Familien mit einem pflegebedürftigen Kind stehen vor vielen Herausforderungen. Neben der emotionalen Belastung muss beim Eintritt der Pflegebedürftigkeit der gesamte Tagesablauf umorganisiert werden. Verschiedene Hilfsangebote helfen pflegenden Eltern, sich zuhause bestmöglich um ihr Kind zu kümmern.
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Die Gründe für den Pflegebedarf sind vielfältig
Pflegende Eltern, die Hilfsangebote in Anspruch nehmen, berichten über gänzlich verschiedene Situationen. Oft ist es eine Krankheit, die Kinder im alltäglichen Leben einschränkt. Beispielsweise können selbst die Kleinsten an Rheuma leiden. Andere Kinder haben wiederum mit einer Behinderung zu kämpfen. Die Ursache dafür liegt oft in den Genen. Bei Trisomie 21 etwa ist eine Genanomalie für eine geistige Behinderung verantwortlich. Doch auch die Eltern können krank werden oder einen Unfall haben. In diesen Situationen benötigt Dein Kind ebenso Pflege, die die Familie selbst nicht geben kann. So unterschiedlich wie die Gründe für den Pflegebedarf sind auch die Hilfsangebote. Ist Dein Kind beispielsweise bettlägerig, erleichtert eine 24 Stunden Betreuung den Alltag für Dich als pflegendes Elternteil. Denn irgendwann musst auch Du mal schlafen. Nur so kannst du neue Kraft für den nächsten Tag tanken.
Praktische Unterstützung im Alltag
Damit es Dein Kind trotz der Erkrankung bequem hat, kann ein Pflegebett notwendig sein. Durch den integrierten Motor lässt sich ein Pflegebett so weit absenken, dass Dein Kind sich nicht verletzen kann, wenn es aus dem Bett fällt. Gleichzeitig ist ein Pflegebett auch für Dich als pflegendes Elternteil eine Erleichterung. Denn Du kannst die Matratze so hochstellen, dass Du Dich nicht tief bücken musst. Schläft Dein Kind in einem gewöhnlichen Bett, könntest Du es nur schwer eincremen oder umlagern. Doch welche Unterstützung Dein Kind im täglichen Leben unbedingt benötigt, hängt vom jeweiligen Leiden ab. So haben Kinder mit Kinderdemenz andere Bedürfnisse als Kinder mit Rheuma. Hat Dein Kind Schwierigkeiten beim Gehen, macht ein Rollstuhl den Alltag leichter bewältigbar. Hilfreich bei Ausflügen ist eine Notfallkarte, auf der die Krankheit oder Behinderung kurz und knapp erklärt ist. So wissen Rettungskräfte bei einem Unfall sofort, was zu tun ist.
Finanzielle und fachliche Hilfe anfordern
Dein pflegebedürftiges Kind hat Anrecht auf besondere Unterstützung, auch finanzielle. Zuerst solltest Du Dich beraten lassen, welche Lösung die beste für Dein Kind ist. Entweder lässt Du Dich von der Arbeit freistellen, um Dein Kind selbst zuhause zu pflegen. Je nach Krankheitsbild kann allerdings auch ein Klinikaufenthalt notwendig sein. Wenn Du Dein Kind selbst pflegst, solltest Du Dir bewusst sein, dass Du besonders viel Care Arbeit leistest. Es ist unmöglich, allein 365 Tage im Jahr 24 Stunden Pflege zu leisten. Daher ist es keine Schande, sich professionelle Unterstützung zu holen. Zudem muss der Pflegegrad Deines Kindes festgestellt werden. Dadurch erhältst Du Anspruch auf Unterstützung durch die Pflegekasse. Als Elternteil hast Du dann auch ein vermehrtes Recht auf Kindkrank-Tage, die Du im Gegensatz zu anderen Eltern für Arzttermine und Therapien nutzen kannst. Du solltest jedoch gut mit Deiner Energie haushalten und auch Auszeiten für dich selbst einplanen. Hier können die 24 Stunden Pflege, die Kurzzeitpflege oder die Verhinderungspflege eine gute Lösung sein.
Den Alltag für Dein Kind schöner gestalten
Trotz aller Belastungen solltest du nicht auf gemeinsame Familienausflüge verzichten. So bereitest Du Deinen Kleinen eine schöne Zeit und kannst auch selbst mal tief durchatmen. Für etwas Abwechslung von den anstrengenden Aufgaben kann auch ein Kinderhospiz sorgen. Diese Einrichtungen bieten die vielfältigen Hilfsangebote nicht nur für sterbenskranke Kinder an. Auch Kinder mit schweren oder chronischen Krankheiten sind dort willkommen. Ein Kinderhospiz ist ein Ort, an dem Dein Kind Gleichaltrige treffen und mit ihnen spielen kann. Viele Hospizeinrichtungen bieten auch eine Therapie mit Tieren an. Diese Beschäftigungen zaubern Deinem Kind auch in harten Zeiten ein Lächeln ins Gesicht. Zudem findet alles in einer sicheren Umgebung statt. Schließlich ist das Personal entsprechend geschult.
Fazit
Die Alltagsbewältigung mit einem pflegebedürftigen Kind ist zwar herausfordernd, doch mit etwas Hilfe kannst Du es meistern. Organisiere Hilfsmittel für die Wohnumgebung Deines Kindes, wie einen Rollstuhl oder ein Pflegebett. Beantrage auch Pflegegeld und Unterstützung durch eine 24 Stunden Pflegekraft oder einen Kurzzeitpflegedienst. Gemeinsame Ausflüge mit dem nötigen medizinischen Equipment, Kontakt zu anderen pflegebedürftigen Kindern und Tiertherapie bereiten Deinem Kind auch in schweren Zeiten Freude.