Reagierst dein Körper auf Verhütungsmittel wie die Pille nicht gut? Oder willst du auf natürliche Weise verhüten? In beiden Fällen kann die NFP Verhütung ein Mittel darstellen, das dir helfen kann! Worum es sich bei NFP eigentlich handelt, welche Verhütungsmethoden es gibt und was du in diesem Zusammenhang sonst beachten solltest, erfährst du nun.
Inhaltsverzeichnis
Natürliche Familienplanung mit NFP Verhütung – buchstäblich!
NFP steht für „natürliche Familienplanung„. Die NFP Verhütung bezieht sich auf eine Methode der Verhütung, bei der keine chemischen Mittel wie zum Beispiel die Pille oder Kondome verwendet werden. Stattdessen werden die fruchtbaren Tage einer Frau mithilfe von Körpersignalen bestimmt, um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden.
Wie funktioniert die NFP Verhütung?
Es gibt verschiedene Methoden der NFP Verhütung, die sich hauptsächlich in der Art und Weise unterscheiden, wie die fruchtbaren Tage bestimmt werden. Welche gehören dazu?
Eine Möglichkeit ist die sogenannte Basaltemperaturmethode, bei der die Körpertemperatur der Frau jeden Morgen gemessen wird. Denn: Während der fruchtbaren Tage steigt die Basaltemperatur leicht an. Das ist auf die Freisetzung von Östrogen zurückzuführen. Wenn sie gestiegen ist, heißt es also: kein Sex. Zur Bestimmung der Temperatur kann ein entsprechendes NFP Thermometer genutzt werden. Innerhalb einer Zykluskurve kann man die Werte dann festhalten.
Weiterhin gibt es noch die Symptothermale Methode, bei der man neben der Messung der Basaltemperatur auch andere Körpersignale wie die Konsistenz des Zervixschleims und das Vorhandensein von Zervixveränderungen berücksichtigt.
Eine dritte Methode ist die Ovulationsmethode, bei der die Frau ihre fruchtbaren Tage anhand des Vorhandenseins von Schmerzen oder Ziehen im Unterleib während der Ovulation bestimmt.
Mittels der Kalendermethode können die fruchtbaren Tage einer Frau ebenfalls ermittelt werden. Hierbei wird auf eine bestimmte Formel zurückgegriffen, bei der man die fruchtbaren Tage errechnen und – im Falle der NFP Verhütung – umgehen kann.
Schließlich kann man noch die Hormonmethode zur Bestimmung – und entsprechenden Meidung – der fruchtbaren Tage nutzen. Ähnlich wie die Basaltemperaturmethode wird hierbei der Urin am Morgen getestet. Befinden sich bestimmte Hormone, die im natürlichen Zyklus einer Frau auftreten, im Urin, ist der Eisprung nicht weit. Am besten wird hierzu ein einfacher Teststreifen genutzt.
Vor- und Nachteile der NFP Verhütung
Vorteile
Einer der größten Vorteile der natürlichen Familienplanung ist, dass keine chemischen Mittel verwendet werden. Das ist vor allem für Frauen, die auf hormonelles Verhütungsmittel nicht gut reagieren oder diese vermeiden möchten, eine attraktive Option.
Außerdem kann NFP auch für Frauen geeignet sein, die stillen. Der Grund: Hormonelle Verhütungsmittel können die Muttermilch beeinflussen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass NFP keine Nebenwirkungen hat und auch keine Auswirkungen auf die künftige Fruchtbarkeit hat.
Nachteile
Es erfordert eine gewisse Disziplin und Regelmäßigkeit, um die fruchtbaren Tage zuverlässig zu bestimmen. Es kann auch schwierig sein, die Körpersignale zuverlässig zu interpretieren – insbesondere wenn der Menstruationszyklus unregelmäßig ist oder sich im Verlauf der Zeit verändert. Auch kann es vorkommen, dass sich die fruchtbaren Tage unerwartet verschieben, was bei der NFP-Methode nicht berücksichtigt wird.
Ein weiterer Nachteil ist, dass NFP im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden (wie dem Kondom oder der Pille) weniger zuverlässig ist. Laut einer Studie des „Office of Population Research“ an der Princeton University ist die Pearl-Index-Rate (ein Maß für die Zuverlässigkeit von Verhütungsmethoden) bei der Symptothermalen Methode beispielsweise mit 0,4 bis 2,0 recht hoch im Vergleich zu hormonellen Verhütungsmitteln mit einer Pearl-Index-Rate von 0,1 bis 0,9. Das bedeutet, dass bei der Anwendung von NFP im Vergleich zu hormonellen Verhütungsmitteln eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, dass eine ungewollte Schwangerschaft entsteht.
Auf einen Blick
NFP bietet Frauen eine natürliche Alternative zu hormonellen Verhütungsmitteln. Für Frauen, die auf Hormone nicht gut reagieren oder diese vermeiden möchten, kann sie daher eine gute Wahl sein. Allerdings erfordert NFP eine gewisse Disziplin und Regelmäßigkeit. Sie ist im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden eher weniger zuverlässig.
Es empfiehlt sich daher, vor der Wahl der Verhütungsmethode eine ausführliche Beratung beim Arzt oder in einer Familienplanungsstelle in Anspruch zu nehmen, um die für die individuellen Bedürfnisse und Lebensumstände passende Verhütungsmethode zu finden.
FAQ zum Thema: NFP Verhütung
Statistisch gesehen gewährleistet die NFP Verhütung in etwa denselben Schutz wie die Pille. Voraussetzung dafür: sorgfältige Dokumentation und Vorbereitung.
Zyklen, die unregelmäßig verlaufen, sind schwerer mit den Methoden der NFP zu bändigen. Auch Frauen, die der Risikogruppe angehören, sollten auf die NFP Verhütung verzichten.
Die Wahrscheinlichkeit ist relativ groß, da die fruchtbaren Tage bestimmt werden.
