Wunder Po beim Baby? So erkennst Du Hautprobleme im Windelbereich

Oftmals ganz plötzlich ist Babys Po gerötet und zeigt vielleicht sogar offene, blutende oder nässende Stellen: Ein wunder Po, auch als Windeldermatitis oder Windelausschlag bezeichnet, kann jedes Baby oder Windeln tragende Kleinkind treffen.

Die Entzündung des Windelbereichs, denn um nichts anderes handelt es sich, kann viele Ursachen haben. In vielen Fällen tritt sie auf, wenn zu selten gewickelt wird oder es eine Änderung in Babys Tagesablauf gab.

Typischerweise zeigen zahnende oder kranke Kinder einen solchen Ausschlag. Aber auch in Folge der Beikosteinführung oder – bei gestillten Babys – wenn die Mutter ungewohnte Nahrungsmittel probiert hat, kann ein wunder Po auftreten.

Wunder Po beim Baby? Das sind die Symptome

Ärzte bezeichnen die volkstümlich als „wunder Po“ bekannte Hautentzündung des Windelbereichs bei Babys und Kleinkindern als Windeldermatitis.

Dabei unterscheiden Kinder- und Hautärzte unterschiedliche Schweregrade, bei denen die folgenden Symptome einzeln oder gemeinsam auftreten können:

  • Hautrötungen im Windelbereich
  • Können flächig oder auch punktuell auftreten
  • Rissige und nässende Hautstellen
  • Blutende Hautstellen
  • Schuppen
  • Weißliche oder gelbliche Bläschen bzw. Pusteln

Die beiden letztgenannten Symptome sind weniger typisch für eine Windeldermatitis, sondern ein deutlicher Hinweis auf eine als Windelsoor bezeichnete Hauterkrankung. Dabei siedeln sich Hefepilze auf der entzündeten Haut an.

Typischerweise sind kranke Kinder (z. B. in Folge einer Durchfallerkrankung oder einer Infektion der Atemwege) sowie mit Antibiotika behandelte Babys für Windelsoor besonders anfällig.

Ursache ist in diesem Fall das geschwächte Immunsystem, das sich gegen Pilze und Bakterien nicht mehr effektiv wehren kann.

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Wunder Po beim Baby – wann muss ich mit ihm zum Kinderarzt?

Grundsätzlich ist ein geröteter und auch leicht wunder Po beim Baby kein Grund für einen Besuch beim Kinderarzt, da Du die Symptome mit geeigneten Mitteln auch selbst gut in den Griff bekommst.

Hierzu ist es sinnvoll, sich über die möglichen Ursachen – etwa einem neu eingeführten Lebensmittel bei älteren Kindern oder Ihrer Ernährung als stillender Mutter – intensiv Gedanken zu machen und diese möglichst abzustellen.

Allerdings lässt sich eine Windeldermatitis nicht immer mit Hausmitteln behandeln, weshalb Du bei diesen Symptomen unbedingt Deinen Kinderarzt aufsuchen solltest:

  • Die Entzündung klingt trotz Behandlung nicht innerhalb von drei Tagen ab.
  • Trotz Behandlung wird die Windeldermatitis schlimmer statt besser.
  • Babys Po hat offene und nässende, vielleicht sogar blutende Stellen.
  • Es zeigen sich Anzeichen für Windelsoor wie beispielsweise Pusteln.
  • Das Baby hat Durchfall.
  • Das Baby hat Fieber.

Im Falle von Durchfall oder Fieber gehst Du mit Deinem Kind am besten sofort zum Arzt.

Da insbesondere Kinder unter zwei Jahren infolge einer Durchfallerkrankung schnell austrocknen können, ist hier immer ein wachsamer ärztlicher Blick angezeigt.

Auch Fieber gehört bei Kindern dieser Altersgruppe stets kinderärztlich überwacht – ganz gleich ob ein wunder Po beim Baby auftritt oder nicht.

Wunder Po beim Baby – Häufige Ursachen für offene und nässende Stellen im Windelbereich

Dass sich die Haut in Babys Windelbereich schnell entzündet, passiert aufgrund des feuchten und warmen Milieus sehr schnell.

