Zimt in der Schwangerschaft: Unbedenklich oder ein Grund zur Sorge?

Zimt in der Schwangerschaft: bedenklich oder nicht? Das leckere Gewürz hat viele positive Auswirkungen für die Gesundheit.

Während der Schwangerschaft ist er jedoch wie andere Lebensmittel mit Vorsicht zu genießen und sollte nur in Maßen verwendet werden.

Zimt: Ein altes Heilmittel

Der leckere Duft von Zimt weht Dir nicht nur zur Weihnachtszeit um die Nase. Auch für den Milchreis, in Kaugummis und im Cappuccino ist er beliebt. Es gibt ihn in Form von Tees, in Kosmetik und Zahnpasta oder als Grundlage für Nahrungsmittelergänzungen.

Schon früher wurde er auch als Heilmittel geschätzt. Die gesundheitsfördernde Wirkung des Zimts war schon im Ayurveda und in der Traditionellen Chinesischen Medizin bekannt.

Aus deren Heimat Indien und China sowie aus Sri Lanka und Indonesien stammt das Gewürz, das von Zimtbäumen gewonnen wird. Zur Ernte werden seine Zweige abgeschnitten und die innere Rinde zu Zimtstangen getrocknet. Gerieben wird Zimtpulver daraus.

Heilende Wirkung hat er in vielen Bereichen. Er ist für folgende Linderungen bekannt:

  • blutzuckerregulierend
  • blutdrucksenkend
  • gut für die Blutfettwerte
  • desinfizierend
  • entkrampfend
  • schmerzstillend
  • beruhigend und stimmungsaufhellend

Zimt in der Schwangerschaft: Ist das gefährlich?

Gesunde Ernährung ist besonders in der Schwangerschaft wichtig. Seine positiven Eigenschaften könnten Zimt auch in der Schwangerschaft zum bevorzugten Nahrungsmittel machen.

Allerdings steht er auch in dem Verdacht, Wehen zu fördern. Was ist da dran?

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Wehen anregen mit Prostaglandinen

Die schmerzstillende und entkrampfende Wirkung des Zimts wird durch die Wirkung von hormonähnlichen Stoffen erreicht, die der Körper beim Verzehr von Zimt produziert. Diese Prostaglandine tragen zur Lockerung des Muttermundgewebes bei.

Er wird dadurch weicher und kürzer. Die Gebärmuttermuskeln werden durch die Stoffe außerdem angeregt, sich zusammenzuziehen.

Dass Prostaglandine Wehen auslösen, wird auch zur Einleitung von Geburten genutzt. Vaginal verabreicht dienen sie dazu, nach Überschreiten des Geburtstermins, Wehen zu fördern.

Auch in Spermien sind Prostaglandine in geringer Menge enthalten, weshalb zum Wehen anregen oft empfohlen wird, Geschlechtsverkehr zu haben.

Die Menge ist ausschlaggebend

Allerdings ist dieser Zusammenhang kein Grund, komplett auf Zimt in der Schwangerschaft zu verzichten. Genauso wenig, wie jedes Mal Geschlechtsverkehr Wehen auslöst, ist auch der Verzehr von Zimt für die Auslösung der Geburt nicht bedenklich.

In beiden Fällen ist nämlich der Anteil an Prostaglandinen so gering, dass die Wirkung nicht zu spüren ist. Um tatsächlich Wehen auslösen zu können, müsstest Du mindestens 250-300 Gramm Zimt essen.

Zum Vergleich: Auf einem Backblech mit Zimtsternen sind etwa 4 Gramm Zimt, also zwei Teelöffel, enthalten.

Vorsicht bei Körperölen und Zimtkapseln

Zimt, der in der Schwangerschaft über die Nahrung aufgenommen wird, kann also keine Wehen auslösen. Anders sieht das bei Körperölen aus, die mit Zimt aromatisiert wurden.

Sie haben eine wesentlich höhere Wirkstoffkonzentration. Du solltest sie während der Schwangerschaft nicht verwenden.

Wenn der Geburtstermin kurz bevorsteht oder schon verstrichen ist, kann dir das Zimtöl jedoch helfen, das Einsetzen der Wehen zu fördern.

Verzichten solltest Du auch auf Zimtkapseln, die für Diabetiker angeboten werden und den Blutzuckerspiegel regulieren sollen. Auch hier ist die Konzentration des Zimtes so hoch, dass die Kapseln Wehen auslösen können.

Was ist Cumarin?

Neben der Eigenschaft Wehen zu fördern ist Zimt in anderem Zusammenhang in die Schlagzeilen geraten: Er enthält den Aromastoff Cumarin, der auch im Waldmeister und in der Tonka-Bohne für den unverwechselbaren Geruch sorgt. Cumarin ist ein Aromastoff, der in der Natur vorkommt und sich durch einen würzigen Geruch auszeichnet. In großen Mengen eingenommen, ist er gesundheitsschädlich.

Cumarin wird in der Medizin als Blutverdünnung verordnet. Das Risiko bei übermäßigem Verzehr sind Blutungen zu erwarten. Aus diesem Grund wird es auch als Rattengift verwendet.

