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Kreditbearbeitungsgebühren – Wie Sie als Kreditnehmer sparen können!

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Kreditbearbeitungsgebühren – Wie Sie als Kreditnehmer sparen können!

Seit dem alles entscheidenden Urteil des BGH in 2014 steht fest: Die Bank darf Ihnen keine Kreditbearbeitungsgebühr für Ratenkredite, Baufinanzierungen oder Konsumentendarlehen in Rechnung stellen. Doch die Praxis zeigt, dass es in der Realität anders aussieht und das auch heute noch einige Kreditgeber Kreditkosten zuzüglich der Soll- und Effektivzinsen verlangen. Als Kreditnehmer können Sie sich dagegen wehren und ausschließen, dass sich Ihr Kredit unnötig verteuert. Aber bedenken Sie, Ihr Antrag abgelehnt werden könnte, wenn Sie den Kreditbearbeitungsgebühren bereits bei der Beantragung widersprechen. Hier erfahren Sie alles über die Bearbeitungsgebühr und wie Sie zu Ihrem Recht kommen, zu viel gezahlte Kosten ganz einfach nach der Auszahlung des Kredits zurückzufordern.

Was sind Darlehensgebühren?

Bei Darlehens- oder Kreditbearbeitungsgebühren handelt es sich um eine zusätzliche Forderung des Kreditgebers. Banken erheben die Gebühr außerhalb der Sollzinsen und Effektivzinsen, die Sie für das Darlehen zuzüglich zur eigentlichen Kreditsumme tilgen müssen. Im Rahmen von Kreditbearbeitungsgebühren sollen Verwaltungskosten, sowie die Dienstleistung der Bank abgegolten werden. Diesbezüglich müssen Sie als Kreditnehmer wissen, dass die Erhebung von Darlehensgebühren unzulässig ist. Eine Diskussion mit dem Bankberater führt im Regelfall dazu, dass Sie den gewünschten Kredit nicht bekommen.

In der Vergangenheit und trotz Gerichtsurteil auch gebietsweise noch heute, wird die Bearbeitungsgebühr an der Darlehenshöhe orientiert und vom Kunden als Zusatzzahlung zur eigentlichen Tilgung verlangt. Auch bei Online Krediten sind derartige Gebühren keine Seltenheit. Bei unseriösen Kreditgebern werden die Kosten in Vorkasse verlangt und dann bleibt es fraglich, ob Sie nach der Anweisung der Kreditbearbeitungsgebühren die beantragte Summe überhaupt erhalten.

Müssen Sie die Kosten in Form von Kreditbearbeitungsgebühren zahlen?

Beim Neuabschluss von Krediten können Sie sich offiziell gegen eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr wehren. Das bedeutet, wenn die Bank Ihnen ein Angebot unterbreitet, das neben den zinsbedingten Mehrkosten eine Kreditbearbeitungsgebühr beinhaltet, können Sie diese ablehnen. Wichtig zu wissen ist dennoch, dass eine Bank, die auf die Übernahme dieser Kosten besteht, im Zweifelsfall keinen Kredit vergeben und Sie als Kreditnehmer ablehnen wird. Da die Darlehensgebühren gesetzeswidrig sind, wird die Bank nach einem anderen Grund suchen, um Sie als Kreditnehmer nicht zu akzeptieren. Die Erhebung der Zusatzgebühr ging mit einer Senkung der Effektivzinsen und so mit einem beschönigten Angebot einher.

Sie sind als Verbraucher nicht dazu verpflichtet, eine derartige Bearbeitungsgebühr zu entrichten. Bei Altverträgen, die mit Kreditbearbeitungsgebühren belegt sind, können Sie bis zu 10 Jahren nach dem Vertragsabschluss in Widerspruch gehen und die Gebühr zurück verlangen. Bei Neuverträgen achten Sie darauf, dass der Kredit ohne diese Gebühr kommt und schließen Bankangebote aus, die zusätzliche Kosten in Form einer Kreditbearbeitungsgebühr auf Ihre Agenda setzen. Alternativ schließen Sie den Vertrag ab und machen von Ihrem Recht Gebrauch, die zu viel gezahlten und rechtswidrigen Gebühren anschließend rückerstatten zu lassen.

Achtung: BGH-Urteil erklärt Darlehensgebühren für unzulässig!