Urin sowie der Stuhlgang vom Baby reizen die Haut zusätzlich, da die Ausscheidungen je nach Zusammensetzung entzündungsfördernde Stoffe enthalten. Die fehlende Luftzufuhr ist ebenfalls eine häufige Ursache.

Aus diesem Grund entsteht eine Windeldermatitis oft dann, wenn das Baby zu selten gewickelt wurde – etwa, weil Du eine volle Windel unterwegs nicht sofort wechseln konntest.

In dessen Folge blieb die Haut Deines Kindes deshalb zu lange Urin und Stuhlgang ausgesetzt. Um das zu vermeiden, empfehlen Kinderärzte, Babys mindestens sechs Mal täglich zu wickeln.

Außerdem tritt eine Windeldermatitis gehäuft auf, sobald sich durch Änderungen beispielsweise in der Ernährung des Kindes oder durch eine Krankheit das gewohnte Milieu im Windelbereich ändert.

Deshalb achte insbesondere bei diesen Gegebenheiten verstärkt auf verdächtige Symptome:

  • Dein Baby leidet unter Durchfall.
  • Dein Baby ist am Zahnen.
  • Dein Baby ist krank und hat beispielsweise Schnupfen.
  • Dein Baby bekommt infolge einer Infektion ein Antibiotikum.
  • Dein Baby isst Beikost.
  • Dein Baby hat ein neues Nahrungsmittel probiert.
  • Du stillst noch und hast scharfe oder säuerlich schmeckende Lebensmittel gegessen.
  • Du verwendest andere Windeln oder andere Pflegeprodukte als sonst.
  • Dein Baby hat Saft getrunken oder viel säuerliches Obst gegessen.

Grundsätzlich lässt sich zusammenfassen, dass durch Medikamente oder bestimmte Nahrungsmittel Urin und Stuhlgang beim Baby säurehaltiger werden und dadurch die Haut schneller angreifen – beste Voraussetzungen für das Entstehen einer Windeldermatitis.

Zeigt Dein Kind jedoch nach der Verwendung einer neuen Windelmarke oder neuer Pflegeprodukte Anzeichen für eine Hautentzündung, so reagiert es auf bestimmte Inhaltsstoffe dieser Produkte.

Achte daher darauf, möglichst bei einer funktionierenden Marke zu bleiben. Diese sollte frei von Duftstoffen und anderen künstlichen Zusätzen sein, da viele Kinder hierauf überempfindlich oder sogar allergisch reagieren.

Stillen verursacht einen wunden Po. Stimmt das?

Tatsächlich sind gestillte Babys anfälliger für einen Windelausschlag als Flaschenkinder. Nun musst Du deshalb nicht gleich mit dem Stillen aufhören.

Die erhöhte Anfälligkeit liegt nicht im Stillen an sich begründet, sondern hauptsächlich darin, was Du als Mutter isst oder trinkst.

Neigt Dein Stillbaby also des Öfteren zu wunden Stellen am Po, so solltest Du auf scharfe, stark gewürzte und sehr säurehaltige Speisen und Getränke verzichten.

Diese verursachen bei voll gestillten Kindern Hautentzündungen, da Babys Bäuchlein sie noch nicht verträgt. Insbesondere betrifft dies folgende Nahrungsmittel:

  • Stark säurehaltige Früchte wie z. B. Zitrusfrüchte, aber auch Erdbeeren
  • Fruchtsäfte (v. a. Orangensaft)
  • Sauer eingelegtes Gemüse
  • Kaffee

Aber auch andere, ungewohnte Lebensmittel – sofern die Mutter diese in größeren Mengen verspeist, oder kohlensäurehaltige Getränke können zu Reizungen und Rötungen im Windelbereich führen.

Glücklicherweise führen Stillmütter das Heilmittel gegen einen wunden Po jederzeit bei sich: Muttermilch! Ein paar Tropfen Muttermilch auf dem roten Po, an der Luft getrocknet, wirken oft wahre Wunder.

