Dein Kind kratzt sich ständig am Kopf? Läusealarm kommt in Schulen und Kindergärten häufiger vor. Wie steckt man sich aber mit Läusen an? Alles zur Ansteckung, Übertragung und weitere Informationen rund um die Krabbler findest Du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Ansteckung: Wie steckt man sich mit Läusen an?
Wer glaubt, Läuse hätten etwas mit mangelnder Hygiene zu tun, ist auf dem Irrweg. Die kleinen Parasiten (Pediculus humanus capitis) besiedeln, wie der Name Kopflaus schon sagt, mit Vorliebe den menschlichen Kopf.
Eine Übertragung von Läusen findet von Mensch zu Mensch oder besser gesagt von Kopf zu Kopf statt. Die flügellosen Tiere halten sich an den Haaren des Menschen fest und krabbeln bei Gelegenheit zu einem neuen Kopf. Mit ihren kleinen klauenartigen Beinfortsätzen klammern sie sich zumeist an den Haaransatz.
Eine Ansteckung mit Läusen findet hauptsächlich in Gruppen statt. Aus diesem Grund sind Kinder in der Kita häufig von den Krabblern betroffen. Auch Läuse in der Schule sind keine Seltenheit. Beim Spielen und Toben haben Kinder oft direkten Kontakt, der für eine Übertragung von Läusen nötig ist.
Ist Dein Kind betroffen, sollte es zwingend zu Hause bleiben, um eine Verbreitung der Krabbler zu verhindern. Melde den Befall dem Kindergarten oder der Schule. Erst wenn die Behandlung der Läuse abgeschlossen ist und keine Ansteckungsgefahr mehr für andere Kinder besteht, kann Dein Kind wieder in die Einrichtung.
Läuse-Mythen rund um die Ansteckung
Zum Thema Läuse kursieren viele Mythen. Erfahre hier, welche Irrglauben es zur Übertragung gibt und wie man sich wirklich mit Läusen ansteckt.
1. Mythos: Läuse-Ansteckung hat etwas mit mangelnder Hygiene zu tun
Läuse kommen überall vor und lassen sich durch gewöhnliche Hygienemaßnahmen wie Duschen oder Haarewaschen mit herkömmlichen Shampoos nicht vorbeugen oder gar entfernen. Eine mangelnde Hygiene begünstigt demnach keinen Läusebefall Deines Kindes.
2. Mythos: Läuse können springen und eine Übertragung auch über etwas längere Strecken vollziehen
Läuse können weder springen noch fliegen, sie krabbeln. Nur enger Kontakt von Haar zu Haar macht eine Ansteckung möglich.
3. Mythos: Kopfläuse übertragen Krankheiten
In Europa übertragen Läuse in der Regel keine Krankheitserreger. Durch häufiges Kratzen können sich jedoch möglicherweise Ekzeme an der Kopfhaut bilden.
Läuse richtig behandeln
Läuse sind zweifelsohne lästig – doch nicht nur deshalb solltest Du unverzüglich mit der Behandlung der Tierchen beginnen, sobald Du einen Befall bemerkst. Die Krabbler ernähren sich von dem Blut aus der Kopfhaut.
Mit ihren Mundwerkzeugen übertragen sie ein Sekret, welches für den unliebsamen Juckreiz sorgt. Behandelst Du die Kopfläuse nicht, können sie sich ungehindert ausbreiten und eine Übertragung auf andere Menschen ist möglich.
Mit speziellen Produkten kannst Du den befallenen Kopf behandeln. Läusemittel wie zum Beispiel Shampoos helfen dabei, die Blutsauger loszuwerden. Da zwischen der Eiablage und dem Schlüpfen neuer Larven etwa sieben bis acht Tage vergehen können, solltest Du die Anwendung des Läusemittels allerdings nach sieben bis zehn Tagen wiederholen.
Zusätzlich zur Behandlung mit einem Läusemittel ist die Nutzung eines Läusekamms zu empfehlen, um das Haar von Kopfläusen und ihren Eiern (Nissen) zu befreien. Kämme dazu die nassen Haare Deines Kindes vom Ansatz aus Strähne für Strähne durch. Eine Pflegespülung kann das Kämmen erleichtern und macht es für Kinder angenehmer. Tägliches Haarewaschen reicht nicht aus, um verbleibende Läuse und Nissen zu beseitigen.
Ansteckung mit Läusen vorbeugen
Ein Läusebefall lässt sich nicht verhindern, trotzdem kannst Du einige Punkte beachten. Auch wenn eine Übertragungvon Läusen über Gegenstände eher selten ist, sollten Deine Kinder Mützen oder Haargummis lieber nicht mit anderen Kindern teilen. Wasche bei einem Läusealarm im Kindergarten oder in der Schule Bettwäsche, Handtücher und Kleidung möglichst bei 60 Grad Celsius und reinige auch die Haarbürsten mit heißem Wasser.
Fazit
Kopfläuse sind unangenehm, jedoch kein Grund zur Sorge. Mit speziellen Läusemitteln lassen sie sich unter Kontrolle bringen. Kinder in gemeinschaftlichen Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen sind vermehrt von einem Läusebefall betroffen. Eine Ansteckung mit Läusen ist nur durch direkten Haar-zu-Haar-Kontakt möglich, da Läuse weder springen noch fliegen können.
Quellen
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Kopflausbefall.html
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/kopflaeuse/uebertragung/