Durch das BGH-Urteil aus 2014 sind Sie als Kreditnehmer auf der sicheren Seite. Haben Sie für einen Ratenkredit oder einen Baukredit Kreditbearbeitungsgebühren gezahlt, ist die Bank zur Rückerstattung verpflichtet. Rechnen Sie allerdings mit der Renitenz einiger Kreditgeber, wenn es um die Rückzahlung der unrechtmäßigen Darlehensgebühren geht. Auch sollten Sie wissen, dass die Rückerstattung nur für bestimmte und nicht für alle Kredite gilt. Bei Baudarlehen und Ratenkrediten gibt es ein klares Urteil, das sich gegen die Erhebung von Kreditbearbeitungsgebühren ausspricht.

Anders verhält es sich bei KfW-Krediten, für die eine Bearbeitungsgebühr erhoben werden darf und von Ihnen als Kreditnehmer gezahlt werden muss. Sind Sie im Bezug auf die Unzulässigkeit unschlüssig, fragen Sie einen unabhängigen Finanzberater und bringen in Erfahrung, wie es sich bei Ihrer Finanzierung verhält und ob, wenn ja in welcher Höhe, Sie die Kosten zurückfordern können. In Ihrem Vertrag zur Baufinanzierung oder zum Ratenkredit sind gezahlte Kreditbearbeitungsgebühren ausgewiesen. Sie können daher binnen kurzer Zeit ermitteln, welche Summe Ihnen die Bank auszahlen muss.

Rückforderung der Bearbeitungsgebühr geltend machen – so geht’s.

Nachdem Sie die Höhe der Bearbeitungsgebühr kennen und wissen, dass Ihr Kredit unter das Urteil des BGH in puncto unzulässiger Zusatzgebühr fällt, sollten Sie den Kontakt zum Kreditgeber aufnehmen. Die Rückforderung der Kreditbearbeitungsgebühr bedingt der Schriftform. Am besten nutzen Sie die Musterbriefe von Stiftung Warentest, da diese in rechtsgültiger Form zum Ausdruck bringen, was Sie mit Ihrem Kreditgeber klären möchten. Sollte die Bank eine Rückzahlung verweigern, wenden Sie sich an einen Ombudsmann. Die für Ihre Rückforderung zuständige Stelle finden Sie in den Informationen des Bundesverband deutscher Banken.

Haben Sie Ihren Kreditvertrag geprüft und sind trotz mehrmaligem Lesen nicht auf den Begriff Kreditbearbeitungsgebühren gestoßen? Es ist nicht ungewöhnlich, dass Banken Darlehensgebühren unter alternativen Begriffen wie Individualgebühr oder Bearbeitungsprovision verbergen. Auch bei diesen Begrifflichkeiten handelt es sich um nichts anderes als um die Bearbeitungsgebühr, die unzulässig ist und die Sie zurückfordern können. Bei seriösen Banken und Online Krediten im Neuabschluss können Sie im Regelfall davon ausgehen, dass keine zusätzlichen Gebühren gefordert werden. Dennoch ist angeraten, den Vertrag genauestens zu prüfen und auch Zusatzgebühren zu entdecken, die hinter kreativen Begriffen versteckt werden. Eine Rückforderung ist Ihr Recht als Kreditnehmer.

Sollte sich die Bank weigern, wenden Sie sich an eine höhere Stelle und entscheiden sich bestenfalls für eine Schlichtung über einen Ombudsmann. Auch wenn es bei renitenten Banken ein längerer Weg ist, werden Sie die unzulässig erhobenen Kreditbearbeitungsgebühren zurück bekommen. Die Bank kann Ihr Darlehen nicht kündigen, weil Sie die zu viel gezahlten Kosten zurückfordern. Sollten Sie dennoch eine Kündigung des Kredits erhalten, können Sie sich rechtlich wehren.

Wann keine Rückerstattung von Kreditbearbeitungsgebühren möglich ist

In einigen Fällen sind die gezahlte Kreditbearbeitungsgebühren nicht rückerstattungsfähig. So gibt es zum Beispiel für Kreditnehmer eines KfW-Darlehens keine Chance, die bereits getätigte Zahlung einer Zusatzgebühr Retour zu fordern. Da es auch hier Ausnahmen gibt, lohnt sich ein Anschreiben an die Bank auf jeden Fall. Selbst wenn Sie auf eine Ablehnung stoßen und die Kreditbearbeitungsgebühren bei KfW-Krediten nicht zurückbekommen, ist es einen Versuch wert. Um Ihr Recht zu bekommen und eine Rückforderung verbindlich an die Bank zu senden, können Sie bei unabhängigen Beratungsstellen und bei freien Finanzdienstleistern Unterstützung in Anspruch nehmen. Hier erfahren Sie auch, ob Ihre Rückforderung Bestand hat oder ob es sich um ein Darlehen handelt, das von der Möglichkeit einer Bearbeitungsgebührenrückerstattung generell ausgeschlossen ist.

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