Was tun bei Windeldermatitis? So heilt ein wunder Po beim Baby schnell

Sobald im Windelbereich charakteristische rote Flecken auftauchen und damit eine Windeldermatitis vorliegt, ist schnelle Hilfe wichtig:

  • Wickle DeinKind jetzt häufiger, vor allem nach dem Essen und nach jedem Stuhlgang.
  • Lasse Dein Kind längere Zeit mit nacktem Po an der Luft strampeln.
  • Frische Luft an der Haut ist das beste Gegenmittel, zudem lieben die meisten Babys die ungewohnte Bewegungsfreiheit.
  • Lege es hierzu auf ein dickes Handtuch in einem möglichst warmen und zugluftfreien Raum.
  • Trage auf die betroffenen Hautstellen dünn eine zinkhaltige Salbe auf. Diese bekommst Du rezeptfrei in der Apotheke.
  • Creme auch nur ganz dünn ein, damit Luft an die Haut kommt und die Windel saugfähig bleibt.
  • Auch in Kamillentee oder Schwarzen Tee getauchte Pads, mit denen Du die Haut vorsichtig abtupfst, helfen gut gegen erste Rötungen. Lasse die Haut anschließend an der frischen Luft trocknen.
  • Lasse Feuchttücher aus der Packung links liegen und reinige Babys Po stattdessen mit warmem Wasser und einem weichen Waschlappen.
  • Hartnäckige Verschmutzungen nicht reiben (das tut Deinem Kind jetzt weh!), sondern vorsichtig mit Öl und einem Waschlappen entfernen.
  • Nehme keine Seife zur Reinigung, da auch diese auf der Haut brennt und Schmerzen verursacht.

Sollten alle Maßnahmen nichts helfen, probiere eine neue Windelmarke oder neue Pflegeprodukte für den Windelbereich aus. Achte darauf, dass diese keine Duftstoffe und andere unnötige Zusatzstoffe enthalten – diese reizen die Haut nur unnötig.

Gegen Windelsoor helfen übrigens alle Hausmittel nichts, da der verursachende Hefepilz sich nur mit einem fungiziden Mittel – so genannten Antimykotika – beseitigen lässt. Diese erhältst Du nur auf kinderärztlichem Rezept in der Apotheke.

Die grundsätzlichen Empfehlungen bezüglich der Pflege des entzündeten Windelbereichs gelten jedoch auch in diesem Fall.

Zusätzlich achte verstärkt auf die Hygiene und wechsle Handtücher, Waschlappen und Wickelunterlagen nach jedem Windelwechsel – anderenfalls verschwindet der Windelsoor nur schwer, da der Erreger immer wieder aufs neue übertragen wird.

Was ist Heilwolle und hilft sie tatsächlich bei einem wunden Po?

Erfahrene Hebammen empfehlen zur Behandlung von Babys wundem Po häufig Heilwolle. Dabei handelt es sich um unbehandelte Schafwolle, die noch einen Rest an Wollwachs – das so genannte Lanolin enthält.

Du erhältst das Naturprodukt in vielen Drogerien sowie in Apotheken, wobei Du beim Kauf auf Bio-Qualität achten solltest. Die Anwendung ist ganz einfach: Lege etwas Heilwolle auf die entzündeten Hautstellen und wickle das Kind wie gewohnt.

Anschließend gibt die Wolle das enthaltende Lanolin an die Haut ab und wirkt dort sowohl pflegend als auch entzündungshemmend. Alternativ kannst Du auf auf eine lanolinhaltige Creme bzw.

Salbe zurückgreifen und diese dünn im Windelbereich auftragen.

Vorsicht: Auch zu viel Pflege verursacht Entzündungen im Windelbereich

Übrigens verursacht nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Pflege eine Windeldermatitis bis hin zu Windelsoor. Insbesondere ein stets dick eingecremter Po neigt zu Entzündungen, da hier nur wenig Luft an die Haut gerät.

Außerdem verhindet die Cremeschicht, dass Feuchtigkeit von der Windel aufgesaugt wird. Vermeide daher das prophylaktische Cremen und Pudern des Windelbereichs. Stattdessen genügt es vollkommen, den Po sauber und trocken zu halten.

Achtung, Lebensgefahr: Babys wunden Po nicht fönen!

In manchen Ratgebern oder Internetforen ist der Tipp zu lesen, dass man einen wunden Po durch lauwarme Fönluft schmerzfrei trocknen könne.

Tatsächlich ist dieser Rat vor allem für kleine Jungs sehr gefährlich: Sollte das Baby während des Fönens plötzlich pullern und dabei den Fön treffen, so kann es einen Stromschlag erleiden.

