Die Windelentzündung (Windeldermatitis, Windelekzem oder Windelausschlag) tritt bei Säuglingen leider sehr häufig auf. Und das hat nicht unbedingt etwas mit mangelnder Hygiene zu tun! Eine leichte Erkältung mit erhöhter Körpertemperatur führt zum Beispiel zu konzentrierterem Urin – und damit zur Hautreizung. Zahnen, Nahrungsumstellung, Durchfall, Behandlung mit Antibiotika oder eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Pflegeprodukte sind ebenfalls mögliche Auslöser.
Gestillte Neugeborene haben seltener Probleme als Babys, die mit dem Schoppen ernährt werden. Ihr Stuhl enthält weniger Bakterien, die eine Windelentzündung hervorrufen können. Aber sobald zur Milchnahrung zugefüttert wird, nimmt die Wahrscheinlichkeit eines Windelekzems bei allen Säuglingen zu. Kot und Urin enthalten nun viel mehr Bakterien, und das reizt die Haut. Je älter die Babys jedoch werden, desto widerstandsfähiger wird auch ihre Haut. Der Ausschlag bessert sich allmählich und verschwindet schliesslich ganz. Die meisten Säuglinge sind im Alter zwischen 7 und 9 Monaten am anfälligsten.
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Manche Babys vertragen einen wunden Po, ohne sich in ihrem Verhalten zu verändern. Aber die meisten reagieren mit Reizbarkeit, häufigem Schreien und sogar Appetitlosigkeit.
Bei der Windelentzündung sieht man eine Hautreizung mit Rötung und eventuell nässenden Stellen. Auch Papeln können auftreten, das sind rote, leicht über das Hautniveau herausragende Verhärtungen. Beginnend im Windelbereich kann sich die Reizung in schwereren Fällen auch auf die Oberschenkel und in die Hautfalten der Beine ausdehnen. Die Haut wirkt geschwollen, rissig, schuppig oder faltig. Teilweise ist ein Geruch nach Ammoniak bemerkbar, der durch Hautbakterien verursacht wird, die Harn aufspalten und dabei Ammoniak produzieren. Ammoniak brennt auf der Haut, der Ausschlag kann deshalb sehr unangenehm für Ihr Baby sein. Bei Knaben kann es vorkommen, dass sich der Ausschlag bis auf den Penis ausdehnt. Sie bekommen dann Schwierigkeiten und Schmerzen beim Wasserlassen. Bei sehr schwerem Verlauf einer Windelentzündung kann sich die Haut sogar ablösen und es können Narben zurückbleiben.
Wenn der Windelausschlag mit Rötung, Pickeln oder Pusteln und Schorf zuerst im Bereich um den After auftritt und sich dann auf den Po ausdehnt, hat Ihr Baby vermutlich eine Pilzerkrankung (Soor, hervorgerufen durch den Pilz Candida albicans). Oft sieht man offene Bläschen, die am Rand eine weisse Krause haben. Typisch ist auch, dass diese sogenannte Candidiasis fast immer zuerst die Hautfalten besiedelt, die bei einer normalen Windelentzündung eher ausgespart bleiben. Wenn sich gleichzeitig Ihre Brustwarzen wund anfühlen und brennen, ist das auch ein deutlicher Hinweis auf eine Pilzinfektion. Fragen Sie Ihren Arzt, Ihre Ärztin und lassen Sie sich gegebenenfalls zur Behandlung eine Creme oder Salbe verschreiben.
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Wenn der Ausschlag fettig und weniger rot, sondern mehr gelblich-braun ist, handelt es sich vermutlich um Milchschorf (seborrhoische Dermatitis).
Seltener kann auch bei Säuglingen die Grindflechte (Impetigo contagiosa) auftreten, eine ansteckende bakterielle Hautinfektion durch Bakterien (hauptsächlich Streptokokken der Gruppe A). Vor allem im Gesicht, seltener aber auch einmal im Windelbereich, findet man rote Papeln und honiggelbe, eitrige Pusteln. Die Behandlung erfolgt mit einer antibiotischen Salbe.
Durch häufiges Windelwechseln und Strampeln an der frischen Luft kann man einem „roten Füdli“ vorbeugen. Hat sich eine Windeldermatitis schon entwickelt, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung.