Eine ungeplante Schwangerschaft ist ein Thema, was Frauen seit einiger Zeit beschäftigt. Mit einem Kind verändert sich das Leben komplett. Auch mit der großen Außwahl an den modernsten Verhütungsmethoden lässt sich eine ungeplante Schwangerschaft nicht immer vermeiden.
Es gibt bisher noch keine Verhütungsmethode, die alle Ansprüche auf das Ideal erfüllt. Es gibt also keine Verhütungsmethode, die gleichzeitig vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt, eine Schwangerschaft verhindert, und frei von Nebenwirkungen ist. Nicht nur Anwendungsfehler sind der Grund weshalb man ungewollt schwanger werden kann. Die Zuverlässigkeit von Verhütungsmethoden ist messbar. Der Pearl-Index gibt an, wie viele sexuell aktive Frauen, trotz Anwendung der Verhütungsmethode innerhalb eines Jahres ungewollt schwanger geworden sind. Der Pearl-Index wurde nach dem Biologen Raymond Pearl benannt.
Für die Messung des Pearl-index wird folgende Formel angewendet : Die Gesamtzahl der schwangeren Frauen, die eine bestimmte Verhütungsmethode angewendet habenwird mit 12 Multipliziert. Dieser Wert wird dividiert durch das Produkt der Zahl der Frauen und der Zahl der Anwendungsmethode. Das Ergebnis wird mit 100 multipliziert. Je niedriger der Pearl-Index ist, umso sicherer ist sie.
Dabei werden aber nur Messungen in Bezug auf die Empfängnisverhütung gemacht, aber keine Angaben zur Sicherheit von sexuell übertragbaren Krankheiten. Das Kondom zum Beispiel hat mit 2-12 einen sehr hohen Pearl-Index im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden, ist aber das einzige Verhütungsmittel, welches auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.
Eine Studie zeigt, dass jede sechste Frau schon einmal ungewollt schwanger wurde. Das sind rund 17% der Frauen. Wenn man die Frauen, die sich zwar ein Kind wünschen, doch nicht zu diesem Zeitpunkt, mit einrechnet, sind es schon ca. 30 % der ungewollten Schwangerschaften.
Inhaltsverzeichnis
Wie sicher sind die Verhütungsmethoden?
Es gibt verschiedene Kriterien, die bei der Auswahl der Verhütungsmethode eine Rolle spielen sollten. Neben der Sicherheit des Empfängnisschutzes und dem Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, sollte man auch das Alter, die gesundheitlichen Aspekte und die Lebens- und Paarsituation beachten. Jeder kann die perfekte Verhütungsmethode für sich finden.
Es kommt häufig vor, dass Verhütungsmethoden ausprobiert und später gewechselt werden. Statistisch gesehen erhöht ein Wechsel das Risiko für eine ungewollte Schwangerschaft. Man sollte sich also vor dem Wechsel gut informieren, um bei der neuen Methode Anwendungsfehler zu vermeiden.
Man muss außerdem beachten, dass der Pearl-Index nicht zwischen dem Versagen der Verhütungsmethode, Anwendungsfehlern und der daraus entstehenden Panne unterscheidet.
Der Pearl-Index von verschiedenen Methoden
Kalendermethode 9
Vaginalfilm 6
Verhütungsschwamm 3-10
Chemische Verhütungsmittel 3-21
Coitus Interruputus 4-18
Kondom 2-12
Pessar 1-20
Spirale 0,9-3
Temperatur Methode 0,8-3
Verhütungspflaster 0,72-0,9
Minipille mit Levonorgestrel 0,5-3
Vaginalring 0,4-0,65
Drei-Monats-Spritze 0,3-1,4
Hormonspirale 0,16
Minipille mit Desogestrel 0,14-0,4
Pille 0,1-0,9
Kupferkette 0,1-0,3
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Selbst die Sterilisation ist nicht zu 100% sicher. Der Pearl-Index der Sterilisation liegt bei 0,1. Bei der Sterilisation des Mannes sogar bei 0,25. Wenn du mehr über die Sterilisation erfahren möchtest, lies hier weiter. https://www.elternkompass.de/sterilisation-der-frau/
Die Pille ist eins der meist genutzten Verhütungsmittel und schützt sehr sicher vor einer Schwangerschaft. Die Pille hat sogar nach langfristiger Einnahme keinerlei Auswirkung auf die Fruchtbarkeit einer Frau. Ihre Handhabung ist sehr einfach und es gibt sehr viele verschiedene Marken, die sich durch die Höhe der Dosierung unterscheiden.
Doch auch die Pille ist ein Medikament, dessen Wirkung durch unregelmäßige Einnahme oder auch Magen-Darm-Beschwerden reduziert werden kann. Ist es daher möglich, dass bei einem Ausbleiben der Periode trotz Pille man schwanger ist?
Ausbleiben der Periode: Wie die Pille funktioniert
Bei der Einnahme der Pille werden synthetische Hormone im weiblichen Körper freigesetzt. Diese bewirken, dass die Eizellreifung gestoppt wird und dass der Gebärmutterschleim, in den sich der Embryo einnistet, nicht produziert wird. Zusätzlich wird auch eine dicke Schleimschicht im Gebärmutterhals angelegt, durch die die kleinen männlichen Schwimmer nicht dringen können. In einem Zyklus von 21 oder 24 Tagen (können je nach Art auch mehr sein) wird die Pille durchgehend eingenommen. Danach wird die Einnahme für mehrere Tage unterbrochen. Durch die freigesetzten Hormone kommt es nun zu einer hormonellen Blutung. Die Pille wirkt auch innerhalb der künstlichen Periodenzeit, also durchgehend.