Nehme daher besser ein trockenes, weiches und sauberes Handtuch, mit dem Du die Haut vorsichtig abtupfst. Reibe die entzündeten Stellen jedoch nicht trocken, da dies Deinem Kind weh tut.

Solltest Du dennoch nicht auf den Fön verzichten wollen, so lege Dein Kind am besten auf den Bauch.

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Windelsoor – Wenn ein Pilz die Ursache für den wunden Po ist

Windelsoor wird durch den Hefepilz Candida albicans verursacht, der natürlicherweise im Darm sowie im Mund- und Rachenraum gesunder Menschen vorkommt.

Problematisch wird der Erreger erst, wenn das Immunsystem aus verschiedenen Ursachen geschwächt ist oder sich der Pilz auf den bereits entzündeten Windelbereich ansiedelt.

Windelsoor tritt bei Babys und Kleinkindern häufiger auf, da deren Immunsystem noch nicht ausgereift und daher anfälliger ist. Zudem bietet das feuchtwarme Klima im Windelbereich Pilzen beste Wachstumsbedingungen.

Zeigt Dein Baby einen roten Ausschlag im Windelbereich, der möglicherweise mit zusammenhängenden, weißlichen bis gelblichen Pusteln oder Bläschen sowie schuppigen Rändern gepaart ist, so handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Windelsoor.

Die Diagnose kann jedoch nur der Kinderarzt treffen, zumal wirksame Mittel lediglich auf ärztlichem Rezept in der Apotheke erhältlich sind.

Neben dem Po können auch andere Körperstellen betroffen sein, wobei sich Candida albicans häufig im Mund ansiedelt. In diesem Fall wird die Erkrankung als Mundsoor bezeichnet.

Gegen Windelsoor helfen weiche Zinksalben sowie Antipilzmittel (meist mit den Wirkstoffen Clotrimazol oder Miconazol), wobei der Kinderarzt in schweren Fällen auch Hydrokortison verschreibt.

Darüber hinaus sind strenge Hygienemaßnahmen sinnvoll, damit es nicht zu einer erneuten Infektion kommt:

  • Wechsle die Windeln häufiger und lasse Dein Baby häufig mit nacktem Po strampeln.
  • Verwende luftdurchlässige Einmalwindeln ohne jegliche Zusatzstoffe.
  • Koche Baumwollwindeln nach jedem Gebrauch aus.
  • Reinige den Babypo mit einem weichem Waschlappen und lauwarmem Wasser.
  • Trockne die Haut anschließend gut ab.
  • Trage jetzt die Salben dünn auf.
  • Wechsle nach jedem Wickeln die Unterlage, das Handtuch sowie den Waschlappen.
  • Wasche Dir nach dem Windelwechsel sorgfältig die Hände.

Zusätzlich kannst Du Dein Kind in ein mit Kamille, Hafer- oder Weizenkleie oder Öl angereicherten Bad setzen, da dies ebenfalls gegen die Entzündung wirkt.

Entsprechende Badezusätze (natürlich für Babys geeignet!) erhältst Du in der Apotheke.

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Stillkissen

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Wickeltaschen

Eine Wickeltasche bietet Dir viel Stauraum, damit Du auch unterwegs alles Dabei hast, was Du für Dein Baby brauchst – von der Wickelauflage bis hin zum Fläschchen.

Pucksack

Ein Pucksack gibt Deinem Baby das Gefühl von Geborgenheit, wie im Mutterleib, und unterstützt so einen ruhigen und erholsamen Schlaf.

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Fahrradanhänger können in Kombination mit einer Babyschale schon kurze Zeit nach der Geburt benutzt werden. Sie sind nicht nur sicherer als Kindersitze sondern auch komfortabler.

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Kinderwagen

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Heizstrahler

Heizstrahler spenden deinem Kind die nötige Wärme, wenn es beim Wickeln, oder nach dem Baden friert.

Beistellbett

Beistellbetten sind sehr praktisch und bieten sowohl Mutter als auch Baby jede Menge Vorteile, denn für Babys ist es vor allem in den ersten Lebensmonaten beruhigend neben den Eltern schlafen zu können.

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