Wenn Babys schielen: die 3 wichtigsten Fragen und Antworten

Wenn Babys schielen, führt das bei frisch gebackenen Elternteilen oftmals zur Sorge. Berechtigterweise: Unbehandelt kann das Schielen bei Babys schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen besitzen.

Aber: Das Schielen bei Neugeborenen ist nicht immer bösartiger Natur. Um herauszufinden, inwieweit, ab wann und warum Babys das überhaupt tun, haben wir Dir im Folgenden die wichtigsten Informationen zusammengefasst.

Mein Baby schielt: Normal oder nicht?

Erst einmal: Dass Neugeborene schielen, ist bis zu einem gewissen Grad normal.

Speziell bei Babys kann es vorkommen, dass sie schielen. Das liegt daran, dass ihre Augenmuskulatur nach der Geburt noch nicht vollständig entwickelt ist. Man spricht dabei vom sogenannten „Babyschielen“ oder auch latentem Schielen.

Die Augenmuskulatur ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht gut genug trainiert. Insbesondere, wenn Babys gerade aufwachen, müde oder erschöpft sind, kommt diese Form des Schielens häufig vor.

Babys schielen: Wie lange?

Für gewöhnlich ist das Schielen bei Neugeborenen während der ersten sechs Lebensmonate normal. In dieser Zeit entwickelt sich die Augenmuskulatur, sodass die Babys danach in der Lage sind, „richtig“ zu sehen. Bis dahin ist das Schielen ungefährlich.

Sollte es danach noch auftreten, kann dies aus zwei Gründen passieren. Entweder, das Baby zeigt erste Anzeichen für Strabismus oder es handelt sich um das sogenannte „Pseudoschielen“.

Pseudoschielen

Das Pseudoschielen ist – wie der Name bereits suggeriert – kein richtiges Schielen. Tatsächlich handelt es sich dabei eher um eine Art optische Illusion.

Verursacht werden kann diese in der Regel durch einen breiten Nasenrücken und eine zusätzliche Falte des Augenlids beim Neugeborenen. Dadurch wirkt es beim Betrachten des Babys oftmals so, als würde es schielen, obwohl sich die Augen nicht kreuzen. Beides ist für Neugeborene jedoch nichts Ungewöhnliches.

Dennoch sollte man sein Baby und dessen Augenbewegungen zur Sicherheit weiterhin verfolgen. Auf welche Symptome hierbei geachtet werden muss, um ein krankhaftes Schielen zu erkennen, erklären wir Dir weiter unten.

Schielen und seine Symptome: Warum, woher, wodurch?

Babys schielen: Warum?

Im Regelfall ist es so, dass die Augen bei einem Menschen parallel zueinander stehen. Die Augenachse ist dementsprechend gerade ausgerichtet. Die Szenen, die die Augen erfassen, werden als leicht versetzte Bilder ans Hirn weitergeleitet und können so entsprechend verarbeitet werden.

Besitzt diese Augenachse nun eine Fehlstellung, bezeichnet man dies als erkranktes Schielen, im medizinischen Bereich besser bekannt als „Strabismus“. Von Strabismus ist also die Rede, wenn diese Fehlstellung auftritt.

Die Augen selbst sind dabei nicht in der Lage, ein- und denselben Punkt zu fixieren, sondern kreuzen sich. Dadurch werden doppelte Bilder ans Hirn gesendet, was durch die zweigeteilten Informationsflüsse oftmals zu Verwirrungen führt. Gerade Babys sind häufig nicht in der Lage, mit diesen Reizüberflutungen klarzukommen.

Baby schielen: Woher kommt das?

Dass Babys schielen, kann durch zwei Faktoren bedingt sein:

  • Zum einen kann es erblich bedingt sein. Hat zum Beispiel ein Elternteil selbst in der Kindheit geschielt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Baby es ebenfalls tut.
  • Zum anderen kann es durch Frühgeburten entstehen. Bei Frühgeburten haben sich noch nicht alle Körperteile und -funktionen beim Baby vollständig entwickelt. Darunter fällt gleichermaßen die Augenachse des Neugeborenen. Die Folge: Erkrankungen am Auge. Hier erfährst Du darüber mehr.

Wodurch lässt sich Strabismus frühzeitig erkennen?

Wie erkennt man nun, ob es sich beim Schielen seines Babys um Strabismus handelt?

Hierbei gibt es verschiedene Aspekte, auf die man achten sollte. Darunter: die Lichtempfindlichkeit, die Augenbewegungen sowie die Augen-Hand-Koordination Deines Kindes.