Diese kann meist sogar sehr schwach sein und auch nur ganz leicht auftreten. Nach der Einnahmepause wird die Einnahme der Pille fortgesetzt. Die dabei entstehende Blutung ist keine wirkliche Menstruation, sondern eine künstlich ausgelöste Blutung.
Manche Frauen nehmen die Pille auch ein paar Tage länger ein, als sie sollten und können so die Blutung hinauszögern. Das kann eine Erklärung sein, warum es zum Ausbleiben der Periode kommt. Können Sie nicht ausschließen, dass Sie trotz der Pille nicht schwanger sein können, sollten Sie einen Schwangerschaftstest machen. Beim Ausbleiben der Periode trotz der Einnahmepause sollten Sie sich an Ihren Frauenarzt wenden.
Schwanger trotz Pille und Periode
Sofern Frauen die Pille regelmäßig einnehmen, wirkt sie sehr sicher. Doch wird die Pille sehr unregelmäßig genommen, immer wieder vergessen oder leidet die Frau an Magen-Darm-Problemen und hat Durchfall oder Erbrechen, kann die Wirkung der Pille sogar nachlassen.
Hat die Frau in dieser Zeit ungeschützten Geschlechtsverkehr, funktioniert die Pille nicht richtig. Sie kann trotz der Einnahme der Pille schwanger werden. Nimmt sie die Pille weiterhin ein, kommt die Pille ihrer Arbeit nach.
Sobald die mehrtägige Pause eingelegt wird, kommt es auch zu der hormonell bedingten Periode, obwohl die Frau schwanger ist und die Pille einnimmt. Es handelt sich hierbei nicht um eine natürliche Menstruation, sondern eine, die durch die Pille in Gang gebracht wird. Ein Schwangerschaftstest kann helfen Klarheit zu schaffen.
Schwanger trotz Pille und Periode: Tipps, um die Pille nicht zu vergessen
Manche Pillen können innerhalb von 12 Stunden sogar noch eingenommen werden, wenn sie vergessen wurden, ohne dass ihre Wirkung nachlässt. Fragen Sie bei Ihrem Frauenarzt nach, ob das bei Ihrer Pille auch so ist. Entwickeln Sie ein festes Ritual, damit Sie die Einnahme der Pille nicht vergessen.
Zum Beispiel, können Sie die Pille neben Ihre Zahnbürste legen und sie morgens sofort vor dem Zähneputzen einnehmen. Alternativ können Sie auch eine Erinnerung in Ihrem Smartphone aktivieren. Sind Sie sich nicht sicher, dass die Pille wirkt, weil Sie krank waren oder sie öfters vergessen haben, sollte Sie mit einem Kondom als Alternative auf Nummer sicher gehen.
Das älteste Verhütungsmittel: Coitus Interruptus
Der Coitus Interruptus gehört zu den ältesten Verhütungsmitteln der Welt. Dabei zieht der Mann seinen Penis kurz vor dem Samenerguss aus der Vagina der Frau. Dies bietet zwar einen geringen Schutz vor Schwangerschaften, jedoch nicht vor sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Schon in der Bibel und im Koran wurde der Coitus Interruptus beschrieben und zählt damit zu den ältesten Verhütungsmitteln der Welt. Auch heute nutzen noch viele Menschen diese Verhütungsmethode. Der Mann unterbricht dabei rechtzeitig den Geschlechtsverkehr mit seiner Partnerin, um außerhalb des weiblichen Körpers zu ejakulieren.
Unsicherheitsfaktor ist der Rausch der Gefühle
Der Mann muss sich und seinen Körper sehr gut beherrschen können, um im richtigen Moment den Geschlechtsverkehr zu beenden. Dies gelingt Männern und vor allem jungen Männern nicht immer. Die Schwangerschaft kann dann je nach Zyklus der Frau sehr wahrscheinlich sein.
Doch häufiger als angenommen, wenden Paare diese Verhütungsmethode an. Knapp 14% der Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren aus 35 verschiedenen Ländern gaben an, den Coitus Interruptus als Verhütungsmethode anzuwenden.
Der Coitus Interruptus ist für Paare geeignet, die eine mögliche Schwangerschaft nicht komplett ausschließen und bei denen sich der Mann seiner Verantwortung bewusst ist. Beide Partner sollten über den gesundheitlichen Zustand des anderen gut informiert sein, denn bei dieser Verhütungsmethode sind sexuell übertragbare Krankheiten keine Seltenheit.
Lusttropfen
Man liest häufig im Zusammenhang mit dem Coitus Interruptus etwas über den Lusttropfen. Unter dem Lusttropfen versteht man eine klare Flüssigkeit, die kurz vor dem eigentlichen Samenerguss austritt. Diese klare Flüssigkeit wird von der Cowper-Drüse gebildet. Sie spült die Harnröhre und dient als natürliches Gleitmittel. Bis zu 4 ml können bei diesem Lusttropfen austreten.
Bis heute ist nicht ausreichend wissenschaftlich bewiesen, ob die Flüssigkeit Spermien enthält. Einige ältere Studien wiesen Spermien im Lusttropfen nach, andere nicht. Doch ob die Spermien wirklicher Bestandteil des Lusttropfen sind oder ob bei den Versuchen kleine Mengen an vorherigem oder nachfolgendem Samenerguss in den Lusttropfen gelangten, ist nicht geklärt.