Es kann immer eine Situation eintreten, in der Du abstillen möchtest oder sogar musst. Viele Frauen greifen dafür auf Abstilltabletten zurück, die sie sich von ihrem Arzt verschreiben lassen. Dass Medikamente jedoch nicht immer notwendig sind, sie viele Nebenwirkungen haben und wie Du ohne die Hilfe von Arzneimitteln mit dem Stillen aufhören kannst, liest Du im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Abstilltabletten und wie wirken sie?
Bei sogenannten Abstilltabletten handelt es sich um Prolaktinhemmer. Prolaktin ist ein Hormon, das maßgeblich an der Bildung der Muttermilch beteiligt ist. Der in Abstilltabletten enthaltene Wirkstoff, meist Cabergolin oder Bromocriptin, hemmt die Ausschüttung von Prolaktin und bewirkt somit, dass der Körper die Produktion von Muttermilch einstellt.
Wie schnell wirken Abstilltabletten?
Mit Abstilltabletten wird die Milchbildung innerhalb von kürzester Zeit gestoppt. Es kann mehrere Tage bis einige Wochen dauern, bis der Körper aufgehört hat, Muttermilch zu bilden. Somit stellt die Einnahme solcher Medikamente die schnellste und effektivste Methode des Abstillens dar. Da die in den Tabletten enthaltenen Wirkstoffe einen großen Einfluss auf den Körper haben, sind sie verschreibungspflichtig und sollten nur nach Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Welche Nebenwirkungen haben Abstilltabletten?
Auch Prolaktinhemmer sind nicht frei von Nebenwirkungen. Sie führen in der Regel bei mehr als zehn Prozent der Frauen zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Durchfall und Ohnmacht.
Seltener kommt es zu innerer Unruhe, Angstgefühlen, Schlafproblemen und Krämpfen.
Bromocriptin führt meist häufiger zu Nebenwirkungen als Cabergolin und wird deshalb auch nur noch in seltenen Fällen eingesetzt. Trotzdem sind auch die Nebenwirkungen von Abstilltabletten mit dem Wirkstoff Cabergolin nicht zu unterschätzen.
Wann sollten Abstilltabletten eingenommen werden?
Die Einnahme von Medikamenten zum Abstillen ist nur in dringenden und medizinisch notwendigen Fällen zu empfehlen. Wenn Du beispielsweise an einer Krankheit leidest und hochdosierte Medikamente einnehmen musst, kann es sinnvoll sein, mit der Hilfe von Prolaktinhemmern abzustillen. Häufig kommen Abstilltabletten auch nach Fehlgeburten oder vor kurzfristigen Operationen zum Einsatz.
Insbesondere bei wiederkehrenden Brustentzündungen können solche Arzneimittel ärztlich verordnet werden, wobei es hierzu verschiedene Meinungen gibt. In so einem Fall ist es immer ratsam, sich mit seinem Gynäkologen des Vertrauens zu beraten.
Wie kann man ohne Tabletten abstillen?
Für das Abstillen ohne Prolaktinhemmer muss deutlich mehr Zeit eingeplant werden. In der Regel läuft das Abstillen ohne Medikamente so ab, dass nach und nach Stillmahlzeiten durch andere Formen der Nahrung ersetzt werden. Meistens ist der Prozess des Abstillens nach etwa drei Monaten vollendet.
Wenn Du abstillst, kann es dazu kommen, dass Deine Brust schmerzt oder sehr druckempfindlich ist. Dem kannst Du entgegenwirken, indem Du überschüssige Muttermilch mit der Hand ausstreichst. So bist Du vor einem Milchstau geschützt, ohne gleichzeitig die Milchproduktion wieder anzuregen.
Unterstützend zum Ausstreichen kannst Du Salbei- oder Pfefferminztee trinken und Deine Brust kühlen.
Abstilltabletten sind nur selten notwendig
Wie Du bereits gelesen hast, bietet es sich nur in seltenen Fällen an, auf Abstilltabletten zurückzugreifen. Vor der Einnahme von solchen Tabletten ist es immer notwendig, einen ärztlichen Rat einzuholen. Aufgrund der zahlreichen Nebenwirkungen und der großen Wirkung, die die Wirkstoffe auf Deinen Körper ausüben, sind diese Medikamente verschreibungspflichtig.
Solange es für Dich und Dein Kind möglich ist, solltet ihr die Stillzeit genießen. Sie schafft eine enge Verbindung zwischen euch und hat viele gesundheitliche Vorteile. Wenn ihr beide bereit seid, das Stillen zu beenden, bietet es sich immer an, es zuerst ohne Tabletten und mit den bereits genannten Tipps zu versuchen.
FAQ
Abstilltabletten, auch Prolaktinhemmer genannt, sorgen dafür, dass Dein Körper keine Muttermilch mehr produziert.
Die enthaltenen Wirkstoffe Cabergolin oder Bromocriptin sorgen dafür, dass die Ausschüttung des Hormons Prolaktin eingestellt wird. Dieses Hormon ist maßgeblich für die Bildung der Muttermilch verantwortlich.
In den meisten Fällen wird durch die Einnahme von Abstilltabletten die Milchproduktionen binnen weniger Tage bis Wochen eingestellt.
Häufiger kommt es zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Müdigkeit. In selteneren Fällen treten Angstgefühle, innere Unruhe, Schlafstörungen oder Krämpfe auf.
Abstilltabletten werden nur eingesetzt, wenn sie medizinisch notwendig sind. Das kann bei Erkrankungen der Mutter, Fehlgeburten oder kurzfristigen Operationen der Fall sein.
Da diese Tabletten einen großen Einfluss auf deinen Körper haben und zu zahlreichen Nebenwirkungen führen können, sind sie verschreibungspflichtig. Sie dürfen nur nach Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin eingenommen werden.
Abstillen ohne Medikamente funktioniert, indem nach und nach Stillmahlzeiten ersetzt werden. Überschüssige Milch sollte ausgestrichen, aber nicht abgepumpt werden. Das Abpumpen der Muttermilch regt die Milchproduktion erneut an. Bei Schmerzen der Brust können Salbei- und Pfefferminztees sowie kalte Wickel helfen.