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Entlarvt! Wurmerkrankungen erkennen und behandeln
Ein bisschen Schmutz schadet Kindern zwar nicht, doch manchmal steckt eben doch „der Wurm drin“. Und hin und wieder wandern schmutzige Spielfinger auch in den Mund. Ein Grund, warum gerade Kinder häufig von Würmern geplagt werden.
Tiere streicheln, von Büschen und Bäumen reifes Obst naschen oder das Sandförmchen zum Trinkbecher umfunktionieren – beim draußen Spielen können Kinder praktisch überall mit den kleinen Parasiten in Berührung kommen. Meistens sind es die einfachen Madenwürmer (Oxyuren), mit denen sie sich infizieren. Oft sind es nur wenige Eier, die ein Kind verschluckt, doch im Verdauungstrakt vermehren sie sich innerhalb von zwei Wochen: Nachts nämlich kriechen die Madenwurmweibchen aus dem After und legen rund um den Darmausgang ihre etwa 10.000 Eier ab. Anschließend sterben sie. Ihre Larven entwickeln sich in vier bis acht Stunden und sind dann ansteckend.
Es juckt und zwickt
Logisch, dass ein Wurmbefall im Darm juckt und plagt. So dürfen Eltern sofort Verdacht schöpfen, wenn sich ihr Kind immer wieder am Po kratzt oder auf dem Stuhl hin und her rutscht. Ein Wurmbefall kann Kindern aber nur selten gefährlich werden, etwa wenn durch viele Würmer ein Darmverschluss droht. In manchen Fällen entzündet sich der Darm oder die Darmregion. Ob ihr Kind tatsächlich von Würmern befallen ist, sehen Eltern am Stuhl ihres Sprösslings. Das ist zwar unappetitlich, doch die etwa einen Zentimeter kleinen, dünnen, weißen Würmer werden dort sichtbar. Einige abgefallene Eier und Würmer liegen im Schlafanzug oder in der Bettwäsche.
Richtig entwurmen
Ob zuhause bestätigt oder nicht: Beim Verdacht auf eine Wurmerkrankung sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt gehen. Der macht einen so genannten Analabstrich, bei dem ein Tesa-Streifen an die Afterhaut angeklebt wird. Unter dem Mikroskop kann der Arzt darauf die Wurmeier erkennen. Als Therapie verschreibt er eine Wurmkur, die das Kind als Dragees, Tabletten oder Saft einnehmen kann. Damit es von den Würmern endgültig befreit ist, muss es die Kur eventuell nach ein paar Tagen wiederholen. Eine Wurmkur empfiehlt sich übrigens für alle Familienmitglieder. Da die Übertragungswege innerhalb der Familie kurz sind, können die Würmer schnell auf einen anderen Menschen übergehen.
Medikamente gegen Wurmbefall sind natürlich nur wirksam, wenn das Kind sich nicht wieder neu ansteckt. Denn beim Kratzen und Jucken gelangen die Wurmeier wieder an die Finger und unter die Nägel. Fasst es sich dann wieder in den Mund, steckt es sich erneut an und der Wurmbefall wird aufrecht erhalten. Betroffene Kinder sollten sich darum regelmäßig, vor allem aber nach der Toilette und vor dem Essen, gründlich die Hände waschen. Außerdem empfehlenswert: Fingernägel kürzen, Kleidung und Bettwäsche täglich wechseln und auskochen.
Wie vorbeugen?
Kinder, die viel draußen spielen, sollten sich zwischendurch die Hände waschen, vor allem vor dem Essen.
Obst, Gemüse und Salat sollten die sie immer gut waschen, bevor sie davon essen.
Besondere Vorsicht ist bei Sandkästen und Spielplätzen geboten, die als Hunde- oder Katzenklo dienen könnten.
Eigene Haustiere regelmäßig entwurmen.
Gut zu wissen:
- Spulwürmer übertragen sich über Kot und Dreck, ungewaschenes Obst und Gemüse
- 15 – 35 Zentimeter lange, weißliche Würmer
- halten sich im Dünndarm auf
- Symptome: bei geringem Befall keine Beschwerden, sonst Bauchschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, starker Gewichtsverlust, in manchen Fällen Heißhunger.
2 Gedanken zu „Wurmerkrankungen bei Kindern – Hilfe mein Kind hat Würmer!“