater.

Hoher Kontokorrent Zinssatz für die geduldete Kontoüberziehung

Wird das Konto außerhalb des Kreditrahmens überzogen, handelt es sich um eine gedultete Kontüberziehung. Die Bank verlangt für diesen Dienst hohe Zinsen, teilweise werden mehr als 20 Prozent verlangt. Schon beim Dispokredit entstehen hohe Zinsen, die geduldete Kontoüberziehung ist jedoch um einiges teurer.

Kreditkündigung des Kontokorrentkredits

Der Kontokorrentkredit kann jederzeit ohne Angabe von Gründen von beiden Seiten gekündigt werden. Für den Verbraucher stellt die Kreditkündigung des Kontokorrentkredits eine böse Überraschung dar, vor allem wenn sie unvorbereitet eintrifft. Auch wenn es der Bank theoretisch gestattet ist die Kreditkündigung des Kontokorrentkredits jederzeit vorzunehmen, wird sich in der Praxis an eine vierwöchige Kündigungsfrist gehalten.

Für den Kunden stellt die Kreditkündigung des Kontokorrentkredits regelmäßig eine finanzielle Extrembelastung dar. Meist wird der Dispo dauerhaft im Soll geführt, es erfolgt lediglich bei Geldeingang zum Monatsanfang eine kurzfristige Entlastung des Saldos. Anschließend muss der Kunde jedoch zur Deckung seiner laufenden Kosten erneut auf den Dispokredit zurückgreifen.

Für viele Kunden ist der Ausgleich auf dem Kontokorrent nur durch eine Umschuldung mit einem normalen Ratenkredit möglich. Der Dispo auf dem Kontokorrent kann nicht in Raten ausgeglichen werden, ein normaler Kredit jedoch schon. Der Ratenkredit gehört daher gerade beim einmaligen Bedarf zu den besten Alternativen zum Kontokorrentkredit.

Unterschied Kontokorrentkredit zum normalen Kredit

Auch wenn bei beiden Möglichkeiten recht schnell Geld zur Verfügung steht, gibt es den ein oder anderen Unterschied beim Kontokorrentkredit und dem normalen Kredit. Der Dispo ist eine schnelle Möglichkeit als Verbraucher zu Geld zu kommen. Wenn plötzlich die Waschmaschine kaputt geht, eine Reparatur ansteht oder sonstiger Geldbedarf besteht, kann der Dispo dabei helfen, diesen zu decken. Bei einer einmaligen Nutzung bleibt es aber in den meisten Fällen nicht und so machen Banken mit dem Kontokorrentkredit enorme Geschäfte.

Der Kontokorrentkredit bedeutet für den Verbraucher, dass das Konto ins Soll geführt wird. Sobald der Kontokorrentkredit zum ersten Mal ausgeschöpft wurde, muss er zurückgezahlt werden. Ratenzahlungen sind nicht möglich. Sobald neues Geld auf dem Girokonto eingeht, wird der Kontokorrentkredit damit beglichen. Oftmals reicht ein einmaliger Geldeingang hierfür aber nicht aus, denn der Kreditrahmen kann bis zu drei Monatsgehältern betragen. Dem Bankkunden fehlt dann in der Praxis bei Nutzung vom Kontokorrentkredit das Geld für die tägliche Lebensführung.

In Folge dessen wird der Kontokorrentkredit wieder genutzt, was erneut zur Zahlung von Zinsen führt. Es entsteht schnell ein Teufelskreislauf, so dass der Kontokorrentkredit permanent ausgelastet ist und die Bank irgendwann eine vollständige Rückzahlung fordert. Die Kündigung des Kontokorrentkredit ist ebenfalls möglich und auch hier besteht ein großer Unterschied zwischen Kontokorrentkredit und normalen Kredit.

Hier ist der Ratenkredit die bessere Alternative, insbesondere wenn es nur um die Deckung eines einmaligen Bedarfs geht. Anders als der Kontokorrentkredit kann der Ratenkredit in Teilraten beglichen werden und für den Kunden bleibt genug Geld, um das tägliche Leben zu finanzieren.

Vor- und Nachteile vom Kontokorrentkredit

Der Kontokorrentkredit kann relativ unkompliziert bei der Bank beantragt werden. Nicht selten wird bereits bei Kontoeröffnung nach Vorlage der Einkommensnachweise ein Überziehungsrahmen gewährt.

Während der Kontokorrentkredit anfangs oft nur ein Monatsgehalt beträgt, steigt die Summe meist nach kurzer Zeit an. Ist der Kontokorrentkredit einmal gewährt, muss bei Nutzung keine weitere Vorsprache bei der Bank erfolgen. Der Kunde kann einfach im vorgeschriebenen Kreditrahmen über das Geld verfügen und es beispielsweise am Geldautomaten abheben.

Die Rückzahlung erfolgt ebenfalls automatisch, da der Kontokorrentkredit ans Girokonto mit Geldeingang gebunden ist. Finanzielle Engpässe lassen sich bei bestehendem Kontokorrentkredit daher sehr schnell aus der Welt schaffen.

Ein großer Nachteil ist jedoch der hohe Zinssatz beim Kontokorrentkredit, die Banken lassen sich die Bereitstellung des Geldes und die Überziehung des Kontos teuer bezahlen. Anders als beim Ratenkredit fallen Zinsen aber nur für das tatsächlich genutzte Geld an. Wer einen Ratenkredit beantragt zahlt Zinsen für die volle Summe, selbst wenn nur ein Teil davon ausgegeben wird.

Die Vorteile vom Kontokorrentkredit im Überblick:

  • schnelle und unkomplizierte Hilfe bei finanziellen Engpässen
  • hohe Flexibilität durch sofortige Verfügbarkeit
  • kaum Sicherheiten notwendig, außer regelmäßigem Geldeingang

Die Nachteile vom Kontokorrentkredit im Überblick:

  • schnelles abrutschen in die Schuldenfalle
  • hohe Zinsen beim Kontokorrentkredit
  • eine komplette Rückzahlung ist oft nicht möglich
  • Bank kann den Kontokorrentkredit jederzeit kündigen

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