Im Folgenden werden drei Szenarien durchgenommen, die Du auch für Dein Kind zur Erkennung von Strabismus nutzen kannst:

  • Lichtempfindlichkeit: Wie stark oder schwach reagiert Dein Kind auf einfallendes Licht? Sollte es sich zum Beispiel nicht gestört fühlen, wenn Du ein kleines Taschenlampenlicht auf seine Augen richtest, ist das ebenso ein Anzeichen wie im umgekehrten Fall. Denn auch wenn sich Dein Kind stark geblendet fühlt, kann dies ein Anzeichen für Strabismus sein.
  • Augenbewegungen: Hat Dein Kind Probleme damit, einen Gegenstand länger als eine halbe Minute mit den Augen zu fixieren? Gilt Ähnliches für Blickkontakt mit Dir oder einer anderen Bezugsperson? Sollte dies der Fall sein, kann das symptomatisch auf das Schielen verweisen. Du kannst auch spielerisch an die Sache herangehen – unser Ratgeber zeigt Dir, welche Spielzeuge sich dafür am besten eignen.
  • Hand-Augen-Koordination: Sollte Dein Kind Schwierigkeiten damit haben, Gegenstände zu ergreifen, nachdem Du sie ihm hinhältst, kann das unter anderem ein Anzeichen für Strabismus sein. Auch hier bietet es sich an, spielerisch an die Sache heranzugehen – zum Beispiel mit Kauspielzeugen.

Vorsorge: Warum man es tun sollte vs. was man tun kann

Warum ist Vorsorge überhaupt wichtig?

Wie zuvor erwähnt, kann Strabismus unbehandelt Folgen haben.

Das Schielen kann nämlich auch ein Indiz für eher schwerwiegende Krankheiten sein, z.B. einen Tumor oder einer Trübung der Augenlinse (auch „Grauer Star“ genannt).

Weiterhin ist es möglich, dass Dein Kind durch einen unbehandelten Strabismus an einer Sehschwäche erkranken wird. Auch Schwierigkeiten mit dem räumlichen Sehen sind denkbare Folgeerscheinungen.

Um diese Erkrankungen zu umgehen, ist es wichtig, frühzeitig Vorsorge zu leisten. Wie dies aussehen kann, erklären wir Dir im nächsten Abschnitt.

Was kannst Du tun, wenn Dein Baby schielt?

Damit man sich darüber klar wird, welche Gründe das Schielen des eigenen Kindes hat, ist ein Arztbesuch ratsam. Dort kann im Einzelnen und individuell geklärt werden, warum Dein Baby schielt und welche (Vorsichts-)Maßnahmen ergriffen werden können.

Im Normalfall ist das Schielen mit der sogenannten Okklusionsterapie behandelbar.

Das heißt, dass Deinem Kind eine Art Babybrille verschrieben wird, während zusätzlich eines der Augen abgedunkelt wird. Meist geschieht das durch ein Stück aufgeklebtes Pflaster. Hierbei werden die Augen abwechselnd auf beiden Seiten angeklebt. Dein Kind wird auf diese Art dazu gezwungen, beide Augen auf gesunde Weise zu nutzen. Die Augen selbst sollen sich dadurch also nach und nach „richten“ und die Augenachse korrigiert werden.

Die wichtigsten Fakten zu Strabismus im Überblick:

  • Das Schielen bei Neugeborenen bis etwa sechs Monate ist gängig. Man spricht auch vom sogenannten „Babyschielen“. Eine weitere normale Reaktionen in der Entwicklung Deines Babys, ist zum Beispiel der Moro Reflex.
  • Sollte Dein Kind darüber hinaus schielen, besteht die Möglichkeit, dass es unter Strabismus leidet. Es gibt Tests, mit welchen man dies daheim leicht überprüfen kann.
  • Sollte Dein Kind Symptome für Strabismus zeigen, ist ein Besuch bei Deinem Kinderarzt ratsam. Mithilfe der Okklusionstheraphie kann die Fehlstellung seiner Augen in der Regel behoben werden.

FAQ: Babys schielen

Ist es normal, dass Babys schielen?

Ja. Man spricht auch vom „Babyschielen“.

Wie lange ist das Schielen bei Neugeborenen normal?

Bis ungefähr sechs Monate.

Wie erkenne ich, ob mein Kind schielt?

Durch kleinere Tricks lässt sich schnell herausfinden, ob Dein Baby schielt. Teste Lichtempfindlichkeit, Augenbewegungen und Hand-Augen-Koordination mit den oben aufgeführten Tests. In der Regel gilt: Dein Baby schielt, wenn: Es häufig die Augen zusammenkneift. Es extrem oder gar nicht auf externe Lichtreize reagiert. Es Probleme hat, Gegenstände und Personen über einen längeren Zeitraum anzusehen und/oder zu greifen.

Was tun, wenn das Baby schielt?

Ein Arztbesuch kann aushelfen. Die frühzeitige Erkennung von Strabismus kann mit einer Okklusionstherapie behandelt werden.

Quellen

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