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Die Idee des Hypnobirthing
Zunächst sollten Sie aufhören, bei dem Wort „Hypnose“ an einen willenlosen, manipulierbaren Menschen zu denken. Darum geht es beim Hypnobirthing nicht.
Die Hypnose hierbei meint vielmehr eine natürliche Trance, die viel alltäglicher ist, als Sie meinen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Sie tief versunken in ein Buch sind, oder kurz vor dem Einschlafen und nicht mehr sagen können, wie viel Zeit vergangen ist.
Dieser tranceähnliche Zustand soll mittels Hypnobirthing auch unter der Geburt möglich sein. Schwangere Frauen sollen lernen, diesen Zustand im entscheidenden Moment im Kreißsaal aktiv herzustellen.
Der leitende Gedanke ist hierbei, dass Angst unter der Geburt zu Verspannung führt und diese zu Schmerzen. Die Hypnose zielt darauf ab, die Geburt gar nicht erst mit Schmerz zu verbinden bzw. diesen nicht negativ zu bewerten. Worte, die Schmerz suggerieren, wie beispielsweise „Wehen“ kommen deshalb bei der Hypnose gar nicht erst vor.
Stattdessen werden dann aus Wehen einfach Wellen, auf denen man schwimmen kann.
Wie funktioniert Hypnobirthing genau?
Beim Hypnobirthing werden Frauen Entspannungs-, Meditations und Visualisierungstechniken beigebracht, die den Teufelskreis von Angst und Schmerz durchbrechen soll. Dadurch sollen sich Frauen besser auf die Geburt einlassen können. Durch die Übungen werden die Schmerzen vermindert und der Einsatz von Schmerzmitteln überflüssig. Die Geburt erfolgt schneller und sanfter.
Die Anzahl der Kaiserschnitte soll sich stark reduzieren.
Damit die Frauen sich schnell in einen entspannten Zustand versetzen können, muss trainiert werden. Dies geschieht durch Kurse, die inzwischen überall in Deutschland angeboten werden.
Was ist Inhalt der Kurse?
Im Kurs werden zunächst Ängste vor der Geburt, visualisiert und aufgelöst.
Eine Methode ist hierbei, gedanklich im Buch seines Leben zu blättern und die negativ aufgeladenen Bilder herauszureißen.
Des Weiteren erlernen Teilnehmer eine bewusste, langsame Atmung, die bei den Kontraktionen unterstützen soll. Auch der Partner wird beim Hypnobirthing mit eingebunden, er erlernt beispielsweise spezielle Massagetechniken. Schließlich ist dieser der wichtige Geburtsbegleiter. Er soll lernen, der werdenden Mutter zu helfen, ihre Entspannung zu vertiefen. Für das Kind, das durch den Geburtskanal gleitet, kann man sich z.B. eine sich öffnende Blume vorstellen. Klingt das nicht schön?
Wie unterscheidet sich Hypnobirthing von der normalen Entbindung?
Frauen können die erlernten Techniken zur Selbsthypnose überall anwenden.
Es ist also egal, ob Sie sich für eine Hausgeburt, oder eine im Krankenhaus entscheiden.
Es ist nicht notwendig, dass Ihre Kursleiterin bei der Geburt anwesend ist. Die Geburt kann ganz bewusst wahrgenommen werden und die Wehen werden als weniger schmerzhaft erlebt. Geburten sind sanfter, schneller und durch die kontrollierte Atmung, wird die Gefahr des Hyperventilierens reduziert. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass Frauen auch nach der Geburt weniger erschöpft sind.
Dennoch garantiert Hypnobirthing keine schmerzfreie Geburt. Das individuelle Schmerzempfinden und die Fähigkeit, sich auf das Konzept einzulassen, sind ausschlaggebend.
Erfahrungsberichte: Viele Frauen sind überzeugt
Suchen Sie im Internet einmal nach Erfahrungsberichten zum Hypnobirthing. Sie werden überrascht sein, wie viele Frauen von dieser Methode begeistert sind. Viele meinen, tatsächlich weniger Schmerzen verspürt zu haben. Sie konnten sich vollkommen auf die Geburt ihres Babys einlassen.
Entscheidend ist meiner Meinung nach, wie offen man diesem Konzept gegenübersteht. Auch, mit welchen Erwartungen Sie an diesen Kurs gehen, ist ein wichtiger Punkt.
Wenn Sie sich eine schmerzfreie Geburt erhoffen, werden Sie vermutlich enttäuscht werden.