Leberschäden können auch entstehen, allerdings eher als Langzeitschaden. Bei einer kleinen Gruppe sehr empfindlicher Menschen kann schon eine geringe Menge Cumarin, die über einen gewissen Zeitraum eingenommen wird, zu Schädigungen der Leber führen.

Dabei kommt es zum Anstieg von Leberenzymen, in schweren Fällen sogar zu Leberentzündungen oder Gelbsucht. Allerdings ist diese Wirkung des Cumarins bisher nicht nach dem Verzehr von Zimt belegt.

Weitere Nebenwirkungen größerer Mengen Cumarins sind Kopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen.

Wie viel Cumarin darf man zu sich nehmen?

Cumarin darf als isolierter Stoff Lebensmitteln aufgrund möglicher Gesundheitsschädigungen nicht zugesetzt werden. Das gilt jedoch nicht, wenn es in Pflanzen enthalten ist, die als Aroma in Lebensmitteln verwendet werden. Dazu zählt der Zimt.

Die EU hat jedoch 2011 Höchstwerte bestimmt, um den Anteil von Cumarin in Lebensmitteln zu beschränken. Demnach dürfen in Backwaren, wie Zimtsternen, nur 50 mg pro kg Lebensmittel enthalten sein.

In Dessertspeisen, wie fertigem Milchreis mit Zimt, liegt der Grenzwert bei 5 mg pro kg. In Cerealien oder Müsli sind es 20 mg pro kg Lebensmittel.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schätzt das Risiko gesundheitlicher Schäden durch den Verzehr von Cumarin als eher gering ein. Gefahr für die Gesundheit besteht demnach nur, wenn man eine tägliche Menge über einen langen Zeitraum zu sich nimmt.

Völlig unbedenklich, auch für empfindliche Menschen, sind 0,1 mg pro kg Körpergewicht.

Ein erwachsener Mensch, der 60 kg wiegt, könnte also täglich ca. 24 kleine Zimtsterne zu sich nehmen, ohne gesundheitliche Schäden befürchten zu müssen.

Somit ist ein maßvoller Verzehr von Zimt auch in der Schwangerschaft kein Problem.

Auf die Zimtsorte kommt es an

Wenn Du trotzdem auf Nummer sicher gehen willst, lohnt es sich, beim Einkauf genauer hinzuschauen. Im Handel sind nämlich zwei Sorten Zimt erhältlich: der hochwertige Ceylon-Zimt und der billigere Cassia-Zimt.

Laut Stiftung Warentest ist in Ceylon-Zimt fast kein Cumarin enthalten, während im Cassia-Zimt der Anteil wesentlich höher ist.

Gerade bei Zimtpulvern ist allerdings oftmals nicht ersichtlich, aus welcher Sorte Zimt das Pulver hergestellt wurde. Möchtest Du Zimt in der Schwangerschaft verzehren, solltest Du folgende Tipps beachten:

Auf Fertigprodukte verzichten

Nur wenn Du selbst kochst und backst, weißt Du, welche Zutaten Du verwendet hast und welche Zimtsorte in deinen Plätzchen verarbeitet wurden.

Kaufe Zimtstangen

Auf Zimtstangen ist die Sorte im Gegensatz zum Pulver gekennzeichnet. Mit einer kleinen Reibe lässt sich aus den Stangen leicht Ceylon-Zimtpulver machen.

Achte auf Bioqualität

Um Rückständen von Pestiziden im Zimt zu entgehen, solltest Du Dich für Ceylon-Zimt aus biologischem Anbau entscheiden.

Zimtkapseln

Stellt der maßvolle Verzehr von Zimt in der Schwangerschaft kein Problem dar, gilt es bei Zimtkapseln auch beim Thema Cumarin aufzupassen. Durch die höhere Konzentration des Zimts steigt hier nicht nur die Gefahr, dass die Kapseln Wehen auslösen.

Auch der Cumaringehalt kann über dem tolerierbaren Wert liegen. Er hängt von der verwendeten Zimtsorte und ihrer Behandlung ab. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät deshalb schwangeren Diabetikerinnen davon ab, die Kapseln einzunehmen.

Auch kann bei einem hohen Gehalt des ätherischen Öles Zimtaldehyd das Risiko einer Schädigung des ungeborenen Babys nicht ausgeschlossen werden.

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Fazit: Zimt in der Schwangerschaft – bedenklich oder nicht?

Zimt in der Schwangerschaft ist nicht grundsätzlich bedenklich. Bei maßvollem Verzehr kann er weder Wehen fördern noch ist sein Cumarin für Dich oder Dein Baby bedenklich.

Am besten verwendest Du beim Kochen oder Backen den hochwertigen Ceylon-Zimt, der fast gar kein Cumarin enthält. Wenn Du Diabetikerin bist, solltest auf Zimtkapseln zur Blutzuckerregulierung in jedem Fall verzichten.

Sie können nicht nur Wehen auslösen, sondern auch einen erhöhten Cumaringehalt aufweisen. Körperöle mit Zimtaroma solltest Du erst in den letzten Tagen deiner Schwangerschaft verwenden.

Sie können Wehen fördern und sollten somit erst kurz vor dem Geburtstermin zum Einsatz kommen.

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